von Xavier84 » 31.08.2010, 00:25
Erfolg der R1200GS = Erfolg des Boxers???
Die R1200GS verkauft sich ohne Zweifel sehr gut. Allerdings würde ich nicht mitgehen, wenn gesagt wird, dies läge am Boxer und BMW würde verrückt sein, dieses Konzept zu verändern.
Was treibt denn den Käufer zum Motorrad seiner Wahl? Dafür gibt es diverse Gründe.
Design, Preis, Komfort, Technik, usw.
Mein Vater (rüstige 73) mag die BMWs mit Boxer wegen gerade dieses Motors. Ich (26) wiederum empfinde diese Motorform als „sperrig“ und favoritisiere andere Motoren und würde ihm nicht eine Träne nachweinen. Eine GS mit einem tollen Drei-Zylinder wäre doch was. Immer noch schmal und wie man beispielsweise bei einer Triumph Street Triple sehen kann, scheinbar eine gute Symbiose aus Drehmoment und Drehzahlen.
Mein Vater mag klassische Formen, wobei ihm aber eigentlich das Design relativ egal ist.
Ich achte dagegen sehr auf das Design. Es ist enorm wichtig für mich und deshalb fallen nahezu alle BMWs bei mir durch. Ducati zeigt mir dagegen das, was ich als schön empfinde.
Ich hoffe seit langer Zeit, dass sich in Punkto Design bei BMW etwas ändert.
Aber zurück zur R1200GS.
Für mich wäre der Grund zum Kauf der GS vermutlich derselbe, der schon viele andere Menschen zu ihr geführt hat. Sie ist einfach ein gutes Motorrad.
Die wird vermutlich deshalb so gut verkauft, weil man gut auf ihr sitzt und der Motor gut zieht. Der Windschutz ist ok genauso wie das Licht. Der Verbrauch ist einigermaßen niedrig und sie lässt sich relativ einfach und sicher fahren. Auch die Bremsen sind gut und die Verarbeitung meist auch über dem Durchschnitt. Der/die Sozius sitzt natürlich auch ganz passabel und der Wieder-Verkaufswert ist höher als bei anderen Maschinen. Nicht zuletzt zählt auch, dass BMW ein Hersteller aus Deutschland ist (vielleicht ein bisschen Patriotismus).
Alle diese Dinge befriedigen die „Kopfentscheidungen“… aber nicht das „Herz“ (das gilt alles aber irgendwie für die ganze BMW-Modell-Palette).
Ich bin der Meinung, dass bei den meisten Käufern von Motorrädern der Kopf mehr zu sagen hat als das Herz... viele von uns lesen schließlich Vergleichstests.
Und deshalb verkauft sich auch die GS so gut.
Die F800er-Serie hat erheblich weniger für den Kopf zu bieten als die „oberen“ Baureihen und auch das Herz wird genauso wenig bedient wie bei den anderen BMWs… der Preis war/ist natürlich weiterhin über dem Durchschnitt. Darum ist wohl nun die F800S zuerst rausgeflogen.
Bei der G-Serie war es noch besser zu sehen. Noch „niedrigere“ Technik. Immer noch unattraktiv. Aber teuer. Und tschüss!
Insgesamt könnte BMW aber die Kunden-Zufriedenheit steigern und auch noch mehr Modelle verkaufen, wenn sie auch den „Herz-Faktor“ mehr mit in die Konstruktion bzw. das Design einfließen lassen würden.
MfG