reha73 hat geschrieben:Nein, die Bremse macht vor dem Erreichen des Regelbereiches auf. Das plötzliche Öffnen der Bremse hat nichts mit Vollbremsungen zu tun, sondern ist auch beim leichten Bremsen und auch bei geringen Geschwindigkeiten auf trockenem Straßenbelag möglich.
Das ABS kann nicht "vor erreichen des Regelbereichs" "aufmachen". Wenn es aufmacht, ist es im Regelbereich, sonst würde es nicht regeln...
Aber das nur nebenbei.
Ich habe meine GT jetzt seit 01.03. und bisher gut 3.000km hinter mir. Bei Sonne und Regen, auf guten und schlechten, sauberen und dreckigen Straßen.
Dabei bin ich durchaus oft "forsch" unterwegs.
Aber in den Regelbereich des ABS bin ich bisher noch nie gekommen, meine Bremse hat also auch noch nicht unerwartet aufgemacht.
Wenn es also auch auf trockenen Straßen und bei leichten Bremsungen passiert hatte ich bisher Glück.
Damit möchte ich das Problem nicht unbedingt kleinreden, mir fehlt aber tatsächlich etwas Verständnis.
Was soll das ABS denn machen? Das Blockieren der Räder beim Bremsen verhindern. Wie funktioniert das? Indem Bremsdruck rausgenommen wird, die Bremse wird aufgemacht.
Von daher macht das ABS also genau das, was es soll.
Dass es auch Systeme gibt, die das evtl. besser können mag ich gerne glauben. Es steht jedem Frei, sich ein Motorrad mit so einem System zu kaufen. Nur muss man dann eben nicht 9 oder 10.000€ auf den Tisch legen, sondern 12.000€ und mehr.
Natürlich ist es erst einmal ärgerlich, dass die Bremse aufmacht. Die Alternative (Bremse bleibt zu und man legt sich hin) klingt aber um ein Vielfaches unangenehmer.
Und mal unter uns: Da werden vlt. 2 Meter Bremsweg "verschenkt". Was bedeutet das in Endgeschwindigkeit bei einer Bremsung aus 100km/h?
Wie viel Bremsweg verschenkt man selbst bei einer Gefahrenbremsung ohne ABS?
Bei 100km/h legt man pro Sekunde ~27 Meter zurück. Durch die eigene Reaktionszeit verschenkt man also vermutlich mehr Bremsweg als durch das "grobe" Regelintervall unseres ABS-Systems.