Regelgüte ABS

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Re: Regelgüte ABS

Beitragvon HarrySpar » 26.02.2014, 15:12

bert3558 hat geschrieben:... sondern so fahren das man nicht den letzten Meter brauch um zum Stehen zukommen.

Wär schön, wenn das immer möglich wäre.
Bei einer völlig unvorhersehbaren Situation habe ich halt leider oft zu wenig Weg übrig.
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon rotax » 26.02.2014, 15:20

bert3558 hat geschrieben:Du musst mal eine R 1150 R fahren mit nicht mehr so guter Batterie dann weist du was es heist wenn das ABS ausfällt . Da hängst du mit beiden Händen am Hebel .
Kann dir nur sagen das macht keinen Spass.
Bei sämtlichen PKW Herstellern gibt es immer wieder Probleme mit dem ABS . Man sollte sich nicht nur auf Technik verlassen sondern so fahren das man nicht den letzten Meter brauch um zum Stehen zukommen.



Das kam aber nicht vom ABS sondern vom Bremskraftverstärkers...klar,das ABS funktionierte dann auch nicht mehr.
Die Freiheit des Motorradfahrens besteht nun mal darin, selbst zu bestimmen, ob man durch Unvermögen oder übertriebenen Ehrgeiz aufs zu voll genommene Maul fliegt
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon reha73 » 26.02.2014, 19:22

bert3558 hat geschrieben:Man sollte sich nicht nur auf Technik verlassen sondern so fahren das man nicht den letzten Meter brauch um zum Stehen zukommen.

Immer dieser Standardspruch. Die Bremse selbst ist auch Technik, und darauf wirst du dich wohl auch verlassen, um zum Stehen zu kommen. Oder bremst du so früh, dass dein Moped bei Bremsenversagen auch noch durch Ausrollen oder per Stiefelsohle zum Stehen kommen würde?
Ich verlasse mich übrigens auf keines der sogenannten (elektronsichen) Assistenzsysteme. Aber durchaus auf die Bremsen. Letztere sollte ja ausgereift sein. Wenn ich aber nun bremse und das Assistenzsystem ABS (bzw. dessen Überschlagserkennung) genau dieses Bremsen verhindert oder sagen wir "negativ beeinflusst", dann ist das ein anderer Fall. Das Assistenzsystem versagt jetzt nicht einfach, sondern es arbeitet gegen mich.
Ich meine, dass Sicherheitssysteme, die im ungünstigen Fall selbst Unfälle begünstigen könnten, den Stempel "experimentell" tragen sollten und daher nicht in Serienprodukte gehören oder zumindest abschaltbar sein sollten. So macht man es in anderen Bereichen der Technik ja auch.
Bevor ihr jetzt alle wieder den Knüppel rausholt: Ich meine explizit nicht, dass man auf das ABS hätte verzichten sollen, sondern auf die Überschlagserkennung, solange diese nicht ausgereift ist bzw. war, oder diese anders auslegen sollen.

Das meinen übrigens auch andere:
Trotzdem bremsen die Brembos mit Macht, nur nicht so präzise wie erwartet. Und manchmal – wider Erwarten – für Sekundenbruchteile gar nicht, da die Überschlagserkennung mitunter Überschläge erkennt, die nicht mal ansatzweise welche sind. Zu viel Elektronik ist doch nicht gesund. BMW aber kann offensichtlich nicht genug kriegen.

http://www.motorradonline.de/einzeltest ... 00-s/95600

Kann sein, dass sich dieser Bericht nur auf ältere Modelle der F beziehen, wie schon
Schwarzfahrer hat geschrieben:Das ABS der ersten S ist nicht das gleiche wie in den aktuellen GS/R/GT. Damit jetzt nicht gleich wieder alles in einen Topf geworfen wird.

schrieb. Das kommt mir trotzdem irgendwie bekannt vor.
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Re: AW: Regelgüte ABS

Beitragvon blackhawk2k » 26.02.2014, 19:33

Von der S kenne ich es auch, ist echt nur auf buckeligem Asphalt, ansonsten ist das Abs top. Wir haben das im Sicherheitstraining bei verschiedensten Situationen ausprobiert (nass, trocken, Dreck usw.) im Geschwindigkeitsbereich zwischen 50 und 120 und immer gute Bremswege. Aber da war der Asphalt immer plan. Ich weiß, dass das System so reagiert, wenn man in beide Bremsen rein langt, oder auch nur hinten bremst, doch was passiert, wenn man nur vorne bremst?
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Kajo » 26.02.2014, 19:49

Noch einmal ein Beitrag zum Bremsen mit ABS bei Fahrbahnunebenheiten:

"Durch Bodenwellen oder Fahrbahnunebenheiten kann es kurzfristig zum Kontaktverlust zwischen Reifen und Fahrbahnoberfläche kommen und die übertragbare Bremskraft bis auf Null zurückgehen. Wird in dieser Situation gebremst, muss das ABS den Bremsdruck reduzieren, um die Fahrstabilität bei Wiederherstellung des Fahrbahnkontakts sicherzustellen. Zu diesem Zeitpunkt muss das BMW Motorrad ABS von extrem niedrigen Reibwerten ausgehen (Schotter, Eis, Schnee), damit die Laufräder sich in jedem denkbaren Fall drehen und damit die Fahrstabilität sichergestellt ist. Nach Erkennen der tatsächlichen Umstände regelt das System den optimalen Bremsdruck ein."

Quelle: Betriebsanleitung F 800 R - Seite 66

Gruß Kajo
Beim Tanken setzte ich den Helm ab.
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Ally » 26.02.2014, 19:58

Ich lese hier Seiten über Seiten über die Technik vom ABS, welches ist besser, welches schlechter.....

Dabei ist es ganz einfach, das ABS bremst nicht!! Es verhindert nur ein blockieren der Räder!!
Ergo, hat sich doch beim eigentlichen BREMSEN nichts verändert. Für eine bestmögliche Verzögerung muss ich nach wie vor den optimalen Bremspunkt/Druck (wie immer ihr das nennen möchtet) aufbauen.
Und der liegt bekanntermaßen kurz vorm Blockieren. Auch verringert ein ABS in aller Regel (ja ich weiß, es gibt Ausnahmen) nicht den Bremsweg.
Ich muss nach wie vor in einer Notsituation innerhalb kürzester Zeit entscheiden: Schaffe ich es vor dem Hindernis zum Stehen zu kommen, oder suche ich die Lücke und weiche aus??
DAS kann man trainieren, denn je mehr ich diese Abläufe verinnerlicht/automatisiert habe, desto einfacher fällt es mir sie in einer Notsituation abzurufen.
Stattdessen liest man hier, wie man nach 3!!! gefahrenen Metern auf einer Linksabbiegespur dem Vorderman hinten drauf fährt.... Und wer ist Schuld? Natürlich das ABS, weil es überraschender Weise das gemacht hat, was es soll :shock:

Der größte Vorteil des ABS ist für mich, dass ich mich GEFAHRLOS an diesen optimalen Bremsdruck ran tasten kann.. mit ÜBEN ÜBEN ÜBEN
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon F800är » 26.02.2014, 20:36

Ally, nichts für ungut, aber das ist Quatsch?
Es geht eben genau darum das der gewollte/benötigte Druck NICHT aufgebaut wird. Das bremsen kann ich dann auf ebener Straße auch 2000x üben, es bringt mir nichts wenn ich auf einer Ruckelpiste jedes Mal vor dem gleichen - technischem - Problem stehe. Und um nichts anderes ging es hier. Insofern, doch es hat sich etwas beim BREMSEN verändert ;)
Kann es sein das Du das geschilderte Problem einfach noch gar nicht selbst erlebt hast?
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Graver800 » 26.02.2014, 20:40

Ähm,
verstehe ich da was falsch oder? Ich dachte nämlich, dass ABS wie beim Auto auch bei "Vollbremsung" die Sache (F800R) noch lenkbar macht. Nicht mehr und nicht weniger erwarte ich. Und bei allen Tests im Fahrtraining und auf der Strasse hat dies (bei mir) funktioniert.

Soderle! Nun seid ihr wieder dran.
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Ally » 26.02.2014, 20:46

Auf der Ruckelpiste reagiert das ABS doch deshalb so "blöde" weil das Vorderrad immer wieder kurzzeitig den Bodenkontakt verliert, oder? In dem Moment kann man dann doch auch ohne ABS keinen Bremsdruck auf dem Vorderrad aufbauen?
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon F800är » 26.02.2014, 20:49

Naja, es heißt ABS - Anti-Blockier-System, und nicht Immer-Lenken-Können-System neenee , insofern sehe ich den Zweck vorrangig darin beim Motorrad einen Sturz durch ein rutschendes Vorderrad oder einen Überschlag zu verhindern. Falls starke Lenkbewegungen oä. nötig werden löse ich eher die Bremse und gehe danach wieder voll rein.
Beim Auto ist das dann wieder ein bisschen anders...
@Ally Ja, aber man hat idR. lange wieder Bodenkontakt bevor wieder Bremsdruck da ist. Ich fahre ja unter anderem noch Motorräder ohne ABS, mit diesen kann ich wenn ich versuchsweise an der gleichen Stelle bremse nach wie vor kürzere Bremswege erzielen - daher enttäuscht mich das System unter diesem Aspekt.
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Graver800 » 26.02.2014, 20:50

F800är hat geschrieben:Naja, es heißt ABS - Anti-Blockier-System, und nicht Immer-Lenken-Können-System neenee , insofern sehe ich den Zweck vorrangig darin beim Motorrad einen Sturz durch ein rutschendes Vorderrad oder einen Überschlag zu verhindern. Falls starke Lenkbewegungen oä. nötig werden löse ich eher die Bremse und gehe danach wieder voll rein.
Beim Auto ist das dann wieder ein bisschen anders...
@Ally Ja, aber man hat idR. lange wieder Bodenkontakt bevor wieder Bremsdruck da ist. Ich fahre ja unter anderem noch Motorräder ohne ABS, mit diesen kann ich wenn ich versuchsweise an der gleichen Stelle bremse nach wie vor kürzere Bremswege erzielen - daher enttäuscht mich das System unter diesem Aspekt.


Oh, danke, den Beitrag hab ich gebraucht und werde nun "wissender" durchs Leben gehen. (mehr schreib ich aber zu dem Thema nicht!).
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon cultus » 26.02.2014, 20:53

Hallo F800är,

Dein Problem kenne ich.
Und das habe ich bisher auch nur auf der F800S erlebt.
Ich besitze und besaß seit 1998 6 BMWs und alle mit ABS.
Und so lange auf, wie bei der F800s hat keine andere gemacht - das war gefühlt mehr als eine Radumdrehung, wenn man z.B. in Italien eine Metallwasserrinne von ca. 5cm Breite mäßig! bremsend überrollt hat.
Da hätte ohne ABS das Vorderrad vielleicht 5cm gestanden und dann hätte die Verzögerung wieder eingesetzt.
Ich würde die F800S natürlich wieder mit ABS kaufen, aber die Regelgüte ist nach meinen persönlichen Erfahrungen nicht so gut wie es schon vorher bei BMW ging.

Und! War da nicht auch schon im MOTORRAD ein Bericht drüber, oder mindestens ein Absatz im Test?

Ah - hab es gefunden, und wenn es keiner petzt veröffentliche ich es hier einfach mal: Heft 12/2006:
Trotzdem bremsen
die Brembos mit Macht, nur nicht so
präzise wie erwartet. Und manchmal –
wider Erwarten – für Sekundenbruchteile
gar nicht, da die Überschlagserkennung
mitunter Überschläge erkennt, die nicht
mal ansatzweise welche sind.


Gruß
Holger
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Art Vandelay » 26.02.2014, 20:54

> Dabei ist es ganz einfach, das ABS bremst nicht!! Es verhindert nur ein blockieren der Räder!!

Roger, Captain!

> Ergo, hat sich doch beim eigentlichen BREMSEN nichts verändert.

Aso, ja, wenn man davon absieht, dass es halt nicht mehr bremst, hat sich ansonsten am Bremsen tatsächlich nicht viel verändert.
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon F800är » 26.02.2014, 20:56

@Graver: Musst das nicht ganz so ernst nehmen.
Aber Du hast ein wenig Äpfel mit Birnen verglichen fand ich ;) Wenn ich dich wörtlich nehme und das ABS nur das lenken beim bremsen weiter möglich machen soll, kann ich Dir ja ein ABS System verbauen das immer mit der Hälfte der maximal möglichen Bremskraft bremst. Kannst garantiert immer lenken!

Du siehst, darum ging es hier doch gar nicht - sondern darum wer bereits in haarige Situationen gekommen ist weil das ABS eher defensiv ausgelegt bzw. simpel aufgebaut ist.
Die technischen Erläuterungen dazu empfand ich nebenbei als interessant!
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Re: Regelgüte ABS

Beitragvon Ally » 26.02.2014, 20:57

Sobald das Projekt SBL runter und M-Lenker drauf abgeschlossen ist (ich hoffe Freitag oder Samstag) werde ich mal damit anfangen das ABS ausgiebig zu testen... ist ja mein erstes mit.
Dann wird ich euch berichtet, wie die S auf Puckelpisten reagiert....
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