Hinterradblockade

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Re: Hinterradblockade

Beitragvon Älbler » 24.06.2013, 20:10

Kann denn jemand mal kurz schildern, was man vorbeugend tun kann? Also was muß man abbauen, um einen Überblick über den Zustand des Hinterradantriebs zu bekommen? Braucht man ein Spezialwerkzeug?

Gruß Eike[/quote]

Hallo Eike
ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, da selbst Hand anzulegen.
Es gibt einen Fall mit einer HP2 Megamoto, geschildert in Motorrad Nr.09, bei welcher der Besitzer selbst das Getriebe zerlegt hat und dann festgestellt hat, dass drei große Metallteile am Magneten hingen. Davor ließ sich das Getriebe mehrmals nicht mehr schalten. Die Metallteile stammen vom Ruckdämpfer, dessen Umbörtelung abgebrochen war. Auch dieser Fehler ist BMW bekannt und wurde ebenfalls zwischenzeitlich behoben. BMW verweigert ihm eine Kulanzregelung.
Wörtlich lt. Pressesprecher von BMW Motorrad: " Eine Kulanzbeteiligung bezieht sich ausschließlich auf Reparaturrechnungen über einen BMW Motorrad-Partner. Aus Gewährleistungs- und Haftungsgründen ist eine Kulanzbeteiligung beim Verkauf von Ersatzteilen ausgeschlossen."

Das bedeutet für Dich: Du kannst zwar mal reinschauen, wenn Du aber etwas entdeckst, wieder schön zu machen und bei Deinem BMW-Händler zur Reparatur geben.

Gruß Dieter
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Re: Hinterradblockade

Beitragvon Molch » 25.06.2013, 08:31

Da das Problem ja schon länger bekannt ist habe ich kein Mitleid mit jemandem der hier mitliest und denns jetzt noch trift. 46er Nuss besorgen Lager kontrollieren und nachfetten (oder machen lassen,nur besser nicht bei BMW), dauert ne halbe Stunde und erspart ne Menge Kosten und Ärger. In der Zeit wo hier Jammerfreds geschrieben werden ist die Kontrolle erledigt. :mrgreen:
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Re: Hinterradblockade

Beitragvon Art Vandelay » 25.06.2013, 08:45

Und für die, die hier nicht mitlesen?
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Re: Hinterradblockade

Beitragvon Molch » 25.06.2013, 08:59

Die jammern wenns sie trifft anschließend ja auch nicht hier rum :wink: :mrgreen:
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Re: Hinterradblockade

Beitragvon HarrySpar » 25.06.2013, 09:41

Wo soll man denn da fetten?
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Re: Hinterradblockade

Beitragvon Molch » 25.06.2013, 09:53

Machst Pos2. bißl mit dem Heißluftfön warm , ziehst es ab und kannst dann deine Lager fetten. Ging bei mir recht locker runter. Hab bei mir auch gleich das Schrägrollenlager getauscht und eingeklebt (erst 3600km, Moped stand aber 3 Jahre). Nadellager nur neu gefettet. Ist etwa ne halbe Stunde Arbeit.
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Re: Hinterradblockade

Beitragvon Eike » 25.06.2013, 10:14

Ist das auf dem Bild ein spezieller Abzieher oder kann man irgendeinen nehmen? Wird das Fetten denn das Problem endgültig lösen oder nur verzögern?

Gruß Eike
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Re: Hinterradblockade

Beitragvon HarrySpar » 25.06.2013, 10:48

Ich blick da insgesamt noch nicht durch.
Es hieß doch immer, daß das Blockierproblem von ungünstig ausgelegten Toleranzen herrührt.
Aber wie können ungünstig ausgelegte Toleranzen plötzlich zu einer Blockade führen, nachdem das Motorrad vorher Tausende Kilometer wunderbar gelaufen ist?
@ Molch: Und wieso sollen jetzt plötzlich ungünstig ausgelegte Toleranzen mit Fett behoben werden können?
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Re: Hinterradblockade

Beitragvon Molch » 25.06.2013, 11:47

Ich denke das das Schrägrollenlager wegen Schmierungsproblemen den Geist aufgibt und sich dann der Innenring auf der Welle mitdreht. Die axiale Verschiebung die einige beobachtet haben kann ja auch nur über das defekte Lager entstehen. Die Welle wird ja nicht so mir nichts dir nichts über die Jahre dünner.
Ich würde auch keine neue Welle einbauen wenn das Lager gefressen hat sonder die alte aufchromen lassen und überschleifen. :mrgreen:
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Re: Hinterradblockade

Beitragvon Peter_H » 25.06.2013, 12:39

Molch hat geschrieben:Ich würde auch keine neue Welle einbauen wenn das Lager gefressen hat sonder die alte aufchromen lassen und überschleifen. :mrgreen:


Ja, aber anstatt Aufchromen würde ich das hier empfehlen: http://www.metallspritztechnik.de/

Die Schmierprobleme enstehen m.M. nach WEGEN der Toleranzen: wenn der Innenring nicht satt auf der Welle sitzt -> Reibung durch Mikrobewegungen -> Wärme -> Fett verflüchtigt sich.
Gruß
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Re: Hinterradblockade

Beitragvon AtomAmeise » 26.06.2013, 12:03

@ Molch: Nix für ungut - aber nicht jeder ist derart technisch versiert und ausgestattet, dass er selbst Lagerkontrollen durchführen kann. Genau aus diesem Grund gibt es ja entsprechende Werkstätten, in die weniger erfahrene oder versierte Leute ihre Maschine geben. Letzten Endes kann es ja auch nicht die Lösung sein, dass sich ein großer Hersteller aus der Verantwortung stiehlt und man als Kunde selbst tätig werden muss. Leuten zu unterstellen sie seien daher selsbt Schuld, wenn der Defekt bei ihnen auftritt, ist aus meiner Sicht nicht haltbar und durchaus frech. Ich beobachte das Thema schon länger und schaue regelmäßig nach dem Lagerspiel durch besagtes "Wackeln". Ob ich einen etwaigen Schaden somit erkennen würde, sei dahin gestellt. Bislang wurde ich wohl verschont. Kürzlich wurde bei mir bei der 40.000er der Riemen getauscht. Leider habe ich nicht erfahren ob dabei das Lagerspiel entsprechend detailliert kontrolliert wurde. Mich persönlich stört hier insbesondere die fehlende Transparenz seitens BMW. Immer wieder werden Schadensbilder als Einzelfälle abgetan. Die Aussage des KBA-Mitarbeiters verrät aber durchaus, dass das Schadensbild nicht so selten auftaucht, wie BMW propagiert.

Ich bin mal gespannt, ob man vom KBA bezüglich einer Stellungnahme seitens BMW noch etwas hört. Ich kann Eikes Meinung und die damit verbundene Aufregung durchaus verstehen. Hier geht es eben nicht um einen defekten Taster, sondern um ein Teil, das bei Versagen zum Sturz und somit zum vorzeitigen Ableben führen kann.

Es bleibt spannend... vorab schonmal danke an Eike, dass er den beschwerlichen und teils stressigen Weg im Namen aller Geschädigten (und womöglich zukünftig Betroffenen) auf sich nimmt.
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Re: Hinterradblockade

Beitragvon Molch » 26.06.2013, 14:08

Ich wette das 95% der BMW Teiletauschwerkstätten weder die Möglichkeit haben das Spiel richtig zu kontrollieren und im Ernstfall auch nicht die beschädigten Teile messtechnisch beurteilen können (es auch gar nicht wollen). Da wird einfach per Anweisung getauscht. :mrgreen: Ich würde da jedenfalls nicht mal das Mofa meiner Tochter warten lassen. :mrgreen:
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Re: Hinterradblockade

Beitragvon AtomAmeise » 26.06.2013, 15:25

Ohne Frage - da gebe ich dir Recht. Du wirst mir aber Recht geben, dass es jetzt nicht am Kunden hängen bleiben kann, sich um die fachgerechte Behebung dieser vermeintlichen Fehlkonstruktion zu kümmern. Ich hab mein Vertrauen in meine bisherige BMW-Werkstatt auch verloren. Aber wie verhält man sich jetzt, ohne entsprechenden Fachverstand, richtig?
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Re: Hinterradblockade

Beitragvon Roadster1962 » 26.06.2013, 16:04

AtomAmeise hat geschrieben:Ohne Frage - da gebe ich dir Recht. Du wirst mir aber Recht geben, dass es jetzt nicht am Kunden hängen bleiben kann, sich um die fachgerechte Behebung dieser vermeintlichen Fehlkonstruktion zu kümmern. Ich hab mein Vertrauen in meine bisherige BMW-Werkstatt auch verloren. Aber wie verhält man sich jetzt, ohne entsprechenden Fachverstand, richtig?



Kannst Du einfach machen NIX !

Ich rüttel jetzt auch öfter mal vorsichtig am Hinterrad und hoffe das nun wenigstens dieser Kelch an meiner S vorübergeht :cry:

Leider ist sie ja eine von denen die bisher bei jedem Problem fröhlich "HIER" gerufen hat. Aber...

...die Hoffnung stirbt zuletzt


Wenn es mich allerdings dann doch erwischt ist Schluß, soviel Kohle hab ich hier nicht rumliegen. Dann werde ich sie demontieren und probieren die Einzelteile loszuwerden.

Gruß

Christian
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Re: Hinterradblockade

Beitragvon Molch » 26.06.2013, 18:03

AtomAmeise hat geschrieben:Ohne Frage - da gebe ich dir Recht. Du wirst mir aber Recht geben, dass es jetzt nicht am Kunden hängen bleiben kann, sich um die fachgerechte Behebung dieser vermeintlichen Fehlkonstruktion zu kümmern. Ich hab mein Vertrauen in meine bisherige BMW-Werkstatt auch verloren. Aber wie verhält man sich jetzt, ohne entsprechenden Fachverstand, richtig?


Ich würde wenn ich den Zahnriemen wechseln lasse gleich die Lager mitwechseln lassen. Die Lager kosten nicht die Welt und wenn das Krad eh zerlegt ist ist der Zeitaufwand auch überschaubar. Wird der BMW-Heini aber nicht von angetan sein da er das Lager nicht mit dem Diagnosegerät wechseln kann und auch nicht den Lehrling dafür abstellen kann. :mrgreen:
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