...was heißt "verabschiedet"?
Also was genau ist das Symptom? Rutscht die Kupplung unter Last in großen Gängen durch?
Verschlissene Beläge sind das geringste Problem; da gibt's nur den kompletten Belagsatz inklusive Federn. Natürlich brauchst Du dann auch noch die Gehäusedeckeldichtung und solltest den Wellendichtring der Schaltwelle bei An-/Abbau des Deckels nicht ruinieren.
GENAU in der Rep-Anleitung nachlesen, in
welcher Position
welche Belaglamelle verbaut werden muß! Die sind nicht alle gleich und müssen nicht alle in dieselben Nuten des Kupplungskorbs eingefädelt werden...
Wer da also die Lamellen durcheinanderwürfelt oder Mikado spielt, hat fluggs eine beschissen arbeitende Kupplung zusammengepfuscht.
Bei neuen Belägen 5 (in Worten: FÜNF) Millimeter Spiel am Handhebel einstellen (dabei beachten, daß der Lenker voll auf links (oder rechts -> siehe Handbuch!) eingeschlagen ist, weil sich abhängig von der Lenkerstellung das Kupplungsspiel verändert)
Die 5mm Anfangsspiel verkleinern sich auf den ersten paar hundert Kilometern u.U recht schnell, weil eine der Lamellen als Judderfeder fungiert und konisch verschleißt. Das passiert bei der zunächst planen Neulamelle rasch und sorgt für flotte Verringerung des Kupplungsspiels.
UNBEDINGT darauf achten, niemals mit <3mm Spiel zu fahren. Da ist die Gefahr sehr groß, temporär ins Nullspiel zu geraten - und das killt die Beläge innerhalb weniger Kilometer Fahrtstrecke; idR merkt man das zeitweilige Nullspiel in der Kürze der Zeit nicht mal. Aber das war's dann halt für die Beläge...
Und keine Sorge angesichts der "Kampfspuren" der Kupplungsfedern an den Schraubdomen der Kupplungsnabe (= Mitnehmer). Das ist normal und kein Anlaß zum Wechsel derselben.
Ich empfehle dringend, die große Mutter zur Verschraubung der Kupplungsnabe nicht zu öffnen. Das ist weder notwendig noch sinnvoll.
Viel Spaß!
