Buster hat geschrieben:Wenn mir meine F da mal die Bremse unnötig aufgemacht hätte, hätte ich mal nach der Ursache geforscht.
Ich fands auch seltsam und habe alles durchchecken lassen. Ohne Befund.
Buster hat geschrieben:Wenn mir meine F da mal die Bremse unnötig aufgemacht hätte, hätte ich mal nach der Ursache geforscht.
Nein ist es nicht. Bei einem ABS gibt es mit dem Druckmodulator zwischen Handpumpe und den Radzylindern ein aktives Gerät, das den Bremsdruck wegnimmt und ihn schnell wieder aufbaut. Dabei handelt es sich um eine Zweipunkt-Regelung (bremst - bremst nicht), mit der Raddrehzahl, bzw. deren 2. Ableitung als Regelgröße.HarrySpar hat geschrieben:Unser ABS ist doch ein passives Bauteil, oder?
Meister Lampe hat geschrieben:...Das System ist okay , meistens ist der Anwender das Problem ...![]()
, ich fahre mehrmals im Jahr in die Berge und egal mit was für eine BMW , ob KS oder GS-LC oder F800 , die bremsen alle gleich...
Meister Lampe hat geschrieben:...Das System kannst du garnicht mit der ÄRÄR vergleichen , den in jedem Fahrmodus hast du eine andere Regelfrequenz , ich fahre auf der LS im Slickmodus und da öffnet gar nichts mehr , so kann jeder für sich entscheiden wieviel ABS ich einsetze ...
Roadslug hat geschrieben:... Das ABS-System der F800 ist ein eher einfach gestricktes und daher preiswertes (und leichtes) System. Es besteht aus zwei mechanisch/hydraulisch getrennten Systemen für Vorder- und Hinterrad. Eine Verknüpfung beider Systeme gibt es doch, aber nur über die Software im Steuergerät...
Die Steuerkolben im Druckmodulator werden natürlich elektromagnetisch betätigt, sonst könnte man sie auch nicht per Software ansteuern. Was den Algorithmus der Steuerung betrifft: ich war Antriebs- und kein Bremsenspezialist, daher kenne ich die Funktionalität der ABS-Systeme nur am Rande. Aber soviel ich noch weiß wird die 2. Ableitung der Raddrehzahl, der sog. "Ruck", deswegen verwendet, weil er bereits vor dem eigentlichen Radstillstand einen sehr starken Änderungsgradienten aufweist. Das heißt die ABS-Regelung kann bereits reagieren bevor das Rad steht. Wenn die Regelung warten würde bis das Rad wirklich steht wäre das System viel zu langsam und es würden im Regelbetrieb bei höherer Anfangsgeschwindigkeit Radblockierstrecken im Meterbereich auftreten. Dann könnte man gleich auf das ABS verzichten.HarrySpar hat geschrieben:Roadslug: Aber wie baut es den Druck wieder auf? Ist da eine kleine Pumpe drin? Die braucht ja dann eine Energieversorgung, oder? Strom?
Außerdem: Zweite Ableitung als Regelgröße? Hmmm. Die erste Ableitung der Raddrehzahl ergibt ja bereits die Beschleunigung bzw. Verringerung der Drehzahl. Da sollte doch dann die erste Ableitung als Regelgröße passen, oder? Harry
Kajo hat geschrieben:Die Entwicklung bei den ABS-Systemen geht ja nun auch immer weiter und hier und da gab es auch mal Entwicklungen in die falsche Richtung. Ich erinnere nur an die "Bremskraftverstärker" der R-Reihe.
Gruß Kajo
Roadslug hat geschrieben:Was den Algorithmus der Steuerung betrifft: ich war Antriebs- und kein Bremsenspezialist, daher kenne ich die Funktionalität der ABS-Systeme nur am Rande. Aber soviel ich noch weiß wird die 2. Ableitung der Raddrehzahl, der sog. "Ruck", deswegen verwendet, weil er bereits vor dem eigentlichen Radstillstand einen sehr starken Änderungsgradienten aufweist. Das heißt die ABS-Regelung kann bereits reagieren bevor das Rad steht.
Wobbel hat geschrieben:...Einfach die Bremse zulassen und den Rest erledigt die Technik.
HarrySpar hat geschrieben:OK. Die Raddrehzahl ist halt dann als erste Ableitung der Rad-Winkelposition zu sehen und die Erhöhung bzw. Verringerung der Raddrehzahl ist dann die zweite Ableitung der Rad-Winkelposition. Wenn man es so sieht, ist "zweite Ableitung" das richtige.
Harry
bert3558 hat geschrieben:Du musst mal eine R 1150 R fahren mit nicht mehr so guter Batterie dann weist du was es heist wenn das ABS ausfällt . Da hängst du mit beiden Händen am Hebel .
Kann dir nur sagen das macht keinen Spass...
bert3558 hat geschrieben:... Kann dir nur sagen das macht keinen Spass. Bei sämtlichen PKW Herstellern gibt es immer wieder Probleme mit dem ABS . Man sollte sich nicht nur auf Technik verlassen sondern so fahren das man nicht den letzten Meter brauch um zum Stehen zukommen.
Kami0911 hat geschrieben:Nein, es wird nicht die Beschleunigung ausgewertet. Die Beschleunigungsänderung da/dt wird erfasst.
Urgröße: Weg s
1. Ableitung: ds/dt = Geschwindigkeit v
2. Ableitung: dv/dt = Beschleunigung a
3. Ableitung: da/dt = Ruck j
Ruck ist die zweite Ableitung der Geschwindigkeit nach der Zeit.
Wenn man die Beschleunigung erfasst, ist das System zu langsam. Wenn man dann ordentlich zugreift, blockiert das Rad kurz, bevor das ABS zu regeln beginnt. Das ABS sorgt für einen gleichmäßigeren Aufbau der Bremskraft.
HarrySpar hat geschrieben:...Oha! "Ruck" war mir noch kein Begriff. Ist dann die Veränderung der Beschleunigung!?! Und ja, das ist dann die zweite Ableitung der Raddrehzahl. Wieder was gelernt. Harry
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