Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Alles was nirgenswo rein passt.

Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon Roadslug » 02.12.2013, 21:16

Hm, ein Motorrad mit einem so großem Einzelzylinder ist kein Kleinkraftrad, das man locker anschieben kann. Das anschieben ist einem 650cm^3-Einzylinder eine mehr als mühsame Angelegenheit. Stichwort: Dampfhammer-Charakteristik. Vor allem braucht man bei anschieben schon eine recht hohe Motordrehzahl, damit die Lichtmaschine genügend Spannung liefert.

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Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon Kajo » 02.12.2013, 22:40

Roadslug hat geschrieben:Hm, ein Motorrad mit einem so großem Einzelzylinder ist kein Kleinkraftrad, das man locker anschieben kann. Das anschieben ist einem 650cm^3-Einzylinder eine mehr als mühsame Angelegenheit. Stichwort: Dampfhammer-Charakteristik. Vor allem braucht man bei anschieben schon eine recht hohe Motordrehzahl, damit die Lichtmaschine genügend Spannung liefert. Roadslug


Das das nicht einfach ist war mir schon klar. Aber wenn ich einen Boxer anschieben kann, sollte das auch mit einer japanische Diva gehen. Möglichweise unter Nutzung einer Gefällstrecke.

Gruß Kajo
Beim Tanken setzte ich den Helm ab.
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Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon HarrySpar » 03.12.2013, 09:00

Vielleicht besorgt sich mein Spezl jetzt auch einen 8Ah LiFePO-Akku.
Bei dem dürfte die Spannungslage während des Startens höher sein als bei der 8Ah-Bleibatterie. Also höher als 11,3V, damit das CDI ein Signal an die Zündspule gibt.

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Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon Roadslug » 03.12.2013, 10:35

Kajo hat geschrieben:Das das nicht einfach ist war mir schon klar. Aber wenn ich einen Boxer anschieben kann, sollte das auch mit einer japanische Diva gehen. Möglichweise unter Nutzung einer Gefällstrecke.
Gruß Kajo
Meine erste BMW war eine F650 Funduro, also auch ein ein Einzylinder-Moped mit 650cm^3. Und tatsächlich war ich auch in der Situation mit leerer Batterie anschieben zu müssen, weil ich vergessen habe das Licht auszuschalten. Aber da ging gar nichts. Selbst im 5.Gang hatte man beim Einkuppeln einen Effekt als hätte man den Anker geworfen. Dass gibt dann schnell mal großes Aua Aua, wenn man mit dem Schienbein gegen die Fussraste rennt. Zum Glück war das zu Hause bei mir und ich habe dann lieber das Ladegerät rausgeräumt. :mrgreen:

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Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon Kajo » 03.12.2013, 10:41

Roadslug hat geschrieben:Gruß Kajo
Meine erste BMW war eine F650 Funduro, also auch ein ein Einzylinder-Moped mit 650cm^3. Und tatsächlich war ich auch in der Situation mit leerer Batterie anschieben zu müssen, weil ich vergessen habe das Licht auszuschalten. Aber da ging gar nichts. Selbst im 5.Gang hatte man beim Einkuppeln einen Effekt als hätte man den Anker geworfen. Dass gibt dann schnell mal großes Aua Aua, wenn man mit dem Schienbein gegen die Fussraste rennt. Zum Glück war das zu Hause bei mir und ich habe dann lieber das Ladegerät rausgeräumt. :mrgreen: MACaerer[/quote]

So eine erfolglose Aktion hatte ich auch schon einmal mit einer R 1100 S im Cafe Ahrwind in Ahrbrück in der Eifel. Trotz genügend "Anschiebern" konnten ich den Motor nicht starten. Es blieb nichts anderes übrig als den BMW Notdienst anzurufen. Der kam dann auch rasch und die Maschine wurde mit Anhänger nach Bonn gebracht und in Folge eine neue Batterie eingebaut.

Gruß Kajo
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Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon Roadster1962 » 03.12.2013, 14:15

Moin,
also meine Aprilia (660 ccm Yamaha-Motor) läßt sich ganz locker anschieben, paar Meter mit Schwung, 3. Gang kommen lassen und sie läuft. Allerdings darf die Batterie nicht völlig platt sein sonst läuft sie nicht rund und geht ohne Gas wieder aus. Denke mal ähnlich wie bei der BMW erwartet die Elektronik eine gewisse Grundspannung damit es funktioniert.

Nochmal zur eigentlichen Frage hier, hatte früher eine Honda Vigor (Nachfolger der Dominator mit gleichem Motor), wenn die 2-3 Tage nicht gefahren wurde sprang sie auch nur schwer an. Lag aber nicht an der Batterie sondern am Sprit im Vergaser. Irgendwie wollte der nicht mehr zünden. Hab deshalb meist vor der Siedlung den Sprithahn zu gemacht und sie leergefahren, mit frischem Benzin war sie sofort da. Alternativ hat auch ablassen vor dem starten geholfen.

Gruß

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Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon Roadslug » 03.12.2013, 21:20

Ja, das ist ein typisches Problem bei den Vergaser-Motoren. Ist aber nicht bei jedem Fahrzeug gleich ausgeprägt sondern hängt davon ab wie und wie nahe der Vergaser am Motor angebracht ist. Wenn das Saugrohr zwischen Vergaser und Zylinderkopf recht kurz ist oder kein Isolierstück eingesetzt wird heizt der Motor den Vergaser auf und die leichtflüchtigen Kraftstoffanteile verdunsten über die Schwimmergehäuse-Entlüftung. Selbst wenn der Motor anspringt läuft er die ersten paar Minuten wie ein Traktor. :roll:

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Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon HarrySpar » 04.12.2013, 10:43

Das mit dem Verdunsten der leicht flüchtigen Benzinanteile hat mein Spezl schon durch.
Vergaser leer laufen lassen und dann wieder mit frischem Sprit vollaufen lassen - brachte keine Besserung.
Er wird jetzt mal versuchen, gleich von Beginn an mit der Autobatterie zu starten. Und wenn die Dominator dann sofort anspringt, liegt es höchstwahrscheinlich daran, daß mit der Motoradbatterie der Anlasser zwar noch wunderbar dreht, die Spannung aber scheinbar unterhalb einem gewissen Schwellwert ist, wo dieses CDI (oder wie das heißt) ein Signal an die Zündspule sendet.
Dann wird mein Spezl eventuell auch einen 8Ah-Headway LiFePO-Akku kaufen. Denn der hält beim Starten 100%ig eine deutlich höhere Spannung aufrecht als die 8Ah-Bleibatterie.
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Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon HarrySpar » 26.12.2013, 16:19

So! Gestern ist die Dominator meines Spezls verreckt.
Motor starb nach dem Anfahren nach 15m im Leerlauf plötzlich ab und konnte nicht mehr gestartet werden.
Der Anlasser kann den Motor nicht mehr drehen. Und Anrollen im 3. Gang geht auch nicht mehr, was früher immer ging. Jetzt blockiert hingegen beim Kupplung kommen Lassen sofort das Hinterrad.
Aus diversen Erfahrungen im Internet kann man davon ausgehen, daß sich ein Ventilsitzring schon vor einiger Zeit gelockert hat (da war schon seit Monaten immer ein undefinierbares Klappern) und jetzt hops gegangen ist.
Haben die Motorradmotoren eigentlich grundsätzlich Ventilsitzringe eingepreßt? Oder gibt es auch Motoren, wo die Ventile einfach auf dem Aluminium des Zylinderkopfs aufsitzen? Wie ist's bei der F800?
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Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon Ally » 26.12.2013, 18:12

Ich geh mal ganz stark davon aus, dass die Motoren eingeschrumpfte Ventilsitzringe haben.
Kann mir nicht vorstellen, dass der Zylinderkopf einer solchen Belastung standhalten würde
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Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon Roadslug » 26.12.2013, 18:35

HarrySpar hat geschrieben:Haben die Motorradmotoren eigentlich grundsätzlich Ventilsitzringe eingepreßt? Oder gibt es auch Motoren, wo die Ventile einfach auf dem Aluminium des Zylinderkopfs aufsitzen? Wie ist's bei der F800? Harry
Ventilsitz direkt im Aluminiummaterial des Zylinderkopfs geht nicht, das würde wenn überhaupt nur Minuten halten. Die Ventilsitzringe sind bei heutigen Motoren immer ein Keramik-Verbundmaterial (Sinterwerkstoff) so ähnlich wie die Hartmetall-Einsätze eines Schneidwerkzeuges.

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Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon HarrySpar » 26.12.2013, 18:47

Danke. Wieder was gelernt. :)
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Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon Roadslug » 26.12.2013, 22:03

Naja, bei einer Drehzahl von 8000rpm hämmern die Ventilfedern die Ventile rund 70mal pro Sekunde mit einer Kraft von 400N bis 500N in die Ventilsitze. Das ist schon einigermaßen heftig. Die Ventile und natürlich die Sitze sind die mit Abstand am höchsten belasteten Bauteile in einem Motor, das wird gerne mal unterschätzt.

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Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon HarrySpar » 27.12.2013, 12:05

Kennst du da vielleicht auch noch den Zusammenhang zwischen der "Einschlagkraft" der Ventile und der Motordrehzahl?
Wie wäre es im Vergleich dazu z.B. bei halber Drehzahl, also z.B. nur 4000 anstatt 8000?

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Re: Startpilot bei Dekompressionsvorrichtung

Beitragvon Konzept » 27.12.2013, 14:05

HarrySpar hat geschrieben:Kennst du da vielleicht auch noch den Zusammenhang zwischen der "Einschlagkraft" der Ventile und der Motordrehzahl?
Wie wäre es im Vergleich dazu z.B. bei halber Drehzahl, also z.B. nur 4000 anstatt 8000?

Harry


Die Ventilfedern haben eine jeweils bestimmt Federkraft, die sich nicht durch schwankende Motordrehzahl ändert.

Zum Beispiel beim geschlossenen Ventil 100 N und beim geöffneten 300 N. Werte nur als theoretisches Beispiel!
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