Marlene hat geschrieben: wobei ein Bowdenzug bei regelmäßiger Schmierung das Motoradleben durchaus überstehen kann.
Nun ja, wenn die hydraulische Kupplungsbetätigung mit einem spürbaren Vorteil einher ginge, dann würde ich sie mir trotz einer fehlenden "Hilf-Dir-Selbst"-Möglichkeit im Pannenfall auch an meinem Bike wünschen. Ich wäre aber ebenso wenig bereit, dafür EUR 350 auszugeben. So gesehen, macht es mir dann doch nichts aus, seilzugbetätigt zu kuppeln. Für den Eventualfall, dass mir der Kupplngszug dann mal reißen sollte, fahre ich unter der Sitzbank so ein "Notfallset" von der Louise spazieren. Denn meistens geht ja am Wochenende oder nach Ladenschluss etwas kaputt - und der Automobilclub-Pannenhelfer kann ja auch inzwischen nicht mehr viel mehr als nur noch ein Diagnosegerät anstöpseln oder ein paar Schrauben nachziehen.Wobbel hat geschrieben:Aber ich weis genau, dass an meiner R1150R der Nehmerzylinder undicht war. Und das kam auf einer Sonntagtour so plötzlich das ich fast nicht mehr heim gekommen bin.... Seitdem sind mir Seilzüge lieber.
Wobbel hat geschrieben:Wann und ob ich mal einen Zug gewechselt habe, daran kann ich mich nicht erinnern. Aber ich weis genau, dass an meiner R1150R der Nehmerzylinder undicht war. Und das kam auf einer Sonntagtour so plötzlich das ich fast nicht mehr heim gekommen bin.Die Reparatur hat mich einen ganzen Tag gekostet.
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Seitdem sind mir Seilzüge lieber.
Ganz so einfach ist das nicht wie du es hier darstellst. Bei der Seilbetätigung ist der Seilweg oben an der Handarmatur und unten am Kupplungshebel logischerweise gleich groß. Die Länge des Kupplungshebels ist also entsprechend angepasst. Bei der hydraulischen Betätigung wird dagegen ein bestimmtes Flüssigkeitsvolumen verschoben. Und wenn, wie du schreibst, der Querschnitt des Nehmerzylinders größer ist wird im Verhältnis dazu der Betätigungsweg kleiner. Man bräuchte dann unten einen kürzeren Kupplungshebel womit der Effekt der größeren Kraft am Nehmer wieder aufgehoben wird. Ist also letztendlich gehupft wie gelatscht. Der einzige Vorteil der hydraulischen Betätigung ist der etwas bessere Wirkungsgrad durch den Wegfall der Seilreibung. Macht aber kaum etwas aus, weil man an der Kupplungsbetätigung eine Hysterese benötigt (Unterschied der Betätigungskräfte beim aus- und einkuppeln) wie Mike richtig bemerkt hat. Ob man die durch die Seilreibung oder durch die Flüssigkeitsreibung erzielt ist ist weitestgehend gleich.Gegi hat geschrieben:Physikalisch sieht das genau genommen so aus:
Der Kupplungszylinder hat eine bestimmte Fläche über die der Druck aufgebaut wird; nur wenn der Nehmerzylinder die gleiche (!) Fläche hat ist das Kraftverhältnis 1:1.
Das wird jedoch nur in den seltensten Fällen gegeben sein - meistens wird die Kraft (Fläche mal Druck) zugusten des Geberzylinders verändert ==> Geringere Handkraft am Kupplungshebel.
(Dieses Verhältnis läßt sich im Nachhinein durch andere Geberzylinder -falls verfügbar- leicht verändern)
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