Warmfahren

Die neue F800S + F800ST + F800GT im allgemeinen.

Warmfahren

Beitragvon to.ni » 27.08.2006, 12:05

Hallo zusammen,

habe eine kleine Anfänger-Frage.
Ich fahr' zwar scho seit einigen Jahren Auto und hab mich beim Turbodiesel drann gewöhnt ihn nicht über 2.5 drehen zu lassen, wenn er noch kalt ist. Allerdings hört der Drezhalbereich auch bei 4.5 (respektive 5) auf.

Wie fährt ihre eure Maschinen warm?
Bin noch allgemein am Einfahren, also unter 1000km, und habe sie deshalb eh noch nie über die 5er-Marke gebracht (im warmen Zustand natürlich!).

Die letzten drei Tage (seit ich sie hab :) ) hab ich es so gehandhabt, dass ich sie zwischen 2.5 (drunter läuft sie etwas unruhig) und maximal 3.5 gehalten habe, bis die Kühlwasser-Temp im mittleren Bereich war. Auf Vollgas oder der gleichen (soweit bei Drosselung möglich :wink: ) hab ich natürlich auch verzichtet.

Wie machen denn das die "Profis" hier?
Mich interessiert das einfach mal, nicht dass man es ein Motorrad-Lebenlang falsch macht :(

Ach ja, noch ne Frage: Wenn die Kühlwasser-Temp. im Mittleren-Bereich angekommen ist, kann man dann (bei einer eingefahrenen-Maschine) auch gleich richtig gas geben, oder sollte man damit lieber noch einige Zeit (wie lange?) warten?
Versteht mich nicht falsch, das ist einfach eine Frage des richtigen Umgangs mit der Maschine.

grüße tobi
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Beitragvon hofi » 27.08.2006, 12:42

Mahlzeit,

mit Maximaldrehzahl 4000 für die ersten 2-3 km bisste schon ganz gut bedient, denke ich.

Ausdrehen würde ich frühestens nach 10 km - hängt freilich auch vonne Außentemp. ab.

GrußHofi
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Beitragvon helmi-s » 27.08.2006, 14:41

Wenn das Kühlwasser seine Temperatur erreicht hat, gilt das noch nicht für das Motoröl. Dieses braucht etwas länger, also 20 km würde ich mindestens fahren, wenn ich bis zum Blitz drehen will. Bis dahin reichen doch auch so um die 6000 U/min, oder? Schnecke??

Mann/Frau liest sich
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Beitragvon Peter-55 » 27.08.2006, 19:02

Hallo Tobi,

eigentlich ist schon alles gesagt.
Ergänzend nur noch folgender Hinweis: Das Ausdrehen auf max. Drehzahl sollte grundsätzlich nur bei betriebswarmem Motor erfolgen. Und wie auch schon gesagt wurde, betriebswarm bedeutet, dass das Motoröl auf Betriebstemperatur ist, nicht das Kühlwasser. Daher die Sache ruhig angehen, wenn Du lange Freude an Deinem Bike haben willst.

Noch ein Tipp zum Einfahren: Schleichen in großen Gängen bei niedriger Drehzahl ist genauso schlecht wie zu hohe Drehzahlen. Lass den betriebwarmen Motor ruhig bis 5000 Umdrehungen drehen und schalte fleissig.

Gruß
Peter
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Beitragvon Brit » 29.08.2006, 11:51

die 10 Km Regel galt früher für die luftgekühlten Bikes, bei den derzeitigen Temperaturen (Hannover 11 ° brrrrrrrrrrrrrr) und den wassergekühlten würde ich mal so um 15 Km anregen ....

... und noch was zum Einfahren, macht mal eine Werksbesichtigung in Berlin mit und schaut dem Mann zu, der alle neuen Mopeds in 2 Minuten bis in den Begrenzer fährt ...

da fällt mir zum Einfahren nicht mehr viel ein

Matze
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warmfahren

Beitragvon Tommes » 25.10.2006, 15:21

Hallo,
warmfahren ist immer wichtig!.. bei einem geschickt durchdachten Rotax-Motor wie er in der F800S verbaut ist, sollten ca. 10KM genügen. Das Öl hat dann eine Temperatur von ca. 80°C und somit eine schon sehr gute Schmierleistung. Der F800S Motor besitzt einen wasserumspülten Ölkühler, dieses prinzip verwenden auch viele PKW Hersteller. Das ist sehr sinnvoll, dass Kühlwasser erhitzt sich schneller wie das Motoröl, man nutzt somit den umspülten Ölkühler als Vorwärmung des Motoröls. Aber, das Wasser erreicht nicht die hohen Temperaturen von Motoröl, so wird das Motoröl durch das Wasser und Fahrtwind gekühlt. Das ist mit einem luftgekühlten Motor nicht vergleichbar, der braucht länger um warm zu werden und wird dann auch irgendwann deutlich heißer. Meine Empfehlung immer vernüftiges gutes Öl fahren, auf die JASO-MA Norm achten und natürlich auf die Herstellerangaben. Die Ölwechselintervalle mintestens einhalten.
Der Motor dankt es euch...

Gruß
Tommes
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Beitragvon tobbih » 29.08.2007, 22:38

Brit hat geschrieben:die 10 Km Regel galt früher für die luftgekühlten Bikes, bei den derzeitigen Temperaturen (Hannover 11 ° brrrrrrrrrrrrrr) und den wassergekühlten würde ich mal so um 15 Km anregen ....

... und noch was zum Einfahren, macht mal eine Werksbesichtigung in Berlin mit und schaut dem Mann zu, der alle neuen Mopeds in 2 Minuten bis in den Begrenzer fährt ...

da fällt mir zum Einfahren nicht mehr viel ein

Matze


Ich kenn auch "nur" die Regel "10KM warm fahren" natürlich würd ich sie dann nicht voll treten sonder noch langsam a weng steigern und dann erst voll am Hahn ziehen.
Und wichtig is au das man sie nicht untertourig fährt! also es is wirklich besser lieber ein gang niedriger als untertourig!!!!! Gilt auch beim Warmfahren. Sprich man hat nur einen schmalen Drehzalbereich beim Warmfahren---> viel schalten.

Jup noch ein Wörtchen zum Einfahren...ich kenn zwar nur die Test bei den BMW 3er die frisch vom Band rollen und die werden da das erste mal gestartet und werden auf Anschlag nach nem Testprogramm gefahren...und das jede einzelne Auto das vom Band rollt!!!
Trotzdem bin ich au der Meinung das man seinen geliebten "blechhaufen" :twisted: :? :wink: so 1000Km sanft behandelt...

so far Mfg Tobi
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Beitragvon umsteiger » 30.08.2007, 05:49

Ich hab seinerzeit mal in der Werkstatt nachgefragt und die meinten auch, dass ich die Maschine die ersten 10km unter 4000 lassen sollte, dann noch mal 5km grosse Lastwechsel vermeiden aber dann sei Spass angesagt.

Bei meinen täglichen Fahrten in die Arbeit klappt das ganz gut, hin sind erst mal 7km unter 80kmh zu absolvieren, dann noch zwei kleine Ortschaften und dann gehts ab die Post, zurück habe ich dann 11km mehr oder minder Stadtverkehr, das reicht. Ansonsten halt gucken und die Anzeigen checken.

Aber es geht ja nicht nur um das Aggregat, sondern auch um die Reifen.
Wie fahrt ihr die auf Temperatur? Während dem ganz normalen Fahren, so wie auch ich, oder durch gleichmässiges Schwingen/Pendeln, oder wie man sonst dazu sagt?
Dieses Pendeln hasse ich nämlich! Hintergrund: War vor zig Jahren mit meiner Ex im Auto bei 60kmh innerorts unterwegs, da hatten wir eine Ducati extrem im Nacken, die meinte durch ständiges Pendeln sich schon mal auf den Fliegenden Start zu Ortsausgang vorbereiten zu müssen. Maria musste wegen einem spielenden Kind, das auf die Strasse lief, hart abbremsen, da hatten wir das rote Ungetüm samt Fahrer schon im Kofferraum. (Handgelenks-, Schlüsselbein-, Wirbelbruch). Der bekam die Maschine aus der Pendelbewegung gar nicht so schnell aufgerichtet, dass der noch richtig bremsen konnte. War eine Riesenshow vor Gericht, er bekam am Ende aber 100% Schuld.
Grüsse von Otto
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Beitragvon Egon Damm » 30.08.2007, 14:15

Hallo,

Tommes hat es sehr gut beschrieben. Der Wärmetauscher da unten beim Oelfilter ist schon eine gut durchdachte Sache. Natürlich soll Mann/Frau einem kalten Motor nicht in Höchstdrehzahl bewegen. Da könnte der Schmierfilm zwischen Kolben und Zylinder abreißen.

BMW gibt in der Betriebsanleitung ja eine Vorgabe. Also bis 1000 Km nicht über die 5ooo drehen. ( macht im 6 Gang fast 140 ) Danach kann der betriebswarme Motor je nach Außenthemperatur und 10 - 15 Km Fahrstrecke schon etwas höher gedreht werden.

Ich habe es auf längeren Strecken so pö a pö gesteigert. Habe sogar schon mal die 200 erreicht. Aber die Stärke des Motors liegt ja in der Kraft unten herum. Bei ca. 3000 Hahn auf, und dann zügig vorbei und dann hochschalten. Ich fahre so um die 5000 und gleiche die Geschwindigkeit mit schalten aus. Aber wie schon geschrieben, immer schön auf die Straße achten und an die Reifenhaftung denken.

Gruß aus dem sonnigen Mittelhessen.
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Beitragvon Hansemann » 30.08.2007, 14:31

Hallo !

Bremsbeläge müssen eingebremst werden,
Reifen müssen ihre Produktionstrennschicht abgefahren bekommen.
Dichtungen müssen sich "setzen".
Lager müssen sich einlaufen, daher -

Einfahren:

ca. 100 Km - danach: Kanne bei wechselnden Lastzuständen.
Nur so passen sich alle Laufbilder bis zum ersten Ölwechsel aneinander an.

Hätte er halt nicht Motor werden dürfen wenn er das nicht abkann. 8)

Warmfahren:

ca. 3 Km - danach Kanne bei wechselnden Lastzuständen.
Wenn das anders nötig wäre, dürfte kein Fahrzeug je bei
Regen fahren. Da ist (speziell beim Mopped) die Öltemperatur
sprich > Motortemperatur nämlich auch nur bei rund 30° C.

Erfahrung aus 35 Jahren Schraub- + Fahrpraxis.

MfG
Hansemann
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Beitragvon Egon Damm » 30.08.2007, 14:48

Hansemann hat geschrieben:Hallo !

Bremsbeläge müssen eingebremst werden,
Reifen müssen ihre Produktionstrennschicht abgefahren bekommen.
Dichtungen müssen sich "setzen".
Lager müssen sich einlaufen, daher -

Einfahren:

ca. 100 Km - danach: Kanne bei wechselnden Lastzuständen.
Nur so passen sich alle Laufbilder bis zum ersten Ölwechsel aneinander an.

Hätte er halt nicht Motor werden dürfen wenn er das nicht abkann. 8)

Warmfahren:

ca. 3 Km - danach Kanne bei wechselnden Lastzuständen.
Wenn das anders nötig wäre, dürfte kein Fahrzeug je bei
Regen fahren. Da ist (speziell beim Mopped) die Öltemperatur
sprich > Motortemperatur nämlich auch nur bei rund 30° C.

Erfahrung aus 35 Jahren Schraub- + Fahrpraxis.

MfG
Hansemann


Hallo Hansemann,

stimmt, bei den sehr guten Motoroelen kann da nichts mehr passieren.
Früher mussten wir Eisengußteile auf die richtige Spannung bringen. Das Alu Heute ist da wesentlich flexiebler.

Viele Schraubergrüße
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Beitragvon Hansemann » 31.08.2007, 09:13

Hallo Egon !

Recht hast du.

Aber auch dran denken: speziell Graugusslaufbuchsen
müssen unter Last eingefahren werden. Nur so verschwinden
die Gussspitzen in der Materialoberfläche und der Ölverbrauch
sinkt schnell auf Normalmaß = meist gegen 0.

MfG
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