Wie leichtgängig ist euer Anlasser? / Startprobleme

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Wie leichtgängig ist euer Anlasser? / Startprobleme

Beitragvon Jensii » 02.05.2012, 19:50

Hallo!

Ich habe an meiner F-S das Problem, dass der Bock trotz vollem Akku (teils sogar mit Auto-Zweit-Akku) nicht anspringen will.
Der Anlassvorgang fühlt sich so an, als wenn der Akku leer währe (Spannung bricht ein, Anlasser wird langsamer und schwunglos, Display erlischt und startet dann neu.....)
Nur ist der Akku nicht leer (siehe erste Zeile), auf der Fehlersuche habe ich mal den Anlasser ab gebaut. Dieser ist rel. schwer zu drehen, was ich bei der Konstruktion nicht als normal ansehe. Das eine innere Lager ist in Ordnung.

Daher mal die Frage an die anderen F-S-Treiber die vielleicht mal den Anlasser ab hatten:
Wie leicht lässt sich der Anlasser bei euch drehen?

Habt ihr evtl noch andere heiße Tipps, was die beschriebenen Symptome verursachen kann?
Parallel will ich noch mal das Anlasserrelais angucken, nur sagt die BMW-Anleitung nicht wo das überhaupt sitzt (vermute unter der Tankatrappe in Batterienähe) - Hat da jemand eine Ahnung?

Danke schon mal

Gruß

Jens
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Re: Wie leichtgängig ist euer Anlasser? / Startprobleme

Beitragvon HarrySpar » 03.05.2012, 07:39

Was passiert denn, wenn Du direkt von einer Autobatterie Strom auf den Anlasser gibst?
Dabei aber sicherheitshalber den Stromkreis zum Motorrad unterbrechen. Und Zündung aus lassen.
Wenn es sich dann genau so lahm anhört, müßte der Anlasser kaputt sein.
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Re: Wie leichtgängig ist euer Anlasser? / Startprobleme

Beitragvon F800er » 03.05.2012, 09:50

Hi,

haste mal geschaut ob an den Batteriepolen keine Ausblühungen sind (diese beseitigen und Polfettd ran) und die Kabel an der Batterie fest sind?
Ansonsten kann nicht die max. Leistung gezogen werden.
ciao F800er
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Re: Wie leichtgängig ist euer Anlasser? / Startprobleme

Beitragvon Jensii » 03.05.2012, 10:05

Hallo!

Danke für die Antworten!
Anlasser habe ich nicht direkt per Batterie laufen lassen, ist mir etwas "riskant", da ich nur schlecht an die Kontakte komme und keine Absicherung oder Schlater in der Leistungsklasse dazwischen setzen kann.....

Ansonsten sind die Kontakte ohne Ausblühungen etc. Alles sauber, leicht Pol-gefettet, Schrauben und Verbindungen fest angezogen, sollte also auch passen....

Leerlaufspannung der Batterie liegt bei 12,65 Volt, gemessen über ein geeichtes Markenmessgerät der 500€-Klasse :wink:
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Re: Wie leichtgängig ist euer Anlasser? / Startprobleme

Beitragvon HarrySpar » 03.05.2012, 10:10

harry_d hat geschrieben:haste mal geschaut ob an den Batteriepolen keine Ausblühungen sind (diese beseitigen und Polfettd ran) und die Kabel an der Batterie fest sind? Ansonsten kann nicht die max. Leistung gezogen werden.

Das könnte es auch sein, ja. Dann müßten die Batteriepole ordentlich warm werden wegen den vielen Watt, die am Kontaktübergangswiderstand verheizt werden.
In diesem Fall müßte der Anlasser ebenfalls putzmunter durchdrehen, wenn Jensi ihn direkt von einer Autobatterie aus mit Strom versorgt.
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Re: Wie leichtgängig ist euer Anlasser? / Startprobleme

Beitragvon HarrySpar » 03.05.2012, 10:36

Daß der Anlasser schwer zu drehen geht, ist denke ich normal.
Schließlich hat der ein Planetengetriebe mit Übersetzung 1 : 5 oder 1 : 6 oder sowas.
D.h. eine Umdrehung am Anlasserritzel bewirkt schon 5 oder 6 Umdrehungen der Anlasserwicklung.
Ich würde trotzdem versuchen, den Anlasser irgendwie mal direkt von einer Autobatterie aus zu betreiben.
Wenn der Anlasser ansonsten elektrisch vom Motorrad getrennt ist (eines der beiden Kabel trennen), sehe ich da kein Risiko.
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Re: Wie leichtgängig ist euer Anlasser? / Startprobleme

Beitragvon Jensii » 03.05.2012, 11:37

HarrySpar hat geschrieben:Daß der Anlasser schwer zu drehen geht, ist denke ich normal.
Schließlich hat der ein Planetengetriebe mit Übersetzung 1 : 5 oder 1 : 6 oder sowas.
D.h. eine Umdrehung am Anlasserritzel bewirkt schon 5 oder 6 Umdrehungen der Anlasserwicklung.
Ich würde trotzdem versuchen, den Anlasser irgendwie mal direkt von einer Autobatterie aus zu betreiben.
Wenn der Anlasser ansonsten elektrisch vom Motorrad getrennt ist (eines der beiden Kabel trennen), sehe ich da kein Risiko.



Zum 1. Punkt: Der Anlasser hat abgebaut gar keine Übersetzung -> Direkt die Motorwelle war vor dem aus ein ander schrauben "schwergängig"! Daher ja meine Vermutung, dass er nicht mal sich selber vernünftig gedreht bekommt!
Zum Anlassen über Batterie direkt: Ich habe da "Bedenken", dass ich eine unabgesicherte Battiere die mal eben im Kurzschlussfall 100A fließen lässt einfach über die Kabel anschließe! Der Abstand zum Motor (also Masse) ist vom Pluspol ja nicht weit! Kurzschlussgefahr......
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Re: Wie leichtgängig ist euer Anlasser? / Startprobleme

Beitragvon HarrySpar » 03.05.2012, 12:31

Wie jetzt? Hast Du den Anlasser selber schon auseinandergebaut oder hast Du lediglich den Anlasser vom Motorrad abgebaut?
Kriegt man den Anlasser überhaupt auseinander, ohne ihn kaputt zu machen?
Wenn Du einfach nur den Anlasser vom Motorrad weggebaut hast und jetzt am Anlasserritzel drehst, dann befindet sich zwischen diesem Ritzel und der Anlasserwicklung innen drin erst mal noch ein Planetengetriebe mit eben meiner oben erwähnten Übersetzungsrate.

Nebenbei: 100A zieht der Anlasser sowieso schon im Normalfall.
Aber wenn er jetzt eine funktionstüchtige Autobatterie in die Knie zwingt, sind es jetzt wahrscheinlich mehrere Hundert Ampere.
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Re: Wie leichtgängig ist euer Anlasser? / Startprobleme

Beitragvon Jensii » 03.05.2012, 12:56

Hallo Harry!

Ich hatte den Anlasser ab- UND auseinander gebaut.
Bei MEINEM Anlasser ist das NUR ein Elektro-Motor, das "Anlasser-Getriebe" ist im eigentlichen Motorgehäuse (siehe BMW-Reparatur-CD-Rom)! Soweit habe ich das aber nicht zerlegt

Und wegen den Ampere:
Genau deswegen will ich ja nicht einfach an mittels "wabbeligem Starthilefkabel" an die Anlasserschraubanschlüsse "anhalten" und laufen lassen, das ist mir zu windig.......
Evtl. bastel ich mir da noch nen Adapter mittels Schweißkabeln und Kabelschuhen!
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Re: Wie leichtgängig ist euer Anlasser? / Startprobleme

Beitragvon HarrySpar » 03.05.2012, 13:23

Echt? Bisher kannte ich immer nur die Anlasser, die auch das Getriebe beinhalten.
Aber wenn Du ihn schon auseinandergebaut hast, hast Du dann nicht gesehen, ob innen schon was leicht verbrannt ist? Oder ob man zumindest Anzeichen von vergangenen heißen Temperaturen sehen oder riechen kann?

Mit dem hohen Strom - da mach Dir jetzt mal nicht so viel Angst.

Den Stromkreis würde ich dann am Pol der Autobatterie schließen. Also Kabel erst mal nur kurz dranhalten und sehen, was der Anlasser tut und ob das Kabel warm wird.
Dann beim zweiten Mal schon etwas länger dranhalten usw.

Aber halt! Wenn der Anlasser kein Getriebe hat und Du am Ritzel praktisch schon direkt die Anlasserwicklung drehst. Und wenn das dann schwer zu drehen geht, dann glaube ich kannst Du definitiv von einem kaputten Anlasser ausgehen.
Jeder, der schon mal einen Elektromotor an seiner Welle gedreht hat, weiß, wie leicht oder schwer so eine Welle zu drehen geht.
D.h. als halbwegs versierter Mechaniker kann man das schon erfühlen, ob da was faul ist.
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Re: Wie leichtgängig ist euer Anlasser? / Startprobleme

Beitragvon Jensii » 05.05.2012, 13:18

So, ich habe seit der Anlasser-Zerlegung etwa 10 Starts hinter mich gebracht -> Und die Fs läuft wie neu!
Springt aktuell so an, als wenn nix gewesen ist. Ich denke es war diese Anlasserschwergängigkeit.
Ob es durch die Laufbuchse am Ankerende kommt (ich habe da beim Einbau ne Fingerkuppe Fett rein gedrückt) oder dadurch dass ich die Gehäuseschrauben nicht sehr stramm gemacht habe (Anker-Spiel ist ca. 0.5 bis 1mm nach vorne und hinten, also nicht so stramm wie original) kann ich nicht sagen.

Grade habe ich die Jahresinspektion gemacht, und die Maschine sprang kalt wie warm mit altem und neuem Öl an wie aus der Fabrikhalle -> Bei Startproblemen und nicht ganz klar defekter Batterie sollten sich betroffene mal ihren Anlasser anschauen!

Ich werde mich hier melden, wenn sich der Zustand verschlechtert, dann kommt ein neuer Anlasser ;-)

@ Harry: Kaputte E-Motoren kenne ich, bin Elektrotechniker und habe täglich Winkelschleifer (gleiches Motorprinzip) und Co. in der Hand, mein Anlasser war von der Wicklung und Geruchstechnisch neutral ;-)
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Re: Wie leichtgängig ist euer Anlasser? / Startprobleme

Beitragvon Jensii » 22.05.2012, 20:59

Da ich die Tage immer mal wieder leichte Startprobleme hatte, die ich durch den Anschiebentipp meist gelöst bekommen habe, konnte ich heute einen neuen Eba*-Anlasser (gebraucht) einbauen -> Bei den 5-6 Startversuchen mit neuem Anlasser ist der Motor gefühlt schneller und zackiger angesprungen.

Vielleicht auch nur falsches Empfinden? Egal, wenn es nicht am Anlasser liegt, werde ich es wohl merken, und einen Versuch ist es Wert.....
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