von alpha_alpha » 18.09.2010, 17:47
Ich habe seit Jahren mit Gel-Batterien zu tun und habe diese bisher ausschließlich als recht zuverlässig kennen gelernt, dass hier gehäuft von Batterieausfällen berichtet wird, macht mich etwas stutzig.
Ich gehe davon aus, dass BMW nicht die minderwertigsten Batterien verbaut hat und der Batterietyp ist auch ok.
Bleiben eigentlich nur zwei Faktoren, welche zu einer Batterieschädigung führen:
a. Vibrationen
b. falsche Ladung
Zu a: könnte bei der F800 zutreffen, vorausgesetzt sie wird oft und ausgiebig bei hohen Drehzahlen bewegt. Abhilfe bietet ein Moosgummi welcher unter und oberhalb (bei der Halterung) der Batterie angebracht wird.
Zu b: wie gesagt, Gel-Batterien sind an sich robust, aber sie verzeihen keine falsche Ladung. Eine Gel-Batterie kann nicht kochen wie eine Säurebatterie, sie gast und dieses Gas entweicht über kurz oder lang aus den Ventilen. Gasen sollte man tunlicht verhindern und das ist der Grund, warum eine Gel-Batterie anders zu laden ist als eine Säurebatterie; man muss die Ladespannung begrenzen um ja nicht die Gasphase zu erreichen. Das heißt, über den Daumen max. 13,7 V Ladespannung. Übliche und gängige Ladegeräte haben meist eine Ladespannung von 14,4 – 14,8V und sind daher ein Garant, jede Gel-Batterie zu schädigen. Ich habe auch schon Ladegeräte gesehen, wo ganz frech zu lesen war: für Blei-Säurebatterien und auch Blei-Gel-Batterien geeignet – wobei sie eine Ladespannung jenseits 14,4 V aufwiesen!
Der typische Fall um eine Gel-Batterie dauerhaft zu schädigen – man gehe folgendermaßen vor:
Man baut die Batterie im Herbst aus der 800er aus und lagert sie in der temperierten Werkstatt und lädt sie gleich mit einem handelsüblichen Ladegerät auf (ohne zu wissen wie hoch die Ladespannung am Ende der Ladung wirklich ist). Und nach dem Motto: kann’s ein bisschen mehr sein, gleich die ganze Nacht. Dabei ist die nicht leere Batterie in zwei Stunden voll und gast den Rest der Nacht vor sich hin.....
Und weil man ihr Gutes tun will, wiederholt sich das Spiel nochmals zu Weihnachten und anfangs Feber und dann noch einmal vor der Wiederinbetriebnahme des Moppeds.
Und im Endeffekt ist sie zwar voll geladen, hat aber bei dieser ‚Stressladung’ vielleicht gut die Hälfte ihrer Kapazität (durch Elektrolyt-/Gasverlust) verloren und zeigt sich fortan wie eine 6 A/h Batterie – nämlich, schnell voll, schnell leer und zudem mit schlechtem Wirkungsgrad.
Daher: Laden nur mit einem Überprüften Ladegerät oder aber mit einem 08/15-Ladegerät und während des ladens ein Voltmeter an die Batterie anklemmen und beim Erreichen der 13,7 V das Ladegerät abklemmen – fertig! (die Batteriespannung ändert sich nicht so schnell, mann muss also nicht davor sitzen)
Den selben Effekt bringt auch ein fehlerhafter Regler (Lichtmaschine) mit zu hoher Ladespannung.