Widerstandstuning - temperaturkompensiert zum Eigenbau

Hallo an alle Widerstandstuning-Interessierten,
in letzter Zeit habe ich mich ein wenig mit dem hier und anderswo viel diskutierten Widerstandstuning beschäftigt und auch die Internetseiten der einschlägig bekannten Anbieter entsprechender Module gelesen (http://www.ebbo.org/resistor_tuning.php). Trotz der teilweise recht ausführlichen und guten Beschreibungen der Wirkungsweise, bleibt der Leser über die Art und Weise der Temperaturkompensation der Gemischanreicherung weitestgehend im Unklaren. Auch eine vorsichtige Anfrage beim Hersteller des Accelerator-Moduls, ob die Standardversion und die Extended Version die gleiche Art der Temperaturkompensation haben, kam lediglich die Antwort: „Both versions work fine“.
Also wollte ich der Sache auf den Grund gehen und habe mir einen IAT-Sensor, wie in meinem Motorrad verbaut, gekauft (BMW Best.-Nr. 13621739510) und unter Laborbedingungen in einem kalibrierten Klimaschrank vermessen. Der genannte Sensor wird übrigens von BMW modelübergreifend verwendet, was bedeutet, dass ein und dasselbe Kompensations-Modul an einer Vielzahl von Modellen einsetzbar ist (siehe http://www.realoem.com/bmw/partxref.do?part=13621739510).
Da der gemessene Widerstandsverlauf des IAT über der Temperatur offensichtlich eine NTC-Charakteristik hat, habe ich per Näherung die entsprechenden NTC-Parameter R-25 und B bestimmt und den Widerstandsverlauf als mathematische Funktion dargestellt, die mir für die Berechnungen meiner „Tuning-Schaltung“ dienen sollte. Mit dem Ziel, über den Temperaturbereich von -20°C bis +40°C eine Verschiebung der temperaturabhängigen Widerstandsmesswerte um ca. 20°C zu erreichen, habe ich dann ein Widerstandsnetzwerk zur Serienschaltung mit dem IAT ermittelt und den Temperaturverlauf der Gesamtschaltung tabellarisch und graphisch dargestellt. Da die Auswahl der industriell angebotenen NTC-Widerstände begrenzt ist, habe ich Modelle mit Serien- und Parallelwiderständen gerechnet. Das mit Abstand beste Ergebnis (-19.73° -0.34/+0.26) liefert ein einzelner NTC Widerstand mit einem Nennwert von 7.5kΩ und einem B-Wert von 4620. Nur leider gibt es den nicht zu kaufen. Ich habe es deshalb mit einem 6.8 kΩ mit B=3977 (Vishay) versucht. (Temperaturverschiebung siehe Kurve in pdf-Datei)
Den Widerstandsverlauf des gewählten NTCs in Serie mit dem IAT habe ich bei einigen Temperaturwerten gemessen, um die theoretisch ermittelten Werte zu überprüfen. Anschließend wurde an einer F800ST und einer R1200R praktisch getestet. Sowohl KFR und Gasannahme sind m.E. spürbar angenehmer geworden. Doch über die empfundene Wirkung solcher Module wurde ja schon ausgiebig diskutiert und soll nicht Gegenstand meines Beitrags sein. Meine Intension war es, zu verstehen, wie ein möglichst optimaler 10k Serienwiderstand zum temperaturkompensierten Widerstandstuning aussehen sollte. Das Ergebnis ist verblüffend einfach: nicht mehr als ein NTC. Da ist es angesichts des Preises des einen oder anderen kommerziell angebotenen Moduls nicht verwunderlich, dass die Anbieter ein solches Geheimnis aus dem WIE machen (wobei man sagen muss, dass es auch Angebote zu fairen Preisen gibt).
Als Anhang stelle ich ein Foto des von mir gebauten und getesteten Moduls und die Berechnung der Widerstandswerte als pdf ein. Somit kann jeder der möchte das Teil nachbauen und es probieren oder ggf. optimieren ohne dafür mehr oder weniger tief in die Tasche greifen zu müssen.
Have fun, dibee
in letzter Zeit habe ich mich ein wenig mit dem hier und anderswo viel diskutierten Widerstandstuning beschäftigt und auch die Internetseiten der einschlägig bekannten Anbieter entsprechender Module gelesen (http://www.ebbo.org/resistor_tuning.php). Trotz der teilweise recht ausführlichen und guten Beschreibungen der Wirkungsweise, bleibt der Leser über die Art und Weise der Temperaturkompensation der Gemischanreicherung weitestgehend im Unklaren. Auch eine vorsichtige Anfrage beim Hersteller des Accelerator-Moduls, ob die Standardversion und die Extended Version die gleiche Art der Temperaturkompensation haben, kam lediglich die Antwort: „Both versions work fine“.
Also wollte ich der Sache auf den Grund gehen und habe mir einen IAT-Sensor, wie in meinem Motorrad verbaut, gekauft (BMW Best.-Nr. 13621739510) und unter Laborbedingungen in einem kalibrierten Klimaschrank vermessen. Der genannte Sensor wird übrigens von BMW modelübergreifend verwendet, was bedeutet, dass ein und dasselbe Kompensations-Modul an einer Vielzahl von Modellen einsetzbar ist (siehe http://www.realoem.com/bmw/partxref.do?part=13621739510).
Da der gemessene Widerstandsverlauf des IAT über der Temperatur offensichtlich eine NTC-Charakteristik hat, habe ich per Näherung die entsprechenden NTC-Parameter R-25 und B bestimmt und den Widerstandsverlauf als mathematische Funktion dargestellt, die mir für die Berechnungen meiner „Tuning-Schaltung“ dienen sollte. Mit dem Ziel, über den Temperaturbereich von -20°C bis +40°C eine Verschiebung der temperaturabhängigen Widerstandsmesswerte um ca. 20°C zu erreichen, habe ich dann ein Widerstandsnetzwerk zur Serienschaltung mit dem IAT ermittelt und den Temperaturverlauf der Gesamtschaltung tabellarisch und graphisch dargestellt. Da die Auswahl der industriell angebotenen NTC-Widerstände begrenzt ist, habe ich Modelle mit Serien- und Parallelwiderständen gerechnet. Das mit Abstand beste Ergebnis (-19.73° -0.34/+0.26) liefert ein einzelner NTC Widerstand mit einem Nennwert von 7.5kΩ und einem B-Wert von 4620. Nur leider gibt es den nicht zu kaufen. Ich habe es deshalb mit einem 6.8 kΩ mit B=3977 (Vishay) versucht. (Temperaturverschiebung siehe Kurve in pdf-Datei)
Den Widerstandsverlauf des gewählten NTCs in Serie mit dem IAT habe ich bei einigen Temperaturwerten gemessen, um die theoretisch ermittelten Werte zu überprüfen. Anschließend wurde an einer F800ST und einer R1200R praktisch getestet. Sowohl KFR und Gasannahme sind m.E. spürbar angenehmer geworden. Doch über die empfundene Wirkung solcher Module wurde ja schon ausgiebig diskutiert und soll nicht Gegenstand meines Beitrags sein. Meine Intension war es, zu verstehen, wie ein möglichst optimaler 10k Serienwiderstand zum temperaturkompensierten Widerstandstuning aussehen sollte. Das Ergebnis ist verblüffend einfach: nicht mehr als ein NTC. Da ist es angesichts des Preises des einen oder anderen kommerziell angebotenen Moduls nicht verwunderlich, dass die Anbieter ein solches Geheimnis aus dem WIE machen (wobei man sagen muss, dass es auch Angebote zu fairen Preisen gibt).
Als Anhang stelle ich ein Foto des von mir gebauten und getesteten Moduls und die Berechnung der Widerstandswerte als pdf ein. Somit kann jeder der möchte das Teil nachbauen und es probieren oder ggf. optimieren ohne dafür mehr oder weniger tief in die Tasche greifen zu müssen.
Have fun, dibee