Moinsen,
Vorweg: Davids Schöpfung trifft auch nicht meinen Sinn für Ästhetik (was aber auch für einige andere Umbauten und teilweise das BMW Original-Zubehör gilt) , aber darum geht es ihm wohl auch nicht.
Die Sitzbank: Nun - die Optik ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber ich vermute, dass sie einen praktischen Nutzen erfüllen soll: Der Fahrer kann sich etwas anlehen, rutscht beim Bremsen nicht auf den Tank und der Beifahrer dem Fahrer nicht ins Kreuz. Dadurch, dass der Beifahrer nun hinter dem zweiten "Huppel" sitz, macht eine Sissibar auch wieder Sinn. Nur mit den Koffern dran frage ich mich, wo der Beifahrer seine Gräten hinpackt, ohne sich die Kniekehlen wund zu scheuern oder mittig auf dem "Huppel" zu sitzen.
Die Scheibe: Zusammen mit der Lenkererhöhung macht so eine Scheibe durchaus Sinn, da der Fahrer viel aufrechter sitzt. Nicht unbedingt schön, aber zweckmäßig.
Die Koffer: Der Träger sieht immer noch einigermassen unauffällig aus und wenn die Koffer eh die meiste Zeit dran sind, sehen sie gar nicht so schlecht aus. Meine persönliche Meinung: Besser als die originalen BMW alukoffer an einer R 1200 GS oder auch als die originalen Tupperware-Sportkoffer im Schminktaschenformat.
Über Geschmack kann man trefflich streiten, aber sicher nicht über Davids Kreativität (form follows function)und seine handwerklich toll ausgeführte Arbeit.
Wenn ich hier die Reaktionen auf Davids Posting lese, dann würde ich mir doch ein wenig mehr Toleranz wünschen.
Irgendwie ist es doch immer das Gleiche: Für die "Die Boxerfahrer" ist eine "F" keine BMW, als "S" Fahrer ist man(n) sportlich, ein Topcase gehört nur auf einen Roller, und das jeweils von einem selbst gefahrene Motorrad ist sowieso immer das Beste.
Wenn ich etwas gut finde, spreche ich ein Kompliment aus. Interessiert mich etwas, frage ich. Finde ich etwas geschmacklich mißlungen, schweige ich, denn ein "sieht sch... aus", kränkt höchstens, nützt aber niemandem.
BTW: Ein Motorrad kann durchaus einen ökonomischen Zweck erfüllen. Ich fahre im Jahr ca. 10-20 tkm mit dem Motorrad und vielleicht 2 tkm mit dem Auto. Sicher ist der Unterhalt des Motorrads vordergründig nicht günstiger, aber in einer Stadt wie Hamburg ist Autofahren (und Parken) einfach nicht sehr spaßig.
Einen Smart CDI oder einen Polo Blue Motion kann man sicher günstiger unterhalten, als eine F 800, aber die bieten bei Bedarf auch nicht die Beschleunigung einer Corvette. Und das Auto, dass sich im Schnitt mit 4-5 Litern bewegen läßt und wenn's kribbelt in 3,4 Sekunden von 0-100 ist, muss noch erfunden werden.
LG
Hennes