meine F800S hat über den Winter eine Metamorphose durchmachen müssen. Ich hatte es ja bei meiner Vorstellung bereits angedroht. Hier mein Umbaubericht.
In meinem ersten Gedanken wollte ich aus den Seitenverkleidungen den Bereich unter dem Rahmen abschneiden. Das hatte ich schon ein paar mal gesehen und es sah garnicht so verkehrt aus. Diese Änderung hätte einen hohen Arbeitsaufwand mit sich gezogen, weil dass Seitenteil neue Halterungen gebraucht hätte. Die Seitenverkleidung der F800R vom Bj. 2011 mit dem mattschwarzen Schnorchel hat mir sehr gut gefallen. Aus einem Umbau von Heiko-F wusste ich, dass die Seitenverkleidungen passen.
Beim Scheinwerfer war klar, dass es ein Rundscheinwerfer werden sollte. Er sollte so kurz wie möglich sein und der Durchmesser so groß wie möglich. Ich bin bei einem Scheinwerfer von Louis hängengeblieben (baugleich oder sogar der von LSL, Typ Eighties, Hauptsache er hat eine ECE Nummer). Da der Scheinwerfer so nahe wie möglich an die Gabel sollte, habe ich mich auch für die LSL Scheinwerferhalter mit dem Abstand 82mm entschieden. Als Spiegelhalter wurde einfach die obere Schelle von der F800R verwendet. Bei den Spiegeln entschied ich mich für die Limit Naked von Rizoma. Der Bremsausgleichsbehälter (im weiteren Verlauf Cremedöschen genannt


Die ganzen Teile waren vor Weihnachten schon geliefert. Da waren die Basteltage "zwischen den Jahren" gesichert.
Die Basis war eine rote F800S Bj. 2006 die ich im letzten Spätsommer mit 12000 km erworben habe. Sie hatte bereits einen Superbikelenker, den ich sowieso nachrüsten wollte. Und so sah sie aus:
Das erste große Arbeitspaket war das Anpassen der Verkleidungsteile, damit diese dann zum Lackierer konnten. Die seitlichen Verkleidungsteile haben auf Anhieb gepasst. Einzig das Starterrelais war etwas im Weg. Eine Ansicht des BMW-Online Katalog zeigte mir, dass die R eine andere Airbox hat. Eine neue Airbox war mir zu teuer. Da habe ich einfach die Halterung des Relais angepasst. Der Schnorchel hat auch etwas gedrückt. Als ich den neuen Schnorchel bei dem BMW Händler meines Vertrauens kaufen wollte, riet er mir den aktuellen Schnorchel mit dem Heißluftfön zur neuen Form zu bewegen (nett von ihm, er hätte ja auch noch was verdienen können).
Alle Verkleidungsteile wurden wieder demontiert und zum Lackierer gebracht. Ich dachte an ein leuchtendes Blau, wie es bei der Chris Pfeiffer Edition enthalten ist. Bei der Durchsicht von verschiedenen Farbtabellen bei dem Lackierer sah ich ein blaulastiges Türkis. Das war es, die Opelfarbe Antigua Blau. Nach späterer Recherche fand ich heraus, dass die Farbe bei dem Opel Tigra Twintop angeboten wurde.
Als nächster Arbeitsschritt war der Scheinwerfer an der Reihe. Durch die Anforderung, dass der Scheinwerfer so nahe wie möglich an die Gabel sollte, war nicht so viel Platz. Ich befürchtete, der Platz würde mit den kurzen Lampenhaltern nicht reichen. Ich habe dann eine Position gefunden relativ nahe an der unteren Gabelbrücke.
Überraschenderweise konnte ich die bestehenden weißen Blinker verwenden. Diese passten mit der Befestigung an der Schraube des Lampenhalters und die Kabeldurchführung ging durch die vorgesehene Blinkerdurchführung des Lampenhalters. Damit waren die Blinker auch gehen verdrehen gesichert. Ich musste nur die Nasen an den Blinkern entfernen (wenn es so in Zukunft nicht hält, muss ich mit einer Gewindehülse arbeiten).
Bei der Montatge des neuen Cremedöschen ist mir aufgefallen, dass im Lenkerrechtsanschlag auch eine Verdickung des Lenkkopfes vorhanden war. Urspünglich sollte also das Lenkradschloss links und rechts einrasten. Ich finde Rechtsanschlag sieht eh viel cooler aus (wenn es die Geländeneigung zulässt). Also, Loch gebohrt. Ich hatte schon ein bischen Angst in das Lenkkopflager zu bohren, habe mir aber eine Markierung am Bohrer gemacht, damit das Sackloch genauso tief wie auf der linken Seite. Hat gefunzt. Nun habe ich auch einen Rechtsanschlag.
Nun ging es an die Verkabelung. Eigentlich wollte ich es professionell aussehen lassen und die Superseal Stecker von AMP an dem Scheinwerfer fest montieren, wie es bei dem Systemstecker der Originallampe der Fall war. Leider war aber der Platz nicht ausreichend. So habe ich die Stecker direkt an den Glübirnchen verwendet und das Kabel durch die Öffnung im Lampengehäuse geführt. Bevor ich die Verbindungsstellen versiegelte, wollte ich eine Funktionsprüfung durchführen. Da Motorräder das Abblendlicht immer nach Zündung an aktiv haben, wollte ich dies prüfen. Leider war das Abblendlicht nicht angeschaltet nach KL15 an. Es hat eine halbe Stunde gedauert bis ich herausfand, dass BMW erst das Abblendlicht mit laufendem Motor anschaltet.
Die Emblemblinker habe ich an die hinteren Blinker angeschlossen, um die Schleife an der Gabel zu vermeiden.
Bevor ich mich dem letzten schwierigen Arbeitspaket widmen konnte (Dashboard Halterung), stand das Paket mit den lackierten Teilen vor der Tür. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen und habe sie direkt montiert.
Da die Gabelbrücke von Wunderlich bereits auf dem Moped vorhanden war, konnte ich nicht die Original Halterung von dem Chris Pfeiffer Sondermodell verwenden. Außerdem war mir mit dieser Halterung die Position des Dashboards zu weit vorn. Also habe ich mir ein Modell der Halterung gemacht und mir sie aus Edelstahlblech lasern lassen.
Damit war die Metamorphose abgeschlossen und meine F800SR war geboren.
Ich hoffe nun auf zahlreiche Kommentare und lasse natürlich nur Lob zu
