...dann eben ausführlicher

:
1. eine bestimmte Kupplungskonstruktion benötigt einen bestimmten "Ausrückweg". Dieser Weg muß gewisse Sicherheiten beeinhalten; dazu gehört u.a. die Toleranz der Planheit (Ebenheit) der Kupplungsscheiben (und vor allen Dingen: ein Ändern derselben über Laufzeit), das Beachten der Verstellmöglichkeiten (Fingerlänge...) des Handhebels und andere Toleranzen
2. dieser Mindestausrückweg muß nun durch den am Handhebel möglichen Weg sichergestellt werden
3. aus 1.und 2. errechnet sich das mögliche Übersetzungsverhältnis von Ausrückhebel und Handhebel. Dabei legt der Hersteller (höherpreisiger Fzge...) sehr viel Wert darauf, die Kupplungshandkraft so gering wie möglich zu halten, d.h. den Handhebelweg größtmöglich, den nötigen Ausrückweg kleinstmöglich zu optimieren (zur Federkraft der Kupplung sag ich hier mal nix). WARUM der Hersteller Wert auf geringe Kupplungshandkräfte legt, spürt man insbesondere nach ausdauernden Fahrten im dichten Stadtverkehr...
4. WIE die Übersetzung zwischen Handhebel und Ausrückmechanismus nun konstruktiv ausgeführt ist - ob als Holzbalken, hydraulisch, oder-wie-auch immer - ist im Hinblick auf die Übersetzung und damit die HANDKRAFT egal; daß ist alles innerhalb geringer Toleranzen GLEICH.
5. eine nachrüstbare Hydraulik mit "zusätzlicher" Übersetzung (durch Variation der Durchmesser der Geber- bzw. Nehmerzylinder) ist hier NICHT möglich. Schlicht deshalb, weil eine weitere Untersetzung den Ausrückweg an der Kupplung verringert...wie ich schon sagte: scheiß Physik
Es ist tatsächlich NICHT so, daß Seilzugreibung höher ist, als die Reibung der Flüssigkeit und der nötigen Dichtelemente in einer Hydraulik.
FÜR Hydraulik spricht, daß sich deren Reibungswerte auch bei höheren Laufleistungen nicht so stark verändern, wie die eines "primitiven" (alternden/verschmutzenden) Seilzugs (könnte man aber auch optimieren. Aber dann wird ein Zug TEURER - schockierend für JEDEN Hersteller!). Außerdem hat sie klare Vorteile im "Package".
Wenn ein Zubehörhersteller zB an folgenden "Schrauben" dreht: Sicherheiten bei Mindestausrückweg verkleinern, Handhebelabstand zum Lenker vergrößern...DANN ist natürlich eine Handkraftverringerung möglich. Aber DAS geht auch ohne Hydraulik.
Außerdem sieht Hydraulik für die meisten Kunden "wertiger", technischer, fortschrittlicher aus.
ICH ziehe Seilzug ganz klar vor (Gewicht, Einfachheit = weniger Fehlermöglichkeiten, Preis).
Aber jedem das Seine!
Nur: mit Handkraftverringerung soll man nicht argumentieren...