Zahnriemen nicht mehr mittig

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon Mimi » 12.09.2010, 11:45

Jetzt noch einmal für die etwas langsameren unter uns: Wie sieht das nun aus mit der Bewegung des Riemens auf der Scheibe? Darf sich der Riemen überhaupt nicht bewegen oder ist ein gewisses Spiel noch in Ordnung? Bei mir liegt das Ding ohne Last an dem Kranz an der Innenseite der Riemenscheibe an, unter Last rutscht er von dieser ca. 2 mm weiter nach rechts (in Fahrtrichtung) und sitzt dann recht mittig, d.h. man kann rechts und links vom Riemen 2 mm breit die Zähne sehen. Ein möglicher Defekt am Radlager ist nicht unwahrscheinlich, da meine Maschine aus 06 ist, jetzt is für mich nur die Frage, wie lichterloh der Baum brennt, angesichts meiner geschilderten Beobachtungen. Habe jetzt knappe 15tkm runter
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon Richard » 12.09.2010, 12:22

@Mimi

Der Zahnriemen ist auch in einem anderen Fred aufgeführt. Da habe schon mal geantwortet:

http://www.f800-forum.de/viewtopic.php?f=5&t=2460&start=15

Bei 36000 km hatte ich auch ein defektes Radlager, das von BMW auf Kulanz ausgetauscht wurde. Meine F800S ist von 2006.

So sah der Defekt bei mir aus:

Im Juli vor meiner Nordkapreise hatte ich das selbe Problem. Beim Rollen sind mir nach jeder 1/2-Radumdrehung Knackgeräusche bei der hinterren Riemenscheibe aufgefallen. Nicht immer, aber immer öfter. Ich dachte zuerst an die Bremsbacken oder einen Gummidämpfer, der bei heißen Temp. knackt. Ein Lagerspiel konnte zunächst nicht festgestellt werden. Ich war auch beim Händler um dies prüfen zu lassen. Alles in Ordnung.
Dann bin ich noch 800 km mit ungutem Gefühl gefahren und habe immer wieder das Radlager kontrolliert. Es stand ja eine Urlaubsreise an. Die Knackgeräusche wurden schlimmer. Außerdem lief der Riemen 36000 km immer ca. 1 mm von inneren Rand entfernt. Doch jetzt wanderte er über die ganze Breite des Riemenrads. Das sah man auch an der glänzenen Abnutzung der Zähne. Die Knackgeräusche entstanden durch das "Wandern" des Zahnriemens auf der Riemenscheibe. Beim Gasgeben in die eine und beim Bremsen in die andere Richtung. Also nochmal zum Händler und das Radlager hatte jetzt auch ein leichtes Spiel. Die F800 habe ich sofort dagelassen und eine Woche später mit neuem Radlager, neuem Hinterreifen und Jahresinspektion wieder abgeholt. Da hat meine Werkstatt richtig schnell gearbeitet, trotz Urlaubszeit und eigentlich keinem freien Termin. Super Service.
Dann habe ich noch kurz eine 200 km Testfahrt gemacht und bin im August 7300 km bis ans Nordkap gefahren. Die F800S läuft wieder einwandfrei.

Bild

Bei den Pfeilen sieht man die glänzende Abnutzung der Riemenscheibe. Am Schluß wanderete der Riemen bis zum Rand des Riemenrads.
Mit dem neuem Radlager wandert der Riemen jetzt auch ca. 1mm im inneren Bereich der Riemenscheibe. Das ist meiner Meinung nach in Ordnung.
Sollte er bei dir bis zum Rand nach außen wandern, dann sofort ab zum Händler und das Radlager tauschen lassen und der Händler soll einen Kulanzantrag stellen, so dass BMW die kompletten Kosten übernimmt.

Das defekte Radlager konnte man bei mir nur sehr schwer feststellen. Das Moped auf den Hauptständer gestellt und den Hinterreifen in alle Richtungen bewegt. Da war anfangs kein Spiel! Erst als ich beim Händler war, war zum Glück ein Spiel von ca. 1mm feststellbar.

Gruß Richard
Die F800S hat mich 12 Jahre und über 68000 km begleitet. Jetzt habe ich mir eine R nineT Urban bestellt.
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon phil » 12.09.2010, 15:33

@ alle BMW Qualitätsgeschädigten

Jensii hat geschrieben:Hallo!
Ich finde diese ganze Qualitätsproblematik echt ermüdend - Das nimmt mir den Spass am eh schon gefährlichen Moppedfahren.
Naja, wohl oder übel werde ich beim nächsten Moppedkauf auch was mit Kette intensiver anschauen. Mit der HOffnung auf Service!


Meine persönliche Meinung:

wir hatten uns seinerzeit für einen BMW Reihen 2 Zyl. entschieden, da wir nicht auf uralt Boxer- Kram stehen.....ich hatte mir letztens
noch das Vergnügen gegönnt damit probe zu fahren.....einfach gruselig. Leider ist die F800 hinsichtlich Qualität zumindestens bei
Markteinführung ein Reinfall gewesen. Ich vermute das hat sich inzwischen verändert, genaueres ist mir jedoch nicht bekannt. Tatsache
ist, daß wir wenig von den Leuten hören, die seit dem Letzten Jahr neu gekauft haben.

Von den Boliden 1300 Modellen hört man wenig nachteiliges. BMW hat offensichtlich bei der 1300 alle 1200 Probleme beseitigt/nachgebessert.
Auch von der 1000rr hört man noch nichts enttäuschendes.....im Gegenteil.....die haben serie alle wenigstens 200PS oder mehr statt 193.....

Ich denke wir hatten das Pech, daß wir wohl genau bei einer der schlechtesten Neueinführungen ins Klo gegriffen hatten. Nicht ohne Grund
gab es in 2008 einen Wechsel in der BMW Motorrad Entwicklungsführung. Unter Dr. Landerl kam die 1000RR auf den Markt, und daß mit
riesen Erfolg bisher. Die Japaner verkaufen derzeit kein einziges Superbike weil alle eine 1000RR haben wollen......und die hohen Lieferzeiten
nehmen kein Ende.

BMW hat wohl inwischen gelernt wie Motorräder gebaut werden müßen, damit am Morkt Erfolg zu holen ist. Ich glaube früher oder später
werden die 2-Zyl. Tourer und Sportler vom Markt verschwinden. Ich denke es wird bald deutlich mehr BMW Modelle mit Reihen 4 Zyl. geben.

Gruß, Phil
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon phil » 12.09.2010, 16:08

Mimi hat geschrieben:Jetzt noch einmal für die etwas langsameren unter uns: Wie sieht das nun aus mit der Bewegung des Riemens auf der Scheibe? Darf sich der Riemen überhaupt nicht bewegen oder ist ein gewisses Spiel noch in Ordnung? Bei mir liegt das Ding ohne Last an dem Kranz an der Innenseite der Riemenscheibe an, unter Last rutscht er von dieser ca. 2 mm weiter nach rechts (in Fahrtrichtung) und sitzt dann recht mittig, d.h. man kann rechts und links vom Riemen 2 mm breit die Zähne sehen. Ein möglicher Defekt am Radlager ist nicht unwahrscheinlich, da meine Maschine aus 06 ist, jetzt is für mich nur die Frage, wie lichterloh der Baum brennt, angesichts meiner geschilderten Beobachtungen. Habe jetzt knappe 15tkm runter


Hallo Mimi,

mir ist nicht bekannt, daß der Riemen sich überhaupt bewegt, egal ob mit oder ohne Last.
Um jedem Risiko aus dem Wege zu gehen, empfehle ich das Kippspiel von BMW prüfen zu lassen.

Gruß, Phil
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon F800STKalli » 12.09.2010, 18:48

Jensii hat geschrieben:Von den Boliden 1300 Modellen hört man wenig nachteiliges. BMW hat offensichtlich bei der 1300 alle 1200 Probleme beseitigt/nachgebessert.
Auch von der 1000rr hört man noch nichts enttäuschendes.....im Gegenteil.....die haben serie alle wenigstens 200PS oder mehr statt 193.....

Ich denke wir hatten das Pech, daß wir wohl genau bei einer der schlechtesten Neueinführungen ins Klo gegriffen hatten. Nicht ohne Grund
gab es in 2008 einen Wechsel in der BMW Motorrad Entwicklungsführung. Unter Dr. Landerl kam die 1000RR auf den Markt, und daß mit
riesen Erfolg bisher. Die Japaner verkaufen derzeit kein einziges Superbike weil alle eine 1000RR haben wollen......und die hohen Lieferzeiten
nehmen kein Ende.

BMW hat wohl inwischen gelernt wie Motorräder gebaut werden müßen, damit am Morkt Erfolg zu holen ist. Ich glaube früher oder später
werden die 2-Zyl. Tourer und Sportler vom Markt verschwinden. Ich denke es wird bald deutlich mehr BMW Modelle mit Reihen 4 Zyl. geben.



Vorteil der S 1000 RR: Um sie für die Superbike-Rennserie homologisieren zu können mussten 200 Straßenmotorräder produziert worden sein. Diese 200 wurden an ausgewählte BMW-mitarbeiter verteilt, die sie bis zum Serienstart ausgiebig fahren (testen) konnten, bis zur Serienauslieferung wurden jede Menge Änderung (Gerüchte behaupten ca 200) vorgenommen.

Sonnige Grüße
Kalli
Wenn Du Schmetterlinge im Bauch haben willst, dann musst Du Dir Raupen in den Hintern stecken!

Ich würde mich ja gern mit Ihnen intellektuell duellieren, aber wie ich sehe sind Sie unbewaffnet...
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon Lichtmann » 12.09.2010, 18:58

Huhuu, Männer,


ich vermute mal stark das die Siemerringe irgendwie ne Macke haben und Wasser ins Lagergehäuse eintritt, Fett wäscht sich nach und nach aus, erst knackt das Lager bis es irgendwann fest geht, dann bleibt der Innere Lagerring undrehbar und versaut den Lagersitz auf der Welle, das wars dann, dies ganze Gelabbere von wegen Passrostung will mir nicht einleuchten,( Frage an den David: sind die Lager die auf den Bildern zu sehen noch drehbar?) man müsste mal jemanden haben desen Maschine noch nie Wasser gesehen hat, schon gar nicht einen Hochdruckreiniger. Oder hat BMW einfach beim Einkauf der Lager in die falsche Kiste gegriffen und die Lager bis Baujahr sind zu schwach?


Ich schau im Winter mal ob meine Lager im ausgebauten Zustand leicht drehbar sind und ob irgend welche Wasserspuren im Gehäuse sind.


Gruß
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon phil » 13.09.2010, 17:19

@ Lichtmann

Lichtmann hat geschrieben:Ich schau im Winter mal ob meine Lager im ausgebauten Zustand leicht drehbar sind und ob irgend welche Wasserspuren im Gehäuse sind.
Gruß


Ich finde so eine "Voruntersuchung" eine hervorragende Idee !!! Ich frage mich ob BMW so einen Einfall hatte, mal ein Exemplar aus dem
Feld herzunehmen und das Lager noch vor dem Defekt zu untersuchen......In den Niederlassungen stehen immer genügend gebrauchte rum.

Mein Vorschlag:

Frag Deine Niederlassung ob sie willens sind diese "Voruntersuchung" zu führen.....nur dann hat eine Diagnose auch wirklich Aussagekrraft
bei BMW. Sollte bereits Wassereinschluß vorliegen, mit Rost, dann kannst Du das Lager ja gleich austauschen lassen. Aber Dein Hinweis auf
die Dichtung ist in jedem Fall plausibel.....die Geschichte mit der Passrostung hat mir immer schon "ausredig" im Magen gelegen :mrgreen:

Gruß, Phil
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon Lichtmann » 13.09.2010, 18:53

phil hat geschrieben:@ Lichtmann

Lichtmann hat geschrieben:Ich schau im Winter mal ob meine Lager im ausgebauten Zustand leicht drehbar sind und ob irgend welche Wasserspuren im Gehäuse sind.
Gruß


Ich finde so eine "Voruntersuchung" eine hervorragende Idee !!! Ich frage mich ob BMW so einen Einfall hatte, mal ein Exemplar aus dem
Feld herzunehmen und das Lager noch vor dem Defekt zu untersuchen......In den Niederlassungen stehen immer genügend gebrauchte rum.

Mein Vorschlag:

Frag Deine Niederlassung ob sie willens sind diese "Voruntersuchung" zu führen.....nur dann hat eine Diagnose auch wirklich Aussagekrraft
bei BMW. Sollte bereits Wassereinschluß vorliegen, mit Rost, dann kannst Du das Lager ja gleich austauschen lassen. Aber Dein Hinweis auf
die Dichtung ist in jedem Fall plausibel.....die Geschichte mit der Passrostung hat mir immer schon "ausredig" im Magen gelegen :mrgreen:

Gruß, Phil



Hallo Mitstreiter,

da ich nie zur Inspektion fahre, ( kotz, außer um die verfluchte Serviceanzeige auf Null stellen zu lassen, anders Thema) kann ich Deine Idee, Phil, nicht aufgreifen, sicherlich habe ich trotz Nichtdurchführenlassen der Insp. Anspruch auf ein Verkehrssichers KFZ und so weiter, aber mittlerweile geht mir das Gerede mit irgendwelchen Leuten die Lohnabhängig den Willen der Aktionäre ausgeliefert sind, auf den sprichwörtlichen Sack, unnützes Geschwätz mit Leuten die wegen jedem Eurocent nachfragen müssen, nix selber entscheiden wollen oder können tu ich mir nicht an, ( Hintergrund: ich baue seit ewigen Zeiten an allem möglichen Sachen rum, bin quasi ein MUltitalent, scheue auch nicht vor Drecksarbeiten zurück, kann aus Scheiße Bonbon machen) sowas versuche ich mit Denkanstößen ( es gibt von mir kein Geld außer der Reihe), ich verzichte auf Teilnahme der lustigen Garantieverlängerung, Wartungsarbeiten führe ich selber aus, es stört auch nicht wenn die Oberspezialisten irgendeiner Niederlassung den Standort wechseln, ganz wegen zu machen und so weiter.

Ich werde das Streben nach Gewinn nicht aufhalten können, spiele ja selber in dem Wahnsinn mit.

Somit werde ich auch in Zukunft all meine Sachen, egal was es ist, selber reparieren. All den andern bleibt halt nur das Gebettel und Geflehe beim Händler, im schlimmsten Fall sogar die lustige Schau bei Gericht.

eventuell sende ich meinem BMW Mann ein E-Mail wegens den Untersuchungen, die Antwort schwebt mir schon vor meinem geistigen Auge, :x :x :x :x :x ,

in diesem Sinne


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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon phil » 13.09.2010, 21:39

@ Lichtmann,

mein Vorschlag zielte eigentlich darauf ab, Deine Niederlassung zu einer kostenlosen "Voruntersuchung" zu überreden.
Die Jungs hier in Dortmund würden das Spielchen mitmachen. Tatsache ist, wenn Du das Lager selbst austauscht und
dann doch was passiert, zahlt Dir BMW keinen Cent.

Hingegen wenn Die Jungs von der Niederlassung Wassereinschluß feststellen, fotografieren und nach BMW Hauptquartier
schicken müßen (darauf kannst Du bestehen) ist das ein massives Druckmittel auf BMW. Noch so ein paar Fälle auf
diese Weise dokumentiert, ist das endlich ein Fall für die BAV und dann kann BMW zu einem Rückruf gezwungen werden.

Hier im Forum sind ja schon zwei oder drei Fälle berichtet worden. Es werden immer mehr !!!

Diesen Druckpunkt auf den BMW Nerv würde ich mir nicht entgehen lassen......schade, daß ich nicht selbst
darauf gekommen bin vor dem Verkauf :mrgreen: .......bei 18500Km Laufleistung wäre zumindest Wassereinschluß
feststellbar gewesen........wenn die Dichtung das Problem ist......



Gruß, Phil
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon Lichtmann » 13.09.2010, 22:49

Hallo Phil,

so gesehen hast schon recht, ich kann ja nachdem ich den Exzenter ausgebaut habe, bei BMW aufschlagen und denen die Untersuchung überlassen, natürlich möchte ich daneben stehen, nicht das aus der Voruntersuchung doch ein teures Vernügen wird, aber wie gesagt wenn ich nach dem Ausbau ein leichtes, geräuschloses Drehen feststellen kann und die Wellendichtringe rein äußerlich gut ausschauen, Kontrolle der Dichtlippe, Fettaustritt: ja/nein, kommt das gute Stück wieder ran und fertig.


In diesem Sinne


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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon david » 17.09.2010, 11:06

ich vermute mal stark das die Siemerringe irgendwie ne Macke haben und Wasser ins Lagergehäuse eintritt, Fett wäscht sich nach und nach aus, erst knackt das Lager bis es irgendwann fest geht, dann bleibt der Innere Lagerring undrehbar und versaut den Lagersitz auf der Welle, das wars dann, dies ganze Gelabbere von wegen Passrostung will mir nicht einleuchten,( Frage an den David: sind die Lager die auf den Bildern zu sehen noch drehbar?)


Hallo Lichtmann, die Wälzlager liessen sich noch drehen, zwar sehr schwergängig klebrig, aber trotzdem. Was mich ein wenig überrascht (siehe Foto), ist die gut sichtbare Schweissnaht am Lagerinnenring, was mich ein wenig an der grundsätzlichen Verarbeitungsqualität und Passgenauigkeit dieses Produktes zweifeln lässt... Aber ich bin da nicht Fachmann, um dies schlüssig beurteilen zu können...

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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon Roadslug » 17.09.2010, 14:36

Sorry nein, aber das kann nicht sein. Ich weiß nicht was du da siehst, weil du uns das Bild schuldig bleibst, aber eine Schweißnaht kann es nicht sein. Lagerringe, egal ob innen oder außen, werden nicht geschweißt sondern aus einem Stück geschmiedet. Das ist auch nicht möglich, da sie aus Kugellagerstahl bestehen (100Cr6 oder 145Cr6) und der lässt sich nicht schweißen. Ebenso wenig kann ich daran glauben, dass das Problem der Radlagerung durch Wassereintritt an den Radialdichtringen (Simmerringe ist ein zwar gängiger aber falscher Begriff) entsteht. Da man wohl kaum ständig durch knietiefe Wasserfurten fährt, ist die anfallende Feuchtigkeit an der Radlagerung eher vernachlässigbar. Vielmehr ist es so, dass die Lager durch den kleinen Abstand und die asymmetrische Rad- und Zahnriemenlast infolge der Einarmschwinge sehr hoch und ungünstig belastet werden. Ich kann hier im Forum schlechterdings keine Vorlesung in technischer Mechanik abhalten, aber einem Maschinenbauer wie mir fällt das sofort auf. Ob nun die Ausfälle der Lagerung daran liegen, dass die Lager mit zu kleiner Sicherheitsreserve berechnet wurden oder ob es sich um ein Qualitäts/Fertigungsproblem handelt lässt sich von außen schwer beurteilen. Die von BMW bereits durchgeführten Maßnahmen (Verringerung des Spiels zwischen Lagerring und Achse) lassen allerdings IMHO auf letzteres schließen.

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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon david » 17.09.2010, 16:23

Bild

...hallo Roadslug, hier das gesuchte Foto aus der 1. Beitragsseite. Es mag fachtechnisch keine "Schweissnaht" sein, aber eine Naht ist hier auf dem Bild sichtbar; eine Naht, die meiner Wenigkeit bislang noch nie an einem Kugellager aufgefallen ist...

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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon Lichtmann » 17.09.2010, 19:25

Roadslug hat geschrieben:Sorry nein, aber das kann nicht sein. Ich weiß nicht was du da siehst, weil du uns das Bild schuldig bleibst, aber eine Schweißnaht kann es nicht sein. Lagerringe, egal ob innen oder außen, werden nicht geschweißt sondern aus einem Stück geschmiedet. Das ist auch nicht möglich, da sie aus Kugellagerstahl bestehen (100Cr6 oder 145Cr6) und der lässt sich nicht schweißen. Ebenso wenig kann ich daran glauben, dass das Problem der Radlagerung durch Wassereintritt an den Radialdichtringen (Simmerringe ist ein zwar gängiger aber falscher Begriff) entsteht. Da man wohl kaum ständig durch knietiefe Wasserfurten fährt, ist die anfallende Feuchtigkeit an der Radlagerung eher vernachlässigbar. Vielmehr ist es so, dass die Lager durch den kleinen Abstand und die asymmetrische Rad- und Zahnriemenlast infolge der Einarmschwinge sehr hoch und ungünstig belastet werden. Ich kann hier im Forum schlechterdings keine Vorlesung in technischer Mechanik abhalten, aber einem Maschinenbauer wie mir fällt das sofort auf. Ob nun die Ausfälle der Lagerung daran liegen, dass die Lager mit zu kleiner Sicherheitsreserve berechnet wurden oder ob es sich um ein Qualitäts/Fertigungsproblem handelt lässt sich von außen schwer beurteilen. Die von BMW bereits durchgeführten Maßnahmen (Verringerung des Spiels zwischen Lagerring und Achse) lassen allerdings IMHO auf letzteres schließen.

Roadslug



Hallo,

ich hätte ja den Verdacht das mal wer mit dem Hochdruckreiniger sich vergangen hat, im schlimmsten Fall hat BMW Montagslager eingebaut, was sich teilweise bitter rächen tut, aber ne Presspassung, Lagerinnenring auf Welle, sollte bei richtiger Montage, Lager heiß, Welle kalt ( Ventilsitzringe werden mit 180Grad minus in den Zylinderkopf eingebaut, und halten ein Leben lang!!!!) mehr als fest sein, alles sehr merkwürdig, naja ich schau mal im Winter nach.
Was noch komisch ist das die Schrauben so vergammelt sind, elektrochemische Spannungsreihe????

In diesem Sinne

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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon Roadslug » 17.09.2010, 21:38

Hallo david
das was auf dem linken Bild zu sehen ist, das ist keine Schweißnaht sondern ein Bruch des Lager-Innenrings. Meinen herzlichen Glückwunsch dazu, die Reparatur ist offensichtlich gerade noch erfolgt, bevor dir das Lager um die Ohren geflogen ist. Der Bruch ist technisch gesehen ein sogenannter "Dauerbruch" (Anriss an einer Materialfehlstelle mit relativ niedriger Rissfortschrittsgeschwindigkeit). Begünstigt wird so etwas durch ein zu großes Spiel zwischen Lagerring und Welle, da hierbei der Lagerring bei jeder Überrollung durch die Kugeln minimal durchgebogen wird.
Was die sogenannten "Montagslager" betrifft, Wälzlager sind Präzisions-Bauteile mit kaum messbaren Fertigungstoleranzen. Dabei ist es egal von welchem Hersteller sie kommen. Bei dem "Partner" des Lagers, der Radachse, sind etwas größere Fertigungs-Toleranzen innerhalb der DIN-Norm eher möglich. Soweit ich weiß war bis Ende letzen Jahres eine Spiel/Übergangspassung zwischen Achse und Lager vorgesehen um die Achse einfach montieren zu können. Spiel ist allerdings ungünstig, da das Relativbewegungen ermöglicht und Reibrost entstehen kann. Reibrostpartikel sind sehr fein aber auch sehr hart und wirken daher wie Schmirgel, der das Lager auf Dauer zerstört. Ende letzten Jahres hat BMW den Lagersitz auf Übergangs/Presspassung verändert. Das lässt sich zwar schwerer montieren verhindert aber weitestgehend die Entstehung von Reibrost

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