david hat geschrieben:Hallo
Phil, ich habe deinen Rat beherzigt und bin mit meiner F800ST zum BMW-Händler gefahren. Das heisst, zuerst habe ich mich beim BMW-Hauptsitz in der Schweiz telefonisch erkundigt, ob ich mit diesem Mangel überhaupt noch Fahren darf.
Die Antwort: Ich solle einfach vorsichtig Fahren, dann ginge es diese 25 Km schon noch... Es war dann für mich nicht gerade ein gutes Fahrgefühl mit dem Wissen im Hinterkopf, dass ein solcher Mangel schon zu einer plötzlichen Radblockade geführt hat...
Dort angekommen überprüfte der BMW-Mechaniker das Lagerspiel am Hinterrad vorerst einmal grob von Hand, machte gleich ein verdutztes Gesicht und fand, dass er mit diesem Lagerspiel (seine Schätzung: 3-4mm an der Reifenkante) keinen Meter mehr gefahren wäre.
Heute, eine Woche später, konnte ich meinen Töff wieder abholen: Die Welle, die beiden Kugellager mit dem Distanzring und dem Zahnriemen mussten ausgewechselt werden. Die Welle zeigte deutliche Spuren, dass die beiden Lager nicht vollständig über die Kugeln/Walzen drehten, sondern auf ihrem Sitz auf der Welle, die auch entsprechende Abriebspuren aufwies.
Wegen diesem erheblichen Produktionsmangel erstellt der Händler nun einen Kulanzantrag an BMW, dem ich mit guten Hoffnungen entgegenschaue. Nächste Woche habe ich zur Nachkontrolle der Riemenspannung nochmals einen Termin, wobei ich dann Näheres über meine Kosten erfahren werde.
Ich lasse es euch dann wissen, wie teuer es für mich wird.
Gruss david


Wie teuer wurde die Reparatur für mich?Mein Motorrad war schon zu alt (Jg. 2006), als dass BMW den Austausch von Achse und Radlager vollumfänglich übernommen hätten. Zumindest die Arbeitskosten wurden mir gemäss BMW-Weisung zur Übernahme in Aussicht gestellt. Mein Motorradmechaniker, Motos-Obertor AG in Chur, stellte aber einen Kulanzantrag für die Gesamtkosten.
Scheinbar erhielt er danach einen ungehaltenen Telefonanruf von BMW-Schweiz, auch darum, weil zusätzlich der Zahnriemen ausgetauscht werden musste (er streifte einmal irgendwo an der Seite und schien nicht mehr 100% intakt) und sie diese Kosten nicht übernehmen wollten.
Dank Verhandlungsgeschick meines Freundlichen in Chur, übernahm BMW dann doch die gesamten Kosten, mit Ausnahme des Ersatzmotorrades im Betrag von Fr. 350.- Da ich meine F800ST täglich für meinen Arbeitsweg benötigte, war ich während der Reparaturwoche natürlich auf ein Ersatzmotorrad angewiesen.
Selbstverständlich bin ich sofort mit einem schriftlichen Ersuchen an BMW-Schweiz gelangt, diese Kosten in der Verantwortung als Schadensverursacher auch zu übernehmen und wünschte als geschädigter Kunde von BMW eine Stellungnahme und Erklärung zu diesem gefährlichen Radlager-Produktionsmangel.
Mein Gesuch zur Kostenübernahme und der Bitte nach einer Stellungnahme wurde mit einem läppischen Standardbrief abgewiesen; ein Standartbrief der Inhaltlich nicht einmal zu meinem Fall passte.
Die Rechnung von Fr. 350.- steht als Anspruch vom Freundlichen für das Ersatzmotorrad noch offen.
Technische Beobachtung zum Fall:Beim Ausbau der Achse stellte der Mechaniker eine Menge Rostwasser im Achslagerraum fest und stellte mir als Erklärungsversuch die Frage, ob ich mein Motorrad oft mit dem Hochdruckreiniger wasche; - was ich aber klar verneinen musste. Es stellt sich also neben der unzureichenden Passung von Radlager und Achse noch die Frage, wie das Wasser in diesen heiklen Radlagerbereich gelangt...
david