Umbau auf LED von Osram / Philips?

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon NineT-Mile » 03.06.2021, 12:40

Man sollte vielleicht nicht aus einem Youtube-Video, welches dann auch ein ganz bestimmtes Motorrad-Modell betrifft, gleich pauschal als Müll bezeichnen. Philips ist, was Leuchtmittel angeht, sicher kein No-Name Chinaschrott.
Ich weis nicht, wer dieses Video erstellt hat, bei mir hat sich jedenfalls das Leuchtbild mit der H4 Ultinon 2 exakt so dargestellt wie mit verschiedenen H4. Einzige Unterschied: Die Hell-Dunkel-Grenze war schärfer, die Helligkeit höher, die Farbtemperatur höher. Für eine härtere Hell-Dunkelgrenze sprechen auch die geringen Geisterlichter an Fassaden.
Nun ist der NineT-Reflektor offenbar ein Relikt aus anderer Zeit, da gibt's nicht mal einen Knick im Leuchtbild. Wie BMW das durch die Zuslassung bekommen hat?

So hält sich mein schlechtes Gewissen in sehr engen Grenzen.
Eventuell wäre ein guter, zugelassener LED-Kompletteinsatz (also mit Linsen/Reflektor) die technisch bessere Variante, wobei ich das nach direkten Vergleichen (selbst gesehen, kein Video ;-) ) bisher nicht sehen konnte.
Außerdem mag ich die Optik der Original-Funzel. Ein modernes "LED-Gesicht" käme mir erst ans Moped, wenn es auch tatsächlich sichtbare technische Vorteile bieten würde.
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Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon SingleR » 03.06.2021, 16:44

NineT-Mile hat geschrieben:Man sollte vielleicht nicht aus einem Youtube-Video, welches dann auch ein ganz bestimmtes Motorrad-Modell betrifft, gleich pauschal als Müll bezeichnen. Philips ist, was Leuchtmittel angeht, sicher kein No-Name Chinaschrott.

Ein Produkt ist im übertragenen Sinn "Müll", wenn es den ihm zugedachten Zweck, also im öffentlichen Straßenverkehr für blendfreie Ausleuchtung zu sorgen, nicht erfüllt. Dabei ist es völlig unerheblich, wo es hergestellt wurde und wer es hergestellt hat. Wenn die Ultinon in einem Honda-Asymmetrie-H4-Scheinwerfer die ECE-Kriterien nicht erfüllt, wird sie es aller Voraussicht nach auch in einem anderen Scheinwerfer derselben Bauart nicht tun.

NineT-Mile hat geschrieben:Nun ist der NineT-Reflektor offenbar ein Relikt aus anderer Zeit, da gibt's nicht mal einen Knick im Leuchtbild. Wie BMW das durch die Zuslassung bekommen hat?

Evt. liegt es daran, dass der BMW-Scheinwerfer statt asymmetrischem ein symmetrisches Licht emittiert? Es mag durchaus möglich sein, dass die Ultinon-LED in einem symmetrischen Schweinwerfer funktioniert. Das ist aber für die allgemeine Zulassung zu wenig, da diese Lichtquelle in allen Scheinwerfern die einschlägigen Kriterien erfüllen muss, die einen P43t-Sockel haben.

NineT-Mile hat geschrieben:Eventuell wäre ein guter, zugelassener LED-Kompletteinsatz (also mit Linsen/Reflektor) die technisch bessere Variante, wobei ich das nach direkten Vergleichen (selbst gesehen, kein Video ;-) ) bisher nicht sehen konnte.

Welchen Vergleich hast Du denn genau vorgenommen? Reproduzierbare und dokumentierte Ergebnisse sind durch nichts zu ersetzen. Schon gar nicht durch irgeneinen subjektiven "Augenzeugenbericht".
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Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon NineT-Mile » 03.06.2021, 17:45

SingleR hat geschrieben: reproduzierbare und dokumentierte Ergebnisse sind durch nichts zu ersetzen. Schon gar nicht durch irgeneinen subjektiven "Augenzeugenbericht".


Na - ganz offenbar doch durch ein Youtube-Video mit einem anderen Scheinwerfer-Typ, was viel mehr aussagt, als eigene Erfahrung :?
Ich strebe ja nicht die Universal-Zulassung der Ultinon für alle Fahrzeugtypen an, ich habe lediglich berichtet, wie sie sich in meinem Fall schlägt. Das lasse ich mir auch von niemandem ausreden, der's nicht mal selbst gesehen hat.
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Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon SingleR » 04.06.2021, 18:58

NineT-Mile hat geschrieben:Na - ganz offenbar doch durch ein Youtube-Video mit einem anderen Scheinwerfer-Typ, was viel mehr aussagt, als eigene Erfahrung :?

Nun, die Ultinons und NightBreaker betreffend haben wir in unserer Automobil-Community wahrscheinlich schon mehr Erfahrungen gemacht als Du mit dem Scheinwerfer Deines "Kantenhockers"... Wir haben die Dinger - in der H7-Ausführung - in einem FF-Scheinwerfer getestet. Ergebnis: genau so mieses Lichtmuster wie die H4-Version im verlinkten Honda-Scheinwerfer. Mit der Osram-Nightbreaker-LED, die für div. Kfz-Scheinwerfer bereits eine Zulassung bekommen hat, sah das gleich viel besser aus.

Aber wenn Du uns schon glaubhaft machen willst, dass die Ultinon im R9t-Scheinwerfer unbedenklich ist, dann mache doch einfach ein paar Vergleichsfotos. Musst das ja nicht sofort machen, denn da ich davon ausgehen möchte, dass Du unmittelbar vor dem (und nur für den) nächsten HU-Termin sowieso auf H4-Filament zurückrüsten wirst, statt den Prüfer von der Unbedenklichkeit Deines Tuns zu überzeugen, wird es ja sicher nicht mehr lange dauern, bis wir diese Vergleichsaufnahmen sehen können... ;-) Ich komme auf Wunsch gerne vorbei und helfe. Professionelle Fotoausrüstung und Luxmeter bringe ich dann mit.
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Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon Mopedfan71 » 28.06.2021, 17:51

Hi in die Runde,
das z.ZT. keine legalen LED Nachrüstsätze für Mopeds zu kaufen sind ist unstrittig. Wohl aber der Wert von machen. Tatsächlich gibt es Chinaware, die nur zum Schreien ist, während es LEDs (H7 für meine ST nur als Abendlicht, viel zu heftig als Fernlicht) die ich nie mehr hergeben würde (Eine saubere akribische Einstellung muss dann sein). Die gehobenen Osram/Philips Halogen lohnen sich definitiv, die Osram/Philips Retrofit LEDs lohnen sich imho überhaupt nicht, da die Hersteller sich ja an die gesetzlich Vorgabe von 1000lm/1500lm halten. Das schafft z.B. die Nightbreaker aber auch zu einem Bruchteil des Preises.
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Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon deepstop » 28.06.2021, 19:18

Servus, scheinbar gibt es auch noch vernünftige unter uns! :D
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Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon SingleR » 28.06.2021, 19:55

Mopedfan71 hat geschrieben:das z.ZT. keine legalen LED Nachrüstsätze für Mopeds zu kaufen sind ist unstrittig.

Nun, die Osram Nightbreaker-H7-Retrofits sjnd immerhin "semi-legal" weil für bestimmte Pkw freigegeben. Es wäre interessant zu erfahren, welches Lichtmuster (insbes. Hell-Dunkel-Grenze) sie im Vergleich zur H7-Glühlampe im Scheinwerfer der R abgeben. Wenigstens ist nicht zu erwarten, dass sie im Gegensatz zu den chinesischen Blendgranaten auffälliges Streulicht erzeugen. Hätte ich in meinem Umfeld einen Abnehmer für die legale Nachrüstung der Osram-Retrofits, dann hätte ich den Vergleich mit H7-Glühlampen im Scheinwerfer der R schon gemacht.

Mopedfan71 hat geschrieben:... die Osram/Philips Retrofit LEDs lohnen sich imho überhaupt nicht, da die Hersteller sich ja an die gesetzlich Vorgabe von 1000lm/1500lm halten. Das schafft z.B. die Nightbreaker aber auch zu einem Bruchteil des Preises.

Zwar richtig, dass auch die Retrofts sich an die gesetzlichen Vorgaben halten müssen. Im Gegensatz zu den hochgezüchteten H7-Glühlampen haben sie aber auch eine deutlich höhere Lebensdauer. Dann ist der Kostenvorsprung der Glühlampe plötzlich nicht mehr so groß. So lange es keine legale "High-Performance"-Nachrûstung mit entsprchend hoher Lebensdauer gibt, so lange nutze ich die leistungsfähigen und kurzlebigen H7-Glühlampen nur im Fernlicht, denn bei meinen 95% Fahrten am Tag kommt der Vorteil der HP-H7 nicht zur Geltung.
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Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon deepstop » 28.06.2021, 22:35

Servus, ja wie geil wäre ein schönes Tagfahrlicht zum Nachrüsten und für die schwarze Luft gäbe es dann di tollen H7 irgendwas 2000% mehr Licht Lampen!!!!
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Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon Mopedfan71 » 29.06.2021, 06:48

SingleR hat geschrieben:
Mopedfan71 hat geschrieben:... die Osram/Philips Retrofit LEDs lohnen sich imho überhaupt nicht, da die Hersteller sich ja an die gesetzlich Vorgabe von 1000lm/1500lm halten. Das schafft z.B. die Nightbreaker aber auch zu einem Bruchteil des Preises.

[quote=Zwar richtig, dass auch die Retrofts sich an die gesetzlichen Vorgaben halten müssen. Im Gegensatz zu den hochgezüchteten H7-Glühlampen haben sie aber auch eine deutlich höhere Lebensdauer. Dann ist der Kostenvorsprung der Glühlampe plötzlich nicht mehr so groß. So lange es keine legale "High-Performance"-Nachrûstung mit entsprchend hoher Lebensdauer gibt, so lange nutze ich die leistungsfähigen und kurzlebigen H7-Glühlampen nur im Fernlicht, denn bei meinen 95% Fahrten am Tag kommt der Vorteil der HP-H7 nicht zur Geltung.


Da ich die Nightbreaker Laser/ P. Racing Vision jahrelang (Dekade) im Moped und PKW nutze, kann ich sie (erst recht im Ablendlicht) nur empfehlen. Die Lebensdauer der Nightbreaker der ersten Generation war ca. 6 Monate, die Z.Zt. aktuellen halten bei mir ca.3 Jahre.

Die Lebensdauer der Osram/Philips LEDs aus Prinzip deutlich höher anzusetzen, hat einen Denkfehler. Es gilt nur wenn der Kühlkörper hinten frei gut luftumströmt ist. Das sind sie bei bei den F800x aber nicht, da original ganz knapp die Abdeckung (mit vollständigen Luftstau) drauf kommt. Das senkt die allgemeine Lebenserwartung deutlich, als auch die Helligkeit nach einer haben Stunde Betriebszeit bei LEDs. D.H. Die Abdeckung muss angepasst/weggelassen werden.
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Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon SingleR » 29.06.2021, 20:32

Mopedfan71 hat geschrieben:Die Lebensdauer der Osram/Philips LEDs aus Prinzip deutlich höher anzusetzen, hat einen Denkfehler. Es gilt nur wenn der Kühlkörper hinten frei gut luftumströmt ist. Das sind sie bei bei den F800x aber nicht, da original ganz knapp die Abdeckung (mit vollständigen Luftstau) drauf kommt.

Nein, der "Denkfehler" ist zu glauben, dass es aus Prinzip so sein könnte wie Du beschrieben hast. ;-) Es wird kaum einen H7-Scheinwerfer geben, der genügend Raum für den Kühlkörper lässt. Warum auch, wenn der Scheinwerfer aus einer Zeit stammt, als man sich Retrofits noch gar nicht vorstellen konnte? Wobei es durchaus noch Unterschiede bei den Scheinwerfern geben mag. Aber es ist natürlich klar, dass sehr beengte Platzverhälttnisse für LEDs ungünstig sind und man in keinem Fall drüber nachdenken darf, die Schutzkappe am Scheinwerfer aus ebendiesem Grund wegzulassen.

Davon abgesehen: LEDs haben nicht selten eine Lebenserwartung im 5-stelligen Stundenbereich. Bei den für die Retrofits beötigten Hochleistungs-LEDs muss man per se Abstriche machen. Dennoch wird z.B.Osram die Lebensdauer seiner Nightbreaker-LEDs in einem "typischen" H7-Scheinwerfer unter kritischen Bedingungen getestet haben. Der Aufschrei der Kundschaft wäre schließlich riesengroß, wenn die Retrofits kaum länger durchhielten als eine H7-Glühlampe. Insofern wird schon was dran sein an der Aussage von Osram, dass die Refrofits "bis zu 5mal länger" durchhalten. Wenn man bei einer Hochleistungs-H7 (Osram Nightbreaker Laser) mal eine Lebensdauer [Tc] von ca. 250 Stunden annimmt, wird eine Nightbreaker-LED auf >1.200 Stunden kommen - bei ähnlicher Lichtausbeute. Annähernd dieselbe Lebensdauer schafft zwar auch eine Longlife-H7, aber eben nur mit deutlich reduzierter Lichtausbeute / Helligkeit.
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Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon Sandhas » 01.07.2021, 21:05

deepstop hat geschrieben:Ja die geben richtig Licht, sie sind aber in Österreich für kein KFZ lt. STVO zulässig auch wenn ein E-Prüfzeichen drauf ist!
...

Bei Heise.de unter Datum vom 7.6.2021:
Auto-Scheinwerfer: LED-Retrofits von Osram nun auch mit Zulassung in Österreich
https://www.heise.de/news/Auto-Scheinwerfer-LED-Retrofits-von-Osram-nun-auch-mit-Zulassung-in-Oesterreich-6063610.html

Bitte beachtet: vorläufig nur für bestimmte Autos zugelassen..

Gruß vom Sandhas
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Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon deepstop » 01.07.2021, 21:29

Servus, bei der §57a (quasi TÜV) wird das wenn überhaupt nur etwas mit einer Einzelgenehmigung und Eintragung der Lampen, also nix mit ich mach die mal rein hat ja ein E Zeichen. Derzeit werden 99,99% aller Überprüfungsstellen in Österreich die LED Retrofit als schweren Mangel eintragen und nix wird es mit dem Pickerl.
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Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon Mopedfan71 » 04.07.2021, 09:13

SingleR hat geschrieben:
Mopedfan71 hat geschrieben:Die Lebensdauer der Osram/Philips LEDs aus Prinzip deutlich höher anzusetzen, hat einen Denkfehler. Es gilt nur wenn der Kühlkörper hinten frei gut luftumströmt ist. Das sind sie bei bei den F800x aber nicht, da original ganz knapp die Abdeckung (mit vollständigen Luftstau) drauf kommt.

...
Dennoch wird z.B.Osram die Lebensdauer seiner Nightbreaker-LEDs in einem "typischen" H7-Scheinwerfer unter kritischen Bedingungen getestet haben. Der Aufschrei der Kundschaft wäre schließlich riesengroß, wenn die Retrofits kaum länger durchhielten als eine H7-Glühlampe.


Generell vertraue ich Werbeversprechen von Herstellern eingeschränkt bis garnicht, besonders wenn ich die heftige Temperaturentwicklung mit den Fingern (Wert: Kühlkörper scheiss heiss, kann man nicht anfassen, (bei 20W LED)) offen (ohne Abdeckung) "gemessen" habe. "Bis zu" (bei konstruierten Optimalbedingungen) ist das Zauberwort. Ähnliches findest du bei Internetverbindung, Leistungsangaben Elektronik, Verbrauch PKW,..

Heißt für mich zusammenfassend:
Lichttemperatur: deutlich anders (sogar leicht unangenehm, so das Autofahrerbrillen mit Blaulichtanteil zu kaufen sind) aber eben Geschmackssache
Helligkeit: max. gleich (gesetzliche Vorgabe), im Betrieb weniger (wg. Temp.-Erhöhung)
Lebenserwartung: wahrscheinlich länger
Preis: deutlich höher
Preis-/Leistung nach meinen Kriterien: "Blödsinn" :-)

Andere, nicht unbedarfte kommen zu einer anderen Einschätzung:
https://www.auto-motor-und-sport.de/tec ... w-polo-6r/

Mit scheint, um ein pers. Ausprobieren mit dem eigenen Fahrzeug kommt man nicht drumherum.
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Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon SingleR » 04.07.2021, 12:01

Mopedfan71 hat geschrieben:Generell vertraue ich Werbeversprechen von Herstellern eingeschränkt bis garnicht...

Das ist auch nicht zwingend erforderlich, denn auch bei Osram muss man sich an bestimmte - standardisierte - Testabläufe halten:

Mopedfan71 hat geschrieben:Helligkeit: max. gleich (gesetzliche Vorgabe), im Betrieb weniger (wg. Temp.-Erhöhung)
Lebenserwartung: wahrscheinlich länger.

1. Helligkeit:

Lt. ECE-Regelungen darf das H7-Leuchtmittel max. 1.500 lm (Toleranz: 10%) abstrah!en. Aber: die Einheit "lm" bezieht sich auf einen Abstahlwinkel von 360°. Bezogen auf die klassische Glühlampe ist das auch gar nicht anders machbar. Mit anderen Worten: bei der Glühlampe wird Licht in bestimmten Winkeln emittiert, die für die Lichtausbeute auf der Straße nicht oder nur kaum genutzt werden können. Eine LED kann aber bezogen auf ihren Abstahlwinkel hin optimiert werden. Der Unterschied wird deutlich, wenn wir eine weitere fotometrische Größe zur Beurteilung heranziehen - die Leuchtdichte (cd), die das in einem bestimmten Winkel emittierte Licht definiert. Warum also eine LED bei identischem Lichtstrom "heller" sein kann als eine klassische Glühlampe, ergibt sich aus der Rechenformel: cd = lm / Raumwinkel.

Selbst wenn man bei der LED einen Lichtstromverlust in die Betrachtung einbezieht, dürfte eine LED kurz vor ihrem Ableben immer noch heller sein als eine Glühlampe, die ja mit steigender Nutzungsdauer ebenfalls an Leistung einbüßt.

2. Lebensdauer:

Wie bei der klassischen Glühlampe muss auch der Retrofit entsprechend getestet werden. Dafür gibt es zwei Testverfahren: "B3" und "tc". Diese Werte betragen beim Osram-Retrofit lt. technischem Datenblatt 1.500 bzw. 2.500 Stunden. Die Nightbreaker "H7-Laser" kommt auf 150 bzw. 250 Stunden, eine Standard-H7 ("OriginalLine") schafft 330 bzw. 550 Stunden. Das mit der ausgelobten "bis zu 5-fachen Lebensdauer" kommt also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hin, wenngleich eine individuelle Aussage (re. Wârmeableitung im Scheinwerfer) sicher nur möglich ist, wenn man das alles mal selbst getestet hat. Nur kann ich das leider nicht in meinem F800-Scheinwerfer tun, da die Nichtbreaker-H7-LED für ebendiesen Scheinwerfer keine Zulassung hat.
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Re: Umbau auf LED von Osram / Philips?

Beitragvon Langstreckler » 04.07.2021, 18:24

SingleR hat geschrieben:...
2. Lebensdauer:

Wie bei der klassischen Glühlampe muss auch der Retrofit entsprechend getestet werden. Dafür gibt es zwei Testverfahren: "B3" und "tc".
...


Testverfahren gibt es nur eines: Eine bestimmte Anzahl von Prüflingen (z.B. 100) wird so lange unter genau festgelegten Randbedingungen betrieben, bis der letzte Prüfling ausgefallen ist (end of life test).

Die Ausfallzeit jedes einzelnen Prüflings wird dokumentiert. Daraus ergibt sich eine Ausfallverteilung. Diese Verteilung lässt sich bei geeigneter Parameterwahl durch eine Weibullverteilung annähern.

B3 = 330 h bedeutet, dass 3% der Prüflinge nach 330 h ausgefallen sind.
Tc ist die „charakteristische Lebensdauer“, nach der ca. 63,2 % der Prüflinge ausgefallen sind.

Wenn man mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h rechnet, dann dürften nach ca. 20000 km nur 3 % der Standard-H7 ("OriginalLine") ausgefallen sein und nach 33000 km dürften erst 63,2% dieser Lampen ausgefallen sein.

Gemäß den Schilderungen über H7-Ausfälle scheint es aber so, dass die meisten Ausfälle bereits nach weniger als 20000 km auftreten. Das zeigt, dass die Herstellerangaben nur bedingt auf die F800-Realität übertragbar sind und die Prüfbedingungen die Fahrzeugbedingungen nicht hinreichend abbilden.

Zudem ist auch der Lebensdauervergleich von Glühlampen und LEDs auf Basis der Herstellerangaben schwierig, da die Ausfallmechanismen unterschiedlich sind und es deshalb möglich ist, dass die eine Leuchtmitteltype im F800-Betrieb unverhältnismäßig stärker „leidet“ als die andere.
Da hilft manchmal nur eines: „Probieren geht über Studieren“.

Gruß
Dietmar
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