Zahnriemen nicht mehr mittig

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon david » 19.06.2010, 15:01

Hallo

Mein Zahnriemen (25'000km) läuft etwa 1-2mm ausserhalb dem Hinterrad-Riemenrad. Die Hinterradschwinge müsste nach meinem Verständnis neu ausgerichtet werden. Liege ich da mit meiner Vermutung richtig?

Kann mir jemand sagen, wie die Hinterradschwinge justiert wird? Ich möchte es wenn immer möglich selber machen.

Gruss

david
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon phil » 22.06.2010, 12:16

david hat geschrieben:Hallo

Mein Zahnriemen (25'000km) läuft etwa 1-2mm ausserhalb dem Hinterrad-Riemenrad. Die Hinterradschwinge müsste nach meinem Verständnis neu ausgerichtet werden. Liege ich da mit meiner Vermutung richtig?

Kann mir jemand sagen, wie die Hinterradschwinge justiert wird? Ich möchte es wenn immer möglich selber machen.

Gruss

david


Hallo David,

bei der Hinterradschwinge gibt es nichts auszurichten. Rahmen, Gabel, Lenkkopf, Schwinge, müßen werksseitig Vorderrad und Hinterrad unverstellbar planparrallel ausrichten. Nur der Radstand ist minimal verstellbar um den Riemen zu spannen. Wenn die Übereinstimmung nicht gegeben ist, liegt ein Schaden vor, der sich nur duch Auswechseln des Betroffenen Teils korrigieren läßt. Ich kann mir das aber nicht vorstellen, zumal dann auch der Geradeauslauf betroffen sein könnte. Prüf doch bitte mal ob die äußere Führung des Riemen am vorderen Ritzel richtig sitzt oder noch vorhanden ist. Ist an Deinem Motorrad das vordere Abtriebsritzel im Rahmen eines Rückrufs bereits geändert worden? Das war einer der ersten Rückrufe. Viele Händler haben jedoch die Rückrufe bei ihren eigenen Vorführern aus Schlamperei gar nicht durchgeführt......

Was Du aber auch unbedingt machen solltest, das Hinterradlager auf Kippspiel untersuchen. Das geht nur vernünftig wenn der Riemen entspannt wird.
Wenn Dein Hinterradlager so viel Kippspiel hat, daß der Riemen bereits falsch läuft, besteht höchste Lebensgefahr !!! Siehe auch den Umfassenden Beitrag "Hinterradblockade"

Gruß, Phil
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon david » 28.06.2010, 17:42

Hallo Phil

Vielen Dank für Deine engagierte und super Antwort, die ich sehr schätze. Ebenfalls vielen Dank für deinen Hinweis zum Beitrag "Hinterradblockade". Mir lief beim durchlesen dieser Beiträge ein leichtes Schaudern über den Rücken...

...und ich habe momentan den Eindruck, dass ich auch ein Kandidat für eine Hinterradblockade abgeben könnte...

Meine Beobachtungen zu Deinen Fragen:

1. Die äussere Führungsscheibe am Antriebsritzel ist vorhanden und sitzt richtig.
2. Das Antriebsritzel ist vor einiger Zeit ausgetauscht worden (Rückrufaktion), seither ist der Lauf des Motorrades weicher und spürbar weniger ruppig.
3. Zusätzlich mache ich folgende Beobachtungen: Wenn ich die ST auf den Hauptständer stelle, die Gangschaltung auf N klicke und das Hinterad von Hand antreibe, sich der Zahnriemen wieder zentriert und schön nach innen Richtung Führungswulst des Ritzel läuft; - unter Antriebs- und Fahrerlast der Riemen aber sofort wieder nach aussen läuft. Ein solcher Umstand lässt sich meiner Meinung nach nur durch ein vorhandenes Lagerspiel erklären! Oder?
4. Bei der groben Kontrolle des Lagerspieles von Hand ohne Entspannung habe ich folgende Beobachten gemacht: In Spannrichtung des Zahnriemens (horizontal) lässt sich ja kein Lagerspiel eruieren, aber vertikal, im Rechten Winkel zur Zahnriemenspannung kann ich das Hinterrad, geschätzt an der Seitenkannte des Reifens, [b]ca. 2-3mm mit leichtem Klacken hin und her bewegen[/b]. Zudem weisst auch das Zahnriemenrad alleine ein Spiel von ca. 1mm auf. Ob das Ganze nun normal ist und im Grünen liegt oder eben nicht, kann ich nicht beurteilen.
5. Auch mahlende Geräusche kann ich aus der Hinterradregion keine hören. Zudem singt auch mein Zahnriemen nicht.
6. Aber: Mein nach Aussen laufender Zahnriemen zeigt, dass sich da irgendetwas mit der Zeit Platz verschafft und damit die Riehmenflucht verändert hat.

Wie ratet Ihr mir, dass ich mit diesen beunruhigenden Beobachtungen am besten dem "Freundlichen" begegnen soll? Ich habe nämlich keine Lust, wegen einem "Produktionsmangel" einen Haufen Geld beim BMW-Händler liegen zu lassen.

Gruss david
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon Lichtmann » 28.06.2010, 19:43

Radlagerschaden, Max. Spiel gemessen am Felgenrand 0,8 mm, quasi Motorrad stehen lassen bis der Schaden behoben ist, wenn du Pech hast ist der Lagersitz auf der Welle hin, Supergau,





Lagerspiel der Antriebswelle prüfen.



Technische Daten
Hinterrad-Kippspiel
am Felgenhorn gemessen
max 0,8 mm




Resultat: Das Lagerspiel ist zu groß.

Maßnahme:

=> 33 17 758, Beide Lager im Exzenter ersetzen (gegen gesonderte Berechnung)


denke mal nicht das BMW zur Prüfung den Zahnriemen entspannt, da das Einstellen des selbigen sehr genau erfolgen muss,

Farbmarkierung auf Riemenrad nach hinten drehen.



Ist Farbmarkierung nicht mehr vorhanden so muss der Höhenschlag des Riemenrads ermittelt werden.



Höhenschlag Riemenrad ermitteln
Riemen von Riemenrad abnehmen.



Ggf. vorhandene Farbmarkierung entfernen.




Messuhr (Nr. 00 2 510) mit Messschuh (Nr. 34 2 510) in Messuhrhalter setzen und auf Mitte Riemenrad ausrichten.


Niedrigste Stelle (Minimum) der Verzahnung Riemenrad ermitteln und mit Farbe (Pfeil) bleibend markieren.


Messuhr und Messschuh abnehmen.


Zahnriemen auf Riemenrad auflegen.




Riemen spannen
Voraussetzung
Motorrad und Zahnriemen müssen Raumtemperatur haben.

Riementrieb wurde einige Male von Hand durchgedreht.

Farbmarkierung auf Riemenrad zeigt nach hinten.






Riemenspannungsmessgerät (Nr. 27 1 541) mit Einstellschraube (2) über die Nullmarkierung (B) an der Skala auf den Vorspannwert einstellen.


Technische Daten
Vorspannwert des Riemenspannungs-Messgeräts
10




Anschlag (3) herunterdrücken und Riemenspannungsmessgerät auf Zahnriemen montieren, dabei darauf achten, dass das Riemenspannungsmessgerät in die Verzahnung des Riemens (Pfeile) eingreift.


Einstellschraube am Exzenter eindrehen bis der Riemeneinstellwert an der Messkante (A) des Verschieberinges (1) erreicht ist.




--------------------------------------------------------------------------------

Hinweis

Da der Ausschlag an der Messvorrichtung sehr gering ist, muss beim Einstellen und Ablesen sehr exakt gearbeitet werden.

--------------------------------------------------------------------------------

Technische Daten
Riemeneinstellwert
Fahrzeug bei Raumtemperatur
4,5





Exzenterklemmschrauben (1) und Einstellschraube (2) wie nachfolgend aufgeführt anziehen.


Anziehdrehmomente
Exzenterklemmung nach Einstellung Riemenspannung

Erstanzug Exzenterklemmschrauben, 10 Nm

Zweitanzug Exzenterklemmschrauben, 30 Nm

Einstellschraube lösen

Endanzug Exzenterklemmschrauben, 30 Nm

Einstellschraube, 10 Nm












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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon phil » 28.06.2010, 22:50

david hat geschrieben:Hallo Phil

Vielen Dank für Deine engagierte und super Antwort, die ich sehr schätze. Ebenfalls vielen Dank für deinen Hinweis zum Beitrag "Hinterradblockade". Mir lief beim durchlesen dieser Beiträge ein leichtes Schaudern über den Rücken...

...und ich habe momentan den Eindruck, dass ich auch ein Kandidat für eine Hinterradblockade abgeben könnte...

Meine Beobachtungen zu Deinen Fragen:

1. Die äussere Führungsscheibe am Antriebsritzel ist vorhanden und sitzt richtig.
2. Das Antriebsritzel ist vor einiger Zeit ausgetauscht worden (Rückrufaktion), seither ist der Lauf des Motorrades weicher und spürbar weniger ruppig.
3. Zusätzlich mache ich folgende Beobachtungen: Wenn ich die ST auf den Hauptständer stelle, die Gangschaltung auf N klicke und das Hinterad von Hand antreibe, sich der Zahnriemen wieder zentriert und schön nach innen Richtung Führungswulst des Ritzel läuft; - unter Antriebs- und Fahrerlast der Riemen aber sofort wieder nach aussen läuft. Ein solcher Umstand lässt sich meiner Meinung nach nur durch ein vorhandenes Lagerspiel erklären! Oder?
4. Bei der groben Kontrolle des Lagerspieles von Hand ohne Entspannung habe ich folgende Beobachten gemacht: In Spannrichtung des Zahnriemens (horizontal) lässt sich ja kein Lagerspiel eruieren, aber vertikal, im Rechten Winkel zur Zahnriemenspannung kann ich das Hinterrad, geschätzt an der Seitenkannte des Reifens, ca. 2-3mm mit leichtem Klacken hin und her bewegen. Zudem weisst auch das Zahnriemenrad alleine ein Spiel von ca. 1mm auf. Ob das Ganze nun normal ist und im Grünen liegt oder eben nicht, kann ich nicht beurteilen.
5. Auch mahlende Geräusche kann ich aus der Hinterradregion keine hören. Zudem singt auch mein Zahnriemen nicht.
6. Aber: Mein nach Aussen laufender Zahnriemen zeigt, dass sich da irgendetwas mit der Zeit Platz verschafft und damit die Riehmenflucht verändert hat.

Wie ratet Ihr mir, dass ich mit diesen beunruhigenden Beobachtungen am besten dem "Freundlichen" begegnen soll? Ich habe nämlich keine Lust, wegen einem "Produktionsmangel" einen Haufen Geld beim BMW-Händler liegen zu lassen.

Gruss david



Wie der Kollege schon sagt, es scheint ein zu großes Lagerspiel zu sein. Bring die Karre sofort zu BMW, am Besten eine Niederlassung. Die sind
meistens am günstigsten. In Dortmund wurde mir die Reparatur incl. Material für ca. 220 Euronen angeboten. Bastel blß nicht selber am Lager rum!!! Vorraussetzung für die 220 sind allerdings keine Beschädigung der Welle. Ich werde mein Lager bei der 20.000 inspektion wechseln lassen. Mit so einer Scheiße ist nicht zu spaßen. Wenn das neue überarbeitete Lager drin ist dürfte Ruhe sein.

Gruß, Phil
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon Spion » 29.06.2010, 05:47

david hat geschrieben:Mein Zahnriemen (25'000km) läuft etwa 1-2mm ausserhalb dem Hinterrad-Riemenrad. Die Hinterradschwinge müsste nach meinem Verständnis neu ausgerichtet werden. Liege ich da mit meiner Vermutung richtig?


Woher hast Du das Sollmaß, dass Du eine Abweichung feststellen konntest? Wie hast Du die Abweichung gemessen? Über welchen Zeitraum hat sie sich entwickelt?
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon phil » 29.06.2010, 05:58

Spion hat geschrieben:
david hat geschrieben:Mein Zahnriemen (25'000km) läuft etwa 1-2mm ausserhalb dem Hinterrad-Riemenrad. Die Hinterradschwinge müsste nach meinem Verständnis neu ausgerichtet werden. Liege ich da mit meiner Vermutung richtig?


Woher hast Du das Sollmaß, dass Du eine Abweichung feststellen konntest? Wie hast Du die Abweichung gemessen? Über welchen Zeitraum hat sie sich entwickelt?


@David

......lass Dich von Spion nicht ins Boxhorn jagen.......er ist ein echter Bayer.......und stellt jeden und alles in Frage was nicht aus Bayern kommt :mrgreen: ........geh mit Deinem Moped so schnell wie möglich zur nächsten Niederlassung. Punkt !

Gruß, Phil
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon Spion » 29.06.2010, 07:55

"Wer viel misst, misst viel Mist".

Ich stelle in Frage, wie ohne Sollmaß oder Toleranz eine Abweichung erkannt werden kann. Ich stelle in Frage, welche Aussagekraft ein Kippspiel haben soll, dass "irgendwie" gemessen wurde (wenn es denn überhaupt gemessen wurde, woran ich einige Zweifel habe), und ohne dass eine Referenz genannt wird. Ich stelle in Frage, ob ein Wandern des Zahnriemens bemerkenswert ist, wenn auf der anderen Seite Spiel des Riemenrades (Welcher Art? Referenz?) festgestellt wurde. Ich stelle in Frage, welchen Wert Antworten haben sollen, die noch nicht einmal ansatzweise auf die von mir genannten Unstimmigkeiten eingehen. Mir fallen sie auf, weil ich gelernt habe zu messen statt zu schätzen, und deshalb frage ich nach. Ich weiss, dass ich in der Regel keine Antwort bekomme, aber vielleicht nimmt es der eine oder andere ja zum Anlass, noch ein zweites Mal, dieses Mal aber korrekt, nachzumessen. In einem ordentlichen Verfahren, mit ordentlichem Werkzeug, einer nachvollziehbaren Dokumentation und nicht dem Metermass aus dem Ikea.
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon Lichtmann » 29.06.2010, 11:54

quasi müsste zwischen Einarmschwinge und Felgenhorn gemessen werden, und zwar muss es parralle zum Felgenhorn an der Schwinge ein Meßpunkt gebildet werden, dann muss es eine Kraft ( wie Groß?????)geben die das Rad Richtung Schwinge bewegt werden, Erstmessung, dann am selben Punkt Rad von der Schwinge weg bewegen ( erneute Frage nach der Größe der Kraft), erneute Messung, und diese Differenz muss unter 0,8 mm liegen, die Frage bleit wie misst BMW, in der CD ist keine Sondermeßvorrichtung angegeben, oder nimmt BMW einen Spanngurt zum Ranziehen, und einen Schwerenwagenheber zum Wegdrücken???? mal ganz laienhaft aus gedrückt, wie gesagt das angeben eines Spiel ist gut und schön, nur wie messen?


Gruß
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon phil » 29.06.2010, 16:20

Lichtmann hat geschrieben:quasi müsste zwischen Einarmschwinge und Felgenhorn gemessen werden, und zwar muss es parralle zum Felgenhorn an der Schwinge ein Meßpunkt gebildet werden, dann muss es eine Kraft ( wie Groß?????)geben die das Rad Richtung Schwinge bewegt werden, Erstmessung, dann am selben Punkt Rad von der Schwinge weg bewegen ( erneute Frage nach der Größe der Kraft), erneute Messung, und diese Differenz muss unter 0,8 mm liegen, die Frage bleit wie misst BMW, in der CD ist keine Sondermeßvorrichtung angegeben, oder nimmt BMW einen Spanngurt zum Ranziehen, und einen Schwerenwagenheber zum Wegdrücken???? mal ganz laienhaft aus gedrückt, wie gesagt das angeben eines Spiel ist gut und schön, nur wie messen?


Gruß


David !!! vergiss das laienhafte Gelaber und geh zu BMW !!! Hinterradblockade ist kein Spass !!!
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig: Achtung!!!

Beitragvon david » 09.07.2010, 19:46

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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon Lichtmann » 09.07.2010, 20:14

Ja, meine Rede,

mein Beileid, auf zu BMW, hoffendlich kostenlose Instandsetzung.


Gruß
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig: Achtung!!!

Beitragvon david » 09.07.2010, 20:28

Hallo

Phil, ich habe deinen Rat beherzigt und bin mit meiner F800ST zum BMW-Händler gefahren. Das heisst, zuerst habe ich mich beim BMW-Hauptsitz in der Schweiz telefonisch erkundigt, ob ich mit diesem Mangel überhaupt noch Fahren darf.

Die Antwort: Ich solle einfach vorsichtig Fahren, dann ginge es diese 25 Km schon noch... Es war dann für mich nicht gerade ein gutes Fahrgefühl mit dem Wissen im Hinterkopf, dass ein solcher Mangel schon zu einer plötzlichen Radblockade geführt hat...

Dort angekommen überprüfte der BMW-Mechaniker das Lagerspiel am Hinterrad vorerst einmal grob von Hand, machte gleich ein verdutztes Gesicht und fand, dass er mit diesem Lagerspiel (seine Schätzung: 3-4mm an der Reifenkante) keinen Meter mehr gefahren wäre.

Heute, eine Woche später, konnte ich meinen Töff wieder abholen: Die Welle, die beiden Kugellager mit dem Distanzring und dem Zahnriemen mussten ausgewechselt werden. Die Welle zeigte deutliche Spuren, dass die beiden Lager nicht vollständig über die Kugeln/Walzen drehten, sondern auf ihrem Sitz auf der Welle, die auch entsprechende Abriebspuren aufwies.

Wegen diesem erheblichen Produktionsmangel erstellt der Händler nun einen Kulanzantrag an BMW, dem ich mit guten Hoffnungen entgegenschaue. Nächste Woche habe ich zur Nachkontrolle der Riemenspannung nochmals einen Termin, wobei ich dann Näheres über meine Kosten erfahren werde.

Ich lasse es euch dann wissen, wie teuer es für mich wird.

Gruss david

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Wie teuer wurde die Reparatur für mich?

Mein Motorrad war schon zu alt (Jg. 2006), als dass BMW den Austausch von Achse und Radlager vollumfänglich übernommen hätten. Zumindest die Arbeitskosten wurden mir gemäss BMW-Weisung zur Übernahme in Aussicht gestellt. Mein Motorradmechaniker, Motos-Obertor AG in Chur, stellte aber einen Kulanzantrag für die Gesamtkosten.

Scheinbar erhielt er danach einen ungehaltenen Telefonanruf von BMW-Schweiz, auch darum, weil zusätzlich der Zahnriemen ausgetauscht werden musste (er streifte einmal irgendwo an der Seite und schien nicht mehr 100% intakt) und sie diese Kosten nicht übernehmen wollten.

Dank Verhandlungsgeschick meines Freundlichen in Chur, übernahm BMW dann doch die gesamten Kosten, mit Ausnahme des Ersatzmotorrades im Betrag von Fr. 350.- Da ich meine F800ST täglich für meinen Arbeitsweg benötigte, war ich während der Reparaturwoche natürlich auf ein Ersatzmotorrad angewiesen.

Selbstverständlich bin ich sofort mit einem schriftlichen Ersuchen an BMW-Schweiz gelangt, diese Kosten in der Verantwortung als Schadensverursacher auch zu übernehmen und wünschte als geschädigter Kunde von BMW eine Stellungnahme und Erklärung zu diesem gefährlichen Radlager-Produktionsmangel.

Mein Gesuch zur Kostenübernahme und der Bitte nach einer Stellungnahme wurde mit einem läppischen Standardbrief abgewiesen; ein Standartbrief der Inhaltlich nicht einmal zu meinem Fall passte.

Die Rechnung von Fr. 350.- steht als Anspruch vom Freundlichen für das Ersatzmotorrad noch offen.

Technische Beobachtung zum Fall:

Beim Ausbau der Achse stellte der Mechaniker eine Menge Rostwasser im Achslagerraum fest und stellte mir als Erklärungsversuch die Frage, ob ich mein Motorrad oft mit dem Hochdruckreiniger wasche; - was ich aber klar verneinen musste. Es stellt sich also neben der unzureichenden Passung von Radlager und Achse noch die Frage, wie das Wasser in diesen heiklen Radlagerbereich gelangt...

david
Zuletzt geändert von david am 10.09.2010, 20:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig

Beitragvon Saar-F800S » 09.07.2010, 23:56

krasse Bilder was du da reingehauen hast!. aber weiter so
Grüß Gott, allgemeine Verkehrskontrolle! Was haben Sie den heute Abend alles getrunken? "Drei Wachmeister, Herr Jägermeister"
Regel Nummer Eins! Es ist erlaubt zu Titten auch Möpse zu sagen, manchmal aber auch Holz vor der Hütte.
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Re: Zahnriemen nicht mehr mittig: Achtung!!!

Beitragvon phil » 10.07.2010, 00:26

[quote="david"]Hallo

Phil, ich habe deinen Rat beherzigt und bin mit meiner F800ST zum BMW-Händler gefahren. Das heisst, zuerst habe ich mich beim BMW-Hauptsitz in der Schweiz telefonisch erkundigt, ob ich mit diesem Mangel überhaupt noch Fahren darf.

Hallo David !!!!

Es freut mich, daß Dir nichts passiert ist. Blech und Gummi ist ersetzbar, aber Knochen und Leben nicht. Bei mir sind
jetzt über 17TKm drauf. In weniger als 3 TKm ist die große Inspektion fällig. Ich haben mit NL Dortmund vereinbart,
mein Hinteradlager mit der Inspektion erneuern zu lassen.

Ich kann daher nur jedem empfehlen das gleiche zu tun, wenn das Moped vor März 2009 hergestellt wurde. Im zweifelsfall
muß anhand der Fahrgestellnummer geklärt werden ob das Fahrzeug bereits mit den verbesserten Lager bestückt ist.

Weiterhin Gute Fahrt

Gruß, Phil
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