Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Beitragvon Lichtmann » 06.12.2010, 18:58

Hallo Mädels,


wie nun zichmal durch gekaut wurde, hatten ja einige einen Ausfall der hinteren Lagerung, nelbst Austausch der Antriebswelle weil die festgehenden Radlager den Lagersitz abgeruppelt haben, ( ich vermute immer noch Wassereintritt mit Spätfolgen). Da ja nun BMW die Kontrolle des Kippspiels des HInterrads vorschreibt 0,8 mm maximum, ( wie in Gottes Namen messen die das??????) und man bei Überstreitung des selbigen, beide Lager im Exzenter ersetzen (gegen gesonderte Berechnung) soll.



Achtung auf gemerkt!!! Nun plane ich übern Winter den Exenter aus zubauen und zu schauen ob ; einmal irgendwelche Laufgeräusche auftauchen ( ja Vati hat ein feines Gehör)und zum zweiten ob an den Dichtringen irgendwelche Beschädigungen zu erkennen sind.


Meine Befrüchtung ist folgende; wenn man irgendwann erstmal Kippspiel feststellt, ist mit Sicherheit nix mehr zu retten und man muss die Antriebswelle mittauschen, das Teil soll allein 260€ kosten, von dem ganzen Ärger weit wech von daheim mal ganz zu schweigen,


Ich will quasi ne Vorkontrolle durchführen um mir eventuell spätere hohe Kosten zu ersparen.


Wer hat ähnliches vor?


Gruß Lichtmann
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Re: Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Beitragvon Roadslug » 07.12.2010, 01:09

Hey Girl ( :twisted: )
Es ist richtig, dieses Thema ist im dem fortgeschrittenen Jahr schon des öfteren behandelt worden. Was soll ich sagen, ich persönlich glaube nicht daran, dass Wassereintritt in die Lagerung für die Lagerprobleme verantwortlich sind, schließlich gab es auch Schäden bei reinen Schönwetterfahrern. Meine Analyse zu dem Thema sieht so aus:
Wenn man sich die Lagerung genau ansieht dann erkennt man, dass die Lager durch die Einarmschwinge und den daraus resultierenden kleinen Abständen der beiden Lager und die asymmetrische Einleitung der Lagerkräfte sehr hoch und ungünstig belastet werden. Die breite Riemenscheibe und die erforderliche Riemenspannung tut noch ein Übriges dazu. Dazu kommt, dass zur Montagevereinfachung ein leichtes Spiel zwischen den Lager-Innenringen und der Radachse vorhanden war. Da sich die Radachse unter Belastung elastisch verformt entstanden Relativbewegungen zwischen Lagerring und Radachse, dadurch wiederum Reibrost (sehr harte Eisenoxid-Partikel) der das Lager auf Dauer zerstörte.
Das mit dem Einbauspiel zwischen Lagerringen und Radachse hat BMW schon im Laufe 2009 geändert. Die Lagerprobleme müssten somit eigentlich bei den aktuellen Maschinen (ab Mitte/Ende 2009) der Vergangenheit angehören.

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Re: Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Beitragvon hgryska » 07.12.2010, 10:43

Wäre nicht das Verkleben des Innenrings eine gute Lösung? Das habe ich bei minimal geweiteten Sitzen beim Oldtimer auch schon gemacht und die Lagerkleber halten richtig gut.
Ich hätte die Einarmschwinge von meiner vorherigen VFR einbauen sollen. Da musste ich mir bei 120.000 km nicht mal ansatzweise Gedanken machen ;-)

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Re: Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Beitragvon Lichtmann » 07.12.2010, 10:46

Roadslug hat geschrieben:Hey Girl ( :twisted: )
Es ist richtig, dieses Thema ist im dem fortgeschrittenen Jahr schon des öfteren behandelt worden. Was soll ich sagen, ich persönlich glaube nicht daran, dass Wassereintritt in die Lagerung für die Lagerprobleme verantwortlich sind, schließlich gab es auch Schäden bei reinen Schönwetterfahrern. Meine Analyse zu dem Thema sieht so aus:

das mag ja sein, nur einmal mit dem Hochdruckreiniger und schon könnte es passiert sein, zumindest gab es einen lagerschaden wo sich im Exzentergehäuse nach der Demontag Wasser befand und die lager nicht mehr drehbar waren,


Wenn man sich die Lagerung genau ansieht dann erkennt man, dass die Lager durch die Einarmschwinge und den daraus resultierenden kleinen Abständen der beiden Lager und die asymmetrische Einleitung der Lagerkräfte sehr hoch und ungünstig belastet werden. Die breite Riemenscheibe und die erforderliche Riemenspannung tut noch ein Übriges dazu. Dazu kommt, dass zur Montagevereinfachung ein leichtes Spiel zwischen den Lager-Innenringen und der Radachse vorhanden war. Da sich die Radachse unter Belastung elastisch verformt entstanden Relativbewegungen zwischen Lagerring und Radachse, dadurch wiederum Reibrost (sehr harte Eisenoxid-Partikel) der das Lager auf Dauer zerstörte.


ja das mag sein, nur wenn es ein Kippspiel gibt, quasi Luft zwischen lagerinnenring und Antriebswelle, sollte sich das Rad weiterhin drehen lassen und nicht festgehen, nun hat man die Lagersitze überarbeitet, nur das Problem der unter Belastung auftrettenden Verformungen der Radachse bleibt doch oder? Relativbewegungen müssen dann die Lager aufnehmen, hmmm


Das mit dem Einbauspiel zwischen Lagerringen und Radachse hat BMW schon im Laufe 2009 geändert. Die Lagerprobleme müssten somit eigentlich bei den aktuellen Maschinen (ab Mitte/Ende 2009) der Vergangenheit angehören.


ja ok, meine ST ist Baujahr 03/2007, ich will nur dem eventuellen Austausch der Antriebswelle vorbeugen, das Teil kostet ja richtig Geld, was mich auch ein wenig stutzig macht ist, das BMW laut Rep.- CD der Meinung ist beim Feststellen von Spuren, bla bla, die Welle zu tauschen ist,

--------------------------------------------------------------------------------

Hinweis

Wenn der Lagerinnenring auf der Welle lose ist oder die Oberfläche der Welle Spuren aufweist, muss die Welle mit ersetzt werden.


Also das man den Lagerinnensitz verkleinert hat, ist die Welle gleich geblieben, Richtig??? Denn wenn man den Antriebswellenlagersitz vergrößert hat, muss diese auf alle Fälle getauscht werden, oder? Was wurde nun wirklich verändert? Wenn man die Lagerinnenringe angepasst hat, tausche ich nur die Lager, rein mechanisch gesehen gibt es mir immer noch Rätsel auf.

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Re: Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Beitragvon Spion » 07.12.2010, 13:25

Das Lager ist ein Standardteil. Die Welle wurde geändert.
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Re: Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Beitragvon hgryska » 07.12.2010, 14:01

Meines Wissens ist der Innenring bei der neuen geänderten Welle bereits vormontiert, hat also einen recht starken Pressitz. Ich denke, das mit der Prophylaxe ist nicht so einfach. Du kannst die Welle ausbauen und checken. Das Risiko hängt stark von der Fertigungstoleranz ab. Falls sich der Innenring bei mittelmäßiger Kraft nicht bewegt, würde ich gar nichts machen. Falls er sich bewegt, mußt Du ihn ganz rausmachen und ich würde ihn mit Loctite Lagerkleber wieder einkleben. Ob die Aktion Sinn macht, muss jeder für sich selber entscheiden. Hat das Motorrad schon eine höhere Laufleistung (z.B. 30.000km), halte ich es für eher unwahrscheinlich, dass da noch was passiert. Das ist und bleibt ein heikles Thema.

Gruß Holger
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Re: Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Beitragvon Lichtmann » 07.12.2010, 16:00

hgryska hat geschrieben:Meines Wissens ist der Innenring bei der neuen geänderten Welle bereits vormontiert, hat also einen recht starken Pressitz. Ich denke, das mit der Prophylaxe ist nicht so einfach. Du kannst die Welle ausbauen und checken. Das Risiko hängt stark von der Fertigungstoleranz ab. Falls sich der Innenring bei mittelmäßiger Kraft nicht bewegt, würde ich gar nichts machen. Falls er sich bewegt, mußt Du ihn ganz rausmachen und ich würde ihn mit Loctite Lagerkleber wieder einkleben. Ob die Aktion Sinn macht, muss jeder für sich selber entscheiden. Hat das Motorrad schon eine höhere Laufleistung (z.B. 30.000km), halte ich es für eher unwahrscheinlich, dass da noch was passiert. Das ist und bleibt ein heikles Thema.

Gruß Holger




Hallo Männer,



ja ich sehe es auch wie der Holger, wenn bis jetzt kein Spiel auftaucht( mir ist immer noch nicht klar wie die das Messen), habe so 22000 km runter, sollte nix mehr passieren, wie gesagt, ich baue den Exzenter aus und horche mal ob es Geräusche macht, oder minispiel fest stellbar ist.



In diesem Sinne
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Re: Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Beitragvon rietberger » 07.12.2010, 19:09

Als alter Instandhaltungshase würde ich sagen, dass die Probleme der Hinterachse an Fertigungstoleranzen der Wellen liegen. Die Lager- und damit auch die Innenringhersteller fertigen heute eigentlich ohne Abweichungen. Der Vorschlag von Holger, die ausgeschlagenen Teile mit Loctite zu kleben ist eine gute Lösung, machen wir bei uns in der Werkstatt sogar bei schnelllaufenden Frässpindeln. Eine andere Möglichkeit wäre die Welle hartverchromen zu lassen. Danach muß diese aber wieder auf Maß geschliffen werden, d. h. sie muss zentrisch in einer Schleifmaschine zu spannen sein. Da ich die Welle noch nicht im ausgebauten Zustand gesehen habe, weiss ich nicht, ob es geht. Sollte es aber gehen, wäre die Welle besser als neu, weil die Verchromung wesentlich härter als normaler Stahl ist. Die Achse auszubauen, um zu schauen ob noch Alles in Ordnung ist, halte ich für aussichtslos, weil sich minimales Spiel des Innenrings auf der Welle durch die Hebelwirkung sofort durch seitliches Spiel am Rad bemerkbar machen würde.

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Re: Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Beitragvon kelt_01 » 08.12.2010, 08:06

hgryska hat geschrieben:..... Hat das Motorrad schon eine höhere Laufleistung (z.B. 30.000km), halte ich es für eher unwahrscheinlich, dass da noch was passiert........

Gruß Holger


Bei meiner ST, Baujahr 11/2007 ist der Lagerschaden mit knapp 27.000 km aufgetreten.
Die Reparatur wurde übrigens komplett von BMW übernommen

Gruß
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Re: Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Beitragvon Lichtmann » 08.12.2010, 11:54

kelt_01 hat geschrieben:
hgryska hat geschrieben:..... Hat das Motorrad schon eine höhere Laufleistung (z.B. 30.000km), halte ich es für eher unwahrscheinlich, dass da noch was passiert........

Gruß Holger


Bei meiner ST, Baujahr 11/2007 ist der Lagerschaden mit knapp 27.000 km aufgetreten.
Die Reparatur wurde übrigens komplett von BMW übernommen

Gruß
Kelt


Hallo,


du bist ja auch bestimmt einer der sein Wartungsheft immer gut pflegt, quasi alle 10 000 km zur Wartung bei BMW auftaucht, tja, von daher werde ich wohl Pech haben, ich geh ja immer noch davon aus das alles ewig halten soll, grins.


Wie gesagt, ich bau den Exzenter übern Winter aus und schau mal, so komme ich auch besser auch besser zum Putzen ran.


In diesem Sinne,

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Re: Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Beitragvon Lichtmann » 09.12.2010, 10:44

Hallöööle Mädels,


also zusammen fassend gesagt. Keiner hat vorsorglich, von den Baujahren vor 2009, mal nachgeschaut ob ein Schaden voraussichtlich zu erwarten ist, ich werde es wagen und horchen ob die Lager Geräusche machen und die Lagerung Spiel ausweist, ich will mir einfach ( habe ja kein Anspruch auf Garantie oder Kulanz) die teure Antriebswelle sparen.


In diesem Sinne.
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Re: Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Beitragvon eichbaum08 » 09.12.2010, 18:41

Hallo,

auch wenn die Welle eingelaufen ist, würde ich sie nicht austauschen. Es gibt heute Kunststoffkeramische Massen, die man aufträgt und danach wieder auf Maß dreht. Solche Reparaturen sind in der Industrie Standard. Auch im Autobereich haben wir eine solche Raparatur an einer eingelaufenen Kurbelwelle an unserem Rennauto durchgeführt. Das ganze hält seit 3 Jahren bei Rennsporteinsatz.

Hier mal ein paar weitere Anwendungen:

http://www.mwconsultgmbh.de/html/anwendungen.html

gruß

PS: Ich habe mit dieser Firma absolut nichts zu tun, außer dass ich bereits Produkte dort gekauft habe.
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Re: Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Beitragvon Satan Claus » 11.12.2010, 12:15

Lichtmann hat geschrieben:Hallöööle Mädels,


also zusammen fassend gesagt. Keiner hat vorsorglich, von den Baujahren vor 2009, mal nachgeschaut ob ein Schaden voraussichtlich zu erwarten ist, ich werde es wagen und horchen ob die Lager Geräusche machen und die Lagerung Spiel ausweist, ich will mir einfach ( habe ja kein Anspruch auf Garantie oder Kulanz) die teure Antriebswelle sparen.


In diesem Sinne.


Ich kann nichts hören, Hinterrad dreht wunderbar, Maschine ist EZ 3/08 und 9/07 zusammengebaut.
Km- Stand 23000. Vielleicht habe ich auch einfach nur Glück gehabt bis jetzt.
Das einzige, was bei mir immer locker ist, sind die Halteschrauben der Querspange von der
Verkleidung über dem Getriebedeckel, die sind spätestens alle 5000 km ganz draussen,
alles andere am Mopped hält, bin keine Leuchte in Mathe oder Physik, aber es scheint sich
zu zeigen, dass Schwingungen und ihre Mechanik komplett Chaostheorie zu sein scheinen.
Hätte der Hund nicht geschissen, hätte er den Hasen gekriegt.
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Re: Lagerschaden, Vorbeugung, F800 S/ ST

Beitragvon Lichtmann » 11.12.2010, 19:38

Ja genau, nur das ich es aus einander baue,und direkt am Exzenter schauen, horchen will.

In diesem Sinne
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