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Moin von der Elb-Philharmonie am Baumwall

BeitragVerfasst: 28.09.2020, 16:00
von elbstrand
@all,

als Hamburger Medienfritze fahre ich (heute 56) seit Jahrzehnten Motorrad (sh unten), bis ich es beim Sport so übertrieb, dass ich nach diversen Brüchen jetzt eine BMW F800 GT mit Beiwagen von Mobec habe.

„Ein Motorrad ist ein Rennpferd, ein Gespann aber ist ein Esel“
schrieb Jan Joswig in WALDEN 20/2020, und Recht hat er. Noch staune ich jedesmal wieder, wie schwer Gespannfahren ist und trainiere mir mühsam die Motorrad-Reflexe ab.

Mein Plan ist, erstmal mit dem Gespann umgehen zu lernen, dann werde ich über "Ostdeutschland - eine Landpartie" ein Motorrad-Reise-Buch schreiben. Dies wird - für einen Angestellten wie mich - noch einige Jahresurlaube dauern. Zuletzt schrieb ich ein Buch über eine Reise rund um Deutschland mit der Honda CBR 1100 XX. Damals war ich über drei Monate unterwegs, einen ganzen Sommer. In Jugendherbergen. Ich hatte Zeit. Damals.

Heute brauchen Frau, Sohn, Hund und Garten meine Zeit. Büro sowieso. Da wird's dann knapp.

Die Schwabenleder-Maßanfertigung mit Arai RX 7 kriegen gerade Vanucci RVX Textilkombi mit Schuberth C3pro als Geschwister. Mal sehen, was wird...

Sehr freue ich mich auf dieses Forum http://www.f800-forum.de. Auf Reise-Geschichten, Benzin-Talk, vielleicht Gespannfahrer?, Tips und Tricks rund um die F800GT...

nieselregengruss,
elbstrand

Re: Moin von der Elb-Philharmonie am Baumwall

BeitragVerfasst: 28.09.2020, 16:15
von Olchi
Hallo willkommen im Forum elbstrand,
Hast du aber schön geschrieben ThumbUP GT mit Seitenwagen hab ich noch nicht gesehen, würde mich über Bilder freuen.

Re: Moin von der Elb-Philharmonie am Baumwall

BeitragVerfasst: 29.09.2020, 08:24
von Saraphong
Herzlich willkommen elbstrand,

eine F mit Beiwagen, hab ich noch nie gesehen, abgesehen davon das ich noch nie mit Beiwagen was gefahren bin.
Ein paar Bilder wären nicht schlecht kiss

Wünsche Dir viel Spaß im Forum und bin schon gespannt auf deine "Benzin-Geschichten"

Gruß Ralph

Re: Moin von der Elb-Philharmonie am Baumwall

BeitragVerfasst: 29.09.2020, 09:20
von elbstrand
danke fürs "Hallo".

aber wie setzte ich hier fotos rein?

mit dem Img button und copy/paste geht's nicht?!

Schade, denn ich bin recht stolz drauf...

ratlos,
elbstrand

Re: Moin von der Elb-Philharmonie am Baumwall

BeitragVerfasst: 29.09.2020, 12:23
von Olchi
Einfach nach unten scrollen, Dateianhang hochladen, Datei auswählen, Datei hinzufügen und Vorschau bzw absenden. Weis aber im Mom nicht wie groß die Datei sein darf.

Re: Moin von der Elb-Philharmonie am Baumwall

BeitragVerfasst: 29.09.2020, 12:39
von elbstrand
bat_mobile.jpg
so?

Re: Moin von der Elb-Philharmonie am Baumwall

BeitragVerfasst: 29.09.2020, 13:35
von schatzor
Moin und herzlich willkommen ;-)
Ich fühle mich meinem Arai RX 7 auch auf der ST wohl ... Aber ich hatte auch einen Arai NR3 als ich noch auf einer Yamaha XS400 unterwegs war.
Besten Gruß aus meinem Büro in Altona

Re: Moin von der Elb-Philharmonie am Baumwall

BeitragVerfasst: 29.09.2020, 19:10
von Saraphong
elbstrand hat geschrieben:so?


MEHR, würde auch gerne sehen wie der Beiwagen mit der F verbunden ist.

Gruß Ralph

Re: Moin von der Elb-Philharmonie am Baumwall

BeitragVerfasst: 29.09.2020, 19:55
von Olchi
Ich nehme doch stark an, dass die Übersetzung des Zahnriemens geändert wurde? GT mit 90 PS und Seitenwagen?

Re: Moin von der Elb-Philharmonie am Baumwall

BeitragVerfasst: 11.11.2021, 16:17
von elbstrand
Moin Olchi,

die Übersetzung kenne ich nicht, ebenfalls eine Änderung nicht. Die Karre läuft befriedigend und das ist der Ausschlag.

Vorher fuhr meine Honda lt Tacho über 300km/h. Das Gespann jetzt um die 70km/h. So ändern sich die Zeiten. Ich bin anders geworden, und es ist gut so.

Solange http://www.twoWheel.de nichts am Motorrad moniert, ist alles gut.

Gruss von
Elbstrand

P.S.: @ Saraphong
die Fotos sind zu gross für dieses Forum :-(

Mal nen Entwurf getippt

BeitragVerfasst: 11.11.2021, 17:02
von elbstrand
Warum Ostdeutschland, warum Landpartie, warum Gespann?

Flüchtlingsenkel bin ich. Das habe ich erst jetzt, mit Ende 50, realisiert.
Aus Ostpreussen und Pommern stammt meine Familie. Und entfloh der russischen Rache bis an die holländische Grenze. Da wuchs ich auf. Immer spielte dieses „Ostpreussen“ eine diffuse Rolle. Die Weite, hiess es in den Erzählungen.
„Die Pferde schrien richtig, als sie mit den Wagen ins Eis einbrachen. Danach war es ganz still“ sagte meine Mutter. Opa lebte sein Leben in dieser anderen, neuen Welt weiter. Oma auch. In dieser stillen Dankbarkeit über ihre Flucht. Sie hatten es, beschädigt zwar, geschafft. Abgefrorene Zehen waren normal, damals. Den Verwandten, die es nicht geschafft hatten, schickten sie Pakete zu Weihnachten. Spülmittel war dabei, Schokolade und Strumpfhosen.

Opa liebte es, weiter ein Feld zu bestellen, zu säen, zu pflegen, zu ernten. Nutzvieh hatten wir auch noch. Wenige zwar, ich wuchs mit ihnen auf. Kühe hätte ich als Kind gerne gehabt. Die fand ich cool. Das war lange nicht mehr zeitgemäss, Opa wusste das, es war nur noch sentimental, ästhetisch und nutzlos. Das bezauberte mich. Er machte Kartoffelfeuer nach der Ernte und rauchte Pfeife. Sogar Schlachtung schockierte nicht, es war natürlich. Die Hühnerbrühe war toll.

Ostdeutschland, dieser bevölkerungsarme Teil Deutschlands, erzählt mir von der diffusen Sehnsucht meiner Grosseltern. Von ihrer Flucht und ihren Wurzeln. „Die haben immer noch so schöne Felder“ beschrieb Opa den Osten Deutschlands. Ihre Kinder gingen später nach Kanada oder eben an die holländische Grenze. Ostdeutschland und Ostpreussen wurden unwahr im Nebel der Erinnerung. Der menschleere Wald und diese weiten Felder wurden für mich als Stadtmenschen zu einem Bild, auf dem ein Mann zufrieden Pfeife raucht. Eine Landpartie in eine vergangene Welt. Die Bevölkerungsdichte in Ostdeutschland ist identisch mit der vor 100 Jahren. Leere in einem Wohlstandsland. Keine Strände. Leere. Wahrer Luxus. Da will ich hin.

„Ein Motorrad ist ein Rennpferd, ein Gespann aber ist ein Esel“ schrieb Jan Joswig in WALDEN. Auch ich war immer Motoradfahrer, eine Reise durch stille und bedeutungsschwere Landschaft erfordert anderes als die früheren 300km/h: Ruhe, Bedacht, Eleganz, ein Lächeln und natürlich eine Tabakpfeife. Mein „Esel“ ist ein Motorrad-Gespann. Nicht einfach zu fahren, aber passend. 70km/h sind das Reisetempo.