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Hallo,

ich besitze seit einem Monat eine F800R 2015. Mir ist vor kurzer Zeit aufgefallen, dass mein Bike ordentlich ruckelt wenn ich im x-ten Gang ohne Gas fahre.
So kann ich bei langsamem Verkehr (20km/h reichen schon) nie die Kupplung ganz loslassen und muss sie alle 3 Sekunden wieder ziehen.
Passiert nur wenn der Motor warm ist.

Ich war beim Händler, doch der meinte man solle eh nicht mit eingelegtem Gang ohne Gas fahren. Super plus und bessere Kerzen könnten es etwas dämmen.
Andere Motorräder haben bei diesen Bedingungen aber keine Probleme und ich meine vor einem Monat lief meine R auch noch rund.

Hat jemand damit schon mal Erfahrung gemacht und kann mich aufklären? Hab gelesen, dass vielleicht Standgas erhöhen oder neu synchronisieren helfen könnten?

LG, Frize

Standgas erhöhen geht "mit Bordmitteln" nicht. Dafür müsstest Du das Mapping im Motorsteuergerät ändern (können). Drosselklappensync wäre ein Ansatz. Da sollte man aber auch genau wissen, wie das geht (Reparaturanleitung lesen und verstehen).

Blieben noch Zündkerzen und Einspritzventile. "Bessere" Zündkerzen (Iridium) bringen minimal etwas - sind eher "nice-to-have". Schlechter Motorlauf kann auch durch nicht fein genug zerstäubende Enspritzventile verursacht werden. Bei einem 2015er-Modell (mit angenommen relativ geringer Fahrleistung) halte ich dies aber auch für unwahrscheinlich. Ein preiswerter Versuch wäre, mal mit einem Einspritzsystemreiniger (Kraftstoffzusatz) zu ecperimentieren, ob nach dessen Verwendung der Motorlauf ruhiger wird. Am Ende muss aber immer bedacht werden, dass ein ruckelnder Motorlauf bei nahe Nulllast auch den Abgasnormen geschuldet ist.

Zusammengefasst: DK-Sync und Kraftstoffsystemreiniger und - je nach Laufleistung - Zündkerzenwechsel. Dann war es das auch schon.

Vielen Dank für die Tipps! Ich werde dazu mal recherchieren. Laufleistung sind nur 15tkm.

Ich habe übrigens eine A2 Drossel (Gaszug), aber daran wird es wohl nicht liegen können...
Kompliziertere Eingriffe werde ich vom Händler machen lassen.
LG

Der Antrieb der R mag es nicht zu niedertourig dahin zu tollen.
Einfahrt in einen Kreisel oder Spitzkehre teilweise im2. Gang mag sie nicht. Ich hatte das 2009er Modell. Wurde später aber verbessert. EGas und etwas andere Übersetzung. Muss man mit mehr Drehzahl fahren.
Dafür hat der Motor in dieser Klasse, damals für mich jedenfalls, ordentlich Bums. Der Motor ist nicht mit einem 4zyl vergleichbar.
Ich denke synchronisieren kann man da nix. Ist jetzt meine Ferndiagnose.

Bei meiner alten F800R war das auch so. Mit einer neuen und richtig gespannten Kette würde es jedoch besser.

Bei meiner 2018er hab ich das auch, gemerkt hatte ich es, als ich die Kette bei laufendem Motor und 1.Gang am Hauptständer gesprüht habe, immer wieder ein leichter Ausschlag der Kette. Hatte beim letzten Termin angesprochen, gab aber keine Hinweise auf Defekte oder Fehler.
Ich denke die Zündfolge hat ein minimales Tal, was bei Standgas spürbar wird, je nachdem wie man grad rollt mit wenig, Mittel oder starkem Widerstand.
Ich persönlich fahre prinzipiell in der Dynamic Abstimmung, weil mir Road zu ruppig ist.

So, ich habs heute mit Systemreiniger versucht. Ich finde es hat sich leicht verbessert. Zumindest konnte ich bei warmem Motor ohne großes Ruckeln im ersten ohne Gas fahren. Und ich hab den Tank noch halbvoll!
Mal sehen ob das so bleibt oder doch nur Einbildung ist.

Das hab ich noch mit keinem Fahrzeug geschafft.
Es sei denn es hatte ne Automatik.
Wenn die Drehzahl unter 2000 fällt ruckelt die R, aber das macht dann fast jedes Fahrzeug. Die R etwas ausgeprägter.

Joe hat geschrieben:...
Wenn die Drehzahl unter 2000 fällt ruckelt die R, aber das macht dann fast jedes Fahrzeug. Die R etwas ausgeprägter.

Das kann ich überhaupt nicht bestätigen. Ich kann im 6. Gang mit 1800/min ohne Ruckeln durch eine Ortschaft fahren und anschließend problemlos sanft beschleunigen. Aufgrund des Hubzapfenversatzes von 360° läuft der 800er Motor in diesem Drehzahlbereich „runder“ als beispielsweise der 900er Motor, der mit 270° Hubzapfenversatz zwar für mich besser klingt, aber eben eine ungleichmäßige Zündfolge (270° - 450°) hat.

Nun aber zurück zu Frizes Problem. Leider geht aus seiner Schilderung nicht richtig hervor, worin genau das Problem besteht. Falls der Motor nur dann ruckelt, wenn er mit Standgas (Gashahn zu, 1200/min) im Stop-and-go Verkehr fährt, dann wundert mich das nicht. 2 Zylinder und 800 Kubik reichen einfach nicht, um bei Leerlaufdrehzahl mit geschlossenem Gashahn ohne Ruckeln zu fahren. Da sind die Zündabstände – auch wenn sie gleichmäßig sind – zeitlich zu lang, und es fehlt die Schwungmasse. Wenn dann noch ein ungleichmäßig gelängte und zu wenig gespannte Kette - worauf auch Spätstarter69 hingewiesen hat - hinzukommt, dann kann sich das Ruckeln noch richtig aufschaukeln.

Mit Einspritzsystem- bzw. Vergaserreiniger habe ich bei meiner alten Honda zwar durchaus gute Erfahrungen gemacht. Allerdings ist diese schon 42 Jahre alt und hat fast 160000 km auf dem Tacho. Bei einem 5 Jahre alten Motorrad mit 15000 km sollten die Einspritzventile allerdings noch frei von Ablagerungen sein, wie auch von SingleR vermutet. Deshalb ist die „gefühlte“ Verbesserung vielleicht auch einem Placebo-Effekt geschuldet.

Mein Fazit: Kette auf Spannung und ungleichmäßige Längung prüfen. Gegebenenfalls nachspannen oder tauschen, und dem Rat des BMW-Händlers folgen, dass man eh nicht mit eingelegtem Gang ohne Gas fahren sollte. – Es sei denn, man hat eine Gold Wing oder vielleicht eine R1800.
Gruß
Dietmar

Also ich kann mit meiner F800S in der Ortschaft im Sechsten bis runter auf 50km/h (etwa 1700min-1) fahren.
Aber Standgas, also sagen wir mal 1200min-1 geht nimmer. Da ruckelt der Motor nur noch rum.
Harry

@Frize....
Langsamfahren ohne Ruckeln geht!

Du schreibst, "...muss alle drei Sekunden die Kupplung ziehen.."

Da beginnt das Übel...

Wenn Du die Kupplung immer voll ziehst und wieder ausläßt, dann hat das den Effekt, wie Kängeruh-Hüpfen...

Probiere mal aus....
...den Hebel nur leicht ziehen, bis knapp über den Druckpunkt, nicht weiter.
An diesem Punkt trennt die Kupplung leicht...
Halte ihn dann dort gleichmäßig...

Du bemerkst, es geht leicht weiter mit dem Vortrieb, aber die Kraftspitzen sind weg...

Bei Standgas kann es etwas knapp werden, also am Gasgriff leicht drehen und die Drehzahl minimal anheben...

Zur Regulierung der Geschwindigkeit jetzt noch die FUßBREMSE nutzen und Du kommst geschmeidig voran...

Übung macht den Könner...

Kann man auch lernen...im Sicherheitstraining.


Reinhard