Seite 1 von 1

Sichere / unsichere Schutzkleidung

BeitragVerfasst: 21.03.2009, 00:18
von jimbob48
Als Widereinsteiger habe ich mir vor einem Jahr noch vergleichsweise günstige Motorradkleidung zugelegt da ich mir zunächst nicht sicher war, ob ich noch Gefallen am Motorradfahren habe. Zwischenzeitlich weiß ich es und habe mir nach und nach vermeintlich sicherere, in jedem Fall aber komfortablere und somit auch teurere Sachen zugelegt. Aber ob die in der Praxis auch wirklich sicherer sind?

Nicht nur für Fahranfänger (oftmals mit noch kleinem Geldbeutel) muss Sicherheit an allererster Stelle stehen. Aber ist die billigere Bekleidung bei einem Unfall wirklich schlecht?

Hat jemand von Euch mit Billigkleidung bezüglich der Sicherheit wirklich schon schlechte Erfahrungen (Hautabschürfungen etc.) gemacht?

Anders gefragt: Hat jemand trotz angeblich besonders guter (teurer) Ausstattung (besonderes Leder, Protektoren etc.) negative sicherheitstechnische Erfahrungen gemacht, die er nicht erwartet hätte?

Den oftmals höheren Komfort teurerer Kleidung möchte ich nicht in Frage stellen. Mir geht es einzig und allein um Sicherheitsaspekte!

BeitragVerfasst: 21.03.2009, 10:36
von KingBlade
hi,
also ich hab mir auch zum anfang meiner "motorradkerriere" eine billige Jacke bei Polo für 100€ gekauft. Mitlerweile hab ich mich auch schon damit hingelegt und muss sagen ich war überrascht, dass die jacke kein bischen kaputt oder beschädigt war. Das einzige was war das mein unterarm ein bischen rot war.
Ich würd sagen das billige kleidung nicht immer gleich schlecht is.Aber wies bei allem is wenn man was richtig gescheites will muss man auch schon ein bischen geld hinlegen.
Ich find auf jedenfall wichtig protektoren drin zu haben, weil wer weiss schon wie es bei mir ausgegangen wär hät ich kein protektor drin gehabt.

Aber mitlerweile hab ich mir jetzt halt mal was gutes gegönnt ,für das ich halt auch ca. 1300 € hingelegt hab. Aber jetzt fül ich mich schon viel sicherer.

gruß

BeitragVerfasst: 21.03.2009, 18:56
von Tito_2000
Ich glaube, bei den "billigeren" Sachen sind meistens die Nähte Probleme machen in dem sie doch schnell aufplatzen können, darauf habe ich auch etwas mehr geachtet, obwohl Louis/Vanucci Klamotten nun auch wieder nicht soo billig sind aus meiner Sicht...

Das ist subjektiv schwer zu beurteilen, denn ...

BeitragVerfasst: 22.03.2009, 00:48
von pjakszentis
wer gibt schon gerne falsche Sparsamkeit als Grund für schwere Verletzungen an, wenn es denn mal schief gegangen ist.

So wie die ganze Abwägung zwischen Schutz, Kosten und Bequemlichkeit bei vielen Motorradfahrern ganz unterschiedlich ausfällt.

Für mich ist wichtig, dass ich mich beim Fahren wohl fühle und ein hohes Schutzniveau im Falle eines Unfalles habe.

Mein Schwabenlederkombi hat mir schon einmal das Leben gerettet, das ist für mich Argument genug.

Die Tests von ADAC und Co. haben auch klar gezeigt, dass selbst günstige Lederkombis deutlich robuster als hochwertige Textilanzüge sind.

Die praktischen Nachteile von Leder plus Regenkombi kenne ich leider auch zur Genüge, aber das ist mir der Spass wert.

Frag doch mal in den umliegenden Krankenhäusern und/oder Uni-Kliniken, die habe bestimmt auch so ihre Erfahrungen.

An der Schutzausrüstung würde ich nicht sparen, es ist das einzige, was zwischen Asphalt und Haut bleibt.

Und hoffentlich merkt keiner den Unterschied in der kommenden Saison am eigenen Leib.

Re: Das ist subjektiv schwer zu beurteilen, denn ...

BeitragVerfasst: 22.03.2009, 09:37
von lerhi713
pjakszentis hat geschrieben:wer gibt schon gerne falsche Sparsamkeit als Grund für schwere Verletzungen an, wenn es denn mal schief gegangen ist.

So wie die ganze Abwägung zwischen Schutz, Kosten und Bequemlichkeit bei vielen Motorradfahrern ganz unterschiedlich ausfällt.

Für mich ist wichtig, dass ich mich beim Fahren wohl fühle und ein hohes Schutzniveau im Falle eines Unfalles habe.

Mein Schwabenlederkombi hat mir schon einmal das Leben gerettet, das ist für mich Argument genug.

Die Tests von ADAC und Co. haben auch klar gezeigt, dass selbst günstige Lederkombis deutlich robuster als hochwertige Textilanzüge sind.

Die praktischen Nachteile von Leder plus Regenkombi kenne ich leider auch zur Genüge, aber das ist mir der Spass wert.

Frag doch mal in den umliegenden Krankenhäusern und/oder Uni-Kliniken, die habe bestimmt auch so ihre Erfahrungen.

An der Schutzausrüstung würde ich nicht sparen, es ist das einzige, was zwischen Asphalt und Haut bleibt.

Und hoffentlich merkt keiner den Unterschied in der kommenden Saison am eigenen Leib.




Das sehe ich genau so, deshalb habe ich mir auch einen bestellt leider muß ich wegen der Maßanfertigung (Biertheke) noch 4 Wochen warten.

Vorher habe ich Bullson Textil gefahren hat mir auch sehr gut gefallen kalt wie warm sehr gut zu tragen das wird bei Leder anders werden.

Grüsse

Lerhi713

BeitragVerfasst: 22.03.2009, 09:46
von lerhi713
Zum Thema Unfall, bei meinen Unfällen habe ich eine Mischung getragen Lederjacke/Textilhose bis auf Abschürfungen und Prellungen am ganzen Körper ist zum Glück aber nichts passiert. Die Hose war jedesmal stark abgescheuert die Jacke hatte nur ein paar Kratzer.

Grüsse

Lerhi713

BeitragVerfasst: 22.03.2009, 10:48
von RalfS
Über Textil und Stürze auf der Strasse kann ich nicht viel sagen aber auf der Rennstrecke habe ich mich drei mal in Kiesbett geworfen. Das ist nicht ganz vergleichbar weil üblicherweise zwar die Geschwindigkeiten höher sind aber der Aufprall ausbleibt weil es weder Gegenverkehr noch irgendwelche Hindernisse gibt.

Die meisten preisgünstigen Lederkombis haben heute schon ne vernünftige Sicherheitsausstattung mit Protektoren an den Gelenken. Die Unterschiede sehe ich bei den Nähten, der Dicke vom Leder, in der Qualität der Protektoren und in der Verarbeitung. Wichtig ist dass Applikationen aufgenäht und nicht als Teil der Kombis eingesetzt sind. Wenn die Nähte nicht halten löst sich sonst die Kombi in Einzelteile auf. Doppelte Nähte sind wichtig und die Protektoren müssen richtig sitzen damit sie sich beim Sturz nicht wegdrehen. Weiche Protektoren z.B. Gel sind ein Segen, die habe ich in meinem Kushitani Einteiler, teuer aber sehr angenehm zu tragen. Tragekomfort ist sicher ein wichtiges Thema, Alljahres-Tourenfahrer haben sicher andere Ansprüche an die Kombi als Rennfahrer.

Ein Rückenprotektor sollte heute Standard sein, mich hat mein Dainese Wave vor schweren Rückenverletzungen bei einem Highsider bewahrt. Selbst mit Protektor hatte ich schmerzhafte Prellungen. Ein Schaumstoffstreifen im Rücken einer Textiljacke wird allerdings nicht schützen, das hat auch die Zeitschrift MOTORRAD getestet.

Handschuhe sind wichtiger als oft vermutet. Die Hände sind bei Stürzen immer stark betroffen ausser man ist Sturzprofi, ballt die Hand zu Faust und nimmt sie an den Körper. Die meisten von uns werden aber instinktiv versuchen sich mit den Händen abzustützen was bei üblichen Geschwindigkeiten schief geht. Bei allen drei Stürzen waren die Handschuhe nicht mehr zu gebrauchen, stark angeschliffen insbesondere an den Schleifnieten aber teilweise sogar aufgerissen. Trage deshalb teure aber gute Held Speed.

Fast so wichtig sind gute Stiefel da insbesondere im Strassenverkehr selbige gerne mal eingeklemmt und/oder gequetscht werden. Protektoren an den Knöcheln und Schienbein haben die meisten aber für mich ist Stahleinlage in der Sohle wichtig wie sie Daytona verwendet. Auf Touren fahre ich schon seit fast 20 Jahren die Daytona Highway, natürlich nicht immer die selben und inzwischen mit Goretex. Für die Rennstrecke und die eiligen Momente habe ich ein Paar Evo Sports die unerwartet leicht zu tragen sind aber für Spaziergänge eher nicht taugen.

Den Helm würde ich nach Passform und Ausstattung auswählen, da muss man unbedingt probetragen. Nachdem es Sicherheitsstandards gibt kann man sich relativ leicht orientieren. Ich selbst habe ne typische Arai Birne, andere Helme drücken mir an der Stirn, und habe zwei RX-7 in hübsch bunter Edwards Replika Lackierung.

Hoppla, ist doch länger geworden als geplant, gibt doch einiges zur Ausrüstung zu sagen. Dabei zu sparen ist sicher kein guter Tip, innerhalb der finanziellen Möglichkeiten würde ich da schon in maximale Sicherheit investieren.

Werde mir selbst demnächst bei WACO einen Einteiler schneidern lassen. Muss mir nur noch ein vernünftiges Dekor einfallen lassen...

http://www.waco-der-lederschneider.de

Gruss Ralf

BeitragVerfasst: 22.03.2009, 11:55
von Marc
Was ist sicher und was ist unsicher. Die heutigen Stürze enden meist im Acker und wenn es dick kommt an der Leitplanke. Wann kommt es schon
mal vor, dass man 2-300 Meter über die Straße rutscht? Dann ist Leder unschlagbar, wenn es denn kein Schrott ist.
Daher trage ich gerne auch mal so eine Hose:
http://www.bestforbikers.de/html/cargohose_ranger.html
Auch aus Gründen der Optik und die Protektoren kann man durch ordentliche ersetzen.
Für mich ist wichtig, dass an den erforderlichen Stellen auch gute Protektoren eingearbeitet oder eingelegt werden können.

Gruß
Marc