von SingleR » 17.05.2021, 21:54
Eigentlich können wir diesen Thread auch mit dem "Tirol"-Thread aus dem letzten Jahr zusammenlegen, denn am Ende reden wir über dasselbe. Dennoch:
Aus der allgemeinen KBA-Zulassung quasi ein uneingeschränktes Nutzungsrecht abzuleiten ist schon gewagt. Also am besten noch alle Feld-, Wald- und Wirtschaftswege freigeben, damit auch die Enduristen unter uns endlich ihr Terrain zum Austoben haben (!?)... Mindestens seit Inkrafttreten der StVO gibt es Beachränkungen für bestimmte Arten von (Kraft-)Fahrzeugen. Manche Straßen werden z.B.aus Tragfähigkeitsgründen für bestimmte Fahrzeuge gesperrt. Warum soll man andere Strecken nicht aus Lärmemissionsgründen sperren dürfen?
Dass es auch in anderen Fahrzeugklassen lautstarke Exemplare gibt, bestreitet niemand. Auch hier müssen konsequente Entscheidungen her. Wenn es aber so sein sollte, dass gerade die Motorräder als Fahrzeugkategorie mit übermäßig hoher Lautstärke auffallen, dann besteht gerade bei den Motorrädern erhöhter Handlungsbedarf. Und ja: auch Lkw machen Lärm. Aber i.d.R. nicht am Wochenende. Immerhin leisten sie noch einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung, was den Lärm zwar nicht "erträglicher", aber wenigstens teilweise tolerabel macht.
Wenn es denn so sein sollte, dass der Verkehrslärm in Tirol aufgrund der Pandemielage abgenommen haben sollte, so dürfte das sicher auf den werktägigen Berufsverkehr zutreffen, weniger aber für den Freizeitverkehr am Wochenende. Insofern dürften die aktuellen Umfrageergebnisse durchaus eine gewisse Validität und Objektivität mitbringen. Möglicherweise werden die Umfrageergebnisse ja auch von objektiven Messwerten (Geräuschmessungen wie Verkehrszählungen) begleitet? Bevor wir hier vorschnell urteilen, warten wir doch besser auf den offiziellen Bericht der Tiroler Behörden.
Übrigens: wenn die schreibende Zunft (welt.de) "vom Ende der Freiheit" berichtet, dann möge sie sich fragen, ob denn das Ende der Freiheit nicht schon lângst eingetreten ist: nämlich für diejenigen, die an den "Rennstrecken" wohnen. Denn die Freiheit des einzelnen endet immer dort, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt. Was sagt uns das? Es muss ein Interessenausgleich her. Aber wer sich als Journalist oder Zeitungsverlag auf diese simple Formel bezieht, erzielt ja keine Auflage.Und wer unter den Motorradherstellern den Interessenausgleich nicht will, der wird bald keine Motorräder mehr verkaufen. Immerhin ist aber, spätestens seit dem letzten Jahr, der Stein ins Rollen gebracht worden, der alle Beteiligten endlich an einen Tisch zwingen wird.
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