Saraphong hat geschrieben:Aber, sind die Biker dazu bereit tief in die Tasche zu greifen und mehrere Hundert Euro dafür auszugeben?
Sehen wir es doch ganz pragmatisch: wer etwaige Streckensperrungen umgehen will, wird die wenigen hundert EUR schon investieren. Etwa genau so, wie sie zuvor schon Geld in irgendwelche Zubehörtüten investiert hatten, weil sie mit dem "Soundsprektrum" der Serienanlage nicht zufrieden waren oder ebendiese subjektiv "zu leise" war.
Saraphong hat geschrieben:Wird es möglich sein einen neuen niedrigeren Wert in seine Papiere eintragen zu lassen (damit man auch in den Bereichen die nach dem Tiroler Model gesperrt sind) wieder fahren zu darf?
Diesbezüglich ließe sich sicher eine "allgemeingültige" Durchführungsverordnung definieren. Ist auf dem Zubehörauspuff nicht sowieso schon ein Geräuschemissionswert (aka "Standgeräusch") eingestanzt? Der könnte bei einer Kontrolle (und der mitgeführten ABE) ausreichend sein, sofern man nicht sowieso das "neue" Standgeräusch in die ZB1 eintragen lässt.
Saraphong hat geschrieben:Motorräder halten lange, weil sie von ihren Besitzern größtenteils gut gepflegt werden. Wenn nur neue Bikes ab Tag x leise sind wird es sehr lange dauern bis die lauten Bikes von den Straßen verschwunden sind.
Natürlich! Nur darf das nicht der Maßstab dafür sein, ob bzw. wann man Maßnahmen ergreift, den Geräuschpegel auf Straße spürbar zu senken, um den berechtigten Interessen der Anwohner Rechnung zu tragen. Hierzu ein Beispiel aus alten Tagen: als ich - als Student - im Käfer unterwegs war, hat mich - Stichwort: "Bestandsschutz" - auch niemand gefragt, ob ich im Zuge des Umweltschutzes bereit bin, bleifreies Benzin zu tanken. Ich hatte die Wahl zwischen einem Motorumbau, mir ein neues "bleifreies" Fahrzeug zuzulegen - oder eben in den sauren Apfel zu beißen und ab dem Stichtag, wo das bleifreie Normalbenzin vom Markt genommen wurde, das teure (verbleite) Superbenzin zu tanken. Bezogen auf das Lärmproblem bedeutet dies, entweder wenige hundert EUR zu investieren und weiterhin nahezu überall unterwegs sein zu dürfen - oder eben nichts zu tun und sich mit Streckensperrungen abzufinden.