Vom 30.05. – 07.06.08 auf Kroatientour
Ca. 2.500 km, störungsfrei gefahren mit meiner graphitfarbenen F800 ST (Vollausstattung), zuzüglich Bagster Gelsattel, MV Lenkererhöhung, MRW Spoilerscheibe u. a. m., aktueller km-Stand 14.255,
Die Vorbereitungen zur Tour 2008 liefen im September 2007 an. Motiviert durch den Aussteller BST (Bike Shuttle Team www.bike-shuttle-team.de ), bei den ersten Olsberger Motorradtagen im August 2007, wurde beim all monatlichen Stammtisch eine Reise nach Kroatien favorisiert. BST ist ein Unternehmen welches sich auf den Transport von Motorrädern und Fahrern mit entsprechendem Fahrzeugequipment spezialisiert hat. Man kooperiert unter anderem mit dem Reiseveranstalter Blue-Bike-Tours ( www.bluebiketours.de ). Mit diesem Motocycle - Reiseveranstalter wurde das Gesamtunternehmen „Kroatientour“ abgewickelt.
9 AO’s erklärten sich spontan bereit dabei zu sein. Eine angelegte Reisekasse, auf der monatlich ein Festbetrag eingezahlt wurde, sollte die finanzielle Belastung am Tag X erleichterten. Die notwendigen Formalitäten liefen reibungslos und termingerecht.
Pünktlich um 18:00 Uhr stand am 30.05.08 der Shuttlebus am verabredeten Treffpunkt. Rund 1.400 km weit entfernt lag unser Reiseziel das Aparthotel „Buratovic“ in HR-23247 Vinrerac ( www.aparthotel-burativic.hr ). Nach rund 20 Stunden Fahrzeit (Be- & Entladen einbezogen), incl. längerer, provozierter Wartezeit bei der Aus-/ Einreise Slowenien-Kroatien, wurden wir von den Familienmitgliedern des privat geführten Etablissements auf das Herzlichste empfangen. Alle sehr gut ausgestatteten Zimmer hatten Ausblick auf die Adria und das kleine Fischerdorf Vinjerac. Einen Steinwurf entfernt war der kleine Badestrand des Ortes entfernt. Glasklares Wasser und die entsprechenden Temperaturen luden zu einem spontanen Bad ein. Dieses ließ die lange Reise schnell vergessen! Nach einer ausgiebigen Inspektion unseres Urlaubs – Wahldomizil und einer persönlichen Begrüßung durch den Inhaber von BlueBikeTours, Herrn Danijel Sedic, verwöhnte uns die Küche des Hotels. Es sei vorweg genommen, jeder Urlaubstag wurde durch örtliche Spezialitäten aus Küche & Keller der Familie Boratovic gekrönt. Dazu noch der charmante Service der Töchter Maria und Marina.
Wir waren zum Motorradfahren nach Kroatien gekommen. Schnell mussten wir feststellen, das bei Einhaltung der vorgegebnen Geschwindigkeitsbeschränkungen Bike fahren zu Stress ausartet. Jeder Kleinwagen, Pkw, Tanklastzug und Omnibus versuchte uns, teilweise mit waghalsigen Manövern von der Strecke zu schubsen. Wohl oder Übel wurde unsere Reisegeschwindigkeit entsprechend erhöht, beziehungsweise angepasst. Unerklärbare Beschilderungen und Warnhinweise, ohne erkennbare Aufhebungen Selbiger, erschwerten anfangs die Freude am Fahren. So entstanden schnell eigene Regeln, die von keinem Kroatischen Schutzmann angezweifelt wurden. Ausgemachte Streckenposten der örtlichen Uniformträger ließen uns stets passieren. Auf unseren ausgelobten Tourguide, Uwe, war stets Verlass. Nur, wenn er durch Nutzer von eingeschleppten Navigationsgeräten verunsichert wurde passte meist nichts mehr. Reise erfahrene AO’s störte gelegentlich der ständige Drang nach Essens-/ Kaffee-/ Foto- & Pinkelpausen. Doch im Nachhinein gesehen waren diese Pausen wirklich von Nöten. Fortwährend wechselnde Landschaften mit ihrer oder ohne ihre Vegetation, die stets noch sichtbaren Wunden der jüngsten Vergangenheit und der mitunter ruppige, glatte, unberechenbare Straßenbelag waren eine ständige Herausforderung. Herausforderung; ist ein Stichwort. Wer meint, die AO’s müssten ihren Namen durch defensive Fahrweise gerecht werden, der irrt! Häufig wurde der innere Schweinehund überwunden, jedoch nie über den Punkt das persönliche Limit zu überschreiten. Alle 9 Tourteilnehmer scheuten sich nicht eine extreme Geröllpiste von ca. 30 – 40 km Länge mit Bravur zu meistern, die im Normalfall ausschließlich Enduropiloten vorbehalten ist. Links und rechts dieser Piste wiesen zudem noch Warntafeln auf nicht geräumte Minenfelder hin. Ein aktives Minenräumkommando unterstrich den ernsten Hintergrund der Warnhinweise. Gekrönt wurde dieser Tag mit einem plötzlichen, sehr niederschlagsreichen Unwetter mit Blitz und Hagel. Ein Einschlag, mit hörbaren Zischenden und gleichzeitigen Donnerschlag ließ die Gesichtsfarben verblassen. Da musste man durch!
Alle; ja Alle kamen mit heilen Motorrädern gesund und munter wieder in Winterberg an! Jeder ein breites Grinsen der Zufriedenheit im Gesicht. Der Autor dieses Berichtes würde jederzeit mit Jedem Teilnehmer dieser Reisegruppe wieder eine Tour unternehmen. Die Ironie, die Selbstkritik, der Spaß und die spürbare Zufriedenheit der vergangenen 7 Tage werden vom Alltagstrott bald eingeholt.
Die Welt ist groß und lädt zum Reisen ein. Wann, wohin, wie und womit bestimmt jeder selbst. Eine wirklich gute Empfehlung sind die hier beschriebenen Unternehmen.
Fazit:
Wieder einmal mehr bewies sich die F800ST, im direkten Vergleich zu K1200S, K1200ST, 1150 GS Adventure und 1200 GS, als zuverlässiges, völlig ausreichend motorisiertes Reisemotorrad. Mit einem durchschnittlichen Benzinverbrauch von „nur“ 4,0 l/ 100 km erntete man neidvolle Blicke. Die tadellose, völlig entspannte Sitzposition auf der gelbestückten Bagstersitzbank, in Verbindung mit der MV-Lenkererhöhung lassen lange, pausenlose Etappen zu. Etwas nervig ist die MRA Spoilerscheibe in Verbindung mit dem Carberg UNO Jethelm und Regen-/ Hagelwetter. Der genannte Helm, mit leicht getöntem Visier, ist für warme Motorradregionen, mit seiner perfekten Passform zu empfehlen. Er ist auch bei Regenfahrten völlig dicht. Im unteren Kopfbereich schmerzlich sind nur dicke Regentropfen und Hagelkörner die die Spoilerscheibe nicht aufhält. Eine andere Scheibenlösung wird gesucht.
Ich freue mich auf meine nächste Fernreise mit meiner BMW F800ST.