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Hallo,

ich fahre eine F800ST und bin gestern das erste mal mit Sozius gefahren.
Ich selber 1,83m groß, mein Sozius 1,75m aber ca. 1/3 schwerer als ich.

Schon als wir uns drauf setzten merkte er und ich, dass zwischen uns eine ca. 5cm große Lücke ist. Die es schwierig machte dass er sich an mir festhält. Dafür musste er nach vorne rutschen und saß dann im Prinzip auf diesem Hubbel der Sitzbank.

Beim Bremsen schob er sich egal wie er saß ziemlich gegen mich, da die Fußrasten wie er sagte soweit hinten und oben sind dass er sich da beim Bremsen nicht abstützen konnte.

Insgesamt sagte er mir nach 30 min dass es so unbequem ist dass wir wieder umkehren sollten. Für mich war es auch nicht gerade einfach.

Wie sind eure Erfahrungen?

Auf nem Motorrad mitfahren bedeutet halt auch etwas Eingewöhnung. Das klappt selten auf Anhieb. Helm gegen Helm und das Anschieben des Fahrers ist da erstmal noch normal. Als Sozia sollte man am besten vorausschauend mitfahren und auch etwas Körperspannung aufbringen. Bei schnellerer Fahrt hat sich meine bessere Hälfte immer an der Gepäckbrücke und ggf. mit einem Arm an meinem Rücken abgestützt (bremsen)
Klammeraffe spielen ist auf Dauer nicht der Hit. Weder für den Sozia noch den Fahrer.

Das war im Prinzip auch mein erster Mal im Zweierbetrieb.

Helm gegen Helm bei jedem Lastwechsel empfand ich da als noch nicht so schlimm.

Das man in den Kurven mitgeht und selber als Sozi(a)/(us) Körperspannung aufbringen muss ist selbstverständlich für meinen Sozius gestern jedoch nicht.

Beim Bremsen ist wohl die Gepäckbrücke die bessere Variante wohingegehen beim Beschleunigen der Klammeraffe besser war, oder?

Ich denke das größte Problem ist, vielleicht liegt es auch an meiner Körperform, dass zwischen beiden Platz ist und man nicht direkt eine Einheit bildet?

Körperspannung ist das A und O. Von den Fußrasten/Füße über die Beine bis in den Oberkörper. Unterstützend kann man sich an den Haltegriffen festhalten, sowohl beim Bremsen als auch beim Beschleunigen. Ein erfahrener Sozius fährt ohne großes Festhalten mit. Machst du als Fahrer ja auch nicht. Der Lenker ist ein Lenker und kein „Festhalter“. Würdest du dich am Lenker festhalten könntest du das Motorrad nicht mehr fahren / bedienen.
Wenn du mit deinem Sozius „eine Einheit bildest“ also press aufeinander klebst, ist das für beide ganz schnell so was unbequem. Ich denke im Moment seit ihr beide so verkrampft beim Fahren, dass sich alleine dadurch kein Spaß einstellt.
Die Fahrweise anpassen. Nicht massiv Beschleunigen oder Bremsen. Zeichen vereinbaren z. B. kurze Klapps auf den Oberschenkel des Sozius vor starkem Beschleunigen beim Überholen.
Und wie bei vielen dingen im Leben üben, üben, üben. Dann kommt der Spaß von alleine.

Also wenn ich bei meinem Vater mal auf seiner K1600GT mitfahre, da läuft nix ohne festhalten!
Ich mache es als Sozius (zum Glück kaum noch!) immer so, das ich eine Hand am Fahrer habe um etwas halt beim Beschleunigen zu haben und eine an der Gepäckbrücke um das Bremsen abzufangen!

Wenn ich jemanden mitnehme, der noch nie gefahren ist, erkläre ich ihm oder ihr erstmal etwas zum fahren, ich sage den Mitfahrern auch vorher immer, jetzt bei der ersten Runde bitte aktiv mitfahren, gucken was könnte passieren, wo könnte ich überholen usw.
Ich sage denen aber auch, dass ich bei Gelegenheit auf den Oberschenkel klopfe und dann mal hart Bremse, damit auch der Sozius mal merkt was die Bremse so kann.

Hallo erstmal in die Runde !!

Also, meine Sozia rückt mir auch nicht auf die Pelle, mal abgesehen beim kräftigem Bremsen - da bleibt das nicht aus. Sie hält sich mit einer Hand seitlich an an der Gepäckbrücke fest, die andere Hand liegt in der Regel locker an meinem Hüftbereich. So hat sie sowohl beim Bremsen als auch in der Beschleunigunsphase einen sicheren Halt. Wir sind gemeinsam durch halb Europa getourt uns sie weiß manchmal eher als ich welche Fahrsituation sich im nächsten Moment ergibt, will damit sagen dass man sich erstmal aufeinander einspielen muss, Erfahrung eben. Was deinem Sozius vielleicht mehr Sicherheit geben könnte wäre ein Topcase mit Rückenlehne, da hat er beim Beschleunigen schon mal deutlich mehr "Halt im Rücken" und bequem ist es allemal.

Viele Grüße
Peter

Ja ,Soziusbetrieb auf der F ist möglich, aber eigentlich möchte man es nicht. Meine Jungs 12+15 fahren noch mit , passt gerade noch so, aber die Frau fährt selber .

Ich muss hier Heiko-F etwas wiedersprechen. Die F hat alleine schon bei den Soziusrasten den grösseren Kniewinkel als viele andere Naked-Bikes. Ebenso bieten Viele in der Klasse nur ein Pobackenspreizersoziussitzfläche. Ganz anders bei der F.
Natürlich ist es hinten unbequemer umso länger die Beine sind. Aber das Problem hast du fast überall (ausser vielleicht auf ner Goldwing).

chillout_andi hat geschrieben:Pobackenspreizersoziussitzfläche

Den Begriff habe ich so auch noch nicht gehört :-D

Ansonsten kenne ich nur die Soziusabschussrampe :-D

Hi,

ich habe die besten Erfahrungen, wenn sich die Sozia mit beiden Händen seitlich am Fahrer hält.
So kann sie sich auch beim Bremsen am Fahrer abstützen.
Bei Dauerbetrieb mit Sozia habe ich immer ein Topcase dran, das ist für die Sozia viel entspannter.

Hallo zusammen,

ich bin in der vergangenen Saison 8Mm mit Sozius bzw. Sozia auf der R gefahren; es waren nach 28 Jahren die ersten mit besetzter Rückbank. Die R habe ich gekauft, gerade weil sie im Gegensatz zu meiner Speed Triple soziustauglich ist; und das haben meine Sozia (beste Ehefrau von allen, 50, 1,65m, 50kg) sowie mein Sozius (Sohn, 14, 1,80m, 65kg) auch bestätigt; dabei waren wir nie unter 300 km, manchmal bis zu 650 km am Tag unterwegs. Ich bin übrigens 1,80m groß und 83kg schwer und habe die hohe Sitzbank (nicht das Komfortmodell).

Technisch finde ich übrigens gerade mit zwei Mann auf der Maschine die kürzere Übersetzung durch einen Zahn weniger auf dem Ritzel sehr angenehm.

M.E. muss beim Mitfahrer neben dem Vertrauen zum Piloten erst einmal die innere Haltung stimmen: Ja, ich will Mopped fahren und akzeptiere, dass ich aktiver Teil dieses Gefährtes bin und nicht im Bus sitze. Der inneren Haltung folgt die äußere: Körperspannung ist das A und O; es hilft, wenn die Mitfahrer Sport machen (meine Frau macht Ballett, mein Sohn alles mögliche). Wie und wo man sich festhält, hängt von Vielem ab: Fahrstil, Kraft, Länge der Extremitäten etc. Ich persönlich schätze es, wenn der Beifahrer sich beim Beschleunigen an mir festhält, ja sich fast auf meinen Rücken legt, um die Fuhre vorne zu beschweren, und sich mit den Händen an der Tankattrappe beim Bremsen abstützt; alternativ kann dazu auch der Griff an der Gepäckbrücke dienen.

Damit der Sozius nicht die ganze Zeit verkrampft sitzt und sich gleichzeitig festhalten und abstützen muss, ist es notwendig, dass er vorausschauend mitfährt und Fahrsituationen antizipiert - das gelingt vielleicht nicht auf den ersten Kilometern, sollte aber bei begeisterten Hinterleuten nach 1Mm schon ordentlich klappen - das ist zumindest meine Erfahrung. Mein Sohn sagte mir auf unserer herbstlichen Vogesentour, dass er inzwischen jeden Schaltvorgang sicher vorhersagen könne ...

Apropos Fahrstil: Vorausschauend, rund, möglichst wenig Lastwechsel, hartes Bremsen - so möglich - vermeiden; beim Beschleunigen gehen die Meinungen auseinander: Während meine Frau den sanften Dreh am Gashahn schätzt, mag mein Sohn das harte Herausbeschleunigen gerade aus Linkskurven besonders gerne - das sei das Salz in der Suppe und in diesen Momenten säße er lieber auf der Speedy

Speziell an den Eröffner des Threads: Reden hilft; sprich mit Deinem Sozius mal all das durch, was Du hier an Input bekommst und sucht dann eine Lösung passend für Euch; am Anfang mal nur eine 200km-Tour mit vielen schönen Pausen planen, Abläufe ein wenig variieren bis es passt und dann klappt das schon - wenn die innere Haltung stimmt.

Viel Freude dabei, Gruß

Andreas, der am Freitag mit Sozius die F nach Bouillon treibt ...

Hallo,
ich kann meinen Vorrednern nur beipflichten. Meine Frau und ich haben in den letzten Jahren durch ganz Europa tausende Km abgespult. Oftmals ist es sogar so, dass meine Frau vor einer Bodenwelle oder Rinne schon eher reagiert als ich--- sie fährt aktiv mit.
Als zweites ist eine Rückenlehne (Topcase) zwingend notwendig, damit bei plötzlicher Beschleunigung keine Verspannungen krampfartig notwendig sind. Festgehalten wird an der Gepäckbrücke meistens mit einer Hand.
Zusätzlich zur Komforterhöhung habe ich für die Sozia die Fußrasten tiefer und etwas nach vorne (Zubehör) verstellt.
Und ..... rund fahren ! keine heftige Bremsungen oder Beschleunigungen und vorausschauend und trotzdem schnell unterwegs sein.

LG
schmidt

Der Soziusbetrieb einer R ist möglich, aber sinnlos... Auch wenn die Sitzposition noch weit genug von der "Friseusenstellung" div. Supersportler (Knie an den Ohren, Sozia kann trotz geringer Körperlänge locker über den Fahrer hinwegsehen) entfernt ist.

Natürlich muss allen Beteiligten klar sein, dass sich das Fahrverhalten im Soziusbetriebändert. Wer wenig Soziuserfahrung hat (Fahrer wie Sozius), sollte sich langsam ans "Optimum" herantasten (Beschleunigung, Geschwindigkeit, Schgräglage, Bremsen...).

Ich persönlich halte nichts von den Sozius-Zeitgenossen, die sich nur hinten am Gepäckträger oder am stilisierten Haltegriff festhalten. Der "Hebelweg" der Arme ist derart ungünstig, dass es bei allzu forschem Beschleunigen theoretisch möglich ist, dass der Sozius nach hinten über fällt. Ich als Fahrer lege durchaus Wert auf Körperkontakt - weil ich nur so einigermaßen Gewissheit habe, dass der Sozius eine ähnliche Fahrhaltung einnimmt wie ich. Meine Tourenjacke hat z.B. diese "Hüftweitenverstellung". An diesen "Gurten" kann sich der Sozius gut festhalten, ohne dass der Fahrer umklammert werden muss.

Optimal, aber subjektiv eher für die Rennstrecke geeignet ist das Ding hier.

Ich bin ja sehr positiv überrascht von euren ganzen Antworten, besten Dank an alle Beteiligten.
Das mit dem Topcase habe ich mir schon gedacht.

Um das mal etwas auf zuklären, meine Liebste weiß noch nicht ganz ob sie überhaupt mal mitfahren möchte, aber auf jeden Fall möchte sie es mal ausprobieren. Zu Ostern habe ich ihr schon mal einen Nierengurt und Handschuhe geschenkt, Stiefel habe ich auch noch für sie, Helm ist vorhanden fehlt noch der Anzug. Am besten schauen wir mal ob sie sich bei Freunden, Familie etc. mal einen leihen kann, weil nachher gefällt es ihr doch nicht uns dann hat man dann doch alles.

Warum ich diesen Thread erstellt habe, ist da ich mit einem Sozius gefahren bin, wer war es. Es war mein Vater, der unbedingt mal mit fahren wollte. Er selber ist kein Zweiradfahrer und war es auch noch nie und ist schon im Auto kein gute Beifahrer auf dem Mopped erst recht nicht, das war mir schon vorher klar, aber er wollte unbedingt also jetzt hat er es einmal erlebt und gut ist.

Eure Tipps werde ich natürlich sehr beherzigen und meine Liebsten auch so beibringen, mit Sozia ist es ja sowieso was ganz anderes.

schmidt hat geschrieben:Zusätzlich zur Komforterhöhung habe ich für die Sozia die Fußrasten tiefer und etwas nach vorne (Zubehör) verstellt.

Hast du zufällig einen Link welche du hast?

Hallo,
http://www.gsg-mototechnik.de
http://www.mv-motorrad.de/MV+Fussrasten ... F800GT.htm
http://www.wunderlich.de/shop/de/mfw-va ... -5771.html
LG
schmidt