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Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 21.12.2021, 20:02
von otello4711
Hallo zusammen

Erst mal möchte ich mich vorstellen, da ich neu hier bin.
Ich bin Wiedereinsteiger und habe mir vor kurzem, nach 20 Jahren Kinderpause, wieder ein Motorrad zugelegt.
Es ist eine F800GS aus 2013 geworden. Wettermäßig bin ich noch nicht allzu viel gefahren. Aber das was ich gefahren bin hat mich begeistert.
Auf der GS habe ich mich von Anfang an wohl gefühlt. Jetzt steht sie in der Garage und wartet auf den Frühling.
In dieser Garage ist kein Strom, sodass ich kein Ladegerät dauerhaft an die Batterie anschließen kann.
Ich habe gelesen und auch des Öfteren gelesen, dass wenn der Strom längere Zeit weg ist, dass dann die Servicsdaten gelöscht werden
und diese nur vom Händler wieder aktiviert werden können. Ist das wirklich so und wie lange ist "längere Zeit"?
Kann ich über Winter, während die originale Batterie im Keller am Erhaltungs -Ladegerät hängt, das Motorras an eine Autobatterie hängen?
Ist das möglich oder geht durch die größere Leistung etwas kaputt?
Bin mal gespannt was ihr dazu sagt.

Gruß
Volker

Re: Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 21.12.2021, 21:22
von peppino
Hallo Volker,

erstmal herzlich willkommen.
Das mit der Autobatterie sollte kein Problem sein. Diese hat ebenfalls 12V.
Du solltest auf keinen Fall versuchen den Motor zu starten, da der Innenwiederstand der Autobatterie geringer ist, als der einer kleineren Motorradbatterie, was einen höheren Ladestrom bedeutet.
Das könnte die Lichtmaschine deines Mopeds überlasten.

Grüße
peppino

Re: Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 21.12.2021, 22:34
von SingleR
Was den möglichen Datenverlust betrifft: der Fehlerspeicher ist "nichtflüchtig" und wird nach dem Abklemmen der Batterie nicht gelöscht. Die (fahrleistungs- bzw zeitabhängigen) Servicedaten gehen jedoch schon bei kurzzeitiger Stromlosigkeit verloren. Aber wo ist das Problem? Im Serviceheft oder auf der letzten Rechnung stehen Datum und km-Stand. Bis zum nächsten Service rechnen dürfte kein allzu unlösbares Problem sein. ;-) Und er lässt sich ggf auch auf einem Notizzettel in den Fahrzeugpapieren "back-uppen"...

Was haben wir früher alles nur gemacht, als wir noch keine Sklaven unserer nicht vorhandenen Serviceintervallanzeigen waren? :roll: :mrgreen:

Re: Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 21.12.2021, 23:12
von Gante
Vielleicht kommt für Dich ja alternativ auch meine Lösung mit einer "Powerstation" infrage, über die ich hier mal berichtet hatte: https://f800-forum.de/viewtopic.php?f=20&t=14454

Re: Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 22.12.2021, 08:08
von otello4711
Da hat SingleR natürlich recht mit dem Datenverlust.
Wenn das nur so eine Art Erinnerung an den nächsten Service ist, dann kann ich darauf verzichten.
Und die Idee mit der Powerbank ist eigentlich nichts anderes als das mit der Autobatterie.

Ich werde jetzt mutig sein und einfach mal die Batterie ausbauen und im Keller ans Ladegerät hängen.
Ich bin mal gespannt was im Frühjahr mich erwartet.

Re: Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 22.12.2021, 09:22
von Lardlad
...kompletter Datenverlust...Systemabsturz.... Milleniumbug...das Moped wird nicht mehr wissen wer oder was es ist....und die Nummer mit Brennstoff, Luft und Zündquelle wird ihm auch komplett unbekannt sein...nee, nur Spaß...kannst das Moped an 12V aus Autobakterie hängen ohne dass irgendwelche Schwierigkeiten zu erwarten sein dürften....ansonsten...Datenbackup namens Scheckheft hilft. Im übrigen bewahre ich für alle meine Fahrzeuge stets sämtliche Rechnungen meiner Besitzzeit auf. Käufer haben dies stets mit Freude zur Kenntnis genommen, wenn lückenlos die Fahrzeughistorie (Wartung, Reparatur, Ersatzteile, Reifen) belegt werden konnte.

Re: Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 22.12.2021, 11:41
von Eckart
SingleR hat geschrieben:Die (fahrleistungs- bzw zeitabhängigen) Servicedaten gehen jedoch schon bei kurzzeitiger Stromlosigkeit verloren. Aber wo ist das Problem? Im Serviceheft oder auf der letzten Rechnung stehen Datum und km-Stand.
So ganz stimmt das nicht: Datum und Kilometerstand des nächsten Service sind nichtflüchtig gespeichert.
Es gehen aber Datum und Uhrzeit verloren. Die Uhrzeit kann über die Bedienelemente eingestellt werden, das Datum aber nur über Servicewerkzeuge wie Motocan oder die, die BMW-Motorradwerkstätten haben. Ein Problem ist das aber nicht, weil bei nicht gestelltem Datum bei jedem Start angezeigt wird, wann der nächste Service fällig ist.

Fazit: Es ist kein Problem, die F800GS ohne Batterie stehen zu lassen.

otello4711 hat geschrieben:Kann ich über Winter, während die originale Batterie im Keller am Erhaltungs -Ladegerät hängt, das Motorras an eine Autobatterie hängen?
Ist das möglich oder geht durch die größere Leistung etwas kaputt?

Ja man kann, nötig ist das aber nicht und ich möchte davon auch abraten wegen verschiedener möglicher Probleme.

peppino hat geschrieben:Du solltest auf keinen Fall versuchen den Motor zu starten, da der Innenwiederstand der Autobatterie geringer ist, als der einer kleineren Motorradbatterie, was einen höheren Ladestrom bedeutet.
Das könnte die Lichtmaschine deines Mopeds überlasten.
Der Rat ist richtig, die Begründung aber falsch:
Der niedrige Innenwiderstand der Autobatterie kann bei größeren Ladestandsdifferenzen zu einem zu hohen Ladestrom führen, der entweder die Anschlusskabel überlastet, wenn sie nicht die Dicke eines Starthilfekabels haben; bei einem Startersuch gilt das auf jeden Fall und bedeutet Brandgefahr.

Beim Anschluss über die Bordsteckdose wird diese bei einem Überstrom abgeschaltet. Das wird sie bei abgeschalteter Zündung (zeitverzögert) aber sowieso - ein Laden hierüber also nicht möglich außer mit einem speziell ausgestatteten Ladegerät, dass das Abschalten unterbindet.

Eine Überlastung der Lichtmaschine durch den geringeren Innenwiderstand einer Autobatterie ist hingegen nicht zu befürchten, denn zum Einen hat die Lichtmaschine ja auch einen Innenwiderstand und wird die das Regelprinzip des serienmäßigen Kurzschlussreglers sowieso an die Leistungsgrenze gebracht.

Hintergrundlektüre: https://www.gs-forum.eu/threads/schutz- ... rs.151449/

Wie ist es nun richtig ?

Bei einer Standzeit von bis zu 2 Monaten würde ich gar nichts machen (nach der Standzeit einfach aufsitzen und losfahren).

Bei einer Standzeit von mehr 2 Monaten würde ich vor dem ersten Start die ausgebaute Batterie mit einem Ladegerät nachladen.

Bei einer Standzeit von 4 Monaten und mehr sollte Batterie alle 2 Monate nachgeladen werden - ausgebaut, wenn eingebaut nicht möglich.

Bei einer Standzeit von 6 Monaten oder mehr sollte man überlegen, ob man überhaupt ein Motorrad braucht.

Die Batterie soll kalt, aber frostfrei gelagert werden.

Eckart

Re: Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 22.12.2021, 12:04
von Lardlad
Warum bis zum Frühling warten? Auch die Winterzeit bietet schöne Tage. Versuch mal bei moderaten Minusgraden (Luft) und Januar-Sonne bei stahlblauen Himmel 'nen Stündchen (oder auch zwei) über Land zu fahren. Die Endorphine die da ausgeschüttet werden können mehrere Tage halten. Der besten Ehefrau der Welt kann das als notwendige Service-/Wartungs-/Batteriepflegefahrt zum Werterhalt der Maschine verkauft werden. Und die Elektronen sind dann auch wieder auf der richtigen Polung...sprich Bakterie dürfte dann wieder hinreichend geladen sein. OT Off.

Re: Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 22.12.2021, 13:05
von genuede
so wie Lardlad sehe ich es auch. Ab und zu muss die Batterie auch im Winter nachgeladen werden. Beim Anziehen der Ausrüstung in der warmen Wohnung kommt man so ins Schwitzen, dass 2h immer gehen.
Gruß Gerhard

Re: Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 22.12.2021, 14:37
von Gante
otello4711 hat geschrieben:Und die Idee mit der Powerbank ist eigentlich nichts anderes als das mit der Autobatterie.

Das mit der Powerbank ist schon insofern anders, als man sich halt das Ausbauen der Batterie spart. Es war ja nicht gemeint, das Motorrad direkt an die Powerbank zu hängen, sondern an die Powerbank ein Ladegerät und dieses an die Bordsteckdose.

Re: Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 22.12.2021, 17:21
von pogibonsi
Gante hat geschrieben:
otello4711 hat geschrieben:Und die Idee mit der Powerbank ist eigentlich nichts anderes als das mit der Autobatterie.

Das mit der Powerbank ist schon insofern anders, als man sich halt das Ausbauen der Batterie spart. Es war ja nicht gemeint, das Motorrad direkt an die Powerbank zu hängen, sondern an die Powerbank ein Ladegerät und dieses an die Bordsteckdose.


Wenn er keine Steckdose in der Garage hat, kann er auch kein Ladegerät für die Powerbank nutzen!

Re: Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 22.12.2021, 17:34
von Marcimed
Aber eine Powerbank fürs Ladegerät

Re: Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 22.12.2021, 18:17
von Gante
Die Powerbank kann er ja einfach mit ins Haus nehmen und dort aufladen.

Re: Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 22.12.2021, 18:55
von Kajo
Mir wäre der Einsatz einer Powerbank auf jeden Fall lieber als die Verwendung einer Autobatterie.

Gruß Kajo

Re: Motorrad über Winter an eine Autobatterie hängen

BeitragVerfasst: 22.12.2021, 19:12
von Tea Bee
Louis bietet auch Lösungen, die m. E. ganz gut passen:
Das eine ist eine portable Ladebox mit integriertem 12 Volt Spenderakku, also netzunabhängig.
Das andere ist ein DC to DC Ladegerät. Wenn in der Garage z. B. ein Auto parkt, könnte man dessen Akku anzapfen, für ein oder zweimal Nachladen im Winter auch machbar.

Meine XR steht diesen Winter ebenfalls in einer Garage ohne Stromanschluss. Ich habe ein DC to DC Ladegerät aus dem Modellbau, damit werde ich zwischendurch die Autobatterie anzapfen und das vor dem Auto parkende Mopped ein wenig nachladen.