BMW F 800 GS und Trimph Tiger 800 XC im Fahrbericht

Alles was noch mit der F800S + F800ST + F800GT + F800GS und der F800R zu tun hat.

BMW F 800 GS und Trimph Tiger 800 XC im Fahrbericht

Beitragvon OSM62 » 25.05.2011, 17:32

Hallo Leute,

ich hatte jetzt die BMW F 800 GS und die Triumph Tiger 800 XC zum fahren da.
So konnte ich mir ein Bild von den Qualitäten der beiden Mittelklasse-Enduros machen.

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Was auffällt, ist die konzeptionelle Ähnlichkeit beider Maschinen die sich
in der ersten Betrachtung nur durch die anzahl der Zylinder unterscheiden.

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Das Laufverhalten beider Motoren ist auf das Motorradwandern ausgelegt.
Die Motoren beider Maschinen laufen bis 6000 U/min (Trimph) und ca. 7000 U/min (BMW) ruhig.
Im Bereich der Höchstgeschwindigkeit laufen beide Motoren eher rauh,
man merkt sofort, das sie sich hier nicht wohl fühlen.
Auch wird es bei beiden Maschinen sehr windig und man muss sich sehr gut fest halten.
Gegenüber einer Anfang der 90er Jahre gefahrenen Triumph Trident 900 war es diesmal die BMW F 800 GS,
die im Bereich der Höchstgeschwindigkeit einen Spiegel anklappte, weil er nicht stabil genug ist.

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Beide Instrumentenkonsolen haben sehr große Übereinstimmungen.

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Ganganzeige/Tripcomputer alles da.

Sogar die 12 Volt-Steckdose ist fast an der gleichen Stelle.

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Bei der BMW fällt auf, das Sie noch die "alten" Blinkerschalter hat.
Für mich war die Umstellung nicht schwierig, aber ich war doch ein wenig verwundert,
das die alten Schalter noch verbaut werden.

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Beide Motorräder verfügen über eine Telegabel am Vorderrad.
Ich muss aber sagen, das mir diese antiquierte Art der Radführung an Motorrädern nicht mehr zusagt.
Besonders die weiche Abstimmung für so eine Enduro sorgt bei mir für ein Schaukelstuhlgefühl,
was für mich zu einem modernen Motorrad nicht passt.
In verbindung mit den phänomenalen ABS-Bremsen an beiden Moppeds gibt dann eine dynamische
verlagerung des Gewichte an die ich nicht mehr gewöhnen möchte bzw. werde.
Da war ich/bin ich von meinen eigenen Moppeds der letzten Jahre (K1200S und aktuell K1600GT),
absolute abgekoppeltheit gewöhnt, die nachweislich auch einem kürzeren erzielbaren Bremsweg
zur folge haben, also aktive Sicherheit.

Vom Verbrauch her (ich habe es nicht genau nachhalten können) dürfte die BMW minimal sparsamer sein,
aber Verbrauche ab 4,5 Liter aufwärts sind aber im erträglichen Rahmen.
Die Motorgeräusche der Triumph entsprechen schon meiner Vorstellung von Motorsound (halber 6 Zylinder),
wobei die BMW sich auch nicht schlecht anhört.

Als Motorrad für alle Tage sind die Triumph Tiger 800 XC und die BMW F 800 GS gut geeignet,
sogar der Sozius bekommt einen besser als erwarteten Platz.

Die Bilder zum Fahrbericht der Tiger 800 XC gibt es Hier:

http://www.r900r.de/mopped/thumbnails.php?album=68

Die Bilder zum Fahrbericht der BMW F 800 GS gibt es Hier:

http://www.r900r.de/mopped/thumbnails.php?album=69
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Re: BMW F 800 GS und Trimph Tiger 800 XC im Fahrbericht

Beitragvon HarrySpar » 26.05.2011, 14:04

Konntest du feststellen, daß man die Triumph untertouriger fahren kann?
Ein Dreizylinder sollte eigentlich gegenüber einem Zweizylinder bereits bei niedrigeren Dreghzahlen ein verwertbares Drehmoment abgeben.
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Re: BMW F 800 GS und Trimph Tiger 800 XC im Fahrbericht

Beitragvon Heiko-F » 26.05.2011, 21:32

Bin auch schon beide Modelle gefahren.In der Summe würde ich die Triumph nehmen,weil der Motor ist einfach eine Wucht !!!!!!!
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Re: BMW F 800 GS und Trimph Tiger 800 XC im Fahrbericht

Beitragvon schmidt » 27.05.2011, 08:07

Hallo,
ein Dreizylinder ist immer geschmeidiger und hat einen besseren Rundlauf.
Auch BMW hatte mal einen 3-Zylinder. Das war m.E. der beste Motor, den BMW jemals gebaut hatte. Hätte man diesen weiterentwickelt und modernisiert, dann wäre das auch heute eine echte Alternative.
LG
schmidt
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Re: BMW F 800 GS und Trimph Tiger 800 XC im Fahrbericht

Beitragvon Helm42 » 27.05.2011, 08:28

Hallo Forumisten,
nicht die Tiger 800 XC habe ich probiert, sondern das mehr auf Straßenbetrieb orientierte Schwestermodell Tiger 800.
In einem anderen Forum habe ich schon darüber berichtet. Vielleicht interessiert sich der eine oder andere dafür:

"Nachdem ich letztes Jahr einmal die Versys von Kawa ausprobieren durfte, stand mein Entschluss fest, eine Nachfolgerin für meine gute, dicke CB 1300, des besseren Federungskomforts wegen, auch im Enduro-Sektor zu suchen. Auf der Versys fühlten sich die Buckelpisten in unserer Kreisstadt Hof deutlich besser an als auf der bestimmt nicht unkomfortablen CB.
Die neue Tiger 800 passte haargenau in meine Vorstellungen, was Hubraum, Leistung, Gewicht, Sitzhöhe und Ausstattung betraf, zumal alle bisher erreichbaren Fahrberichte und Tests dieses Motorrad lobten. Also bemühte ich mich beim freundlichen Triumph-Händler in Gera Tagen um eine Vorführmaschine. Die durfte ich letzte Woche auch einen ganzen Tag fahren.

Richtig gut sieht sie aus, die kleine Tiger. Das erste Probesitzen ergibt vollen Bodenkontakt mit beiden Füßen. Die Sitzposition aufrecht, die Kniewinkel im rechten Winkel, auch für verschlissene Kniegelenke geeignet, die Sitzbank relativ schmal, aber auf den ersten Eindruck bequem. Ausgezeichnete Rücksicht in den Spiegeln.
Schon auf den ersten Metern fühlte ich mich auf der Maschine daheim. Alles am richtigen Platz, das Getriebe ein Gedicht an Leichtgängigkeit und Präzision. Nichts klackt oder klatscht beim Schalten, die Kupplung leicht und sanft zupackend beim Anfahren. Vom Motor kommt das gleiche allgegenwärtige Singen oder Pfeifen wie bei der kleinen Street Triple. Noch in der Stadt merke ich, wie gut der Motor aus dem Drehzahlkeller loszieht. Hinter dem Ortsschild drehe ich den Gasgriff auf. Im 6. Gang von unter 2000 U/Min legt das Motorrad energisch zu, vibrationslos, mit gleichmäßigen Kraftzuwachs, wie ein Elektromotor.

Auf einer langen Geraden der neu ausgebauten B2, die von Gera nach Hof führt, schaue ich in die Rückspiegel als gerade keine Autos entgegen kommen, niemand hinter mir. Also fahre ich einen Achter auf der Straße und merke, dass der Lenkeinschlag enger ist als bei der Street Triple vom letzen Jahr, aber doch größer als bei meiner CB. Die Kreise gelingen mir auf Anhieb flüssig, kein Fuß muss runter. Einfach ein federleichtes Handling, diese Tiger. Weiter!

Einen Bahnübergang nehme ich vorsichtig, aber ich bekomme trotzdem einen kräftigen Schlag ins Kreuz. So heftig ist das bei der CB nicht. Über die beiden nächsten Bahnübergänge stelle ich mich leicht in die Rasten, merke jedoch wieder, dass es mit dem langen Federweg von 170/180 mm nicht so sehr weit her sein kann. Immerhin komme ich bei dem großen Kniewinkel leicht aus dem Sitz.

Schlimm wird die Fahrerei, als ich durch das Stadtgebiet von Hof rolle. Die Buckelpiste wird ungefiltert durchgereicht. Immer wieder muss ich mit dem Hintern vom Sattel hoch, um die Schläge ins Kreuz zu vermeiden. Gott sei Dank, werden die Straßen hinter dem Ortsschild wieder besser.

Mich verlangt es nach meinen Lieblingsstrecken in der Fränkischen Schweiz. Über Kulmbach und Kasendorf fahre ich bis Schesslitz kurz vor Bamberg und dann die B22 wieder nach Norden. Der Würgauer Berg mit seinem neuen Limit von 50 km/h bietet die erste Gelegenheit zu größeren Schräglagen. Und wieder staune ich - das Motorrad fegt leicht wie ein Fahrrad und präzise wie auf Schienen durch die Serpentinen und folgt der Linie wie an einer Schnur gezogen. Tempolimit? Donnerstags gibt’s hier keine Kontrollen.

Im Anschluss geht es durch das obere Wiesenttal. Schnelle, lange Kurven wechseln sich mit blinden Ecken ab. Heute habe ich keinen Blick für die vielen Burgen, die von den Felsen ins Tal blicken, sondern freue mich an der Kurvengier des Motorrads. Eine Rennsemmel kann das nicht besser, denke ich. Ich hole ich eine Ducati Monster ein, als ich in Behringersmühle ins Ailsbachtal abbiege. Bollernd beschleunigt der Fahrer, als er mich im Rückspiegel bemerkt. Ich folge ihm mühelos und so preschen wir beide kurz hintereinander um die engen Kurven.
Als plötzlich eine rote Baustellenampel hinter einer Kurve auf der Fahrbahn steht, schießt der Kollege um die 20 m über die Ampel hinaus, ich bekomme die Tiger gerade noch an der Ampel zum Stehen. Kein ABS an Bord, trotzdem hat sie toll gebremst. Als Grün wird, donnert der Kollege davon. Ich kann leicht dran bleiben. Erst als er das 80er-Limit auf dieser Strecke um mehr als 30 km überschreitet, gebe ich nach und lasse ihn ziehen. Ich weiß ja jetzt, dass die Tiger sich vor keiner Monster zu fürchten braucht, jedenfalls nicht auf der Landstraße.

Es wird Zeit, zu tanken. Aber das ist beim ersten Mal etwas mühsam. Längs durch die Tanköffnung laufen zwei Metallstege, die es nicht zulassen, dass die Zapfpistole in den Tank gesteckt werden kann. Ich muss sie frei halten und darf auch nicht mit vollem Strahl tanken, sonst spritzt es raus.

Als ich schließlich am Abend das Motorrad wieder in Gera abliefere und der Verkäufer mich nach meinem Eindruck fragt, lobe ich den Motor, das Getriebe, das Handling und das stabile Fahrwerk, die Sitzposition und den Windschutz.
Aber bestellen mag ich keine. Das ist ein prima Moppet für gute Straßen. Mir sind jedoch sowohl Gabel als auch Federbein viel zu hart. Einzustellen geht ja leider auch nichts daran. Und ein langer Federweg, der nicht ausgenutzt wird, ist auch keiner.

Fahrer ohne Rückenprobleme dürfen das gerne anders sehen.
Ich warte jetzt erst mal auf die Tiger 800 XC. Vielleicht hat ja die etwas von dem Federungskomfort, den ich mir wünsche."

Gruß
von Helmut
Helm42
 
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