Verbrauchs orientiertes Schalten

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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon Reiner52 » 17.08.2018, 09:08

Es ist schon ein Unterschied, ob ich auf meinem Weg zur Arbeit Ressourcen verbrauchen muss oder
beim Hobby Ressourcen unnötig verbrauche und das Klima beeinträchtige.

Wem aber beim Hobby Motorradfahren der Verbrauch der Ressourcen und das Klima wichtig ist,
sollte dann auch die Leistung des Motorrades seiner verbrauchsorientierten Fahrweise anpassen.
Wozu hat man ein Motorrad mit Leistung, wenn sie nicht genutzt wird.
Dann sollte man auch so konsequent sein und ein Motorrad fahren, dessen Leistung für
dieses verbrauchsorientierte Fahren ausreicht.

Beim Thema Ressourcen, Umwelt und Klima erwarte ich von "Spritsparern" schon eine gewisse
Konsequenz.
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon SingleR » 17.08.2018, 09:21

Nun, wenn es ein Motorrad gibt, das 4.5 Liter / 100 km verbraucht: warum sollte ich bei (annähernd) gleichem "Fahrspaß" ein anderes Motorrad nehmen, das 2 Liter mehr verbraucht? Insofern kann und darf, Hobby hin oder her, der Verbrauch durchaus ein Entscheidungskriterium beim Kauf sein. Aber wir schweifen vom Thema ab...

Beim Motorrad verbrauchsorientiert zu schalten, ist natürlich alles andere als grober Unfug. Es gibt schließlich genügend Situationen im Straßenverkehr, in denen man nicht schnell fahren darf oder nicht überholen kann oder darf und in der Kolonne mitrollen muss. Warum sollte ich in dieser Situation erst bei relativ hohen Drehzahlen schalten, wenn man auch in einem höheren Gang ruckelfrei fahren kann? Damit ist jetzt natürlich nicht das untertourige Fahren gemeint. Wenn sich zu einem späteren Zeitpunkt dann endlich doch mal die Möglichkeit ergibt, schneller zu fahren bzw. die Kolonne zu überholen, dann schaltet man eben 1-2 Gänge runter, überholt und lässt es anschließend wieder - im Rahmen der StVO ;-) - "krachen".
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon Reiner52 » 17.08.2018, 10:04

SingleR hat geschrieben:Nun, wenn es ein Motorrad gibt, das 4.5 Liter / 100 km verbraucht: warum sollte ich bei (annähernd) gleichem "Fahrspaß" ein anderes Motorrad nehmen, das 2 Liter mehr verbraucht? Insofern kann und darf, Hobby hin oder her, der Verbrauch durchaus ein Entscheidungskriterium beim Kauf sein. Aber wir schweifen vom Thema ab...


Davon rede ich auch nicht. Ich würde mir auch bei gleichem Fahrspass keinen Säufer zulegen.
Ausnahme wäre, wenn mir das Motorrad unheimlich gut gefällt - aber da würde ich nicht den
Verbrauch auf 2 Stellen hinter dem Komma ausrechnen.

Beim Motorrad verbrauchsorientiert zu schalten, ist natürlich alles andere als grober Unfug. Es gibt schließlich genügend Situationen im Straßenverkehr, in denen man nicht schnell fahren darf oder nicht überholen kann oder darf und in der Kolonne mitrollen muss. Warum sollte ich in dieser Situation erst bei relativ hohen Drehzahlen schalten, wenn man auch in einem höheren Gang ruckelfrei fahren kann?


Alles andere wäre Unsinn ! Ich drehe in der Kolonne auch die Gänge nicht aus.
Wäre auch dumm, das Ausdrehen der Gänge würde im Stau oder in ähnlichen Situationen nur unnötig
die Motortemperatur erhöhen und unnötigen Lärm erzeugen.

Aber wer ständig verbrauchsorient fährt und beim "Hobby Motorradfahren" von Ressourcen und Klima spricht,
den Verbrauch auf Stellen hinter dem Komma ausrechnet, von dem erwarte ich auch eine gewisse Konsequenz.
Ich fahre auch nicht im Porsche zur Arbeit um dann im Stau zustehen.
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon SingleR » 17.08.2018, 12:00

Reiner52 hat geschrieben:Aber wer ständig verbrauchsorient fährt und beim "Hobby Motorradfahren" von Ressourcen und Klima spricht,
den Verbrauch auf Stellen hinter dem Komma ausrechnet, von dem erwarte ich auch eine gewisse Konsequenz.
Ich fahre auch nicht im Porsche zur Arbeit um dann im Stau zustehen.

Verbrauchsunterschiede im Zehntelliterbereich interessieren mich in der Tat auch nicht. Auch nicht beim Pkw. Ich persönlich verfolge das Ziel, auch beim Ausüben meiner Hobbys möglichst (oder einigermaßen) "umweltverträglich" zu sein. Wohlwissend, dass in letzter Konsequenz ein Hobby etwas ist, das nicht zwingend fürs eigene Überleben benötigt wird. Aber das Leben wäre ja auch viel zu langweilig, wenn man morgens aufsteht, dann nur zu Hause rumsitzt, ab und zu etwas Nahrung zu sich nimmt und auf die Toilette geht, um sich abends wieder ins Bett zu legen. ;-) :mrgreen: Auf der anderen Seite bedeutet Lebensfreude auch nicht, ständig die (Umwelt-) Sau raus lassen zu müssen.
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon HarrySpar » 17.08.2018, 12:34

Also ICH schalte schon immer sehr früh in den nächsthöheren Gang. Wie beim Auto.
Und warum fahre ich eine F800S und nicht z.B. eine Honda Wave? Weil die F800S in den Kurven besser liegt und ich jederzeit locker überholen kann.
Die Leistung rufe ich eigentlich nur ab und zu beim Überholen ab. Dort will ich sie aber dann auch haben.
Mit der F800S verbrate ich pro Saison vielleicht 160L Benzin.
Mit dem Nissan (3,65L/100km) vielleicht so 1000L pro Jahr. Davon 90% in die Arbeit.
Man muss immer schauen, wieviel einem ein Energie- oder Ressourcenverbrauch hier oder dort etwas bringt.
In die Höhle mag natürlich keiner zurück.
Aber mit einer einzigen Flugreise nach Australien verbläst man wahrscheinlich 1600L Kerosin durch die Triebwerke. (40000km x 4L Kerosin pro 100km und Fluggast)
Ist also etwa das Zehnfache wie ich mit meinem Motorradhobby im ganzen Jahr.
DA kann man sich dann schon fragen, ob einem die Flugreise nach Australien so viel an Lebensqualität bringt.
Und dann halt noch der ganze private Konsum. Das neue Smartphone alle eineinhalb Jahre? Oder reicht es auch alle 6 Jahre?
Und muss die Bude daheim im Winter 24°C haben?
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon Reiner52 » 17.08.2018, 13:30

HarrySpar hat geschrieben:Also ICH schalte schon immer sehr früh in den nächsthöheren Gang. Wie beim Auto.
Und warum fahre ich eine F800S und nicht z.B. eine Honda Wave? Weil die F800S in den Kurven besser liegt und ich jederzeit locker überholen kann.


Wenn du so umweltbewußt bist, dann sei auch konsequent und fahre ein "kleines" Motorrad mit noch
weniger Verbrauch.

Mit der F800S verbrate ich pro Saison vielleicht 160L Benzin.


Für einen umweltbewussten Menschen ist das, nur um einem Hobby nachzugehen,
immer noch zuviel !

Aber mit einer einzigen Flugreise nach Australien verbläst man wahrscheinlich 1600L Kerosin durch die Triebwerke. (40000km x 4L Kerosin pro 100km und Fluggast)
Ist also etwa das Zehnfache wie ich mit meinem Motorradhobby im ganzen Jahr.
DA kann man sich dann schon fragen, ob einem die Flugreise nach Australien so viel an Lebensqualität bringt.
Und dann halt noch der ganze private Konsum. Das neue Smartphone alle eineinhalb Jahre? Oder reicht es auch alle 6 Jahre?
Und muss die Bude daheim im Winter 24°C haben?
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon HarrySpar » 17.08.2018, 13:41

Es ist einfach nur die absolute Menge, die man "verbraucht".
Wie gesagt, niemand will zurück in die Höhle.
Wir hier bei uns erzeugen glaub ich was weiß ich 10 oder 15 Tonnen CO2 pro Jahr und Person. Und diesen Tonnen CO2 liegen einige Tonnen fossile Brennstoffe zu Grunde.
Aber man kann eben schauen, ob man sich am oberen Rand der Skala bewegen muss (z.B. 25 Tonnen CO2 pro Jahr), oder ob man nicht auch gut leben kann (nicht in der Höhle), wenn man sich am unteren Skalenrand bewegt (z.B. 5 Tonnen CO2 pro Jahr).
Da ist eben ein weiter Bereich, wo das Leben immer noch Spaß macht.
Harry
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon Roadster1962 » 17.08.2018, 13:52

HarrySpar hat geschrieben:DA kann man sich dann schon fragen, ob einem die Flugreise nach Australien so viel an Lebensqualität bringt...


DEFINITIV !!!
Einfach ein tolles Land mit beeindruckender Natur, tollen Menschen und einer Lebensqualität die wir hier wohl nicht mehr erreichen werden.

Bevor jetzt Diskussionen aufkommen, natürlich ist da auch nicht alles eitel Sonnenschein aber wenn ich nicht zu alt wäre würde ich auf der Stelle nach Down under auswandern.

Ansonsten stimme ich Harry zu.

Ich fahre sehr gerne Motorrad und gerne auch mal schneller aber trotzdem war/ist es mir wichtig das die F verhältnismäßig wenig verbraucht. Spaß haben zu wollen und trotzdem die Umwelt im Blick zu haben schließt sich für mich nicht aus.

Gruß
Christian
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon Reiner52 » 17.08.2018, 13:53

Aber man kann eben schauen, ob man sich am oberen Rand der Skala bewegen muss (z.B. 25 Tonnen CO2 pro Jahr), oder ob man nicht auch gut leben kann (nicht in der Höhle), wenn man sich am unteren Skalenrand bewegt (z.B. 5 Tonnen CO2 pro Jahr).



Das ist eine gute Einstellung ! ThumbUP
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon Roadslug » 18.08.2018, 17:49

HarrySpar hat geschrieben:Aber mit einer einzigen Flugreise nach Australien verbläst man wahrscheinlich 1600L Kerosin durch die Triebwerke. (40000km x 4L Kerosin pro 100km und Fluggast)
Laut Wiki verbraucht der derzeit größte Flieger A380 rund 1700l Kerosin auf 100km bei einer Gesamtzahl von 850 Sitzplätzen. Das wären also ziemlich genau 2l/100km pro Fahrgast. Natürlich relativiert sich das Ganze bei Kurzstrecken, weil der Verbrauch beim Start einerseits wesentlich höher ist und andererseits die Kiste wohl auch nicht immer voll besetzt sein dürfte. Trotzdem dürfte dein hochgelobter Pixo auf der gleichen Strecke mehr verbrauchen.
Übrigens zurück zum Thema verbrauchsorientiertes Schalten: Mittlerweile beginnen sich auch in Mittelklasse-Autos langsam aber sicher 7- oder 8-Gang DK-Getriebe durchzusetzen. Die Getriebe gehen nachgewiesenerweise wesentlich effizienter mit dem kostbaren Sprit um, als ein noch so verbrauchsbewusster Fahrer mit Handschalt-Getriebe. Fahrzeuge mit Handschalter sollte eigentlich längst ein Fall fürs Museum sein, schließlich unterscheiden die sich nicht wesentlich von dem was schon unsere Großväter hatten. Sollte also jemand vor der Entscheidung für ein neues Auto stehen, z. B. nach der leidigen Diesel-Debatte, sollte er sich die Option mit einem DK-Getriebe mal unbedingt ansehen.

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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon Karl Dall » 18.08.2018, 18:15

ich kann nicht sagen dass es mir egal ist, wieviel der Hobel verbraucht--ne VTR zwang nach 120km bereits zum "Tanke suchen"--unter 8L/100 ging da nix. Freut mich eher, bei 4,5L/100 nach 300km abzusteigen!
Sehe ich meine BC-Anzeige an, müsste die Nadel immer zwischen 3000 und 3200/min pendeln um den min. mögl. Spritverbrauch zu realisieren---ist mir zu langweilig.
Schaut man den spez. Verbrauch des Motors an, müsste man zwischen 4000 und 4500/min drehen lassen um den Verbrauch zu optimieren.
20/42 übersetzt wären das gerade die 120km/h im 6., die ausserorts noch bezahlbar sind--das macht schon mehr Spass
Gruss Karl Dall
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon morfic » 21.01.2019, 04:43

Mit Fahrweise bin ich so um 4.9L/100km und seit mir die Stadt eine "Zu viel Spass gehabt" Bescheinigung überreicht hat bin ich wieder im 4.2/100 Bereich.

Also auch mit modifizieren kann man immer noch Stock Verbrauch haben.

Ich sehe immer noch daß ein wenig höher ist besser als ein wenig zu niedrig an der Drehzahl.


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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon jank04 » 21.01.2019, 17:54

Zu diesem Thema habe ich sowieso schon lange eine Frage, vielleicht kann mir die einer beantworten.

Also stellt euch folgende Situation vor: Ein steiler Berg, ich unten, will den Berg hoch.

Situation 1: Ich fahre jetzt im 1. Gang den Berg hoch, der Motor hat es leicht und kommt mit wenig "Gas geben" nach oben, jedoch ist die Drehzahl relativ hoch.

Situation 2: Ich fahre im 3. Gang den Berg hoch. Motor hat ordentlich zu Ackern und ich gebe Vollgas.

So, was ist sparsamer, 1 oder 2 und mit Begründung bitte :P

(Meine Vermutung: Im 3. Gang dreht der Motor wesentlich langsamer, also wird in gleicher Zeit, weniger Kraftstoff benötigt. Oder aber, gerade weil er richtig Ackern muss, wird extra mehr Kraftstoff eingespritzt. Zum ersten Gang hingegen könnte man meinen, er dreht ziemlich schnell, also wird in gleicher Zeit auch mehr eingespritzt, oder es wird genau weniger eingespritzt, weil der Motor es in dem 1. Gang einfach einfacher hat und kaum Last hat.

So jetzt bitte erklären, wie man am besten den Berg hoch fährt, um Sprit zu sparen :)
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon HarrySpar » 21.01.2019, 17:58

Wie immer! Im höchstmöglichen Gang fahren!
Mit wenig Drehzahl und hohem Drehmoment!
Dann hat der Motor einen guten Wirkungsgrad.
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Re: Verbrauchs orientiertes Schalten

Beitragvon SingleR » 21.01.2019, 18:43

Ich erkläre es mal anders...

Harrys "Drehmomenttheorie" ist so weit schonmal ein guter Ansatz. Oder etwas ausführlicher: der ideale Gang, um möglichst spritsparend einen Berg hinauf zu fahren, ist der, bei dem auch bei voll geöffneter Drosselklappe die gefahrene Geschwindigkeit nicht abfällt.

Aber auch das ist graue Theorie, wenn man etwas "schaltfauler" fahren möchte, wenn man also nicht bei jedem zusätzlichen Winkelgrad Steigung sofort zurückschalten möchte. Da hilft dann nur der niedrigere Gang.

Am Ende dürfen wir aber auch nicht die Begrifflichkeiten durcheinander werfen. "Vollgas geben" heißt nicht, mit hohen Drehzahlen zu fahren, sondern die Drosselklappe voll zu öffnen (und den Gasgriff auf "Anschlag" zu halten). Vollgas geben kann man also auch bei gleichbleibend niedrigen Drehzahlen und einem hohen Gang. Volles Beschleunigen gelingt auf der anderen Seite aber auch nur mit voll geöffneter Drosselklappe und entsprechend niedrigen Gängen... ;-) Im englischen Sprachgebrauch ist das deutlich präziser formuliert: dort heißt es z.B. "full throttle" ("throttle" substantivisch im Sinne von "Gaspedal").
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