Wenn das Fett abgeschleudert wird (und man ein spezielles Fett für Motorradketten benutzt hat), dann ist tendenziell zu viel Fett aufgetragen worden - oder es ist, wenn immer nur nachgesprüht wird, inzwischen zu viel Schmodder drauf.
Natürlich: die Kettenfettfrage ist eine Glaubensfrage, aber oft ist Weniger mehr! Ob nun Enuma, D.I.D., AFAM oder wer auch immer die "bessere" Kette gefertigt hat, lässt sich auch nach div. Kettentests, wüde man sie "blind" durchführen, nicht eindeutig bestimmen. Das Verschleißbild nach den mir bekannten Tests ist eher einheitlich statt deutlich unterschiedlich. Zumal das Verschleißbild ja nicht nur von Material und Fertigungsqualität der Kette, sondern auch von der Güte von Kettenblatt und -ritzel beeinflusst wird.
An meiner R rotiert "Regina" z.B. seit 20 Tkm (und ab Werk). Und sie macht aktuell keine Anstalten, schlapp zu machen. Sie wird ca. alle 1.000 km neu gefettet (Voraussetzung: keine langen Regenfahrten dabei), wobei ich das Fett auch nur innen auf die Rollen auftrage. Das Pflegeintervall kontrolliere ich mit dem 2. Tageskilometerzähler: nach dem Fetten der Kette den Zähler nullen, wenn der Zähler "einmal rum" ist (oder wenn ich vorher ran musste), wieder nullen und pflegen.
Ich reinige nach Bedarf - mit Pinsel und Petroleum. Zwischendurch muss ein Abwischen mit einem getränkten Lappen reichen. "Bedarf" heißt, dass ich kein Kettenfett auf schmodderige Ketten auftrage, weil ich ja die inneren Rollen erreichen / schmieren und pflegen will, und nicht das alte Kettenfett obendrauf.
So gesehen, habe ich auch noch keinen längeren Kettenschutz vermisst. Und ebenso gesehen, sind bisher auch immer Sozia (sofern überhaupt befördert) oder ausladende Gepäckstücke, auf dem Soziussitz verstaut, versaut worden.