Wilbers Gabelfedern - Ölfüllstand?

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Wilbers Gabelfedern - Ölfüllstand?

Beitragvon AtomAmeise » 13.04.2011, 07:24

Aloha Leute!
Habe mir von Wunderlich progressive Gabelfedern gegönnt. Nun steht der Einbau an, über den ich mich schon total "freue" ;)
Zum Einen: ich wiege etwas mehr als zwei Zentner und bin nicht selten mit Sozia unterwegs. Ich habe von Wunderlich 2 Liter 10er Öl bekommen (warum auch immer). Wieviel Öl muss denn in jeden Holm (auch bezogen auf mein Kampfgewicht)? Bleibt das bei den 520ml?
Zum Zweiten: ich habe mir hier in den anderen Beiträgen durchgelesen, wie man die Gabel öffnen kann. Allerdings steh ich immernoch en bisschen aufem Schlauch :oops: Hat jemand die Möglichkeit mir die entsprechenden Seiten der Rep-Rom zu schicken (gern auch gegen kleinen Obolus)? Oder kann mir jemand bebildert darstellen wie ich das Ding aufbekomme?
Vorab vielen Dank für eure Hilfe!
Viele Grüße
Kevin
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Re: Wilbers Gabelfedern - Ölfüllstand?

Beitragvon Hanni » 13.04.2011, 13:45

Schau mal auf die Homepage von WILBERS,
da steht meistens wieviel reinmuss.

Gabelholm ausbauen, oben die Kappe rausschrauben
(Achtung die Feder drückt gegen die Verschlußkappe und
dadurch kann der letzte Gewindegang rausreißen)
Federn raus, Öl raus durch Pumpbewegungen, neues öl rein,
entlüften(Holm zusammendrücken, oben die flache Hand auflegen
und dann auseinanderziehen, so gelangt das öl überall hin) luftpolster
messen, Federn rein, enge Wicklung nach oben(weniger ungefederte
Massen) zuschrauben, einbauen

zur Not bei Wilbers anrufen und mal dein Gewicht mit Klamotten durchgeben.

Grüsse Hanni
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Re: Wilbers Gabelfedern - Ölfüllstand?

Beitragvon HaPe » 13.04.2011, 19:42

Hallo,
hatte Anfang der Saison das Vergnügen wegen eines undichten Gabelsimmerings (bei BMW "Wellendichtring") den kompletten Gabelholm auszubauen und zu zerlegen.
Meiner Meinung nach kannst Du Dir den Ausbau des Gabelholms sparen.
Ich würde wie folgt vorgehen:

Nicht beide Gabelfedern gleichzeitig ausbauen.

1. Motorrad an der Ölwanne aufbocken. Unterhalb der Ölwanne, zwischen den Rippen, befinden sich drei Gewinde für Schrauben. Ich habe mir ein Holzbrett zurecht gesägt, drei Löcher rein und festgeschraubt. Anschließend Motorrad mit geeignetem Heber anliften (ich habe so einen Scherenheber von Louis).
Wichtig!!! Vorderrad muß entlastet sein. Sonst steht die Feder unter Spannung!
2. Unterhalb des Standrohres befindet eine Befestigungsschraube für das eingebaute Dämpferelement. Ein geeignete Auffangwanne unter dem Standrohr plazieren und diese Schraube mit Unterlegscheibe VORSICHTIG lösen. Dann läuft das komplette Gabelöl ab. Nicht am Standrohr wackeln oder pumpen. Dann kann sich die Mutter, die am eingebauten Dämpferelement angebracht ist, verschieben. Dann hilft nur noch Komplettzerlegung des Gabelholms. Nach Ablaufen des Öls, Schraube befestigen (mit 20 NM Drehmoment).
3. Oben am Gabelholm schwarze Verschlusskappe mit kleinem Schraubendreher aufhebeln.
4. Darunter befindet sich der sogenannte Verschlussstopfen. Ist bei mir Messingfarben und hat eine kleine Vertiefung in der Mitte. Der Stopfen wird von einem Sicherungsring fixiert.
5. Jetzt am Besten zu zweit arbeiten. Einer muß mit einem geeigneten Werkzeug (großer Schraubendreher, Hammetstiel,...)den Verschlussstopfen in der Vertiefung nach unten (ca. 5mm bis zum "Anschlag") drücken und gedrückt halten. Helfer muß am besten mit zwei kleinen Schraubendrehern den Sicherungsring aus seinet Nut hebeln. Da muss man Geduld haben. Achte auf Deine Finger.
6. Ist der Sicherungsring entfernt, entlastet der Helfer den Verschlussstopfen. Nicht schlagartig loslassen. Da das Vorderrad entlastet ist, ist die Feder nahezu entspannt.
7. Verschlussstopfen entnehmen. Darunter befindet sich noch ein Distanzrohr. Auch entnehmen. Dann folgt die Feder.
8. Wie Hanni schon schreibt, Feder einbauen und Wicklung beachten.
9. Öl einfüllen (gem. BMW 520ml, SAE10)
10. Distanzrohr, Verschlussstopfen und Sicherungsring einbauen. Darauf achten, dass der Sicherungsring in der Nut liegt. Schwarze Kappe drauf - ferig.

HInweis: Du machst das auf eigene Gefahr. Ich übernehme keine Garantie.
Baust Du dabei Mist, können die Folgen fatal sein! Wenn Du Dir nicht sicher bist, fahr zum :D .

Willst Du Hannis Methode probieren oder musst die Gabelholme trotzdem ausbauen, brauchst Du unbedingt noch die Drehmomente für die Gabelbrücken und für die Achse.
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Re: Wilbers Gabelfedern - Ölfüllstand?

Beitragvon AtomAmeise » 13.04.2011, 20:18

Hey Hape!
Perfekt - das war umfangreich! Dank dir vielmals!
Klar erfolgt das auf eigene Gefahr :) Werde mit nem erfahrenen Kumpel arbeiten...! ;)
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Re: Wilbers Gabelfedern - Ölfüllstand?

Beitragvon AtomAmeise » 29.04.2011, 18:25

So, Umbau ist geschafft. 520 ml Öl von Wilbers jeweils eingefüllt. Wilbers gibt en Luftpolster von 140mm an. Wird das bei be- oder entlasteten Federelemten gemessen? :?:
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Re: Wilbers Gabelfedern - Ölfüllstand?

Beitragvon EL Zwo » 29.04.2011, 20:37

Moin AtomAmeise,

das Luftpolster wird bei vollständig eingetauchter Gabel und vor allen Dingen ohne Feder gemessen.
Bis denndann
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Re: Wilbers Gabelfedern - Ölfüllstand?

Beitragvon AtomAmeise » 02.05.2011, 14:56

So - erste Testfahrt! Ein Unterscheid wie Tag und Nacht! Das Eintauchen beim Anbremsen ist weg und grobe Schläge verkraftet die Gabel jetzt besser! Einzig der kleine Sicherungsring an der Gabel weckt bei mir kein Vertrauen ;) Auch wenn es so über 20.000 km gehalten hat, frage ich mich tatsächlich, ob dieser kleine Sicherungsring alles sein kann, was die Federn davon abhält samt Stopfen aus dem Rohr zu hüpfen :D
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Re: Wilbers Gabelfedern - Ölfüllstand?

Beitragvon Easyliving » 02.05.2011, 15:57

Kurze Frage zu dem Umbau.

Wie ist jetzt das Ansprechverhalten - tendentiell weicher oder härter ?

Gruß EL
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Re: Wilbers Gabelfedern - Ölfüllstand?

Beitragvon HaPe » 02.05.2011, 18:05

@AtomAmeise
Na, für den Fall hast Du ja den Helm auf, damit Dir der Stopfen keine Beule macht.... :P

Viel Spaß mit dem neuen Setup

Gruß
HaPe
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Re: Wilbers Gabelfedern - Ölfüllstand?

Beitragvon AtomAmeise » 02.05.2011, 18:43

Tendenziell ist es etwas härter - einfach runder. Also bezüglich des Komforts habe ich jetzt keine Einbußen wahrnehmen können. Im Gegenteil. Hängt aber bestimmt auch vom Gewicht ab - ich bin relativ schwer und hatte nunmal beim Anbremsen Probleme mit der eintauchenden Gabel. Eine Bekannte wiegt nur 60 Kilo und kommt mit den Serienfedern gut klar...

HaPe:
Vielen Dank nochmal für deine astreine Anleitung ;) War am Ende garnicht so dramatisch wie gedacht :D
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Re: Wilbers Gabelfedern - Ölfüllstand?

Beitragvon Sono » 02.05.2012, 22:01

Hallo,

habe mit ca. 90kg die gleiche Erfahrung gemacht: Serienfeder zu weich, Wilbers-Feder (seit drei Jahren verbaut) genau richtig.
Jetzt noch ein vernünftiges Federbein und alles ist gut.

Gruß Sono
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