Praxistipp: Tieferlegung mittels Federbein

Die Technik der neuen F800S + F800ST + F800GT.

Praxistipp: Tieferlegung mittels Federbein

Beitragvon Hansemann » 18.09.2007, 10:25

Hallo, jetzt noch unsere Erfahrung mit dem Federbeinumbau.

Da unsere F nicht neu ist und meine Frau nicht die Größte
(nur Körpergrößenmäßig versteht sich :D ) konnten wir
die Werksseitige Tieferlegung nicht ordern.
Eine Nachrüstung ist lt. BMW auch nicht machbar, es gibt die
Teile der Gabel nicht einzeln zu kaufen.

Daher stand nur ein Umbau in Eigenregie zur Diskussion.

Ziel war: absenkung der Sitzhöhe um etwa min. 3 cm insgesamt
bei möglichst unverändertem Fahrverhalten des Moppeds.

1. Alternative - neues kürzeres Federbein von z.B. Wilbers.

War mir zu teuer und der Entfall der Serien-Verstellmöglichkeiten
passte mir auch nicht so recht.

2. Alternative - Plateausohlen / na ja Frauen haben da ihre eigene Meinung zu. :wink:

3. Alternative - Umbau des Serienfederbeins bei White Power

Da ich ein Originalfederbein mit nur 1.100 Km für 70 € bei ebay
günstig kaufen konnte war dies die Alternative der Wahl.

Bei WP wird dazu das FB zerlegt und Herr Braun schreibt folgendes:

Stossdämpfer-Verkürzung zur Sitzhöhenreduzierung
Die Reduzierung liegt innerhalb des Federbasisverstellbereichs und
bedingt deshalb keine neue Feder. Sie erfolgt durch Begrenzung
(Distanzring) des Ausfederhubes und verändert keine Sicherheits-
relevanten Teile. Funktion und Statik sind in keiner Weise eingeschränkt.

Kosten: 120 € + Porto

Um die Fahrzeuggeometrie (Nachlauf/Lenkkopfwinkel) nicht zu
verändern sollte man zusätzlich die Gabel noch ca. 1- 2 cm weiter
durchschieben d.h. bei der ST bis zum Anschlag an den Lenker
bei der S hat man da mehr Platz und kann bis zu 3 cm durchschieben.

Evtl. kann man am Seitenständer den Anschlag noch etwas abschleifen,
dann steht die F wieder schräger - muss aber nicht zwingend sein,
es gibt auch einen verkürzten Seitenständer seit neuestem bei BMW
(nicht gerade billig) zu kaufen.

Wer einen Hauptständer hat, kann den Gummipufferanschlag des
Ständers noch um ca. 5 mm kürzen (abschneiden) dann kommt der
Ständer im eingeklappten Zustand etwas höher.

Leider kommt jetzt die schlechte Nachricht:

Der Ausbau - Einbau des Federbeins ist nur für versierte Bastler möglich.

Man bekommt das Sch...Teil nur raus + rein wenn der gesamte
Heckrahmen gelöst - an einen Kran oder die Decke aufgehängt
und angehoben wird. Selbst dann ist es noch Fummelskram und
der Trick ist: Federbein kpl. zudrehen dann zur Seite hin ausfädeln
sonst geht gar nix. Die Rep-Anl. von BMW ist da leider wenig hilfreich.

Zusätzlich muss nach dem Umbau die Antriebsriemenspannung
unbedingt eingestellt werden !!!


Die ist danach viel zu stramm und das einstellen kann nur mit einem
speziellen Messgerät erfolgen. Soll-Durchhang - 4,5 mm

Nun die gute Nachricht:

Aus irgendwelchen Gründen ist bei BMW die Reparaturposition:
"Austausch des Federbeins" recht preiswert weil dafür nur 6 AW
= 1/2 Std. vorgesehen sind. Also möglichst beim Händler machen lassen.

Ergebniss des Umbaus:

Die F ist nun gesamt ca. 4 - 5 cm niedriger, je nach Einstellung der
Federvorspannung. Ich habe als gut empfunden:
Vorspannung - 18 Klicks (=1/2 Umdrehungen) offen
Dämpfung 2 Umdrehungen (= nach Umbau maximal) offen

Funktion des Hauptständers nach Umbau

Man kann den Ständer nach wie vor nutzen aber jetzt ist schon
heftig Kraft nötig um die F auf den Ständer zu hieven. Dafür ist der
Reifenwechsel jetzt leichter weil das Hinterrad nun ca. 10 cm über
dem Boden schwebt. :o

Test Fahrverhalten / Schräglagenfreiheit

Unser Lidl-Parkplatz musste gestern abend mal wieder als Teststrecke herhalten.

Trotz Tieferlegung setzt die F immer noch zuerst mit den "Angstnippeln"
an den Fußrasten und nicht mit dem Hauptständer auf. Bis der kommt
ist man schon verdammt schräg und die Füße stehen mit den Fußspitzen
auf den vom Teer in der Kreisbahn hochgedrückten Rasten.
Also: passt scho 8)

Ich habe bei uns die Angstnippel dann wieder - wie schon vorher - durch
zwei Imbusschrauben ersetzt. (Ich kannte das ja schon - meine Frau
fährt die sonst immer ab und dann ist meist das Gewinde auch hinüber
und so ein Rastenunterteil kostet bei BMW 49 €)

Die Fahrt auf meiner "Hausteststrecke" ergab dann ein einwandfreies
fahrverhalten mit der oben genannten Einstellung.
Wer die tiefe F trotzdem aufsetzt muss schon mit dem Messer zwischen
den Zähnen und mit sehr viel Mut unterwegs sein.

Alles in Allem: ein zufriedenstellendes Ergebniss - empfehlenswert.

MfG
Hansemann
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Beitragvon Martin » 18.09.2007, 11:29

wie immer: Super Bericht

Aber sag mal, warum hast Dein Hobby nicht zum Beruf gemacht...ich nehme an es ist Dein Hobby und nicht Dein Beruf... 8)


gruß
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Beitragvon Hansemann » 18.09.2007, 12:37

Tja Martin,

damit es ein Hobby bleibt und ich mich nicht dauernd mit so
netten Zeitgenossen herumärgern muss wie nachfolgend beschrieben:


Letztes Jahr im Oktober war ich Sonntags noch relativ spät Richtung
Heimat mit der Bimo unterwegs. es wurde schon leicht dunkel.
Ausgangs der Eifel steht am Straßenrand eine winkender Moppedfahrer
der - wie sich zeigte - einen Nagel im Vorderrad hatte. :shock:
Auch so ein Mensch mit Daumen in der Mitte :roll: :roll:

Im ADAC war er nicht, der Handyaccu war auch leer, Werkzeug nur
rudimentär vorhanden, Hauptständer: brauch ich nich, ich hab einen
Supersportler.

Nun ja, ich hab also mein Reifenpannenset + die Lampe ausgepackt,
das Loch aufgefeilt und einen Stopfen implantiert. Vier Co2-Patronen
rein = Druck genug um bis zur nächsten Tankstelle zum korrekten
Auffüllen zu kommen um dann gemütlich nach Hause fahren zu können.

Während ich meinen Krempel zusammenpacke und ein Kärtchen von mir
suche, damit er mir ein neues Pannenset zusenden kann, kommt der
liebe Jung zu mir, drückt mir 2 € in die Hand und sagt:
hier ist was für Ihre Mühe, ich muss jetzt los, bin eh schon spät dran.
Als ich im sagte, dass ein solches Reifenpannenset 25 - 30 € kostet,
bekam ich zur Antwort: für soviel Geld hätte ich ja gleich mit einem Taxi
(davon kommen ja auch soviele So.abends auf einer Nebenstraße vorbei)
nach Hause fahren können und meine XYZ RR morgen vom Händler
abholen lassen können. Das hätte ich ihm vorher sagen müssen, dass
die Pannenhilfe soviel Geld kostet.

Mittlerweile fing es natürlich auch zu regnen an und ohne die Panne wär
ich selbst noch trocken in die Heimat gekommen. :cry:

Ich hab dann nicht lang diskutiert, sondern ihm seine zwei €
zurückgegeben und zusätzlich noch den Rest vom Pannenset geschenkt.

Speziell die Reibahle 8)

Damit er die nicht verliert hab ich sie ihm sicherheitshalber in den
Vorderradreifen gesteckt.

MfG
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Beitragvon Martin » 18.09.2007, 12:48

Undank ist des Meisters Lohn, Hans...wußtest Du das nicht.. :roll:

Als ich im Norden war, waren die Motorradfahrer alle hilfsbereit. Selbst als wir nur eine Pause machten, kamen aus jeder Ecke Halbrocker und fragten ob sie helfen können :wink: :lol:



gruß
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Beitragvon mike55 » 18.09.2007, 17:18

Hallo Hansemann !

Wie sieht es mit dem Zweipersonenbetrieb aus ? Ist das noch möglich ?

Habe momentan im Soziusbetrieb die Feder 28 Klicks vorgespannt !

Ich 83Kg, Sie 64Kg mit Motorradbekleidung und Helm !

Die F800ST fährt sich so wunderbar handlich !

Ich hätte da noch ein Federbein aus meinem Teileträger und könnte es
für mich Umbauen lassen, ca. 2cm niedriger.
Das ist sicherer im Soziusbetrieb, wegrutschen usw. .

Gruß mike55
2010er F800ST,Pilot Road 3, champanger, Motor schwarz, mit BC und allem Schnick-Schnack, 22560 KM
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Beitragvon buti » 18.09.2007, 18:00

Martin hat geschrieben:Undank ist des Meisters Lohn, Hans...wußtest Du das nicht.. :roll:

Als ich im Norden war, waren die Motorradfahrer alle hilfsbereit. Selbst als wir nur eine Pause machten, kamen aus jeder Ecke Halbrocker und fragten ob sie helfen können :wink: :lol:



gruß
Martin


welcher Norden ? ;)
Gruß aus dem hohen Norden
Jörg بطي

.... wer nicht kotzt säuft nicht am Limit
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Re: Praxistipp: Tieferlegung mittels Federbein

Beitragvon Egon Damm » 18.09.2007, 21:17

Hansemann hat geschrieben:Hallo, jetzt noch unsere Erfahrung mit dem Federbeinumbau.

Da unsere F nicht neu ist und meine Frau nicht die Größte
(nur Körpergrößenmäßig versteht sich :D ) konnten wir
die Werksseitige Tieferlegung nicht ordern.
Eine Nachrüstung ist lt. BMW auch nicht machbar, es gibt die
Teile der Gabel nicht einzeln zu kaufen.

Daher stand nur ein Umbau in Eigenregie zur Diskussion.

Ziel war: absenkung der Sitzhöhe um etwa min. 3 cm insgesamt
bei möglichst unverändertem Fahrverhalten des Moppeds.

1. Alternative - neues kürzeres Federbein von z.B. Wilbers.

War mir zu teuer und der Entfall der Serien-Verstellmöglichkeiten
passte mir auch nicht so recht.

2. Alternative - Plateausohlen / na ja Frauen haben da ihre eigene Meinung zu. :wink:

3. Alternative - Umbau des Serienfederbeins bei White Power

Da ich ein Originalfederbein mit nur 1.100 Km für 70 € bei ebay
günstig kaufen konnte war dies die Alternative der Wahl.

Bei WP wird dazu das FB zerlegt und Herr Braun schreibt folgendes:

Stossdämpfer-Verkürzung zur Sitzhöhenreduzierung
Die Reduzierung liegt innerhalb des Federbasisverstellbereichs und
bedingt deshalb keine neue Feder. Sie erfolgt durch Begrenzung
(Distanzring) des Ausfederhubes und verändert keine Sicherheits-
relevanten Teile. Funktion und Statik sind in keiner Weise eingeschränkt.

Kosten: 120 € + Porto

Um die Fahrzeuggeometrie (Nachlauf/Lenkkopfwinkel) nicht zu
verändern sollte man zusätzlich die Gabel noch ca. 1- 2 cm weiter
durchschieben d.h. bei der ST bis zum Anschlag an den Lenker
bei der S hat man da mehr Platz und kann bis zu 3 cm durchschieben.

Evtl. kann man am Seitenständer den Anschlag noch etwas abschleifen,
dann steht die F wieder schräger - muss aber nicht zwingend sein,
es gibt auch einen verkürzten Seitenständer seit neuestem bei BMW
(nicht gerade billig) zu kaufen.

Wer einen Hauptständer hat, kann den Gummipufferanschlag des
Ständers noch um ca. 5 mm kürzen (abschneiden) dann kommt der
Ständer im eingeklappten Zustand etwas höher.

Leider kommt jetzt die schlechte Nachricht:

Der Ausbau - Einbau des Federbeins ist nur für versierte Bastler möglich.

Man bekommt das Sch...Teil nur raus + rein wenn der gesamte
Heckrahmen gelöst - an einen Kran oder die Decke aufgehängt
und angehoben wird. Selbst dann ist es noch Fummelskram und
der Trick ist: Federbein kpl. zudrehen dann zur Seite hin ausfädeln
sonst geht gar nix. Die Rep-Anl. von BMW ist da leider wenig hilfreich.

Zusätzlich muss nach dem Umbau die Antriebsriemenspannung
unbedingt eingestellt werden !!!


Die ist danach viel zu stramm und das einstellen kann nur mit einem
speziellen Messgerät erfolgen. Soll-Durchhang - 4,5 mm

Nun die gute Nachricht:

Aus irgendwelchen Gründen ist bei BMW die Reparaturposition:
"Austausch des Federbeins" recht preiswert weil dafür nur 6 AW
= 1/2 Std. vorgesehen sind. Also möglichst beim Händler machen lassen.

Ergebniss des Umbaus:

Die F ist nun gesamt ca. 4 - 5 cm niedriger, je nach Einstellung der
Federvorspannung. Ich habe als gut empfunden:
Vorspannung - 18 Klicks (=1/2 Umdrehungen) offen
Dämpfung 2 Umdrehungen (= nach Umbau maximal) offen

Funktion des Hauptständers nach Umbau

Man kann den Ständer nach wie vor nutzen aber jetzt ist schon
heftig Kraft nötig um die F auf den Ständer zu hieven. Dafür ist der
Reifenwechsel jetzt leichter weil das Hinterrad nun ca. 10 cm über
dem Boden schwebt. :o

Test Fahrverhalten / Schräglagenfreiheit

Unser Lidl-Parkplatz musste gestern abend mal wieder als Teststrecke herhalten.

Trotz Tieferlegung setzt die F immer noch zuerst mit den "Angstnippeln"
an den Fußrasten und nicht mit dem Hauptständer auf. Bis der kommt
ist man schon verdammt schräg und die Füße stehen mit den Fußspitzen
auf den vom Teer in der Kreisbahn hochgedrückten Rasten.
Also: passt scho 8)

Ich habe bei uns die Angstnippel dann wieder - wie schon vorher - durch
zwei Imbusschrauben ersetzt. (Ich kannte das ja schon - meine Frau
fährt die sonst immer ab und dann ist meist das Gewinde auch hinüber
und so ein Rastenunterteil kostet bei BMW 49 €)

Die Fahrt auf meiner "Hausteststrecke" ergab dann ein einwandfreies
fahrverhalten mit der oben genannten Einstellung.
Wer die tiefe F trotzdem aufsetzt muss schon mit dem Messer zwischen
den Zähnen und mit sehr viel Mut unterwegs sein.

Alles in Allem: ein zufriedenstellendes Ergebniss - empfehlenswert.

MfG
Hansemann


Hallo Hansemann,

sehr guter Bericht. Du schreibst, die Vordergabel durchgeschoben. Reicht das bei der F. Ich habe schon einige Motorräder für niederläufige Menschen tiefergelegt. Da musste aber immer die Luftkammer in der Vordergabel verkleinert werden. Eine Gutachten beim TÜV ist da auch noch fällig. Ein Prüfer hat sogar mal das Luftkammervolumen nachgemessen. Ist ja eine Fahrwerksveränderung, welche Eintragungspflichtig ist.

Gruß
Egon
Die alten Zähne wurden schlecht, man begann sie auszureißen. Die neuen kamen gerade recht, um damit ins Gras zu beissen. ( Heinz Erhard)
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Beitragvon Hansemann » 19.09.2007, 08:08

Hallo Mike !

Also über Zweiperwsonenbetrieb kann ich nichts sagen,
kommt bei uns nie vor.
Höchstens vielleicht, dass ich alleine schon fast so viel
auf die Sitzbank bringe wie Ihr zwei zusammen :oops: :oops:

Ich denke, die paar "Mehrkilos" sind problemlos über die
Federvorspannung anzupassen, sollte passen.

Am besten tel. du mal mit WP - Herrn Braun wenn die in drei Wochen
wieder aus dem Urlaub sind, der kann dir die besten Infos geben.

MfG
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Beitragvon Hansemann » 19.09.2007, 08:35

Hallo Egon !

Also, wenn man die Luftkammer in der Gabel verkleinert
sprich: mehr Gabelöl einfüllt - dann wird das Fahrzeug nicht
niedriger sondern federt nicht mehr so weit wie vorher ein.
Das kann bis zur Gabelblockade gehen.

Grund: Luft kann man komprimieren - Öl so gut wie nicht.

Sinnvoll ist bei Änderungen im Gabelinnern eine Kürzung der
sogenannten "Gabelflöte" d.h. aber dann, man verändert den
Venturieffekt dieser Flöte. Ist nur mit aufwändigen Fahrversuchen
zu realisieren. Sonst geht der Schuss nach hinten los. :shock:

BMW geht diesen Weg bei der ab Werk angebotenen Tieferlegung.

Leider kann man diese geänderte Flöte nicht als Ersatzteil kaufen.
Es gibt nur die kpl. Gabelholme in Tiefergelegt als E-Teil.
Auskünfte über die Änderungen für Tieferlegung sind auch für
Händler (zur Zeit) nicht zu bekommen.

Wenn man ein Motorrad mittels kürzerem Federbein oder z.B.
anderer Anlenkung des Dämpfers hinten tieferlegt, verändert sich der
Lenkkopfwinkel. D.h. das Mopped wird unhandlicher.
Um das zu vermeinden muss die Gabel vorne passend durchgeschoben
werden. Dies ist bei der ST - weil der Lenker im Weg ist - nicht kpl.
zu machen, aber der fehlende cm hat n.m.M. keinen Einfluß auf
die Handlichkeit der F. Die ist von Hause aus schon sehr agil, hat ja
nicht umsonst einen serienmäßigen Lenkungsdämpfer.
Mag sein das es bei bestimmten Reifentypen die einen besonders
breiten Latsch (Auflagefläche) vorne haben zu spüren ist, aber solche
Reifen gibt es fast nicht mehr zu kaufen. Moderne Reifen haben alle
eine sogenannte spitze Dachkontur und sind auf Handlichkeit ausgelegt.

Für den TÜV ist nur interessant ob die serienmäßige Geometrie des
Fahrzeugs annähernd erhalten bleibt und die Bodenfreiheit nach
Tieferlegung ausreichend ist.
Es gibt in den Zulassungsunterlagen keinen festen Wert für die
Fahrwerkshöhe, da diese bei vielen Moppeds V + H über Verstell-
mechanismen (Federvorspannung - Gabelvorspannung) in einem
oft recht großen Bereich variabel ist.

Also - nicht immer alles unbesehen glauben was ein Prüfer sagt. :o

MfG
Hansemann
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Beitragvon Egon Damm » 19.09.2007, 09:15

Hansemann hat geschrieben:Hallo Egon !

Also, wenn man die Luftkammer in der Gabel verkleinert
sprich: mehr Gabelöl einfüllt - dann wird das Fahrzeug nicht
niedriger sondern federt nicht mehr so weit wie vorher ein.
Das kann bis zur Gabelblockade gehen.

Grund: Luft kann man komprimieren - Öl so gut wie nicht.

Sinnvoll ist bei Änderungen im Gabelinnern eine Kürzung der
sogenannten "Gabelflöte" d.h. aber dann, man verändert den
Venturieffekt dieser Flöte. Ist nur mit aufwändigen Fahrversuchen
zu realisieren. Sonst geht der Schuss nach hinten los. :shock:

BMW geht diesen Weg bei der ab Werk angebotenen Tieferlegung.

Leider kann man diese geänderte Flöte nicht als Ersatzteil kaufen.
Es gibt nur die kpl. Gabelholme in Tiefergelegt als E-Teil.
Auskünfte über die Änderungen für Tieferlegung sind auch für
Händler (zur Zeit) nicht zu bekommen.

Wenn man ein Motorrad mittels kürzerem Federbein oder z.B.
anderer Anlenkung des Dämpfers hinten tieferlegt, verändert sich der
Lenkkopfwinkel. D.h. das Mopped wird unhandlicher.
Um das zu vermeinden muss die Gabel vorne passend durchgeschoben
werden. Dies ist bei der ST - weil der Lenker im Weg ist - nicht kpl.
zu machen, aber der fehlende cm hat n.m.M. keinen Einfluß auf
die Handlichkeit der F. Die ist von Hause aus schon sehr agil, hat ja
nicht umsonst einen serienmäßigen Lenkungsdämpfer.
Mag sein das es bei bestimmten Reifentypen die einen besonders
breiten Latsch (Auflagefläche) vorne haben zu spüren ist, aber solche
Reifen gibt es fast nicht mehr zu kaufen. Moderne Reifen haben alle
eine sogenannte spitze Dachkontur und sind auf Handlichkeit ausgelegt.

Für den TÜV ist nur interessant ob die serienmäßige Geometrie des
Fahrzeugs annähernd erhalten bleibt und die Bodenfreiheit nach
Tieferlegung ausreichend ist.
Es gibt in den Zulassungsunterlagen keinen festen Wert für die
Fahrwerkshöhe, da diese bei vielen Moppeds V + H über Verstell-
mechanismen (Federvorspannung - Gabelvorspannung) in einem
oft recht großen Bereich variabel ist.

Also - nicht immer alles unbesehen glauben was ein Prüfer sagt. :o

MfG
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Hallo Hansemann

Danke für die sehr guten Ausführungen. Ich habe bislang nur Kawa, Suzuki, Honda und Co. tiefergelegt. Noch keine F 800. Das steht aber irgendwann an, wenn meine Liebste ihre SV schrottet oder die Reparaturkosten unsinnig werden. Sie ist arg niederläufig 1,53 cm von Scheitel bis zur Sohle.

Ich habe bislang immer nur über geänderte Federbeine zwecks Tieferlegung etwas gefunden. Natürlich das ist richtig, verändert sich damit der Lenkkopfwinkel. Darum auch das Durchschieben der Vordergabel.

Was hast Du jetzt, außer Durchschieben, an der Vordergabel geändert?
Luftkammer verkleinert ?
Andere Federn ?

Wenn dann eine BMW, will Frau nur eine S. Da ist es kein Problem die Gabelholme weiter durchzuschieben. Die Werkstieferlegung reicht ihr nicht aus. Da fehlen immer noch 4-5 cm. Wie tief ist deine jetzt mit der werksseitigen tiefen Sitzbank?
Ist ein Probesitzen mal möglich?

Viele Schraubergrüße
Egon
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Beitragvon Hansemann » 19.09.2007, 09:30

Hallo Egon !

Also Erika ist etwa 160 cm mit kurzen Beinen im Verhältniss zum Oberkörper.
Sie kommt jetzt mit beiden Füßen pratsch auf den Boden.

Es kommt nicht nur auf die "Gesamtgöße" sondern meist (leider) auf
die Beinlänge an.
Deshalb gibt BMW das Schrittmaß bei den Tieferlegungsdaten an.

Probesitzen hier bei uns ist klar, natürlich jederzeit möglich.

Natürlich - siehe oben - ist irgentwann mal Schluss mit tiefer :)
Das Mopped sollte schon noch eine gewisse Boden- + Schräglagen
freiheit behalten, sonst musst du Gleitkufen an die Rasten schrauben :P

Die S ist das schönere Mopped, aber Frage ist, ob deine Frau dann
noch vernünftig an den Lenker kommt. Bei niedriger Sitzbank muss
Frau sich schon ganz schön nach vorne spannen um z.B. beim
Wenden das äußere S-Lenkerteil noch gut zu halten.
Beim Probesitzen also nicht nur in Geradeausfahrt testen :roll: :roll:

MfG
Hansemann
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Beitragvon Egon Damm » 19.09.2007, 09:55

Hansemann hat geschrieben:Hallo Egon !

Also Erika ist etwa 160 cm mit kurzen Beinen im Verhältniss zum Oberkörper.
Sie kommt jetzt mit beiden Füßen pratsch auf den Boden.

Es kommt nicht nur auf die "Gesamtgöße" sondern meist (leider) auf
die Beinlänge an.
Deshalb gibt BMW das Schrittmaß bei den Tieferlegungsdaten an.

Probesitzen hier bei uns ist klar, natürlich jederzeit möglich.

Natürlich - siehe oben - ist irgentwann mal Schluss mit tiefer :)
Das Mopped sollte schon noch eine gewisse Boden- + Schräglagen
freiheit behalten, sonst musst du Gleitkufen an die Rasten schrauben :P

Die S ist das schönere Mopped, aber Frage ist, ob deine Frau dann
noch vernünftig an den Lenker kommt. Bei niedriger Sitzbank muss
Frau sich schon ganz schön nach vorne spannen um z.B. beim
Wenden das äußere S-Lenkerteil noch gut zu halten.
Beim Probesitzen also nicht nur in Geradeausfahrt testen :roll: :roll:

MfG
Hansemann


Hallo Hansemann

was haben wir uns nur mit den "kleinen" Frauen angetan. Klein aber ohoo. :D :D :D
Wenn Du meiner Liebste beim Wenden zuschaust, fällt Mann nichts mehr ein. Aber Frauen kann Mann nur über die Praxis überzeugen. Und wenn die Karre dann auf der Seite liegt ist immer was anderes drann Schuld.

Ja mal sehen, werde meiner diese Beiträge mal zeigen. Melde mich dann mal zum Probesitzen mit eingeschlagenem Lenker bei Dir an. Das sind ja sau gute Kurven auf dem Weg zu Dir und so richtig mit Bergauf und ab.

Gruß in das schöne Siegtal
Egon
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Beitragvon Hansemann » 19.09.2007, 12:18

Klar Egon, deswegen können wir hier alle so gut fahren :roll: :roll:

An der Schnittstelle von:

Westerwald
Windecker Ländchen
Bergischem Land
+ Siegerland

kann man halt gut üben - in jede Richtung.

MfG
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Re: Praxistipp: Tieferlegung mittels Federbein

Beitragvon tron » 19.09.2007, 13:55

Hansemann hat geschrieben:Funktion des Hauptständers nach Umbau

Man kann den Ständer nach wie vor nutzen aber jetzt ist schon
heftig Kraft nötig um die F auf den Ständer zu hieven. Dafür ist der
Reifenwechsel jetzt leichter weil das Hinterrad nun ca. 10 cm über
dem Boden schwebt. :o

Dasselbe Problem hatten wir bei der tiefergelegten ST meiner Freundin. Daraufhin haben wir den Hauptständer abgeschraubt, 3cm rausgesägt und mit einem neuen Stützrohr wieder zusammengeschweißt.

Ergebnis: das Hinterrad ist nun aufgebockt ca. 5cm über dem Boden, aber die Maschine läßt sich kaum leichter aufbocken. Das Problem scheint eher die Geometrie des Ständeransatzpunkts sowie des Fußhebels zu sein.
YT,
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Beitragvon Hansemann » 19.09.2007, 16:54

Tja, kürzen geht zwar aber dann stößt der Ständer
im eingeklappten Zustand an den Seitenständer.

Und die Kürzung muss schon recht massiv sein.

Hatte ich mir überlegt, lohnt aber wohl nicht so recht.

Lieber ein wenig Muskeltraining beim Aufbocken :D :D

Müssen die Mädels halt den Seitenständer benutzen.

Die Geometrie des Hauptständers ist so verkehrt nicht.
Der ist (BMW-typisch) so ausgelegt, dass man sowohl
das Vorderrad als auch das Hinterrad ohne das Mopped
anderweitig abstützen zu müssen ausbauen kann.

MfG
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