Erfahrungen nach 6.000 km

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Erfahrungen nach 6.000 km

Beitragvon bza1000 » 26.08.2020, 22:52

… eins vorweg - ich würde mir die F900XR nicht mehr kaufen!
Nachdem ich vorher zwei F800GT mit insgesamt 70.000 km gefahren bin, habe ich "blind" die F900XR gekauft.
Optisch top, fahrtechnisch nicht Fleisch, nicht Fisch!

meine Kritikpunkte:
1. das Konzept mit seitlichem Tankdeckel, Zahnriemen, Einarmschwinge war bei der F800GT top, für mich ein Rückschritt

2. hoher Schwerpunkt - rangiert mal eine F800GT und dann eine F900XR damit ihr den unterschied merkt

3. Stauraum - keiner vorhanden. Unter der Sitzbank bringt man jetzt nicht einmal mehr eine Warnweste unter

4. Seitenständer - zu kurz, dadurch große Seitenneigung. Ich habe einen 2 cm Block angebracht

5. Navihalter - lässt sich nur neigen, aber nicht in der Länge oder Höhe verstellen. Der Navihalter von Wunderlich (ca. 60,-€) ist nicht schlecht, bei einem großen Tankrucksack kann allerdings die Sicht versperrt werden. Es gibt auch einen Halter oberhalb des Displays, aber dann muss das Windschild nach oben verstellt werden, was zu Luft Verwirbelungen führt

6. trotz geordertem aktiv Paket mit Kofferhalterung lässt sich kein Topcase montieren. Man wird dazu gezwungen zusätzlich noch mal eine Halterung zu kaufen (über 200 €), um das Topcase zu befestigen. Die vorhandene Halterungen kann man dann im Schrank verstauen

7. ein absolutes no go ist die Sitzbank. Die muss bei BMW ein "Fakir" getestet haben oder es ist keiner länger als 300 km gefahren. Die Schmerzgrenze beginnt schon nach 100 km und für die Sozia ist das Polster alles andere als bequem.

8. würde noch weiter Kritikpunkte finden, aber ich lass es mal gut sein

… und da war noch der abgefallene Schalthebel nach 4.000 km. Nur blöd, dass das gerade bei einem Überholvorgang passiert ist. Das ist kein Schönheitsfehler!

Zusammenfassung: das Moped sieht gut aus, aber ziemlich emotionslos. Wie eingangs schon beschrieben - nicht Fleisch, nicht Fisch!
Meine Empfehlung - macht vorher eine ausgiebige Probefahrt!
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Re: Erfahrungen nach 6.000 km

Beitragvon Tuebinger » 27.08.2020, 10:22

Danke für deinen Bericht!

Allerdings lesen sich deine Kritikpunkte für mich eher nach "Nebensächlichkeiten", teils lästig aber nicht relevant beim Fahren, teils konzeptbedingt und vorab bekannt, teils mit Aufwand und Geld zu beheben...

Vom eigentlichen Fahren (Fahrwerk, Motor) schreibst du da nichts - ausser emotionslos.

Das sehen andere sicherlich ganz anders, hab leider noch keine eigene Probefahrt geschafft.

PS. Ein abgefallener Schalthebel ist eher dem Händler als dem Werk zuzuschreiben, hätte bei der Übergabeinspektion oder spätestens bei der 1000er auffallen müssen. Ärgerlich ist es trotzdem!

Gruß vom T.
Tuebinger
 
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Re: Erfahrungen nach 6.000 km

Beitragvon AchimS » 27.08.2020, 10:50

Hi,

ich find's immer gut, wenn man sich kritisch auseinandersetzt. Zu Deinen Punkten sind mir ein paar Gedanken eingefallen...

bza1000 hat geschrieben:1. das Konzept mit seitlichem Tankdeckel, Zahnriemen, Einarmschwinge war bei der F800GT top, für mich ein Rückschritt


Aber das weiß man ja vorher - wenn einem das Konzept nicht gefällt, muss man die Maschine ja nicht kaufen. Für meinen Geschmack ist der mittige Tankdeckel aber praktischer, weil ich an der Tanke von jeder Richtung einfahren kann. Und Tanken muss man bei den neuen F9ern ja oft :lol:

bza1000 hat geschrieben:2. hoher Schwerpunkt - rangiert mal eine F800GT und dann eine F900XR damit ihr den unterschied merkt


Kann ich jetzt nicht nachvollziehen - der Schwerpunkt ist für mich eher für die Kurvengängigkeit interessant. Und die ist bei R und XR einwandfrei würde ich sagen.

bza1000 hat geschrieben:4. Seitenständer - zu kurz, dadurch große Seitenneigung. Ich habe einen 2 cm Block angebracht


Das ist doch ne gute Lösung, wenn Dir das wichtig ist - kürzen eines zu langen Seitenständers wäre wohl schwieriger :D

bza1000 hat geschrieben:5. Navihalter - lässt sich nur neigen, aber nicht in der Länge oder Höhe verstellen.
6. trotz geordertem aktiv Paket mit Kofferhalterung lässt sich kein Topcase montieren.


Naja, aber das weiß man ja auch vorher...

bza1000 hat geschrieben:7. ein absolutes no go ist die Sitzbank. Die muss bei BMW ein "Fakir" getestet haben oder es ist keiner länger als 300 km gefahren. Die Schmerzgrenze beginnt schon nach 100 km und für die Sozia ist das Polster alles andere als bequem.


Ist natürlich eine sehr individuelle Sache - bin auf der R bisher so 250km am Stück gefahren, danach hatte ich mal ne Pause nötig, aber es war schon ok. Die Sozia hatte auch nach 150km noch kein Problem. Wohlgemerkt auf der R - die XR ist ja in Sachen Sitzposition etc. noch ein Stück gemütlicher.

bza1000 hat geschrieben:… und da war noch der abgefallene Schalthebel nach 4.000 km. Nur blöd, dass das gerade bei einem Überholvorgang passiert ist. Das ist kein Schönheitsfehler!


Was war der Grund dafür? Schraube locker oder Materialfehler im Hebel selbst?


Viele Grüße
Achim
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Re: Erfahrungen nach 6.000 km

Beitragvon l4rs » 27.08.2020, 16:08

Die F800GT bin ich nicht gefahren. Aber das ist schon eine andere Art Motorrad, oder? Mehr Touringkomfort, weniger Sport. Daher kann ich schon nachvollziehen, dass einem gewohnte Dinge, die geändert wurden, stören können.

Die F900XR fahre ich jetzt 3000 km und meine (persönliche, subjektive) Zufriedenheit mit ihr ist im Vergleich zur (ausgiebigen) Probefahrt im April sogar noch gestiegen.

bza1000 hat geschrieben:1. das Konzept mit seitlichem Tankdeckel, Zahnriemen, Einarmschwinge war bei der F800GT top, für mich ein Rückschritt
Der seitliche Tankdeckel hat Vorteile. Der Tankrucksack kann beim Tanken drauf bleiben. Ein Zahnriemen ist vermutlich wartungsärmer (?), eine Einarmschwinge im Fall der F800GT platzsparender in Bezug auf den Auspuff auf der unüblichen linken Seite. Wenn ich das Konzept so lange gefahren wäre und mich überzeugt hätte, würde es mich vermutlich auch stören. Aber es war kein Geheimnis, dass die F900 diesbezüglich anders ist.

bza1000 hat geschrieben:2. hoher Schwerpunkt - rangiert mal eine F800GT und dann eine F900XR damit ihr den unterschied merkt
Ja, müsste ich tatsächlich mal ausprobieren. Mich persönlich stört der Schwerpunkt allerdings so gar nicht, da ich den Unterschied nicht kenne.

bza1000 hat geschrieben:3. Stauraum - keiner vorhanden. Unter der Sitzbank bringt man jetzt nicht einmal mehr eine Warnweste unter
Echt nicht? Ich dachte da ist zumindest Platz für ein Erste Hilfe Set. Spaß beiseite: WIe Punkt 1: Wenn man das hatte, kann ich es nachvollziehen, dass einem das Stört.

bza1000 hat geschrieben:4. Seitenständer - zu kurz, dadurch große Seitenneigung. Ich habe einen 2 cm Block angebracht
Das hab ich schon öfter gelesen. Ist mir zwar auch aufgefallen, aber wirklich stören tut es mich nicht. Damit steht sie halt auch stabiler Und kommt beim Rangieren mit dem Seitenständer nicht auf. Das hatte ich bei der Street Triple oft, was mich persönlich ehrlich gesagt mehr gestört hat.

bza1000 hat geschrieben:5. Navihalter - lässt sich nur neigen, aber nicht in der Länge oder Höhe verstellen. Der Navihalter von Wunderlich (ca. 60,-€) ist nicht schlecht, bei einem großen Tankrucksack kann allerdings die Sicht versperrt werden. Es gibt auch einen Halter oberhalb des Displays, aber dann muss das Windschild nach oben verstellt werden, was zu Luft Verwirbelungen führt
Auch wenn ich nur das Connectivity Navi nutze, was mir vollkommen ausreicht: Das Windschild sehe uch auch als Kritikpunkt. Deshalb hab ich auf das Sportschild gewechselt und bin glücklich damit.

bza1000 hat geschrieben:6. trotz geordertem aktiv Paket mit Kofferhalterung lässt sich kein Topcase montieren. Man wird dazu gezwungen zusätzlich noch mal eine Halterung zu kaufen (über 200 €), um das Topcase zu befestigen. Die vorhandene Halterungen kann man dann im Schrank verstauen
Oder verkaufen. Zudem finde ich die Gepäcklösungen von BMW für die F900 persönlich jetzt auch nicht so toll.

bza1000 hat geschrieben:7. ein absolutes no go ist die Sitzbank. Die muss bei BMW ein "Fakir" getestet haben oder es ist keiner länger als 300 km gefahren. Die Schmerzgrenze beginnt schon nach 100 km und für die Sozia ist das Polster alles andere als bequem.
Da bin ich bei Dir. Selbst die Komfortsitzbank ist mir zu hart auf Dauer. Meine Hoffnung, ist, dass die mit der Zeit weicher wird. Mal schauen.

bza1000 hat geschrieben:8. würde noch weiter Kritikpunkte finden, aber ich lass es mal gut sein
Wer suchet, der findet. Ne, kenne ich aber. Ging mir mit anderen Motorrädern auch so.

bza1000 hat geschrieben:… und da war noch der abgefallene Schalthebel nach 4.000 km. Nur blöd, dass das gerade bei einem Überholvorgang passiert ist. Das ist kein Schönheitsfehler!
Sowas darf natürlich nicht passieren und kann Lebensgefährlich werden. Hier wäre interessant zu erfahren, woran es gelegen hat. Dann können andere Fahrer ein Auge drauf haben ggf. davon profitieren.

bza1000 hat geschrieben:Zusammenfassung: das Moped sieht gut aus, aber ziemlich emotionslos. Wie eingangs schon beschrieben - nicht Fleisch, nicht Fisch!
Meine Empfehlung - macht vorher eine ausgiebige Probefahrt!
Ganz ehrlich: So schön find ich die XR gar nicht. Wenn es nach dem Aussehen gegangen wäre, wär ich vermutlich bei der Street Triple geblieben. Bezüglich der Probefahrt bin ich uneingeschränkt Deiner Meinung. Ganz wichtig!
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Re: Erfahrungen nach 6.000 km

Beitragvon Balion » 27.08.2020, 22:22

l4rs hat geschrieben:...Ein Zahnriemen ist vermutlich wartungsärmer (?)...


Kurz ja, ist er.
https://www.motorradonline.de/ratgeber/ ... ahnriemen/
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Re: Erfahrungen nach 6.000 km

Beitragvon bza1000 » 27.08.2020, 22:50

Servus I4rs,
Danke für deine qualifizierten Kommentare zu den einzelnen Punkten.
Der Schalthebel ist mit einer Mutter fixiert, die sich im Laufe der Zeit gelöst hat. Ist dann aus der Führung gerutscht und damit war kein schalten mehr möglich. Konnte es dank eines Kabelbinders soweit fixieren. Mein Händler meinte nur - sollte nicht passieren.
Ich habe die Mutter mit Loctite gesichert.
Das Geld für den Quickshifter kann man sich übrigens sparen. Funktioniert eigentlich nur vernünftig in den oberen Gängen beim hochschalten.
Ich fahre übrigens auch eine Speed Triple.
Danke und Gruß bza1000
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Re: Erfahrungen nach 6.000 km

Beitragvon l4rs » 28.08.2020, 13:06

bza1000 hat geschrieben:Der Schalthebel ist mit einer Mutter fixiert, die sich im Laufe der Zeit gelöst hat. Ist dann aus der Führung gerutscht und damit war kein schalten mehr möglich. Konnte es dank eines Kabelbinders soweit fixieren. Mein Händler meinte nur - sollte nicht passieren.
Das gucke ich mir nachher / Morgen mal an. Solche Infos sind immer hilfreich, bevor man einen Unfall baut. Vielen Dank!
bza1000 hat geschrieben:Ich habe die Mutter mit Loctite gesichert.
Und noch mal danke.
bza1000 hat geschrieben:Das Geld für den Quickshifter kann man sich übrigens sparen. Funktioniert eigentlich nur vernünftig in den oberen Gängen beim hochschalten.
Den können andere echt besser. Finde ich auch. Spontan fällt mir die KTM 790 Duke oder die Tiger 900 ein. Triumph kriegt es sogar hin vom ersten in den zweiten quick shiften zu können. Da ich den aber eh nur zum Hochschalten beim starken Beschleunigen benutze, reicht er mir vollkommen aus. Streng genommen hätte ich drauf verzichten können. Wer viel Wert auf einen guten Schaltassistenten rauf- und runter legt, sollte sich ein anderes Fahrzeug suchen.
bza1000 hat geschrieben:Ich fahre übrigens auch eine Speed Triple.
Da bin ich ein klein wenig neidisch ... 2018 bin ich die damals neue Speed Triple RS probe gefahren. Schon echt was für's Herz.

Aber Effizienz (Verbrauch) sowie Versicherungskosten sind mir halt schon auch wichtig. Zudem hat mein Herz nach diversen Erfahrungen gesagt, dass es für Zweizylinder am meisten übrig hat. Deshalb hatte ich nach einem gesucht, der sich auch niedrigtourig gut fahren lässt.

Gruß zurück, Lars
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