HarrySpar hat geschrieben:Weil der Motor nun schon mal da war, hat man den dann einfach noch in die S1000R und S1000XR eingepflanzt.
Nun, so "einfach" war das nicht gerade.
Der Motor, der in der R bzw. XR zum Einsatz kommt, ist ggü. dem der RR auf einen "besseren"Drehmomentverlauf ausgelegt worden, weshalb er ja auch eine um ca. 40 PS geringere Leistung hat. Aber Du hast grundsätzlich schon recht, dass man mit einem Langhuber und gf. weniger Zylindern einen besseren Drehmomentverlauf hinbekäme.
HarrySpar hat geschrieben:Nach paar Jahren haben sie dann keinen Bock mehr auf diese "Unvernunft" und wollen einfach was Vernünftiges.
Was heißt schon "Vernunft"?
Wenn ich an meine alte Rotax-Eintopfzeit zurückdenke, dann konnte man auch mit 50 PS schon ziemlich "unvernünftig" und insbes. auf der Landstraße in unzulässigen Geschwindigkeitsregionen unterwegs sein. Leider ist es aber inzwischen so, dass viele Motorradfahrer ihr Fahrkönnen bzw. ihre (vermeintliche) "Überlegenheit" über die Motorleistung definieren. Wenn ich möglichst schnell geradeaus über die Autobahn brettern will, dann kann das Mopped nie genug Leistung haben. Auf der Landstraße sind es aber oft die örtlichen Gegebenheiten (wie Kurvenradien und Fahrbahnbelag), die das Ausnutzen von hohen Leistungen regelmäßig verhindern. Insofern ist für mich der Landstraßenbetrieb eine nahezu ideale Messlatte für das, was man in Bezug auf Drehmoment und Motorleistung "braucht" uns was nicht. Wer mit seinem Motorrad auf die Rennstrecke will (oder auf der Autobahn anderen mit hohen Geschwindigkeiten imponieren will
), muss andere Maßstäbe ansetzen.
Aber das "Vernunftthema" wird bei den meisten spätestens dann wieder aktuell sein, wenn auf deutschen Autobahnen ein allgemeines Tempolimit eingeführt wird.