Sinn und Unsinn von Pinlock

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Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon Jan_Muc » 21.07.2014, 16:19

So, nachdem es bei uns heute schon fast den ganzen Tag wie aus Kübeln schüttet, möchte ich mal wieder das Thema Pinlock ausgraben und mal um Eure Erfahrungen und Meinungen dazu bitten.

Aktuell fahre ich einen Shark S900C mit Pinlock und hatte davor div. Helme ohne Pinlock aber antibeschlagsbeschichtetem Visier.

Laut den Verkäufern von tante Louise ist Pinlock ja das nonplusultra - klar was sollen die auch sonst sagen, gibt ja kaum noch alternativen. Angepriesen wurden u.a.:

- kein Beschlag, selbst wenn man es an der Ampel anhauft - kann ich nicht bestätigen, beschlägt auch und zwar sogar stärker als von vorheriges beschichtetes Shark Visier
- keine optischen Verzerrungen die bei Beschichtungen im randbereich oft auftreten würden - hmm, naja ich konnte sowas bei beschichteten Visieren nicht beobachten, dafür stört mich dest ofteren der sch... "Rahmen" bzw. das Ende der Pinlock Scheibe, da die viel kleiner ist, als das eigentliche Visier; da habe ich schon einen großen Ausschnitt und kann diesen Dank Pinlock doch nur noch sehr begrenzt störungsfrei nutzen ahh .
- kein ablösen der Antibeschlagbeschichtung möglich - stimmt, aber das Problem könnte ich auch erst nach mindestens etwa 5 Jahren ansatzweise beobachten, da sollte man das Visier eh mal tauschen oder glcih den Helm...

So genug gemeckert, jetzt dürft Ihr weiter machen oder meine Erfahrungen auch gern widerlegen...
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Re: Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon pieronie » 21.07.2014, 16:31

also ich hatte gestern das Vergnügen 2 h im Regen zu fahren. Ich war mit dem Pinlock, was das Beschlagen anbelangt sehr zufrieden. Ich benutze 2 Visiere, einen dunklen ohne PL und einen weißen mit PL. Mit PL beschlägt das Visier so gut wie gar nicht, bei dem Dunklen schon. Allerdings sind irgendwie paar Tropfen zwischen die Scheiben gekommen. Das war dann nach dem Regen etwas störend, aber durch kurzes Reinigen wieder weg. Also ich würde mich wieder eher für, als dagegen entscheiden.
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Re: Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon Jan_Muc » 21.07.2014, 16:39

bitte beachten, ich vergleiche pinlock mit einem antibeschlagbeschichteten Visier (kosten nicht vile weniger als Standardvisier + Pinlock) nicht dem normalen. Und dan mit den Wassertropfen bestärkt mich nur in meiner Skepsis. Bei einem beschichteten Visier kann es dieses Problem ja schon konstruktionsbedingt gar nicht geben - ist ja eben gerade nur 1 Visier (mit selber Wirkung).

Auch meine erster Helm fürs richtige Bike für 20 Jahren (!) hatte schon eine sehr wirkungsvolle Antibeschlagsbeschichtung. den Hype um das Pinlock kann ich deshalb nach wie vor nicht verstehen. Das erinnert alles an den damaligen "innovativen2 UVEX BOSS mit seinem Doppelvisier - ähnlich ausgereift und mit vermiedbaren Nachteilen...
Zuletzt geändert von Jan_Muc am 21.07.2014, 16:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon blackhawk2k » 21.07.2014, 16:43

Was Beschlagen (bzw. besser nicht Beschlagen) angeht, funktioniert Pinlock bei mir echt super. Das Visier beschlägt nicht mehr, dafür die Brille darunter ;) Ob der Sichtbereich eingeschränkt wird, hängt auch ein bisschen vom Helm ab. Gibt inzwischen einige Helme, wo das Pinlock riesig ist (z.B. Mein R-Pha Max)

Pinlock hat aber ein paar andere Nachteile:
Das Ding ist recht empfindlich, und ich hab es mit dem normalen Visier daher auch tauschen müssen, also nochmal 35 Euro extra...
Viel Schlimmer: als Brillenträger ist das Ding im Dunkeln nur ätzend. Lichter werden total merkwürdig reflektiert, wenn es dazu noch ordentlich regnet, ist es echt grenzwertig. Kommt bei mir recht selten vor, dass ich im Dunkeln fahre, daher nutze ich es dennoch...
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Re: Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon bimpf » 21.07.2014, 16:57

ein beschlagendes pinlock ist schlicht und einfach falsch montiert. korrekt montiert muss die silikondichtung überall anliegen, da kann dann auch kein wassertropfen mehr drunter gelangen.
zum einstellen gibt es bei vielen pinlocks unterschiedlich dicke pins die sich verdrehen lassen, d.h. dicke seite nach innen und es wird maximaler druck auf die pinlock scheibe ausgeübt.
bei meinem nxr funktioniert das ganze tadellos, die scheibe ist auch bis zum rand des visiers gezogen, da sieht man während der fahrt garnichts vom rand
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Re: Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon Flo800GT » 21.07.2014, 18:37

Jan_Muc hat geschrieben:Auch meine erster Helm fürs richtige Bike für 20 Jahren (!) hatte schon eine sehr wirkungsvolle Antibeschlagsbeschichtung. den Hype um das Pinlock kann ich deshalb nach wie vor nicht verstehen.

Also wenn ich so an meine Helme von früher (vor 15-20 Jahren) denke und die mit dem heutigen (mit Pinlock-Visier) vergleiche kann ich nur sagen: Nie wieder ohne Pinlock!

Zur Zeit habe ich 2 Helme. Einen Nolan N44 mit Normalvisier (beschlaghemmend) und den Shoei XR1100 mit Pinlock.
Der N44 beschlägt schon bei Temperaturen um die 12-14 Grad, wenn die Luftfeuchte zu hoch wird. Selbst im Jethelm-Modus mit allen geöffneten Lüftungsöffnungen. Absolut Grauenhaft.
Beim Shoei absolut keine Probleme. Auch bei stundenlanger Regenfahrt bei Temperaturen unter 10 Grad und regelmässigem "reinhusten" nur minimaler Beschlag am unteren Ende der Pinlock-Scheibe (ca. 1-2mm).
Wenn ich an der Ampel stehe und durch den Mund ausatme beschlägt auch das Pinlock-Visier kurz, klart aber sofort wieder auf.

Die minimale Verkleinerung des Sichtfeldes nehme ich dafür gern in Kauf.
MfG,
Flo
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Re: Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon Kajo » 21.07.2014, 19:17

Habe ebenfalls gute Erfahrungen mit dem Pinlock-Visier sammeln können. Allerdings muss ich bei entsprechender Witterung die Brille absetzen, da diese sonst beschlägt.

Gruß Kajo
Beim Tanken setzte ich den Helm ab.
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Re: Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon cultus » 21.07.2014, 20:03

Ich fahre einen Schuberth S1 mit Pinlock und bin früher das beschchtete Visier gefahren.

Die Beschichtung ist viel! empfindlicher als das Pinlock Visier.

Irgendwann löst sich die in kleinen Fetzen von der Scheibe.

Und ganz beschlagfrei war das auch nie.

Ich würde immer wieder Pinlock wählen. Bei meinem original Schuberth pinlockvisier liegt der Silikonrand allerdings auch nicht 100% überall an.

Gruß
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Re: Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon Kowalski » 21.07.2014, 20:42

Fahre mit 2 Nolans, bei warmem Wetter mit dem N71, ansonsten mit dem Klapper N91, beide mit Pinlock. Der N71 wird in der Jethelm-Variante bewegt, bei Regen kommt die Feuchtigkeit also eher rein, doch zu meinen früheren Nolans ohne Pinlock kein Beschlagen mehr.

Beim N91 nur im Stand von der Atemluft, wenns draussen etwas kühl ist. Da mach ich aber meist das Visier auf, entweder ganz oder eine Raststellung. Ich möchte Pinlock nicht mehr missen, einmal im Jahr nehme ich das Pinlock zum Reinigen raus, nachher wieder richtig spannen und gut ist. Hatte noch nie Wasser zwischen Visier und Pinlock.
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Re: Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon Wobbel » 21.07.2014, 20:42

Bei normalen Einsatz also nicht zu kalt und kein Dauerregen sehe ich Vorteile bei einem beschichteten Visier. Sollte es jedoch kälter sein oder bei längeren Regenfahrten ist man mit einem Pinlock, denke ich, besser bedient.
Das Sichtfeld ist stark vom jeweiligen Helm und Motorradtyp sprich Sitzhaltung abhängig. Beim Schuberth C2 war das Pinlock eine Katastrophe. :( Beim jetzigen Shoei Neotec ist das um Welten besser. :D
Gruß
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Re: Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon Jan_Muc » 22.07.2014, 08:33

Also ich weiß ja nicht, wie die beschichteten Visiere der anderen Hersteller waren oder sind, aber weder bei meinem UVEX Fiberglashelm vor 20 Jahren (Bezeichnung weiß ich nicht mehr) noch bei den Shark S800, S900 hatte ich je Probleme mit beschagenen Visieren oder einer sich (während der üblichen Lebensdauer von max. 5 Jahren) abbröckelnden Beschichtung - und ich war gerade früher auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt untwegs. Zudem hatten die Visiere stets den Vorteil sowohl innen als auch Außen eine gute Kratzfestigkeit aufzuweisen, was bei den Pinlock Scheibe ja wohl auch nicht so richtig der Fall sein soll.

Dann bleibt der Vorteil von Pinlock wohl doch im Wesentlicjen beim Hersteller, der für Standardvisier + Pinlockschiebe i.d.R. mindestens nochmal 10 € mehr aufruft, als für ein beschichtetes Visier ahh
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Re: Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon bimpf » 22.07.2014, 08:52

ich hatte im schuberth r1 eine beschichtung, die war absoluter müll. ebenso die beim shark s500, bei beiden helmen hat sich die beschichtung gelöst. den shark hab ich sogar noch hier liegen, da kannste die beschichtung in fetzen vom visier abziehen.
ihr müsst schon die neuen maxvision pinlocks vergleichen, da ist nichtsmehr mit eingeschränktem sichtfeld.
kratzempfindlicher sind pinlocks, das stimmt, allerdings nur von INNEN. wie verkratz ich bitte ein visier von innen?
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Re: Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon Haranni » 22.07.2014, 09:04

Shoei Xr 1100 mit Pinlock- nie wieder ohne. Einziger Nachtteil: Mit polarisierender Sonnenbrille und Visier unten ist die Umwelt nur noch rosarot.

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Re: Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon SingleR » 22.07.2014, 09:09

Pinlock hin, "normale" Anti-Fog-Beschichtung her: bei mir hat eigentlich beides funktioniert. Ich habe, wie Kajo schon schrieb, eher ein Problem mit einer beschlagenen Brille als mit einem beschlagenden Visier.

Alles in Allem sehe ich dennoch leichte Vorteile beim Pinlock. Aber eben auch nicht so, dass ich jetzt unbedingt drauf bestehen müsste.

Ich habe hier übrigens noch ein nigelnagelneues (unbenutztes!) klares Anti-Fog-Visier ohne Pinlock für einen Schuberth S1 bzw. R1. Wer das Ding haben will, möge sich mit mir per PN in Verbindung setzen.
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Re: Sinn und Unsinn von Pinlock

Beitragvon Jan_Muc » 22.07.2014, 09:28

bimpf hat geschrieben:ich hatte im schuberth r1 eine beschichtung, die war absoluter müll. ebenso die beim shark s500, bei beiden helmen hat sich die beschichtung gelöst. den shark hab ich sogar noch hier liegen, da kannste die beschichtung in fetzen vom visier abziehen.


Sowas ist natürlixch absoluter Müll. Dann haben/hatten die entweder so extreme Fertigungstolleranzen (auch nicht akzeptabel), ich habe meine Helme besondern sorgsam behandelt (glaub ich eher nicht) oder hatte bislang damit einfach nur Glück. Wie gesagt, ich habe noch einen S800 mit Originalvisier, ca. 4-5 Jahre, da blättert nichts.

bimpf hat geschrieben:ihr müsst schon die neuen maxvision pinlocks vergleichen, da ist nichtsmehr mit eingeschränktem sichtfeld.
kratzempfindlicher sind pinlocks, das stimmt, allerdings nur von INNEN. wie verkratz ich bitte ein visier von innen?


ich kenne nur die Pinlockscheibe, die bei meinem neuen S900C dazu war und die ist mickrig. Eine deutlich größere Scheibe wäre sicherlich schon mal ne Maßnahme. Und Visier von Innen verkratzen: ich meine nur die Helminnenseite und da können kratzer durch schlichtes putzen entstehen. Wenn die Pinlockschiebe von dieser Seite wirksam geschützte ist (was ich noch nicht beurteilen kann), ist das sicherlich ausreichend. Aber dort sollte sie es auch sein.

Haranni hat geschrieben:Shoei Xr 1100 mit Pinlock- nie wieder ohne. Einziger Nachtteil: Mit polarisierender Sonnenbrille und Visier unten ist die Umwelt nur noch rosarot.

Thomas


Da geben andere ein Vermögen dafür aus, um die Welt nur noch rosarot zu sehen arbroller .

SingleR hat geschrieben:Pinlock hin, "normale" Anti-Fog-Beschichtung her: bei mir hat eigentlich beides funktioniert. Ich habe, wie Kajo schon schrieb, eher ein Problem mit einer beschlagenen Brille als mit einem beschlagenden Visier.


Das Problem hatte ich früher auch. Da helfen nur Kontaktenlisen oder Lasern - beides aber nicht ganz komplations-/risikofrei. Bei mir war es dann zum Schluss das Lasern mit nicht perfektem aber einigermaßem brauchbarem Ergebnis... ;-)
Jan_Muc
 

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