von Gante » 04.07.2013, 23:51
Also denjenigen, die meinen, dass ein Sturz aus so geringer Höhe gar keinen Schaden verursachen kann, da der Helm ja für deutlich höhere Belastungen ausgelegt sei, muss ich doch widersprechen. Wenn man das mal ausrechnet (Helm mit ca. 1,5 kg aus 0,8 m Höhe) kommt man auf eine Aufprallenergie von immerhin 12 Joule. Das ist immerhin ungefähr 1/15 der Energie beim Aufschlagtest nach ECE 22.05. Wenn man sieht, wie kaputt viele Helme nach diesem Test aussehen, dann reicht auch 1/15 der Energie locker für einen Schaden zumindest an der Helmschale. Dass man diesen von außen u.U. nicht sieht ist naheliegend. Bei Faserverbundwerkstoffen (und der C3 ist ja aus diesem S.T.R.O.N.G.-Fibre, was ein Glaserfaserverbundwerkstoff ist) tritt geraden bei so geringen Aufschlagenergien in der Regel keine Schädigung der Oberfläche, sehr wohl aber eine innere Schädigung in Form von Delaminationen und Matrixbrüchen auf. So kenne ich es jedenfalls von CFK-Werkstoffen. GFKs dürften sich da m.E. ähnlich verhalten.
An den TE: Ich würde mal bei Schuberth telefonisch anfragen, wie sie den Schaden detektiert haben. Ich würde nicht darauf wetten wollen, dass die standardmäßig wirklich eine messtechnische Untersuchung vornehmen. Wenn sie auf Anfrage anfangen herum zu rudern, haben sie wahrscheinlich gar nichts gemacht außer einen Kostenvoranschlag geschrieben. Wie schon von anderen geschrieben, würde ich maximal den Austausch der Helmschale für angemessen halten. Ob das aber bei einem so kleinflächigen Defekt wirklich angezeigt ist, da habe ich meine Zweifel. Aber die Entscheidung kann Dir wohl keiner Abnehmen. Ich persönlich würde den Helm vermutlich einfach weiter tragen.
Grüße, Marcus
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!