Fahrwerkseinstellung

Die Technik zur F800R - F 800 R.

Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon Antigerade » 20.07.2010, 13:47

aspex hat geschrieben:Da ich das das erste mal Mache ist das so doch richtig wen man sich ein weicheres Fahrwerk wünscht!?


Solange Du Dich wohlfühlst, ist es richtig.

aspex hat geschrieben:Weniger Vorspannung und weniger Dämpfung!?


Weniger Zugstufe (Gegen den Uhrzeigersinn) macht das Fahrwerk härter, nicht weicher. Einfach mal ganz aufdrehen, Heck runterdrücken und sehen, wie schnell es hochkommt und dann das Gleiche ganz zugedreht. Je schneller das Heck ausfedert, um so härter ist das Fahrwerk. Was nicht unbedingt gut sein muß. Hängt nebenbei auch sehr viel vom Reifendruck ab.

Und die Federvorspannung hat nichts mit der Härte des Fahrwerks zu tun, das ist ein häufiges Mißverständnis. Mit der Federvorspannung wird nur eingestellt, wann die Feder anspricht, es ist eine Art Schwellwert. Die Federvorspannung regelt auch das Niveau des Motorrads. Die Feder selber bleibt immer gleichhart, egal, wie sie vorgespannt wird. (Mag je nach Feder sein, das ein wenig Progression verloren geht, anm. d. Red.)

Richtig ist, das eine sehr hohe Federvorspannung sich subjektiv hart anfühlt, was aber daran liegt, das die Feder dann in Teilen nicht anspricht und der Reifen häufiger in der Luft ist, auch weil Negativfederweg fehlt. Das hat aber nix mit einem "harten" Fahrwerk zu tun, sondern mehr mit einem nicht vorhandenen. Und das ist immer schlecht.

[Edit]: Fehlendes Wort ergänzt
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Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon kelt_01 » 20.07.2010, 15:15

Antigerade hat geschrieben:
Weniger Zugstufe (Gegen den Uhrzeigersinn) macht das Fahrwerk härter, nicht weicher.


Sei so nett und kläre mich mal auf, hier scheint bei mir momentan eine technische Synapse zu blockieren... :cry:

Laut Handbuch: Eine Erhöhung der Federvorspannung erfordert eine härtere Dämpfung.............
...................Zur Erhöhung der Dämpfung, Einstellschraube 1 im Uhrzeigersinn drehen........

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Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon Antigerade » 20.07.2010, 16:13

kelt_01 hat geschrieben:...................Zur Erhöhung der Dämpfung, Einstellschraube 1 im Uhrzeigersinn drehen........


Ist doch korrekt? Mehr Dämpfung der Zugstufe = weicheres Fahrwerk. Sagt der Name. Du dämpfst die Feder, sie reagiert also langsamer, braucht länger zum ausfedern.

Wobei ich diese Pauschalaussage des Handbuchs nicht ganz nachvolliehen kann. Der Versuch einer Erklärung:

Der Maßgebliche Faktor für die Federvorspannung ist die Zuladung. Die Federvorspannung sollte so eingestellt sein (Daumenwert), daß nach voller Beladung ca. 1/3 des Federwegs weg ist.
Glaskugel: Federn haben die Eigenschaft, daß sie schwingen (nachfedern), daher werden sie gedämpft. Wenn Du also mehr Gewicht hast, muß die Feder vermutlich mehr arbeiten, wird stärker komprimiert und will sich mehr ausdehnen. Damit das Fahrzeug dann ruhiger läuft und nicht so hoppelt (übertrieben), muß die Feder eben mehr gedämpft werden.

Nochmal: Wir reden hier beim Originalfederbein nur von der Zugstufe, also dem Faktor, wie die Feder ausfedert. Das Einfedern (die Druckstufe) kann nicht eingestellt werden - und schon gar nicht mit der Federvorspannung.

Es gab mal das Gerücht, das das Rädchen beides im Verhältnis einstellt, es scheint aber wohl doch nur die Zugstufe zu sein. Wenn jemand genaueres weiß, immer her damit.
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Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon kelt_01 » 20.07.2010, 16:34

Antigerade hat geschrieben:Ist doch korrekt?


Habe Deine Erklärung ja auch nicht angezweifelt, sondern wollte sie verstehen.

Antigerade hat geschrieben:
Wobei ich diese Pauschalaussage des Handbuchs nicht ganz nachvolliehen kann.


Das ist das, was ich eben meinte.


Also: wie Du schon sagtest, ich werde es jetzt einfach mal ausprobieren

Gruß
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Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon Antigerade » 20.07.2010, 17:02

kelt_01 hat geschrieben:Habe Deine Erklärung ja auch nicht angezweifelt, sondern wollte sie verstehen.


Tue ich aber gerade - ich habe mich übrigens auch nicht angegriffen gefühlt. Bin mir in Ermangelug holperiger Strecken gerade nicht ganz sicher, ob eine hohe Zugstufendämpfung wirklich als Weich empfunden wird. Unstrittig ist, Zugstufe zu=langsam ausfedern.
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Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon kelt_01 » 20.07.2010, 17:24

Antigerade hat geschrieben:
kelt_01 hat geschrieben:Habe Deine Erklärung ja auch nicht angezweifelt, sondern wollte sie verstehen.


Tue ich aber gerade - ich habe mich übrigens auch nicht angegriffen gefühlt. Bin mir in Ermangelug holperiger Strecken gerade nicht ganz sicher, ob eine hohe Zugstufendämpfung wirklich als Weich empfunden wird. Unstrittig ist, Zugstufe zu=langsam ausfedern.


Probieren geht über studieren, du hast definitiv recht, nach rechts bis zum Anschlag
gedreht und sie kommt kaum noch aus der Feder 'raus, nach links bis zum Anschlag
reagiert die Feder fast wie ein Dotzball.

jezz hammers :D

Gruß
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Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon Antigerade » 20.07.2010, 17:38

Nochmal zum Thema hart und weich, denn hier habe ich mich gerade bös verrannt: Also hart und weich beziehen sich natürlich auf die Dämpfung, nicht auf das Fahrempfinden. Da habe ich einen ziemlichen Aussetzer gehabt.

Ein hartes Fahrwerk = harte Dämpfung, spricht, Zug- oder Druckstufe ist zu, unabhängig vom Fahrgefühl, welches natürlich auch ganz entscheidend von der Straße abhängt.

[Edit] Augenschmerzenden Typo korrigiert
Zuletzt geändert von Antigerade am 20.07.2010, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon aspex » 20.07.2010, 18:24

Wollt ich auch gerade schreiben! ;-)
Also hatte heute mal ein bischen gelegenheit meine Einstellungen zu testen!
Also unebene Straßen und vorallem Schlaglöcher oder Schienen nimmt sie nun viel ruhiger und besser!
Also hab jetzt durch meine Einstellungen ein "weicheres" Fahrwerk!
Um einiges Angenehmer wie die Serieneinstellung!!

Gruß
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Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon Blinki » 15.08.2010, 20:47

Hallo zusammen,

hab meine R erst seit ca 2 Monaten,
mich haben die Einträge jetz recht verwirrt! :roll:

Also bei mir in der Gegend is auch recht holprig und die bockelt ganz schön rum, hab den Federvorspann mal 2 klicks nach links gedreht und mein das wär für mich etz weicher, aber wenn ich das so lese hab ich in die falsche Richtung gedreht?!?

Bin grad weng aufgeregt, fahr übermorgen am Gardasee, meine 1. lange Tour mit meinem Babe!! :D

Kann mir mal jemand erklären wie es für mich weicher wird ohne dass es mich rumschüttet wie blöd, wiege 60 Kg bei 162,
achja, bin weiblich 8)
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Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon Tanke » 15.08.2010, 21:15

mit der federvorspannung (großes rädchen) stellst du anders ausgedrückt einfach nur ein wie hart die feder ist.
mit meinen 65kg hab ich die federvorspannung jetz auf 5 klicks von links. bei deinem körpergewicht würd ich sie auch max. so "hart" einstellen.
dabei gilt: lieber etwas zu weich als etwas zu hart.

am besten du fährst dann mal auf ne bucklige straße und spielst dich mit der zugstufe. dreh sie mal ganz auf (links rum) oder ganz zu (rechts rum) und fahr mal ein paar bucklige strecken (aber dann lieber etwas langsamer ;-)). dabei merkst du wie sich das auswirkt und du bekommst schnell raus wie es eigentlich für dich am bequemsten ist.
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Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon Lux » 15.08.2010, 21:30

@ Tanke

du liegst absolut daneben - die Federvorspannung ändert nicht die Federhärte sondern nur das Niveau, also die höhe des Heck's... :!:

wir können bei unserer "R" die Federhärte in keinster weise beeinflussen!

grüsse
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Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon DerKolbenfresser » 15.08.2010, 21:34

Natürlich kann man die Federhärte bei der R nicht beeinflussen (geht übrigens bei keiner Feder), das ändert aber nichts daran, dass das Fahrwerk bei höherer Vorspannung als subjektiv "härter" wahrgenommen wird...
War doch genau die richtige Antwort auf die Frage von Blinki :D

Greets
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Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon Lux » 15.08.2010, 21:36

subjektiv, objektiv... :mrgreen:

wollte das halt nur klarstellen - viele verhauen sich da und andere lesen das und meinen sie könnten die Federhärte einstellen :roll:

nichts für ungut
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Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon Kajo » 15.08.2010, 22:00

Bin mit der Grundeinstellung zufrieden bei "fahrfertig ca. 90 Kg und 1,82cm.

Gruß Kajo
Beim Tanken setzte ich den Helm ab.
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Re: Fahrwerkseinstellung

Beitragvon Timido » 15.08.2010, 22:33

Naja, die Federhärte (=Federkonstante) wird in der Tat nicht verändert. Diese Federkonstante beschreibt, wie viel Kraft notwendig ist, um die Feder zusammen zu drücken (verformen). Bei D= 100 N/m ist also eine Kraft von 100 N (10 kg-Masse) nötig, um die Feder um 1m zusammen zu drücken.
Um eine vorgespannte Feder nun aber erneut um 1m zusammen zu drücken, benötige ich mehr als diese 100 N. Die 10 kg schaffen nun keinen (neuen) ganzen Meter mehr. Durch die Federvorspannung wird also die Feder stärker zusammengedrückt. Bis zum Durchschlagen ist nun eine größere Kraft notwendig. Den gleichen Effekt zeigt aber auch eine stärkere Feder ohne Vorspannung. Daher der "Denkfehler".

Warum werden dann auch stärkere Federn verbaut? Die Vorspannung lässt sich nicht beliebig erhöhen. Spätestens, wenn die Windungen beim Einfederm aufeinander liegen, ist Schluss mit federn. ;)
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