Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Alles was nirgenswo rein passt.

Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon HarrySpar » 11.07.2012, 12:31

Am Samstag (07. Juli) war in Garmisch neben dem Mc Donalds ein mobiler Leistungsprüfstand.
Also wo auch das BMW Treffen war.
War da einer dort?
Welche Erfahrung habt Ihr beim Leistungsprüfstand gemacht?

Hat der Prüfer dort bei der Messung den Luftdruck gemessen? Wenn ja, welchen Luftdruck hat er gemessen und in den Prüfstand eingegeben?

Es müßten am Samstag dort in Garmisch wohl so ca. 920 oder 930mbar gewesen sein.
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Re: Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon Roadslug » 11.07.2012, 22:22

Also ich weiß nicht recht. Aber wenn der Fahrer eines Leistungs-Prüfstands nicht
-den Luftdruck
-die Lufttemperatur
-und die Verlustleistung des Abtriebsstrangs nebst der Walkleistung zwischen Prüfstandsrolle und Hinterrad
erfasst und in die Berechnung einfließen lässt hat er irgendwie seinen Job nicht richtig verstanden. Messen kann man viel, aber es soll auch was brauchbares dabei rauskommen.

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Re: Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon HarrySpar » 12.07.2012, 08:23

Roadslug hat geschrieben:Also ich weiß nicht recht. Aber wenn der Fahrer eines Leistungs-Prüfstands nicht
-den Luftdruck
-die Lufttemperatur
-und die Verlustleistung des Abtriebsstrangs nebst der Walkleistung zwischen Prüfstandsrolle und Hinterrad
erfasst und in die Berechnung einfließen lässt hat er irgendwie seinen Job nicht richtig verstanden. Messen kann man viel, aber es soll auch was brauchbares dabei rauskommen.

Genau so ist es, Roadslug.
Aber das passiert anscheinend des öfteren.
Und speziell (Auspuff-)Tuner geben anscheinend oft beabsichtigt oder unbeabsichtigt einen falschen Luftdruckwert in den Prüfstand ein.
Oder wie soll es möglich sein, daß bei einem Auspufftuning in der "Auspuffwerkstatt" am Leistungsprüfstand um 14 Uhr bei der Messung des Zubehörauspuffs plötzlich nur noch 960mbar Luftdruck herrschen, während bei der Messung vorher mit dem Serienauspuff um 11 Uhr am selben Tag noch 990mbar geherrscht haben sollen?

Ich beobachte den Luftdruck schon seit locker 30 Jahren. Privat und beruflich. Und ich weiß, daß sich der innerhalb von 3 Stunden vielleicht höchstens um 5 bis 10mbar ändern kann. Und so eine krasse Änderung passsiert vielleicht zweimal im Jahr bei dramatischen Wetterumstürzen.
Ansonsten ändert sich der Luftdruck in 3 Stunden entweder gar nicht oder vielleicht mal um 2mbar.

Mir hat mein Spezl erzählt, daß er am Samstag in Garmisch gesehen hat, wie der dortige Husqvarna-Händler (lediglich etwa 80m von diesem mobilen Leistungsprüfstand entfernt) eine seiner 900er nudas dort vermessen hat lassen. Die Leistung betrug nur 100PS anstatt der angegebenen 105. Jetzt könnte es halt sein, daß der Prüfstandsbetreiber aus Faulheit nicht aufs Barometer geguckt hat, sondern einfach einen (in diesem Fall vielleicht zu hohen) Luftdruckwert angenommen und in den Prüfstand "gefüttert" hat.

Aus diesem Grund wäre es für mich halt jetzt interessant gewesen, ob jemand dort am Samstag ebenfalls eine Leistungsmessung hat durchführen lassen. Und welcher Luftdruck dort verwendet wurde.
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Re: Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon AtomAmeise » 12.07.2012, 14:40

Dan Brown wäre stolz auf Harry :D

Nächster Top-Seller: "Hektopascal - hydrostatische Intrigen"

Nix für ungut, Harry... ich bewundere deine Recherchetätigkeit ;)
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Re: Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon powerracer » 18.09.2012, 19:24

HarrySpar hat geschrieben:Am Samstag (07. Juli) war in Garmisch neben dem Mc Donalds ein mobiler Leistungsprüfstand.
Also wo auch das BMW Treffen war.
War da einer dort?
Welche Erfahrung habt Ihr beim Leistungsprüfstand gemacht?

Hat der Prüfer dort bei der Messung den Luftdruck gemessen? Wenn ja, welchen Luftdruck hat er gemessen und in den Prüfstand eingegeben?

Es müßten am Samstag dort in Garmisch wohl so ca. 920 oder 930mbar gewesen sein.


@ HarrySpar,

finde es super mit Deiner kritischen Einstellung,
den "Beschleunigungs-Prüfständen" gegenüber.

Ich selbst arbeite seit 1985 mit einem "Schenk-Wasserwirbel-Prüfstand", (Dauerleistung)
im Bereich Zweitakter für den Rennsport.
Seit über 45 Jahren befasse ich mich intensivst mit Verbrennungs-Motoren u. deren Technik.
Auch sehr schnelle und zuverlässige Viertakt-Motore für die Langstrecken-Weltmeisterschaft,
bereitete ich vor.
Komplett mit Motoren-Tuning, Fahrwerk, Räderwechsel-Systeme usw..

Seit die Beschleuniger eingeführt wurden, habe ich ein Unbehagen im Bauch, wenn ich mal wo hinkomme,
wo so eine Kiste steht.
Sei es am Rennplatz, wo bei Nachwuchsserien am Motor nichts getunt werden darf und die ersten drei auf die Rolle müssen!
Sei es auch nur bei einem Motorrad-Treffen.

Mein früherer Chef, hatte sich auch einen Dynojet in die Werkstatt gestellt,
als diese
Beschleuniger so richtig boomten!
Am Wochenende bei Motorrad-Treffen standen die Biker Schlange,

Was jeder wollte mal auf die Rolle.
Damals DM 50,- für eine Messung mit Leistungsdiagramm. (ca. 70 bis 75 Messungen am Wochenende, a DM 50,-= min.3500,-
ein guter Schnitt.
O.K. das Ding kostete auch DM 25000,-

So nun der Hammer,

eine Senna Ducati auf unserer Rolle,
Messung 50 km weiter entfernt das gleiche Motorrad mit Tansporter zum Prüfstand gebracht
absolut gleicher Prüfstand, gleiches Baujahr usw, am Motorrad nichts verändert,

"bei der Messung eine Stunde später. beständiges Wetter "13 PS weniger"

Was glaubst Du was da abging,
Ich, am nächsten Tag mein geeichtes Luftdruck-Messgerät von Greisinger in die Vespertasche gepackt,
Kosten DM ca. 260,-!
Mein Arbeitskollege der den Prüfstand bediente, auch am Wochenende, war schon von mir mit Infos versorgt.
Denn,mir kamen schon immer die hohen Luftdruckwerte auf den Diagrammen spanisch vor.
Da mein Arbeitsplatz fast gleich hoch liegt, auf Meereshöhe bezogen, wie mein heimischer Prüfstand.
Also Messung gemacht,von irgend einem Mopped das in der Ecke stand,
nur dann sahen wir die Luftdruckangaben am Diagramm ausgedruckt.
Abweichung zu meinem Messgerät "13 m/bar"!
Auf Reklamation bei Dynojet hin wurden wir erstmal wie die letzten Deppen hingestellt,
wie wir behaupten können, das der Luftdruck einen Einfluss auf den Korrekturfaktor hätte.
Dann wurde mein Chef giftig und meinte, ein Mitarbeiter von Ihm kennt sich absolut perfekt in der Materie aus.
Erst dann bekamen wir einen neuen Einschub für die Hardware.
Abweichung dann immer noch 8 m/bar.
Alle archivierten Messungen, alles für die Katz!
Was sonst noch alles getrickst werden kann,
z.B. zu viel Kupplungsspiel, um beim Ausrollen und Erfassung der Verlustleistung wesentlich mehr Motorbremse zu haben,
wenn die Kupplung nicht sauber trennt und schon addiert der Rechner 5 PS dazu,
usw.
Ich könnte die Liste ins Unendliche führen!

Aber wie heißt es so schön Papier, ist geduldig.
Mein Tip, bei Prüfständen, wo der Faktor und der Luftdruck nicht dokumentiert wird, Hände weg!
Finger weg.
Wie HarrySpar schon angerissen hat,
selbst bei Wetterumschwung verändert sich der Faktor rechts neben dem Komma max. 0,1 bis 0,2
HarrySpar ein Tip,
Du kannst jederzeit beim Wetteramt anfragen,
welcher Luftdruck an dem Tag des Motorrad-Treffens herrschte.
Die archivieren das Jahrelang wegen der Luft und Raumfahrt,

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Re: Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon HarrySpar » 19.09.2012, 08:02

Servus Powerracer,

mein Absolutdruckmeßgerät ist auch vom Greisinger. Das Teil funktioniert einwandfrei. Hi und da vergleiche ich es mit dem Luftdruck vom Wetterdienst und da weicht es entweder gar nicht oder höchstens mal um 1 oder 2 mbar ab. Daß der Wetterdienst immer die Luftdrücke umgerechnet auf Meereshöhe nennt, macht mir nichts aus. Meine Wohnung im 1. Stock befindet sich auf 672m (laut Vermessungsamt) und draußen vor dem Fenster habe ich mein Thermometer. Somit kann ich den Luftdruck, den mein Greisinger Barometer anzeigt, mit der offiziellen Formel vom deutschen Wetterdienst auf Meereshöhe umrechnen und dann mit der Angabe vom Wetterdienst vergleichen.

Unter Zuhilfenahme der Luftdruckaufzeichnungen von der LMU in München bin ich ja dem SR-Racing auf einen eindeutigen falschen Luftdruckwert in einem Meßdiagramm gekommen. Laut SR Racing wäre angeblich der Luftdruck in Schrobenhausen vom 01. bis 21. September (Jahr weiß ich jetzt gerade nicht) um 30 oder 35mbar oder sowas gefallen. Und in München laut Aufzeichnung der LMU nur um 2 oder 3mbar oder sowas. Und meteorologisch betrachtet liegen Schrobenhausen und München viel zu nah beieinander, als daß zwischen diesen beiden Meßorten ein nennenswerter Luftdruckunterschied herrschen könnte.

Aber warum sind deine archivierten Leistungsmessungen für die Katz? Sofern du dir immer das Datum und die Lufttemperatur notiert hast kannst du dir doch auch jetzt im Nachhinein die Luftdrücke vom Wetterdienst einholen. Dann brauchst du nur noch die Höhenlage von deinem Prüfstand. Und somit kannst du sämtliche tatsächlichen absoluten Luftdrücke nachträglich ermitteln, die bei deinen Messungen damals geherrscht haben. Und somit kannst du auch die Korrekturfaktoren nachträglich korrigieren.

Viele Grüße,
Harry

PS: Oben müßtest du wohl schreiben "zu wenig Kupplungsspiel", oder? Wenn ich bei einer Messung (nach oben hin) bescheißen will, dann muß ich ja beim Durchlauf der "Verlustleistungsmessung" die Kupplung zu wenig ziehen, damit sie vom Motor abgebremst wird und somit eine höhere Verlustleistung ermittelt wird.
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Re: Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon Roadslug » 19.09.2012, 08:59

Ein Lufdruckunterschied von 35 mbar (35 hPa) zwischen den Messungen dürfte nach den Korrekturformeln lt. DIN oder ISO allenfalls 4% Differenz in den Messergebnissen erzeugen. 13Ps Differenz zwischen den Messungen ist allerdings schon ein Pfund. Da hat man möglicherweise noch wo anders geschlampt. Den größeren Fehler kann man IMHO bei der Erfassung der Verlustleistungung vom Abtriebsstrang und der Walkleistung zwischen Rad und Prüfstandrolle machen.

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Re: Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon HarrySpar » 19.09.2012, 09:29

Roadslug hat geschrieben:Ein Lufdruckunterschied von 35 mbar (35 hPa) zwischen den Messungen dürfte nach den Korrekturformeln lt. DIN oder ISO allenfalls 4% Differenz in den Messergebnissen erzeugen. 13Ps Differenz zwischen den Messungen ist allerdings schon ein Pfund. ....

Vielleicht war es ja eine getunte Ducati? Mit 325PS. Dann ergeben 4% 13PS. :)
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Re: Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon powerracer » 19.09.2012, 09:42

Servus HarrySpar und Grüsse nach unten in Bayern (bin in Pfarrkirchen geboren),

also Harry,

mit der Einstellung mit zu viel Kupplungsspiel passiert folgendes,
beim Hochbeschleunigen kein Schlupf an der Kupplung!
Wenn das Motorrad bei gezogener Kupplung ausrollt,
wird die Verlustleistung,
Getriebe, Motorlager, Lager der Prüfrolle, Kette, wenn vorhanden, Reifenwalkarbeit usw.
als Wiederstand erfasst,
gemessen und unter die Nullinie angehängt.
Dieser Wert wird dann auf Deine gemessene Motorleistung aufaddiert.
z.B. Du hast 100 PS gemessen,
15 PS Verlustleistung,
dann wird Dein Motorrad mit 115 PS auf der Kurve aufgezeichnet.
Trennt jetzt beim ausrollen auf der Rolle,
Deine Kupplung nicht genügend,
dann hast Du über das mitschleppen der Motorbremse (die Kupplg. trennt ja nicht gut, die Kolben laufen ja noch teils mit) wesentlich mehr "Verlustleistung" und dadurch auch mehr PS ,die aufaddiert werden.

Wir haben das bei uns auf dem Dynojet zigmal simuliert!

Auch kann der Bediener beim ausrollen bei gezogener Kupplung beschummeln,
wenn er kurz mal die Hinterradbremse betätigt,

schon hat das Ding 5 PS mehr.

Das sieht aber ein Fachmann,am Knick der Kurve unter der Nulllinie. (die haut da einen Zacken rein)

Zu meinen archivierten Daten,
ich meinte die Daten, die im Dynojet gespeichert sind und waren.

Bei mir wird seit 1985 auf dem Schenk-Wasser-Wirbel, alles dokumentiert,
wie es nach "Vergleichsmessung" gerechnet werden muss. (siehe Tabellenbuch-KFZ-Mechaniker)
Aber da kennst Du Dich ja aus!

Zu den Luftdruckschwankungen,
bei mir auf 460 m (Nähe Hesselberg 9 km entfernt)
hab ich aufs Jahr gesehen, max 27 bis 29 m/bar Schwankung!
Anfangs April, vor etlichen Jahren, hatte ich mal bei ganz schlechtem Wetter (Wintergewitter) 952 m/bar,
nächsten Tag schönstes Wetter 961 m/bar,
das war aber wirklich mal ein Ausreißer.
Diese 952 m/bar waren auch mit der niedrigste Wert, über 989 m/bar bin ich an meinem Standort noch nie gewesen.

Falls es Dich interessiert;

habe ich übrigens seit April 2011 ein "Zweitakt-Tuning-Buch" in Eigenverlag auf dem Markt,

sowie seit April diesen Jahres auch für den Viertakter!

Hoch interessant!
Sehr positive Resonanz.
Da steht dann auch alles drin wie ein "richtiger Prüfstand-Aufbau" bewerkstelligt sein muss!

auf Wunsch näheres unter PN, meld Dich

Häng Dir mal die Formel der Vergleichsleistung an,
dann brauchst Du die nicht suchen,
aber ich denke, die liegt bei Dir griffbereit!

Sehr interessant mit Dir zu reden,
mach weiter so :!:

Powerracer

Helmut

Ups, die Datei sei zu groß!
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Re: Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon powerracer » 19.09.2012, 11:07

powerracer hat geschrieben:Servus HarrySpar und Grüsse nach unten in Bayern (bin in Pfarrkirchen geboren),

also Harry,

mit der Einstellung mit zu viel Kupplungsspiel passiert folgendes,
beim Hochbeschleunigen kein Schlupf an der Kupplung!
Wenn das Motorrad bei gezogener Kupplung ausrollt,
wird die Verlustleistung,
Getriebe, Motorlager, Lager der Prüfrolle, Kette, wenn vorhanden, Reifenwalkarbeit usw.
als Wiederstand erfasst,
gemessen und unter die Nullinie angehängt.
Dieser Wert wird dann auf Deine gemessene Motorleistung aufaddiert.
z.B. Du hast 100 PS gemessen,
15 PS Verlustleistung,
dann wird Dein Motorrad mit 115 PS auf der Kurve aufgezeichnet.
Trennt jetzt beim ausrollen auf der Rolle,
Deine Kupplung nicht genügend,
dann hast Du über das mitschleppen der Motorbremse (die Kupplg. trennt ja nicht gut, die Kolben laufen ja noch teils mit) wesentlich mehr "Verlustleistung" und dadurch auch mehr PS ,die aufaddiert werden.

Wir haben das bei uns auf dem Dynojet zigmal simuliert!

Auch kann der Bediener beim ausrollen bei gezogener Kupplung beschummeln,
wenn er kurz mal die Hinterradbremse betätigt,

schon hat das Ding 5 PS mehr.

Das sieht aber ein Fachmann,am Knick der Kurve unter der Nulllinie. (die haut da einen Zacken rein)

Zu meinen archivierten Daten,
ich meinte die Daten, die im Dynojet gespeichert sind und waren.

Bei mir wird seit 1985 auf dem Schenk-Wasser-Wirbel, alles dokumentiert,
wie es nach "Vergleichsmessung" gerechnet werden muss. (siehe Tabellenbuch-KFZ-Mechaniker)
Aber da kennst Du Dich ja aus!

Zu den Luftdruckschwankungen,
bei mir auf 460 m (Nähe Hesselberg 9 km entfernt)
hab ich aufs Jahr gesehen, max 27 bis 29 m/bar Schwankung!
Anfangs April, vor etlichen Jahren, hatte ich mal bei ganz schlechtem Wetter (Wintergewitter) 952 m/bar,
nächsten Tag schönstes Wetter 961 m/bar,
das war aber wirklich mal ein Ausreißer.
Diese 952 m/bar waren auch mit der niedrigste Wert, über 989 m/bar bin ich an meinem Standort noch nie gewesen.

Falls es Dich interessiert;

habe ich übrigens seit April 2011 ein "Zweitakt-Tuning-Buch" in Eigenverlag auf dem Markt,

sowie seit April diesen Jahres auch für den Viertakter!

Hoch interessant!
Sehr positive Resonanz.
Da steht dann auch alles drin wie ein "richtiger Prüfstand-Aufbau" bewerkstelligt sein muss!

auf Wunsch näheres unter PN, meld Dich

Häng Dir mal die Formel der Vergleichsleistung an,
dann brauchst Du die nicht suchen,
aber ich denke, die liegt bei Dir griffbereit!

Sehr interessant mit Dir zu reden,
mach weiter so :!:

Powerracer

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Ups, die Datei sei zu groß!

Roadslug hat geschrieben:Ein Lufdruckunterschied von 35 mbar (35 hPa) zwischen den Messungen dürfte nach den Korrekturformeln lt. DIN oder ISO allenfalls 4% Differenz in den Messergebnissen erzeugen. 13Ps Differenz zwischen den Messungen ist allerdings schon ein Pfund. Da hat man möglicherweise noch wo anders geschlampt. Den größeren Fehler kann man IMHO bei der Erfassung der Verlustleistungung vom Abtriebsstrang und der Walkleistung zwischen Rad und Prüfstandrolle machen.

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Servus Roadslug,

bei den Moppeds die bei unserem Dyno (13 m/bar-Messfehler) auf der Rolle aufgebaut wurden,
hat mein damaliger Mitarbeiter penibelst daruf geachtet,
das Hinterrad von Achsmitte nach vorn 10mm versetzt zu fixieren. (mit Maurerlot, ausgelotet)

Hier das Mopped pi mal Daumen drauf zu stellen (z.B. 10 bis 15 mm nach hinten versetzt, macht bei einem 120 PS Mopped schon mal gut 5 PS aus.
O.K., das mag Unwissenheit sein,
kann das aber mal bei Probemessungen in der Werkstatt versuchen, zu simulieren.

Es wurde auch erwähnt, der Bediener sollte solch wichtigen Sachen wissen!

Das wissen nicht mal die Hersteller dieser Beschleuniger!

Ich selbst hatte fast vier Jahre gegen Einsprüche der großen Hersteller zu kämpfen,
ich bekam nach dem Offenlegungstages meines Patentes DE 198 17 672 C2 am 04.11.1999,
erst am 14.08.2002 die Patenterteilung.

"Prüfstand für Vergleichsmessungen der Beschleunigungsdauer von mehrrädrigen Fahrzeugen mit Motorantrieb".

Der Prüfstand von mir, trieb über Rolle, Kette wäre ideal (da schnaufen die meisten BMW-Fahrer durch) ein großes Gebläse an.
Der Luftwiederstand des Ventilators wächst,
wie beim cw Wert bei einem Fahrzeug in der Potenz,
wenn sich die Drehzahl erhöht.

Diese geniale Erfindung schaute ich Herbert Besendörfer, leider schon verstorben, ab.
(hätte aber auch zu Lebzeiten nichts dagegen gehabt, wegen dem Patent)

Hab das Patent nach jahrelanger Entrichtung der Schutzgebühren dann freigegeben)

H. Besendörfer, konnte mit realistischen Messungen,
derart dominierend von der Motorleistung her, seine mehrfachen Deutschen Meistertitel einfahren.

Martin Wimmer dagegen,
hatte seinen Beschleuniger im Transporter an der Rennstrecke bei Meisterschaftsläufen dabei,
bremste wie ein Weltmeister, nach jeden Training und ist so oft auf die Schnauze gefallen,
weil das Mopped einfach nicht lief!

Bei meinem Prüfstand ist folgendes,

über die Messung der Zeitspanne,
und Messung der Drehzahl des Ventilatores wegen Schlupf, wenn auf der Rolle,
wann und bei welcher Drehzahl des Ventilatores das ausdrehen des Motors erreicht ist,
konnte ich nach Änderungen am Set-Up,
nach neuer Messung, die Kurven übereinander legen.

Bei meinem Vergleichs-Prüfsstand dauerte eine Messung 60 bis 70 Sekunden,
beim Beschleuniger dauert das max. 6 bis 8 Sekunden. (total unrealistisch)

Kein Motorrad der Welt beschleunigt in dieser kurzen Zeit.
Der nächste Streu-Faktor ist,
mit wieviel Kraft spann ich das Mopped auf die Rolle mit den Spanngurten,
wo sind die Gurte eingehängt, usw,

von unseren Leuten war leider,
keiner bei der Gegenmessung vor Ort,
auch ich war leider nicht dabei.

Das einzige was mir jetzt im nachhinein dazu einfällt,
ich mach mal eine Spritztour zu dem Händler nach Markt Berolzheim,
wenn dort ein Mopped gemessen wird,
vergleiche ich mit meinem "Greisinger-GDH 12 A" den Ausdruck des Dyno mit meinem Messgerät.

Ist schon unhandlich mit ~ 300x120x30mm, (die neueren Geräte von Greisinger, passen in die Hosentasche)
wichtig ist, das Messgerät ist vor Ort!
Notiere mir den Wert.
Dann seh ich ja am Prüfstand was Sache ist,
vielleicht streut der andere Dyno vom Luftdruck nach unten??

Bei Beschleuniger-Prüfständen,
bei denen einige Parameter von Hand eingelesen werden,
dann auf dem Ausdruck nicht sichtbar sind, kein Korrektur-Faktor, sowie Luftdruckangabe und Lufttemperatur,
ist grösste Vorsicht geboten.
Ich habe bis jetzt bei keiner Messung,
wo ich daneben stand,
gesehen, oder erlebt, das die Ansaugtemperatur "150 mm vor dem Luftfilter nach DIN 70020 ür Otto und Dieselmotoren" vorgeschrieben praktiziert wurde.

Bei manchen hängt ein € 1,95 Thermometer an der Wand im Prüfraum,
10 Meter weit weg.
Da muss ich doch nur lachen.
Bei den Beschleunigern größtenteils im Schaltschrank.

Bei mir liegt, ein Sekunden-Thermometer griffbereit am Prüfstand.
Nach einer Messreihe von ca. 10 Messungen. (für meine Leistungskurve auf Millimeterpapier)
Motor ist aus,
messe ich innerhalb einer Sekunde mit meinem "Greisinger HTH 1150 NiCr-Ni-50+1150°C" die Ansaugluft-Temperatur.
Genau hinten am Ansaug bei 150mm Abstand. (das Thermometer, übrigens, Schweine teuer, aber das beste mit)
Die Temperatur, wird dann auch mit dem Luftdruck dokumentiert.

Werd auf alle Fälle davon berichten,

poweracer

PS:

Habe übrigens in meinen beiden "Tuning-Büchern"-Zweitakt und Viertakt-Motor,
diese "Beschleuniger-Krankheits-Diagnose" ausführlich beschrieben,
da kommen noch unzählige andere Faktoren hinzu,
aber das würde hier im Forum den Rahmen sprengen.
Werd wohl bald von den renomierten Herstellern der Beschleuniger,
eine aufs Dach bekommen,
aber wie heist es so schön in Bayern,
Kerzengeradeaus!
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Re: Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon HarrySpar » 19.09.2012, 11:17

Servus Helmut,

ist schon klar. Zum "nach oben Tricksen" muß man bei der Messung des Schleppmomentes die Kupplung nicht ganz sondern nur teilweise ziehen, damit der Motor etwas "bremst" und somit ein größeres Schleppmoment erreicht wird. Das meinte ich mit "mit etwas weniger Kupplungsspiel messen". Wir meinen schon das selbe.

Auch ich hatte in München beim TÜV 10 Jahre lang bei der Arbeit im Labor für Verbrennungs-, Kälte- und Klimatechnik ständig mit dem Barometer zu tun. Egal was für einen Versuch wir gerade durchführten, der Luftdruck war immer eine wichtige Größe, die es zu messen und zu protokollieren galt.
Und ich weiß, um wieviel der Luftdruck innerhalb eines Tages so schwanken kann. Mehr als 5 bis 10mbar Luftdruckänderung innerhalb eines Tages sind eigentlich nicht möglich. An 95% aller Tage ändert er sich innerhalb 24 Stunden vielleicht gerade mal um 0 bis 3mbar. Und wenn es mal z.B. 10mbar sind, dann kommt das vielleicht alle zwei Jahre ein einziges Mal vor. Meistens sind es Luftdruckänderungen nach unten vor großen Stürmen, wo dann in weiten Bereichen komplette Wälder entwurzelt werden. Das sind dann diese Stürme, die gleich einen eigenen Namen erhalten.

Ich hatte mir auch die Maximum- und Minimumwerte aufgeschrieben. Bei mir daheim übrigens auch. In unserem Labor in München (535müNN) war das Minimum während meiner Zeit dort glaube ich 925 und das Maximum 973. Bei mir daheim (672müNN) war, seit ich das Greisinger Gerät habe (ca. 9 Jahre), das Minimum 907mbar und das Maximum 957mbar.

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Re: Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon HarrySpar » 19.09.2012, 11:24

powerracer hat geschrieben:...bei den Moppeds die bei unserem Dyno (13 m/bar-Messfehler) auf der Rolle aufgebaut wurden,
hat mein damaliger Mitarbeiter penibelst daruf geachtet, das Hinterrad von Achsmitte nach vorn 10mm versetzt zu fixieren. (mit Maurerlot, ausgelotet)

Hier das Mopped pi mal Daumen drauf zu stellen (z.B. 10 bis 15 mm nach hinten versetzt, macht bei einem 120 PS Mopped schon mal gut 5 PS aus....

Das check ich jetzt nicht. Was macht es denn für einen Unterschied, ob das Hinterrad nun exakt mittig auf der Laufrolle sitzt oder etwas vornüber oder etwas hintenüber?
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Re: Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon powerracer » 19.09.2012, 16:24

Servus Harry,

bei dem Hinterrad,
das unterschiedlich zur Achsmitte der Rolle sitzt,
beeinflusst sehr stark die Walkarbeit des Reifens die Verlustleistung. (siehe vorheriger Tread)

Die Spannkraft der Spanngurte zieht das Motorrad in einem anderen Winkel an die Rolle!

Der Reifen frisst sich regelrecht in die Rolle, wenn das Motorrad nach hinten versetzt ist.
Nach vorne versetzt drückt es den Reifen weg von der Rolle.

Ganz deutlich kam dies zum Vorschein,
das der Reifenverschleiss wahsinnig höher ist. (wenn zu weit hinten)

Uns hat's da bei Versuchen schon mal den Mantel zerfetzt!!!!!

Ich vergleich es mal ganz einfach.

Du nimmst einen Radiergummi,
hälst den Radierer im leicht schrägen Winkel an einen runden Gegenstand vor der Mittelachse.
Drehst das Rundteil gegen den Radierer.
Dann stellst Du den Radierer hinter die senkrechte Achse und hälst den Radierer im anderen Winkel an das Rundteil und drehst in die gleiche Drehrichtung,

Wenn Du daneben stehst und schaust ganz konzentriert auf den Reifen,
der wahre Wahnsinn bei Moppeds mit über 100 PS.

Auch beim aufreißen des Gases,
nickt das Motorrad sehr viel anders ein.

Grüsse in die Nähe von München,

gute Zeit,

Helmut
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Re: Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon Roadslug » 19.09.2012, 20:53

Hallo Helmut
Dein Erläuterungen zum korrekten Aufbau einer Messanordnung sind sehr aufschlussreich, danke dafür. Und dass eine nicht korrekte Ausrichtung des Rades zu den beiden Prüfstansrollen die Walkverluste erhöht leuchtet ein. Andererseits dürfet das auch keine so große Rolle spielen, da eben genau diese Verlust- und Walkleistung vor oder nach der eigentlichen Messung erfasst wird und als Korrekturfaktor in die Messergebnisse einfließt.
Aber eines dürfte klar sein: die Möglichkeiten Fehler bei der Messung zu machen sind nun mal immens und daher sind beträchtliche Abweichungen mit ein und dem selben Fahrzeug bei unterschiedlichen Messungen durchaus drin. Da kommt wieder der alte Spruch aus meiner Versuchs-Ingenieur-Praxis zum Tragen: Wer misst misst Mist.

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Re: Leistungsprüfstand beim BMW Treffen in Garmisch?

Beitragvon HarrySpar » 20.09.2012, 07:40

Roadslug hat geschrieben:.... Andererseits dürfet das auch keine so große Rolle spielen, da eben genau diese Verlust- und Walkleistung vor oder nach der eigentlichen Messung erfasst wird und als Korrekturfaktor in die Messergebnisse einfließt.

Ich glaube ich hab's verstanden. Das spielt doch eine Rolle.
Wenn sich der Reifen bei der Leistungsmessung selber zusätzlich noch voll an die Rolle preßt, dann erhöht sich die Walkarbeit drastisch.
Bei der nachfolgenden Messung der Verlustleistung des Antriebsstrangs (negative Leistung), preßt sich der Reifen aber nicht mehr zusätzlich an die Rolle, weil er ja kein Drehmoment mehr an die Rolle abgibt. Also viel weniger Walkarbeit.
Folglich ist die Walkarbeit bei der Leistungsmessung z.B. 5PS und bei der Messung der Verlustleistung (negative Leistung) z.B. 1PS.
Und dann macht man den Fehler, daß man bei der Messung zu wenig Verlustleistung hinzuaddiert und denkt z.B., der Motor bringt 96PS, obwohl es tatsächlich 100PS sind.
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