Um 7 Uhr aufgestanden, 1 Std. mit Hund gejoggt. Nach Hause unter die Dusche dann in den Lederkombi gezwickt und ab auf die Piste um die R abzuholen.
2 Stunden wurden mir gegönnt, das Teil zu testen.
Eine orange farbige stand zur Abholung frisch gewaschen bereit. Jedoch noch nicht ganz ausgeschlafen, denn der eine der vorzüglichen Schheinwerfer ließ das Augenlid noch ein wenig hängen.
Schnell die Formalitäten erledigt, den Schlüssel in die Hand gedrückt bekommen mit der Bitte die kleine etwas sanft zu behandeln, da erst 400 km abgespult wurden.
Stimmt, denn die Reifen kannten bisher noch keine Schräglage, was mir sofort aufgefallen ist. Schön und gut, Schlüssel ins Zündschloss und die alten Knochen draufgeschwungen. Häää, was ist denn jetzt los. Ich saß so tief, dass ich fast mit den Armen den Boden berühren konnte. Schei…. die tiefe Sitzbank!!! Ich bin mir vorgekommen wie auf einem Pocketbike. Na ja, lässt sich nicht ändern dachte ich mir. Schlüssel auf Zündung gedreht und und und, wo ist denn jetzt der verdammte Anlasserknopf, aaah da
ist er ja.
Hmmmm, der Sound ist analog der der S mit Serienpuff.
Rein den ersten Gang und schon wieder wunderte ich mich, denn der berühmte Schlag aus dem Getriebe ist ausgefallen.
Nun die 300 m vorkriechen zur Ampel und gleich mal die Spiegel einstellen. Egal wie ich daran gedreht habe, ich konnte nichts sehen. Ich hatte also die Wahl meine Jacke oder die Fahrzeuge der Gegenfahrbahn von hinten zu betrachten. Auch nicht schlecht aber in der Praxis ein absolutes no go. Fazit: Die Spiegel sind absoluter Mist.
Noch ein wenig durch die Stadtautobahn gegondelt und raus aufs Land. Der Freeway wartet.
Stadtgrenze erreicht und immer schön nach dem Motto innerhalb geschlossener Ortschaften innerhalb der STVO und außerhalb geschlossener Ortschaften außerhalb der STVO. Wie es vorgeschrieben ist, oder so ähnlich.
Endlich mal ein wenig am Kabel ziehen und gleich booaahhh, ist die straff gefedert. Kein Vergleich zu meiner S. Um Längen besser, egal ob Gabel oder Federbein. Vll. nicht jedermanns Sache aber schön sportlich eben. Gleich mal die berühmte Fußbremse testen und siehe da, max. nur noch ein Drittel Pedalweg zu dem der S. Gut, wirklich gut. Ansonsten die bekannt soliden Brembos.
Die Kurven kommen, die schönen mir bekannten. Etwas die Ellenbogen angewinkelt und ab geht´s ins Getümmel. Herrlich leicht fällt die R links und rechts runter, leichter denke ich als meine S. Das bessere Fahrwerk? Sicherlich!! Man merkt überhaupt nicht, dass irgendwo 200 kg zu bewegen sind. Das Ding fliegt förmlich in und durch die Kurven. Macht süchtig und durch die andere Sitzposition sitzt man etwas mehr im Motorrad, insgesamt ist das Feeling besser. Keine Korrekturen, die manchmal bei der S notwendig sind. Konstant und spurtreu, wie auf Schienen.
Der Motor ist nicht besser als der der S, zumindest was das Drehmoment anbelangt. Mir ist nichts aufgefallen. Na ja ist mit 400 km mit Sicherheit noch nicht die Leistungsgrenze erreicht. Das Getriebe ist besser, wahrscheinlich haben die Ingenieure doch noch ein wenig gebastelt und das für meine Begriffe mit Erfolg.
Windschutz ( die R hatte das Windschild Sport montiert) ist bei einer Nackten eben nicht oder kaum vorhanden, aber das weiss man ja. Bin mal kurz 160 bis 170 km/h gefahren. Also mich stört der Wind nicht. Ich kann und konnte noch nie bestätigen, dass ich mich förmlich am Lenker festkrallen muss. Für mich angenehm und nicht störend.
Insgesamt stimmt das Preis-Leistungsverhältnis. Für alle die bereits R-Treiber sind, Glückwunsch zu einem ausgewogenen und sportlich ambitionierten Bike mit gutem Fahrwerk. Ansonsten vieles bekannt für mich als S-Treiber.
Last but not least finde ich noch eines komisch. Die Schwinge ist am Motorblock befestigt.
Warum?
Gruß
Marc
Wir leben zwar alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht den gleichen Horizont.
(Konrad Adenauer)
Die unsinnigste Verbindung zweier Kurven ist eine Gerade.