Do it yourself - Reifentausch

Reifen - Freigaben - Erfahrungen zur F800GS und der F 650 GS - 2 Zyl. 800 ccm.

Do it yourself - Reifentausch

Beitragvon rubbermuh » 14.03.2009, 11:10

Hallo ihr Bastler, Schrauber und sonstigen Mechanikerverweigerer!

Hier einige Links für all jene, die (so wie ich) ihre Felgen lieber selbst zerkratzen, und dies nicht den Gummizauberern gegen Bezahlung überlassen wollen. Wuchten kommt natürlich in den Videos nicht vor, die sind ja für Crosser gemacht, aber das ist absolut kein Problem (entsprechende Ständer kosten ca. 45€). Dafür ist die Anschaffung eines Montageständers (wie im Film zu sehen) nicht nötig; einfach den jeweils nicht montierten Reifen als Unterlage verwenden!
Weiters empfehlenswert sind Felgenschoner; einfache Plastikclips, die man über den Felgenrand steckt, um mit dem Montiereisen selbige nicht zu beleidigen (hier werden die "echten" Endurofahrer natürlich aufheulen - wen interessiert schon die Schönheit der Felgen :D ? Kratzer sind Medaillen ....).
Und wer daheim Reifen wechseln kann, wird auch auf Tour keine Angst vor Plattfüßen haben :wink: ; einziges bisher ungelöstes Problem: wie stützt man die F vorne ab, wenn man unterwegs mal das Vorderrad ausbauen will? Da liegt bei der GS so viel Gewicht drauf, daß ich noch keine sinnvolle Lösung gefunden habe (außer umlegen). Zu Hause verwenden ich zwei Holzlatten, die ich unter die Gabel stelle. Aber die möchte ich ja auch nicht immer mitnehmen ..... .
Hier jetzt die Links; zuerst die beiden, wie es richtig ist:
http://www.youtube.com/watch?v=qw0B2gIwbBg
http://www.youtube.com/watch?v=mTatadVNA-c
Und hier zum Vergleich zwei, die zeigen, wie es "auch" geht - vergleicht gleich mal am Anfang, wie der Brutalo hier den Reifen von der Felge quält! Das tut einfach weh :cry: :
http://www.youtube.com/watch?v=XFhqQxuxj8k&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=O3V2B4GoVDQ&feature=related
Und zum Schluß noch eine nette Fotostrecke zum Beweis, daß das alles auch in der Garage geht:
http://www.advrider.com/forums/showthread.php?t=50717

Also viel Spaß - und immer schön auf's Kettenrad achten (oder Verbandszeug bereithalten :lol: ),
Andi
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wenn

Beitragvon killzonedog » 14.03.2009, 12:59

ich zu meinem Schrauber gehe, zahle ich mit Wuchten und entsorgung 15 Euro. 1. kennt sich der damit aus. 2. gehts schnell. 3. hab Garantie. 4. mach mir die Finger nicht schmutzig.

Das lohnt für mich nicht

Einerseits wollt ihr keine Kette selber schmieren, aber reifentausch und wuchten is ok ???

da zahl ich lieber, das schafft Arbeitsplätze
Wer alles kann, kann nichts richtig XD
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Beitragvon Lampe » 14.03.2009, 13:43

Das ist doch auch mal ein guter Grund, ankurbeln der Binnenwirtschaft ;-)
Also ich habe bisher nur einmal einen Reifen gewechselt, das allerdings ohne große technische Hilfsmittel sondern nur mit 2 Hebeleisen und Muskelkraft. Das geht auch, werde das allerdings erst wieder machen, wenn wirklich nix anderes übrig bleibt, also irgendwo in der Pampa. Ansonsten ab zum Reifenhändler, der macht das schneller ...
Lampe
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Wenn Gott gewollt hätte das Enduro´s sauber sind hätte er Spüli in den Regen getan...
Aus gegebenen Anlass:
Der hier von mir gepostete Inhalt ist meine Meinung.
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Do it yourself - Reifentausch

Beitragvon jarrod » 14.03.2009, 17:25

Hallo f Gemeinde,

die Versuche, Selbst zu montieren gibt es bei mir nicht mehr, lasse es lieber machen.
Auch in Hinsicht das die Felgen der F GS nicht gerade berühmt für ihre Festigkeit sind.
Wobei die Anleitung des Brigdestone Pro klar die Technik für den Erfolg verantwortlich macht.
Sieht bei ihm auch nicht so schwer aus.

Für eine Wüstentour oder DIE Motorradtour des Lebens würde ich es noch mal versuchen, üben.
Gruß aus dem Bergischen

ZWISCHEN ZWEI KURVEN IST JEDE GERADE DIE LÄNGSTE!;-)8)

Historie: Hercules MK2; XL 500 S; GPZ 550 UT; XL 600 R; Ducati 900 SS; BMW F 800 GS.
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Beitragvon rubbermuh » 14.03.2009, 18:54

Jeder wie er will :wink: - in Österreich sind die Reifen beim Versand, der Montagepartner hat, teurer als bei euch. Somit erspar' ich mir bei Bestellung in Deutschland und Selbstmontage pro Satz ca.50€; und der "Funfaktor" ist gratis dabei :P .... .
Daß die Technik für den Erfolg verantwortlich ist - klar! Aber ist es nicht beim Fahren genauso? Also ab auf den Sozius von Valentino Rossi? Nein, üben und auch gut werden!
Ich verstehe jeden, der montieren läßt! War nur als Einstiegshilfe für diejenigen gedacht, denen es Spaß macht und die sich die Arbeit halt selbst machen wollen!
Also jedem das Seine,
Andi
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Beitragvon R1F800 » 16.03.2009, 08:43

@ rub

super Link zu den Bridgestonejungs.

Ich persönlich bin am Überlegen, ob ich halt mit 2 Satz Reifen in den Urlaub fahre.
Für die Offroadstrecken halt dann den TKC und ansonsten den BW, und dann muss man montieren/demontieren.

Aber ich denke, bevor ich dann das ganze Werkzeug mitschleppe fahre ich lieber zum Reifenmenschen vor Ort und lasse wechseln ...
R1F800
 

Beitragvon rubbermuh » 09.05.2009, 18:07

Hallo ihr Bastler,
hier mal ein paar Bilder zum Thema Reifentausch.
Die Sache ist tatsächlich so einfach wie auf dem Video - obwohl ich auf's weiße Hemd verzichtet habe. Das Loslösen der Reifen vom Horn läßt sich (bei den TKC - möglich daß andere Reifen strammer sitzen) ohne Tretarbeit erledigen; bloße Handkraft und geschickter Montiereiseneinsatz genügen.
Zwischen Schlauch und Mantel (der nette Reifenschuster hat natürlich kein Talkum verwendet :twisted: ) war jede Menge Gummiabrieb - somit erübrigt sich auch jede Diskussion über den Sinn eines neuen Schlauches :wink: !
Wichtig sind natürlich motivierte Helfer:
Bild
Hier der kleine Wulst an der Innenseite, der ein Abrutschen bei geringem Druck verhindert. Der ist nur an der hinteren Felge und macht etwas mehr Kraft nötig. Vorne lassen sich die Reifen fast mit den Fingern runterschieben.
Bild
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Bitte jetzt keine Meldungen wie "unwirtschaftlich, zu dreckig, ...." - ich hab Spaß daran, ich weiß, daß meine Dichtungen an den Radlagern wieder mit viel Staburags versorgt und somit dicht sind, daß der Schlauch dank Talkum ein leichteres Leben in seinem heißen Zuhause führt; kurzum - fühlt sich das Mopped wohl, geht's dem Reiter gut :wink:.

Viel Spaß,
Andi
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Beitragvon R1F800 » 11.05.2009, 09:37

In wie haste das mit dem Talkum Puder gemacht ?
Nur den Schlauch mit Talkum Puder eingerieben und dann in den Reifen rein ?
R1F800
 

Beitragvon rubbermuh » 11.05.2009, 10:39

Talkum in Plastiksack (für D: Plastiktüte :D ), Schlauch rein und durchschütteln - Sack aber dabei zuhalten, sonst staubt's gewaltig :lol: :lol: !
Zusätzlich hab' ich noch den Mantel innen mit Talkum bestreut und einige Umdrehungen mit leichtem Klopfen am Boden gedreht, da verteilt sich das Zeug gut und bleibt schön haften.
Die Reibung Schlauch/Mantel wird dadurch wesentlich herabgesetzt; bei Harcorefahrern, die den Reifen auf 2000km runterfahren, ist das bestimmt nicht so wichtig, aber auf 8500km Nutzungslänge bringt es schon was.
Babypuder tut's auch, im Handel findet sich Talkum oft als "Federweiß".
Wichtig: zwischen Reifen und Felge sollte das Pulverchen nicht unbedingt - sonst wandert der Reifen auf der Felge, und das mögen Ventile gar nicht!
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Beitragvon rubbermuh » 11.05.2009, 15:54

Zum Abschluß noch ein paar Bilder vom Tausch des Vorderreifens.
Eine wichtige Erkenntnis: 45er Torx für die Steckachsklemmung ist nicht im Standartsortiment der Winkeltorxsätze! Und selbstverständlich auch nicht im serienmäßigen "Bordwerkzeug" .... .
Wer Interesse hat soll sich aber unbedingt die Videos ansehen - die beiden ersteren sind uneingeschränkt zur Nachahmung empfohlen, die anderen beiden zur Abschreckung!
Vor Beginn der Arbeit Ventileinsatz rausdrehen und den anderen Reifen als Unterlage verwenden.
Bild
Zum Aufbocken muß es nicht der Original-BMW Vorderradständer sein! Aber Vorsicht - beim Schraubenlösen und Festziehen immer die Kraft nach hinten anwenden! Sonst kippt das Mopped vom Hauptständer nach vorne.
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Wie im Video zu sehen, Reifen mit drei Motiereisen runterhebeln. Auf der Gegenseite Reifenwulst ins Felgenbett drücken, dort ist der Durchmesser der Felge am geringsten, damit geht der Reifen "leicht" übers Horn. Dabei mit Glasrein oder Gleitgel (von Louis, nicht von Beate Uhse) schmieren; und gute Montiereisen kaufen! Die sollen schön glatt und nicht zu dick sein; am besten im Motocrosszubehör suchen.
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Wenn eine Seite ganz herunten ist, Schlauch herausziehen.
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Hier die vordere Felge: der Hump (innerer Wulst) fehlt, daher geht der Reifen leichter runter als hinten.
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Vor dem Montieren Schlauch leicht aufpumpen, damit der nicht verdreht oder eingeklemmt wird und mit Talkum einpudern. Auf Laufrichtung achten!
Bild
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Zum Schluß auf 3bar aufpumpen, damit alles gut sitzt und anschließend auf Betriebsdruck ablassen, wuchten und einbauen.

Das Ganze ist nur als Beweis für jene Zweifler gedacht, die das Video als Utopie verstanden :wink: ! Es geht leicht, jede Reifenpanne ist unterwegs behebbar - aber zur Nachahmung bitte unbedingt die Videos anschauen und Arzt oder Apotheker zu Risiken und unerwünschten Nebenwirkungen befragen.
Und nicht vergessen - arbeitet mit den Reifen und nicht gegen sie! Die Reifen sind nämlich sicher die Stärkeren. (Zitat aus der eingangs verlinkten Fotostrecke :wink: )

Viel Spaß,
Andi
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Beitragvon R1F800 » 13.05.2009, 08:17

Woher hast Du die Plastikschoner für die Felgen bekommen ? Und was für welche sind das ?

Ich überlege ob ich mir 3 FACOM Montiereisen (300mm) besorge.
Die dürften doch lang genug sein ... oder ?
R1F800
 

Beitragvon rubbermuh » 13.05.2009, 11:24

Die Felgenschoner gibt's bei Louis, Polo, Hein Gericke und Co; sind aber bei guten Montiereisen gar nicht mal Lebenswichtig!
Meine Eisen (Hersteller gibt's da keinen drauf) sind mit 26cm fast schon zu lang, aber das geht noch. Du stehst nämlich bald mal an den Bremsscheiben an - Vorteil: man kann das Ende drunterklemmen, das hilft am Anfang, wenn noch 3 Eisen in Verwendung sind. Von der Kraft her würden 10cm locker reichen!
Wichtig ist, daß das Ende wirklich dünn ausgeschmiedet ist und absolut glatt poliert, dann kann der Felge nichts passieren. Und dicke Eisen, wie sie für Autoreifen verkauft werden, haben den Nachteil, daß das dicke Werkzeug auch noch zwischen Felge und Reifen durch muß.
Und ganz wichtig - die Klammer nicht vergessen. Ohne die wird die Montage recht nervig, wenn der nette Reifen immer wieder runterspringt!
Der größte Vorteil der "reifenfreundlichen" Selbstmontage: halb abgefahrene Reifen vor dem Urlaub gegen neue tauschen, dann irgendwann wieder drauf und ganz abfahren. Spart einiges an Kosten :D !
Und zum Wuchten die alten Gewicht erst mal dranlassen - bei mir kleben sie vorne und hinten an der gleichen Stelle wie vorher, ich mußte nur leicht korrigieren; die Unwucht scheint also eher von der Felge als vom Reifen auszugehen! Werde beim nächsten Tausch mal die Felge ohne Reifen "wuchten", um das zu überprüfen.

Viel Spaß,
Andi
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Re: Do it yourself - Reifentausch

Beitragvon kurver » 02.12.2012, 10:49

Die ganze Arbeit eher in die Sommermonate verlegen, nicht in der Garage, sondern davor im Schein der Sonne!! :D
Ruhig mal das Rad vorm demontieren ein paar Stunden in der Sonne liegen lassen bevor man den "Angriff" auf das Gummi wagt!!
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Re: Do it yourself - Reifentausch

Beitragvon Blaster » 03.12.2012, 08:48

Hallo zusammen,

ich verwende nun schon seit Jahren das Montiergerät von http://www.gp503.de.
Super Qualität. Die haben ebenfalls das entsprechende Zubehör auf Lager. (Fett, Gewichte, etc.)

Da ich zwischen vier und sechs Reifensätze im Jahr verbrauche lohnt sich das bei mir in der Tat.
Wobei der finanzielle Aspekt für mich nicht so wichtig ist.

Ich habe immer einen Satz in der Garage liegen.
Der ist dann innerhalb von 30 Minuten inkl. Ein- und Ausbau der Felgen aufgezogen.
Auswuchten an sich tu ich auf der Rennstrecke gar nicht mehr. Für das Straßenmotorrad ist das aber auch schnell getan.
Dort hilft es wenn man etwas Erfahrung hat, eine Zeit lang habe ich die Gewichte provisorisch mit Tesafilm aufgeklebt.
Meist reicht es aber, wenn man den schwersten Punkt des Reifens (Meist mit einem bunten Punkt auf der Reifenflanke markiert)
dem Ventil gegenüber montiert.

Wer Spaß am Schraube hat, für den ist es auf jeden Fall eine Überlegung wert.
Finanziell lohnt sich das nur unter bestimmten "Rahmenbedingungen".


Grüße
Blaster
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Re: Do it yourself - Reifentausch

Beitragvon Teiledealer » 03.12.2012, 18:02

Das ist aber merkwürdig mit Deiner Aussage was die Farbpunkte anbelangt. Ich montiere ja ein paar Reifen mehr und richte mich da nach dieser Regel:
http://www.reifenkrupp.de/pages/ftp/montagehilfe.pdf

Alle Namhaften Hersteller haben den Punkt an der leichtesten stelle und so sollte der Punkt möglichst nahe beim Gewicht sitzen
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