Tips für Korsika

Allgemeine Sachen/Themen rund F 800 GS und der F 650 GS - 2 Zyl. 800 ccm.

Tips für Korsika

Beitragvon Jean » 12.07.2009, 11:25

Hallo Zusammen,

ich plane zusammen mit Freundin Anfang September eine 2-wöchige Tour über die Norditalien/Toskana (1 Woche) nach Korsika (2. Woche) auf der GS zu machen. Die Fähre habe ich von Livorno nach Bastia gestern gebucht und nun machen wir uns daran, die Details zu planen. In diesem Zusammenhang hoffe ich, hier vielleicht ein paar gute Tips von "erfahrenen" Korsika-Kennern zu bekommen. Besonders die folgenden Fragen brennen uns unter den Nägeln:

1. Touren: Wir haben uns den Motorrad-Reiseführer "Korsika" von Christoph Berg gekauft. Dort sind ja sehr schöne Touren drin. Kennt jemand den Reiseführer und hat spezielle Highlights ausprobiert?

2. Korsika hat offensichtlich einen relativ hohen Schotteranteil. Ich habe zur Zeit BW drauf, mit denen ich bislang sehr zufrieden bin und der die Reise auch noch überleben würde. Schotter bin ich allerdings mit denen bislang kaum gefahren. Ist es zu empfehlen, vor der Reise noch Stollen aufziehen zu lassen, oder geht der BW für den ein oder anderen kurzen Ausflug auf Schotter noch ganz gut bzw. lohn sich der Aufwand nicht?

3. Standort: Zur Zeit überlegen wir, einen Bungalow auf einem Campingplatz für die Woche an der Ostküste zwischen Bastia und Porto Veccio zu mieten. Dies scheint als Ausgangspunkt für Touren in alle Himmelsrichtungen ganz gut. Habt Ihr hier ein paar Tips für einen besseren Standort (Süd- der Westküste) oder alternativ ein schönes Hotel, wo man die GS sicher abstellen kann? Wir brauchen keinen Trubel, aber ein bisschen Infrastruktutur abends wäre schon gut. Ab und an mal ein Bier oder guten Wein sollte abends gehen, ohne mit dem Mopped fahren zu müssen.

4. Wetter: Eigentlich gehe ich davon aus, daß es bis Mitte September tagsüber noch sommerlich warm sein sollte. Was ich nicht recht einschätzen kann, ist, ob es abends noch mild ist, oder man dort schon warme Kleidung braucht, wenn man draussen sitzen will.

5. Geheimtipps: Wir wollen die Woche in Koriska aufteilen zwischen Touren und Strand. Kennt Ihr ein paar schöne Strände, die man mit einer Tagestour verbinden kann?

6. Die Toskana/Norditalien habe ich schon ein paar Mal kennen gelernt. Allerdings ohne Motorrad. Wir haben uns jetzt für die Planung den Motorrad-Führer "Norditalien - Touren von Piemont und Ligurien bis in die Toskana" von Bruckmann gekauft. Habt Ihr hier noch paar Tips, insbesondere auch zur Übernachtung in oder nahe Livorno (wir nehmen die Fähre morgens um 9.00 Uhr nach Bastia)?

Es wäre schön, wenn uns vielleicht der ein oder andere weiterhelfen könnte. Zur Belohnung gibts dann auch bei paar Fotos hier und einen ausführlichen Erfahrungsbericht wenn wir zurück sind :lol:

Vielen Dank schon einmal für Eure Hilfe!

Jean und Silke!
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Beitragvon imsbachcity » 12.07.2009, 22:22

Hi,
ganz kurz, einfach geile Insel zum Moped fahren
:lol:
Nachteil: Motorrad immer gut "anbinden" und aufpassen!!!
Meines ist in Porto Veccio verschwunden :evil:
Viel Spass
Jürgen
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Beitragvon flappes » 13.07.2009, 07:17

Hallo!

Ein paar Anregungen auf meiner HP www.schotterfun.de

Gruss Thomas
flappes
 
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Beitragvon aikon » 13.07.2009, 16:43

Zu 2. : Schotterpisten gibt es zwar auch, aber die bei weitem meisten Strassen haben Teerbelag und sind gleichzeitig so abenteuerlich, dass Du keine Schotterpisten vermissen wirst.

Zu 3: Du darfst Dich bezüglich der Entfernungen in Korsika nicht verschätzen. Wenn Du im Gebirge fährst, dann kannst Du einen Durchschnitt von 25 km/h einkalkulieren. Da kommen schnell gigantische Fahrtzeiten bei kurzen Entfernungen zustande. Auf den nördlichen Küstenstrassen und auf der Strecke Bastio Ajaccio geht es natürlich schneller.
Wen ihr also auf der Ostseite bleiben wollt, dann solltet ihr in der Nähe einer Ortschaft bleiben, von der aus ihr ins Gebirge kommt.

a. Solenzara wäre meine erste Wahl!
b. Die Gegend um Ghisonaccia. Finde ich landschaftlich nicht so interessant, man ist aber näher an der Strecke nach Corte, von wo aus sich die Insel am besten erschliesst.
c. Prunete oder Folelli. Da kannst Du wunderbar in die schöne Castagniccia fahren. Sehr schöne einsame Gegend und gleichzeitig eine große Kraxelei.

Zu 4: In den Bergen kann es im September nach Sonnenuntergang schon kühl werden. Korsika ist ein Gebirge im Meer und teilweise ebenso wechselhaft. Ich habe im Gebirge schon Schneetreiben im Mai erlebt - wobei der Schnee auch liegen blieb.

Zu 5. Eine Woche ist seeehr wenig Zeit für Korsika. Wenn Du am Strand zeltest wird der Strand dort sicher ausreichen. Im Gebirge gibt es traumhafte riesige Gumpen mit erfrischendem Wasser. Die letzten kaum bekannten werde ich - tut mir leid nicht verraten. Suchen lohnt sich aber.

Zu 6: Wenn ihr um 9.00 fahrt müsst ihr spätestens um 8:00 bei der Fähre sein. Wir waren mal in der Nähe von Livorno auf einem Campingplatz, dessen Rezeption erst um 8.30 aufmachte, so dass wir erst dann unsere Pässe wieder bekommen haben.
Ich würde entweder die Möglichkeit nutzen auf der Fähre zu schlafen und dann am nächsten Morgen zu fahren oder ein normales Hotel nehmen. Die sind auf Frühaufsteher vorbereitet.
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Beitragvon ManniF800S » 13.07.2009, 18:27

flappes hat geschrieben:Hallo!

Ein paar Anregungen auf meiner HP www.schotterfun.de

Gruss Thomas


Super Bilder sind fast die gleiche Strecke gefahren

1500km

Servus Manni
Und die linke immer zum Gruß bereit !
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Re: Tips für Korsika

Beitragvon Canario » 15.07.2009, 21:46

Jean hat geschrieben:In diesem Zusammenhang hoffe ich, hier vielleicht ein paar gute Tips von "erfahrenen" Korsika-Kennern zu bekommen.

Hi Jean,

ich war im September 2002 ohne Moped für 14 Tage dort...stationiert war ich in Calvi.

Jean hat geschrieben:1. Touren: Wir haben uns den Motorrad-Reiseführer "Korsika" von Christoph Berg gekauft. Dort sind ja sehr schöne Touren drin. Kennt jemand den Reiseführer und hat spezielle Highlights ausprobiert?

Nun, das Buch habe ich auch. Einige Touren darin sind quasi Standard bzw. Pflicht für jeden Korsika-Touristen, nicht nur für Mopedfahrer:
- Rund ums Cap Corse
- Castagniccia
- Asco- und Restonicatal
- von Corte über die Scala di Santa Regina, Foret d'Aitone, den Col de Vergio nach Porto
- Von Calvi aus die Küste entlang nach Galeria und weiter nach Porto

Empfehlenswert ist auf jeden Fall die Michelin-Karte LOCAL 345 im Maßstab 1:150000. Diese enthält selbst noch einmal 11 Routenvorschläge.



Jean hat geschrieben:3. Standort: Zur Zeit überlegen wir, einen Bungalow auf einem Campingplatz für die Woche an der Ostküste zwischen Bastia und Porto Veccio zu mieten. Dies scheint als Ausgangspunkt für Touren in alle Himmelsrichtungen ganz gut. Habt Ihr hier ein paar Tips für einen besseren Standort (Süd- der Westküste) oder alternativ ein schönes Hotel, wo man die GS sicher abstellen kann? Wir brauchen keinen Trubel, aber ein bisschen Infrastruktutur abends wäre schon gut. Ab und an mal ein Bier oder guten Wein sollte abends gehen, ohne mit dem Mopped fahren zu müssen.

Ist sicher Geschmackssache, aber gerade die Ostküste südlich von Bastia hat mir gar nicht gefallen. Calvi würde ich als Ausgangsort für Touren im Norden der Insel als nicht allzu schlecht einschätzen. Abends ausgehen ist auch prima möglich.



Jean hat geschrieben:4. Wetter: Eigentlich gehe ich davon aus, daß es bis Mitte September tagsüber noch sommerlich warm sein sollte. Was ich nicht recht einschätzen kann, ist, ob es abends noch mild ist, oder man dort schon warme Kleidung braucht, wenn man draussen sitzen will.

Wir sind damals am 20. September angekommen und es war noch das komplette Wochenende bis zum 22. drückend schwül und tagsüber dazu sehr heiß. Zudem war es anscheinend auch das letzte Wochenende der "Hochsaison". Danach war nicht mehr viel los in Calvi und auf der ganzen Insel.
Ab dem 23. September war es dann tagsüber zwar immer schön sonnig, aber nur noch bis max. 17°C warm tagsüber und nachts runter bis 7°C.


Korsika...träum. Ende Juli/Anfang August will ich die Route des Grandes Alpes fahren und dann nach Korsika übersetzen um dort noch einige Tage Moped zu fahren. Vielleicht hat ja noch jemand Lust mitzufahren?

Gruß
Stefan
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Beitragvon kanickel » 16.07.2009, 06:46

viel spass jean und stell doch danach mal einen kleinen bericht mit bildern hier ein!
gruss, nick
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VIELEN DANK!

Beitragvon Jean » 16.07.2009, 21:25

Also, allen, die mir hier fleißig Tips gegeben haben: Vielen Dank für Eure Mühe!

Ich werde zu Belohnung dann hier nach unserer Rückkehr auch ein paar Bilder nebst Reisebericht reinstellen. Bis dahin kann jetzt erstmal die Planung und Vorfreude beginnen

....ich habe jetzt übrigens die Heidenau K 60 bestellt und bekomme sie Samstag drauf. Wenn sie vielleicht auch nicht zwingend notwendig sind, freue ich mich trotzdem auf alle Fälle schon drauf, die mal zu testen - und hier im Forum list man ja überwiegend gutes...da werde ich dann an anderer Stelle zu berichten.

@flappes: Sehr schöne Bilder - Danke! Ihr hattet offensichtlich viel Spaß!

Viele Grüße und ein hoffentlich nicht zu verregnetes Wochenende!

Jean
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Beitragvon kümi » 18.07.2009, 18:41

it dem Motorrad auf Korsika.
Am besten nichts Planen. Rucksack auf losfahren, abends um 5 ein Hotel suchen , gut essen und trinken. für das brauchts lediglich eine Strassenkarte und ein paar euros in der tasche.und der spass isst garantiert.
es lohnt genügend gummi auf dem reifen zu haben,denn eine woche auf der insel frisst einen reifen doch sehr
und nun viel vergnügen.
hauptsache 2 Räder
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Beitragvon rubbermuh » 08.08.2009, 22:23

Hallo Jean,
da wurde während meiner Abwesenheit ja schon alles Wichtige geschrieben ;-)!
Um diese Zeit ist Korsika nahezu leer - nicht an einem Platz bleiben, sondern einfach ein Zimmer suchen, wenn es genug für den Tag ist. Entfernungen sind in Korsika eher in Fahrstunden anstelle von km zu sehen. Da sind 160km am Tag oft schon zu viel (außer du betrachtest die Insel als Ersatz für die Nordschleife :lol: ).
Also wie schon kümi schrieb - nix planen, einfach drauf los fahren und genießen! Die eine Woche wird ohnedies nur der Einstieg für weitere Urlaube dort sein - ich war in den letzten drei Jahren drei mal dort; insgesamt ca. 5 Wochen, wenn man die Hin und Rückfahrt durch Italien (nix Autobahn) abzieht. Es gibt einfach kaum eine bessere Kombination aus Fahrspaß, Landschaft, Freizeit (Baden, Schnorcheln) und gutem Essen!

Unbefestigte Straßen gibt es tatsächlich einige; allerdings keine langen zusammenhängenden Strecken. Es sind nette kleine Verbindungsstücke, die oft wegen der Haftung als Privatstraße gekennzeichnet sind (ohne Fahrverbot). Achtung vor den tiefen "Canyons", die sich nach starken Regenfällen an Steilstücken quer über die Straßen bilden! Die sind oft knietief und laufen in spitzem Winkel über die ganze Straßenbreite; überqueren ist da manchmal unmöglich, da paßt das Vorderrad mitsamt Fahrer rein; wer da nicht rechtzeitig absteigt und bei unübersichtlichen Stellen zu Fuß den Weg erkundet, kann schnell mal das Servicemobil brauchen.

Battlewing sind (nach eigener Erfahrung im letzten Jahr) absolut unbrauchbar für die Insel; für die Sandstraßen ohnehin, und auch am Asphalt genügt der ewig und überall vorhandene Sand für herrliche Rutscherlebnisse. Mein Sohn hatte dieses Jahr Tourance EXP auf seiner V-Strom, die machten sich schon recht gut (obwohl ich ihn mal anschieben mußte :lol: ), sorgten aber am sandigen Asphalt auch nicht unbedingt für Freude. Meine Empfehlung ist der TKC; dem ist der Sand absolut wurscht, und mein Seitenständer hat trotz der Stollen einige Substanz dortgelassen; vom Hauptständer möchte ich ja gar nicht reden
:evil: !
Schotter(Sand)straßen findest du am besten, wenn du dir die IGN (Institut Geographique National) Karten 175 und 176 der Serie "Top100" kaufst; da findest du alles, was der Endurist sucht :idea: ! Sollte man im guten Buchhandel bekommen, ansonsten gibt es sie in jedem Supermarkt auf Korsika. Und je weiter südlich, umso mehr findest du. Am Kap gibts gar nix (außer mit Fahrverbot ....).
Zwei Straßen kann ich hier auch offen posten - die sind ohnedies überall drauf:

x.) Etwa 12km SW von St. Florent (in Casta) zweigt von der D89 Ri. N eine Sandstraße zum Camping "U Paradisu" ab. Die ist 12km lang, führt zu einer schönen Bucht (Plage de Saleccia) und ist normalerweise problemlos befahrbar (auch mit Straßenmoppeds). Italiener fahren sie auch mit Vespas ...... .
Aber Abstand halten - sonst ist wg. feinem Sand Schnitzelfeeling garantiert :lol: :lol: !

x.) Von der gleichen Straße zweigt 12km weiter Ri. Calvi am Scheitelpunkt (bevor die Abfahrt zur N1197 beginnt) eine Piste ab ("Piste" ist hier korrekt - es fehlt jeglicher Unterbau!). Unterwegs immer rechts halten, links ist ein Naturschutzgebiet. Prinzipiell darf man bis zum Meer fahren, Mitte Juni versperrten aber ab dem Beginn der Gefällestrecke (ca. 8km ab Abzweigung) tiefe Wasserrinnen den Weg. Und auf dem rutschigen Sand (auf Felsuntergrund) war hier Schluß mit lustig.
Ist aber bis dorthin lohnenswert (aber auf Bodenfreiheit achten; die V-Strom hatte zeitweise etwas zu wenig :mrgreen: ). Wegen des überwiegend festen Felsuntergrundes wäre sicher auch eine Befahrung mit BW möglich!

x.) Als Asphalttour möchte ich dir eine Fahrt über die D5/D105 vom Nebbio (Murato) bis Ponte Leccia, und weiter über die N197/D963 nach Olmi-Cappella und von dort weiter über die Bocca di Battaglia (D63) in die Balagne empfehlen. Eine der schönsten Routen! Von der Bocca di Battaglia weg gibts auch einen heftigen Leckerbissen - aber genug gesagt 8).

Also viel Spaß und wie gesagt - es wird kaum das letzte Mal bleiben,
Andi
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