Ganz einfach: nimm mal meinen Urlaub in Korsika, von dem ich letztes WE heimkam:
Hinfahrt 4°, Autobahnfahrt. In Korsika 33°, Stadtverkehr, langsame Fahrt auf kleinen Straßen. Hier wäre die gute alte Schwerkraft an der Viskosität des Öles gescheitert (oder ich hätte unterwegs Ölwechsel gemacht
, sicher nette Abendbeschäftigung am Campingplatz). Eine Pumpe, die temperaturunabhängig und vor allem wegabhängig dosiert, ist einfach die bessere Lösung. Es gibt bei Prooiler übrigens auch ein "Notprogramm", falls das Tacho (Reedkontakt)signal ausfällt. In diesem wird ausschließlich über ein Zeitintervall dosiert. In diesem Notprogramm hat man also schon einen temperaturunabhängigen Scottoiler!
Der Ölverbrauch lag in diesen 5500km trotz Regenfahrten und Sandstraßen bei 0,04 Liter (knapp 1/3 Achtel, vielleicht anschaulicher) und zwar schlichtes Motoröl, kein teures Spezialöl.
Mittlerweile läuft der Öler bei mir seit 7200km ohne jeden Eingriff. Das Sand-Ölgemisch nach der Korsikatour ließ sich mit Gartenschlauch und Bürste leicht abspülen (ohne Chemie), das Mopped sieht aus wie neu. Kettespannen bisher nicht mal ansatzweise nötig. Nur ein paar kleine Ölspritzer zieren das silberne Gobi-Topcase auf der Unterseite; und die sind Folge des zu kurzen Kettenschutzes.
Es muß nicht Prooiler sein, McCoy funktioniert auch tadellos und ist nur halb so teuer (mein Sohn fährt diesen an einer 650er V-Strom). Unterschied zu Prooiler: man muß selbst die Platine verlöten, eine Änderung der Ölmenge ist während der Fahrt vom Lenker aus nur auf voreingestellte Werte per Schalter möglich und die Düse ist, wie bei Scott, eine Injektionskanüle im Schlauch. Nicht so elegant wie Prooilers Doppeldüse, funktioniert aber auch.
Im übrigen warte ich auf die ersten Beiträge über ölige Hinterreifen durch Scotti. Öl von einer überölten Kette verabschiedet sich im Stillstand (auch hier arbeitet ja Schwerkraft
) am tiefsten Punkt des Systems, und das ist bei der F800 mit ihrer rechtslaufenden Kette (und der üppigen Schräglage am Ständer) nun mal am Kettenrad exakt über dem Hinterreifen. Ähnliches gibt es bei KTM ja schon länger (auch die haben die Kette rechts), aber durch deren schmälere Bereifung tropft dort das Zeug noch knapp neben den Gummi).
Lieber ein Absteller nach Schublauf (kündigt sich bei mir übrigens immer mit einem kräftigen "plopp" an und ist daher kaum zu überhören
) als eine hausgemachte Ölspur am Hinterrad!
Und wer (unabhängig mit welchen System) auf Öl umsteigt, sollte sich gleich bei BMW nach einem längeren Kettenschutz erkundigen! Die F ist nämlich das Mopped mit dem absolut kürzesten solchen - man merkt, daß die bisher nur Kardan und Zahnriemen hatten! Ich hab' meinen mit dünnem Alublech verlängert. Denn auch die 0,04 l finden (in kleinen Tröpfchen) ihren Weg auf Koffer und Co - vorbei am Kurzkettenschutz. Zwar ist es nicht viel, aber lästig und, wäre das Teil länger, vermeidbar!
Also nix gegen Scott, aber wer nicht den BC gegen eine (absolut zuverlässige!) Sonnenuhr tauscht und eine (langjährig bewährte) Royal Enfield fährt, erspart sich viel Öl mit zeitgemäßen Schmiersystemen!
Eine gute Fahrt (egal ob mit Fett oder Öl) euch allen,
Andi