Corona - dürfen wir rumkurven?

[Graver800]

So viel blöde Ignoranz wie hier in einigen Beiträgen stinkt schon fast.
Ich würde auch gerne Motorrad fahren und nicht zu Hause im HomeOffice sitzen.
Unnütze Fahrten sollen wir unterlassen oder zumindest reduzieren und das Gerede
"mir passiert schon nichts"
oder
"mir ist noch nie was passiert"

sehe ich auch als unsinnig, .... und nun bewerft mich auch mit Schmutz!

PS:
was mich traurig macht ist, dass in Zukunft hier einige nicht mehr mit Respekt voneinander reden können, die sich vorher "verstanden" hatten.

[Reiner52]

was mich traurig macht ist, dass in Zukunft hier einige nicht mehr mit Respekt voneinander reden können, die sich vorher "verstanden" hatten.

So wird es sein...

[ike]

Das sind die , die euch bei einem Unfall helfen!
Vielleicht habt ihr genug Verständnis und Respekt, Ihre Bitte zu folgen.

[oilonice]

Die Kampagne zielt auf Kontaktvermeidung ab. Darum geht es ja auch....

[MadDog]

Ich denke, die Lager sind hinreichend geklärt.
Es wird keine Partei schaffen, die andere zum Umdenken zu bewegen.

[agentsmith1612]

Ich kann es langsam nicht mehr hören.
Jeder redet hier "wenn es zu einem Unfall kommt."

Bitte redet das auch allen Fahrradfahrer, allen Walkern, alle Inlineskatern, allen Joggern und auch allen die Arbeiten ein und natürlich auch allen die zu Hause bleiben müssen und sich im Garten mit allerlei Gerät oder Werkzeug die Zeit vertreiben denen passiert natürlich ebenso was.

Am besten binden wir und alle 8 Wochen lang auf einen Stuhl fest und bewegen uns nicht.

Achne wenn wir nach 8 Wochen wieder aufstehen lagen wir uns aufgrund von Muskelschwund ja direkt aufs Maul.

Also jetzt mal ein wenig konstruktiv, hier legt sich jeder genauso oft oder weniger auf mit dem Motorrad aufs Maul wie in Nicht-Coronazeiten, also nicht wesentlich mehr oder weniger, genau wie alle anderen Aktivitäten die man so macht (siehe oben), da passiert auch nicht mehr oder weniger als sonst. Nur dann wenn alle Leute das auf einmal machen wird die absolute Anzahl an Unfällen dieser Art steigen und das sehe ich beim Motorradfahren gerade nicht.

[Spätstarter69]

Ich gebe auch noch was dazu. Die aktiven Krankheitsfälle (=Infizierte-Geheilte-Verstorbene) sinkt momentan in Deutschland. Ich vermute mal, das Virus ist in der ersten Welle durch. Die Verantwortlichen wissen jetzt was unser Gesundheitssystem kann. Über kurz oder lang wird das Leben wieder hochgefahren. Die paar Motorradfahrer konnten das mit ihren möglichen Unfällen nicht aufhalten.

Wer Freiheit gegen Sicherheit eintauscht wird am Ende beides verlieren.
Benjamin Franklin

[Langstreckler]

Hmmmm, also zum einen gibt es mir schon zu denken, dass es ja anscheinend zwar bei uns in Bayern verboten ist, sich mit dem Motorrad zu vergnügen, jedoch keinesfalls in allen 16 Bundesländern.
Und dann mal zu den Zahlen: Kennt die einer? Wieviel Beatmungsbetten haben wir in Deutschland? Und wieviele Motorradfahrer brauchen jährlich im Schnitt so ein Beatmungsbett? Vielleicht spielt die Zahl der Motorradfahrer einfach keine Rolle - im Gegensatz zu den vielen Motorradfahrern, denen mit so einem Verbot viel Lebensfreude genommen wird?!?
Harry

Hier sind die Zahlen für Deutschland, Harry.
(Quellen: reimbursement.INSITUTE, Statistisches Bundesamt)

Krankenhausbetten (Stand 2017): 492 182, davon 28031 Intensivbetten.
Verunglückte im Straßenverkehr mit „Personenschaden“ (2018): 399293
Verletzte Motorradfahrer: 31419
Davon getötete Motorradfahrer: 619
Verletzte Fahrradfahrer: 88880
Davon getötet Fahrradfahrer: 415

Jetzt machen wir mal folgende konservative Rechnung: 5000 der verletzten Motorradfahrer müssen 3 Tage auf Intensiv, dann belegen sie 15 000 „Intensivbetttage“.
Die Motorradunfälle sollen sich nur auf die Motorradsaison (März – Oktober) verteilen, das sind 8 Monate bzw. 240 Tage.
In diesen 240 Tagen stehen in den Krankenhäusern 240 x 28031 = 6727440 „Intensivbetttage“ zur Verfügung.
Damit belegen die Motorradfahrer im Durchschnitt (15000 / 6727440) x 100 % = 0,22% der Intensivbetten, d.h. ungefähr jedes 500ste Intensivbett wird von einem Motorradfahrer belegt.

Ich sag nur: Steter Tropfen höhlt den Stein.
Man kann es nicht oft genug sagen, um hier einige mental zu erreichen. Bei einigen braucht es wohl etwas länger mit dem Verstehen...
Bei einigen ist wohl Hopfen und Malz verloren.
Aber mal ein (schon genanntes) Gedankenexperiment: Also alle hier ach so freien Fahrer: Stellt Euch vor, ihr habt einen Unfall (ja auch Euch kann es erwischen), Ihr kommt ins Krankenhaus und wegen Euch kann ein Verwandter (Tante, Onkel, Oma, was auch immer) nicht versorgt werden. Dadurch geht es es ihm/ihr schlechter oder sogar Schlimmeres.... Ich denke, ich muss das nicht ausformulieren - so viel Intelligenz setze ich mal voraus.
So, würdet Ihr Euch in diesem Fall nicht fragen: Wäre ich besser nicht gefahren, rein zu meinem Vergnügen? Wäre es nicht besser, ich wäre genau dieses Mal zu Hause geblieben? Und genau deswegen solltet Ihr nicht fahren.

Wenn Euch das dann am Arsch vorbei geht, seid Ihr einfach emphatielose egoistische Säcke.... Mir egal, was jetzt darauf kommt
Ich bin echt stinkesauer aufgrund der teils hier gelebten Ignoranz.

Bei Albert Einstein soll ja ein Gedankenexperiment den Grundstein zur speziellen Relativitätstheorie gelegt haben.

Obiges Gedankenexperiment erinnert mich eher an die „Gewissensprüfung“, die ich ablegen musste, als ich 2 Jahre nach Beendigung meines 15 monatigen Grundwehrdienstes nachträglich verweigert hatte: „Was würden Sie tun, wenn ein Verrückter mit dem Messer auf Ihre Freundin losgeht und Sie haben zufällig eine Pistole in der Tasche?...“

Aber irgendwie mach‘ ich mir jetzt doch meine Gedanken. Vielleicht ist ja doch nicht Hopfen und Malz bei mir verloren:
Heute Nachmittag hat sich meine 12 jährige Tochter mit einer Freundin zum Fahrradfahren getroffen. Und wie man oben sieht, ist Fahrradfahren ja mindestens genauso gefährlich wie Motorradfahren, und meine Schwiegermutter ist auch schon 80 und lebt im Seniorenheim.
Am besten mach‘ ich meiner Tochter morgen klar, dass jetzt Schluss ist mit ihren egoistischen Aktionen. Wenn Sie jetzt schon ihre Oma wegen Corona nicht mehr besucht, dann soll sie gefälligst auch aufs Fahrradfahren verzichten. Wenigstens ein bisschen Empathie sollte sie schon aufbringen. Mit Fahrradfahren wird’s dann dieses Jahr wahrscheinlich nichts mehr, und das Motorrad sollte ich - als Vater muss man doch Vorbild sein - wohl vorerst mal abmelden.

Wenn ich das jetzt aber so durchziehe, dann muss ich mir nur noch Gedanken über die Exit-Strategie aus unserer selbst auferlegten Askese machen. – Offizielle Verbote gibt es ja nicht.
Jetzt trink ich besser noch ein Glas Wein.

Gruß
Dietmar

[Andreas vwWe]

Ein in jeder Hinsicht sehr guter Beitrag - vielen Dank!

Vor allem hebt er sich durch vorhandene Argumentation von jenen ab, in denen ich im Tenor immer wieder lese "Wer es nicht kapiert, ist dumm und gewissenlos.". Die emotionalen Überreaktionen der Fahrgegner sind m.E. Ausdruck von Ängsten ob der aktuellen Situation - das ist verständlich und sicher nicht verwerflich. Aber die Rechnung zeigt doch eindeutig, dass unsere Moppedrunde kein das System sprengendes Problem darstellen kann, es also sachlich keinen Grund für die Gegnerschaft gibt.

Und zum Verzicht aus Solidarität ohne Nutzen für andere habe ich oben schon genug geschrieben.

Ab heute ist mein drittes Motorrad, die KTM 690 Duke R, auch wieder am Start; im Winter habe ich die 20.000er-Inspektion gemacht und sie mit einer selbst entworfenen Folierung idividualisiert. Für eine kleine Testrunde wird's heute reichen, am Sonntag soll es erheblich wärmer werden - die KTM hat keine Griffheizung - und dann gehe ich auf große Tour mit Brotzeit in der Tasche. Und am Moppedtreff bleibe ich nicht stehen …

Bleibt gesund, Gruß

Andreas

[HarrySpar]

Verletzte Motorradfahrer: 31419 Davon getötete Motorradfahrer: 619
Verletzte Fahrradfahrer: 88880 Davon getötet Fahrradfahrer: 415

Kann jetzt nicht sagen, ob diese Zahlen stimmen. Aber ich will es mal glauben.
Dann ist ja hiermit jetzt eindeutig klar, dass in Anbetracht der Belegung von Intensivbetten entweder Motorradfahren UND Fahrradfahren verboten sein sollte. Oder eben BEIDES erlaubt.
Harry

PS: Hab gestern auch von einem Motorradspezl gehört, dass gestern angeblich mehr Leute von Corona wieder geheilt wurden als infiziert wurden. Mal sehen, wie es weitergeht. Aber andererseits sind gestern die Neuinfektionen weiterhin gestiegen.

[JR]

Krankenhausbetten (Stand 2017): 492 182, davon 28031 Intensivbetten.
Verunglückte im Straßenverkehr mit „Personenschaden“ (2018): 399293
Verletzte Motorradfahrer: 31419
Davon getötete Motorradfahrer: 619
Verletzte Fahrradfahrer: 88880
Davon getötet Fahrradfahrer: 415


Und wie man oben sieht, ist Fahrradfahren ja mindestens genauso gefährlich wie Motorradfahren, und meine Schwiegermutter ist auch schon 80 und lebt im Seniorenheim.

Also ich kann dieser Statistik und den daraus gewonnen "Schlussfolgerungen" absolut nichts abgewinnen.
Vernachlässigt wurde beispielsweise, dass es nur wenige bis gar keine selbstfahrenen 5 Jährigen Moppedfahrer gibt. Fahrradfahrer allerdings schon.
Vernachlässigt wurde das Verhältnis der Fahrer / Verletzte.Ich gehe mal davon aus, dass die Anzahl der Fahrradfahrer, ein mehrfaches der Moppedfahrer ist.

Die Anzahl der getöteten hätten man sich dagegen sparen können, die belegen in der Regel keine Intensivbetten mehr.

Gruß
Jörg

[Fünfender]

Mal was zum Nachdenken:

Statistisch gesehen passieren die meisten Unfälle im Haushalt!

[JR]

Btw. Ich verstehe nicht, warum der Nürburgring seinen Betrieb eingestellt hat.
Wenn ich über die Rennstrecke heitze stecke ich doch keine Anderen an. Außerdem fahren ja Andere auch mit ihrem Auto zur Arbeit und Einkaufen.

Basejumper, Drachenflieger, Fallschirmspringer etc stecken während des Fröhnens ihres Hobbies auch niemanden an und hatten größtenteils bisher auch noch keine Unfälle.

Ironie off

[Langstreckler]

Also ich kann dieser Statistik und den daraus gewonnen "Schlussfolgerungen" absolut nichts abgewinnen.
Vernachlässigt wurde beispielsweise, dass es nur wenige bis gar keine selbstfahrenen 5 Jährigen Moppedfahrer gibt. Fahrradfahrer allerdings schon.
Vernachlässigt wurde das Verhältnis der Fahrer / Verletzte.Ich gehe mal davon aus, dass die Anzahl der Fahrradfahrer, ein mehrfaches der Moppedfahrer ist.

Die Anzahl der getöteten hätten man sich dagegen sparen können, die belegen in der Regel keine Intensivbetten mehr.

Gruß
Jörg

Entscheidend ist doch, dass die Motorradfahrer nur sehr wenige Intensivbetten belegen. Mancher Motoradradfahrer stirbt leider auch auf der Intensivstation.

Mal was zum Nachdenken:

Statistisch gesehen passieren die meisten Unfälle im Haushalt!

Dass im Haushalt die meisten Unfälle passieren, hatte ich bereits an anderer Stelle (8. Seite) geschrieben.
Gruß
Dietmar

[Fünfender]

Sorry, ich habe mir nicht alles durchgelesen.