Corona - dürfen wir rumkurven?

Alles was noch mit der F800S + F800ST + F800GT + F800GS und der F800R zu tun hat.

Re: Corona - dürfen wir rumkurven?

Beitragvon Langstreckler » 16.12.2020, 22:00

Eike hat geschrieben:
ao6869 hat geschrieben:Und genau wegen diesen oberschlauen Ichlingen haben wir jetzt den Lockdown.

Gruß
Andreas


Beweis? Waren "die Regeln" denn immer medizinisch begründbar? Oder gab es vielleicht "hüh und hott" bei vielen Sachen? Könnte es also sein, daß "die Regeln" gar nicht die Steigerung der Zahlen verhindern konnten, weil sie einfach die Coronaausbreitung nicht verhindern? Im März / April hat niemand Masken getrgen, trotzdem sind die Zahlen gesunken. Jetzt tragen alle Masken und trotzdem steigen diese dramatisch...

Und ob jetzt 2 oder 4 Haushalte oder 5 oder 7 Leute im Raum sind, macht den Kohl nicht fett. Das sind alles politische Regeln, keine läßt sich medizinisch begründen. Also in dem Sinne wie "bei 6 Leuten aus drei Haushalten hätten wir bundesweit ca. 3.000 Intenasivpatienten mehr". Niemand weiß es, es wird einfach so in Hinterzimmern ausgewürfelt. Von Leuten, die mich im Januar, als ich mir wegen der Lage in China Masken und Vorräte besorgt habe, als rechten Verschwörungstheoretiker beschimpfen lassen haben. Da waren wir doch noch supi vorbereitet. Nach drei Tagen war die Schutzausrüstung alle. Und solche Trottel schreiben mir jetzt vor, ich müsse um 20 Uhr zu Hause sein, damit sich das Virus nicht ausbreitet? Geht's noch?

Sorry, für so etwas gebe ich nicht meine Grundrechte her. Wahrscheinlich weiß man die Freiheit nur zu schätzen, wenn man in Unfreiheit aufgewachsen ist.


Die Regeln sind ganz einfach:
Ohne Kontakt gibt es keine Ansteckung.
Wenn Kontakt, dann weniger Ansteckung mit Masken und durch Hygiene.

Leider gab es in den letzten Wochen zu viele Kontakte und zu wenig individuellen Schutz, vielleicht durch die vielen individuellen, vorweihnachtlichen Aktivitäten. Deshalb sind die Infektions- und Sterbezahlen dramatisch gestiegen. In der Folge muss jetzt noch mehr gegengesteuert werden.

Auch wenn sie vielleicht die eine oder andere fragwürdige Entscheidung getroffen haben, haben unsere von Dir als Trottel bezeichneten Bundes- und Landespolitiker insgesamt einen guten Job in der Corona-Krise gemacht. Immerhin beträgt die Gesamtsterberate an und mit Corona bezogen auf die Gesamtbevölkerung in Deutschland nur 1/3 der US-Rate. – Wo hier der Trottel an der Macht ist, möge jeder für sich beantworten.

Und damit kommen wir zur Freiheit, die nach unserem Grundgesetz durchaus Beschränkungen unterliegt. Der Kant‘sche kategorische Imperativ lässt grüßen.
Zitat Grundgesetz, Artikel 2:
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

Wie man sieht, ist das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (mindestens) gleichrangig zur freien Persönlichkeitsentfaltung (Ich bin kein Jurist).
Ist es damit so eine Zumutung, sich an demokratisch legitimierte Verordnungen zu halten?

Gruß
Dietmar
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Re: Corona - dürfen wir rumkurven?

Beitragvon ao6869 » 16.12.2020, 22:43

Wie mal leider sieht, definitiv für eine zu große Anzahl schon :-(
Die lesen halt nur das was Ihnen in den Kram und das Weltbild passt - Ichlinge und Egoisten halt.

VG
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Re: Corona - dürfen wir rumkurven?

Beitragvon Gante » 17.12.2020, 00:02

Langstreckler hat geschrieben:Ist es damit so eine Zumutung, sich an demokratisch legitimierte Verordnungen zu halten?

Mit der demokratischen Legitimation von Verordnungen ist es so eine Sache... Es lohnt schon, sich mit dem Unterschied eines Gesetzes (von der Legislative, also dem Parlament erlassen) und einer Verordnung (von der Exekutive, also der Regierung erlassen) zu beschäftigen. Man darf schon fragen, ob die Dinge, die derzeit großzügig durch Verordnungen geregelt werden nicht eigentlich eines Gesetzes bedürften, insbesondere da es um Grundrechtseingriffe geht. Immerhin sind es ja nicht zuletzt die Parlamente selbst, aus denen Forderungen nach einer stärkeren Beteiligung erhoben werden. Also ein Vorbild an demokratischer Legitimation stellt das derzeitige Handeln der Exekutive sicherlich nicht dar. Und das Argument von der Eilbedürftigkeit mag im Frühjahr zutreffend gewesen sein, aber zwischenzeitlich hatte man ja ein bisschen Zeit. Wer es gerne von staatlicher Stelle lesen mag, schaut vielleicht mal hier: https://www.bundestag.de/dokumente/text ... ona-800010
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Re: Corona - dürfen wir rumkurven?

Beitragvon Graver800 » 17.12.2020, 10:20

Gante hat geschrieben:
Langstreckler hat geschrieben:Ist es damit so eine Zumutung, sich an demokratisch legitimierte Verordnungen zu halten?

Mit der demokratischen Legitimation von Verordnungen ist es so eine Sache... Es lohnt schon, sich mit dem Unterschied eines Gesetzes (von der Legislative, also dem Parlament erlassen) und einer Verordnung (von der Exekutive, also der Regierung erlassen) zu beschäftigen. Man darf schon fragen, ob die Dinge, die derzeit großzügig durch Verordnungen geregelt werden nicht eigentlich eines Gesetzes bedürften, insbesondere da es um Grundrechtseingriffe geht. Immerhin sind es ja nicht zuletzt die Parlamente selbst, aus denen Forderungen nach einer stärkeren Beteiligung erhoben werden. Also ein Vorbild an demokratischer Legitimation stellt das derzeitige Handeln der Exekutive sicherlich nicht dar. Und das Argument von der Eilbedürftigkeit mag im Frühjahr zutreffend gewesen sein, aber zwischenzeitlich hatte man ja ein bisschen Zeit. Wer es gerne von staatlicher Stelle lesen mag, schaut vielleicht mal hier: https://www.bundestag.de/dokumente/text ... ona-800010


Hallo Gante,
du hast ja Recht, dass die notwendigen Massnahmen eigentlich eher nicht durch Verordnungen geregelt werden müssten.
Leider haben viele Länderfürsten die möglichen Massnahmen oft verwässert, so dass selbst wenn ein Gesetz erlassen worden wäre, das nicht zeitgerecht hätte geschehen können.
Zu viel Prinzip Hooffnung bei Politikern und Bürgern!
Nun müssen wir alle damit umgehen.

Die alternative Argumentation anderer Kollegen hier kommentiere ich nicht (mehr) und dass isch dann gleich allen Motorradfahrern einen Aufenthalt im Krankenhaus wünschen könnte finde ich eine Unverschämtheit und argumentativ/sachlich falsch.
Die MEINE ist schwarz-weiss ... nicht kariert, nicht schraffiert, ... ... und morgen hoffentlich noch da- ... die klauen hier nämlich immer noch Mopeds wie die Raben
Meine F800R siehst du hier: viewtopic.php?f=19&t=5113&hilit=zeigt+her&start=915#p118322
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Re: Corona - dürfen wir rumkurven?

Beitragvon Langstreckler » 17.12.2020, 10:39

Gante hat geschrieben:
Langstreckler hat geschrieben:Ist es damit so eine Zumutung, sich an demokratisch legitimierte Verordnungen zu halten?

Mit der demokratischen Legitimation von Verordnungen ist es so eine Sache... Es lohnt schon, sich mit dem Unterschied eines Gesetzes (von der Legislative, also dem Parlament erlassen) und einer Verordnung (von der Exekutive, also der Regierung erlassen) zu beschäftigen. Man darf schon fragen, ob die Dinge, die derzeit großzügig durch Verordnungen geregelt werden nicht eigentlich eines Gesetzes bedürften, insbesondere da es um Grundrechtseingriffe geht. Immerhin sind es ja nicht zuletzt die Parlamente selbst, aus denen Forderungen nach einer stärkeren Beteiligung erhoben werden. Also ein Vorbild an demokratischer Legitimation stellt das derzeitige Handeln der Exekutive sicherlich nicht dar. Und das Argument von der Eilbedürftigkeit mag im Frühjahr zutreffend gewesen sein, aber zwischenzeitlich hatte man ja ein bisschen Zeit. Wer es gerne von staatlicher Stelle lesen mag, schaut vielleicht mal hier: https://www.bundestag.de/dokumente/text ... ona-800010


Danke, Gante.

Den wesentlichen Unterschied zwischen einer Verordnung und einem Gesetz kenne ich schon.

Das Gutachten war mir aber nicht bekannt, die Kritik an den Regelungen durch Verordnungen aber durchaus. Sie kommt ja sowohl von der Opposition als auch in Teilen von den Regierungsfraktionen, und ich kann sie auch nachvollziehen.

Das Problem ist eben, dass es für die richtigen Maßnahmen in einer Pandemie noch keine Blaupause gibt und sich die Situation oft entgegen den Erwartungen verändert hat. Der Teillockdown im November hatte ja zunächst leichte Wirkung gezeigt, und dann hat sich die Infektionslage seit 4. Dezember wieder dramatisch verändert. Dass hier schnell gehandelt werden musste, steht für mich außer Frage. Wenn das Parlament eingebunden worden wäre, umso besser.

Wenn die „Schäuble-Initiative“ bald umgesetzt würde, hätte ich nichts dagegen. Insbesondere weil ich überzeugt bin, dass wir uns momentan bestenfalls in der Halbzeit (ohne Verschnaufpause) der Corona-Pandemie befinden.

Gruß

Dietmar
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